Welches Instrument für Kind zu empfehlen (solistisch)

  • Ersteller turtle_kunstliebhaber
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Laut Satzung kann da jeder aktives Mitglied werden (...)

Danke für die Antwort; ich kenne mich mit Vereinen nicht aus, aber aus meinem Bekanntenkreis kenne ich es so, daß die Mitgliedschaft in solchen/ähnlichen Vereinen nur für die "dort-Beschäftigten" und ihre EhepartnerInnen möglich ist (z.B. bei der Feuerwehr oder bei der Gärtnerei o.ä.).
Eine andere Sache ist bei Hundevereinen, wo jeder, unabhängig vom Beruf, mit einem Hund Mitglied werden kann, dort aber wird auch gewisse Mitarbeit erwartet.

Gruß, Bert
 
Danke für die Antwort; ich kenne mich mit Vereinen nicht aus, aber aus meinem Bekanntenkreis kenne ich es so, daß die Mitgliedschaft in solchen/ähnlichen Vereinen nur für die "dort-Beschäftigten" und ihre EhepartnerInnen möglich ist (z.B. bei der Feuerwehr oder bei der Gärtnerei o.ä.).

Kommt halt immer drauf an - vor allem wohl, ob es sich um Firmenvereine handelt, die ihre finanzielle Unterstützung nachvollziehbarerweise lieber nur den eigenen Mitarbeitern zugute kommen lassen wollen.

Generell gilt das aber sicher nicht.

Beispiele:
  • Bei uns war der städtische Musikverein lange Zeit automatisch auch Feuerwehrkapelle und die Mitglieder hatten aus diesem Grund für Auftritte sogar eine Feuerwehruniform, ohne tatsächlich Mitglieder der Feuerwehr sein zu müssen.
  • Ein Schulkollege spielte und auch heute noch andere erwachsene Bekannte spielen bei einem Polizeimusikkorps mit, ohne Polizist zu sein (natürlich auch mit Uniform für Auftritte).
  • Gegenteiliger Extremfall: Im Sinfonieorchester einer großen deutschen Software-Firma spielt mittlerweile wohl kein einziger (!) Mitarbeiter mehr mit, weil man genug Geld hat und lieber studierte Profi-Musiker engagiert.
    Es gab vor ein paar Jahren nur noch ein kleines gallisches Dorf einen hartnäckigen Posaunisten, den sie aber vielleicht inzwischen auch herausgemobbt haben.
    Auf der Homepage wird freilich nach bester Marketing-Manier noch von einem semiprofessionellen Ansatz fabuliert, der sich "neben Mitarbeitern der XXX" (also dem einen Überlebenden) aus "weiteren ambitionierten Amateur- und Profimusikern" [zusammensetzt].
    Kann sein, dass ich da was verpasst habe, aber eigentlich habe da mittlerweile praktisch alle ihr Instrument studiert und sind regulär nicht bei der Firma angestellt, zumindest laut dort mitspielenden Profi-Musikern.
    (Information stammt aber vom Hörensagen und ist ohne Gewähr - zeigt aber zumindest die Tendenz deutlich auf)
Und in der ehemaligen Arbeiterpartei SPD gibt es ja wohl an verantwortlicher Stelle keinen einzigen Arbeiter mehr, auch wenn es jetzt erst einer Politikwissenschaftlerin bedurfte, das festzustellen, was jedem seit Jahren völlig klar ist.

Also: Fragen lohnt sich immer und da allerlei Vereine seit Jahren (auch schon vor Corona) um ihr Fortbestehen bangen müssen, sind sie wohl auch sehr aufgeschlossen neuen Mitgliedern gegenüber.

Viele Grüße
Torsten
 
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  • Gegenteiliger Extremfall: Im Sinfonieorchester einer großen deutschen Software-Firma spielt mittlerweile wohl kein einziger (!) Mitarbeiter mehr mit, weil man genug Geld hat und lieber studierte Profi-Musiker engagiert...
ich weiß nicht, ob wir die gleiche Firma meinen...

Die hatte auch eine Big Band mit Firmeninsassen, die hat sogar eine CD veröffentlicht (Geld war ja da ohne Ende), das sind so ziemlich die schlechtesten Aufnahmen, die ich bis dahin gehört habe. An den Bari-Sax-Solos von einem der Chefs hat es nicht gelegen.

Vielleicht gab das denen zu denken...?
 
ich weiß nicht, ob wir die gleiche Firma meinen...

Vermutlich. Ein Jurist würde sogar sagen "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit". Da aber zumindest sicher ist, dass die Rechtsabteilung der Firma mit einer ausreichenden Anzahl an hervorragenden Juristen besetzt ist, will ich mich u. a. auch deshalb nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, zumal ich die Informationen nur inoffiziell vom Hörensagen habe.

Aber zufällig gibt es da auch eine Bigband, die tatsächlich hauptsächlich oder gar komplett aus Mitarbeitern besteht.
Ich denke also, wir wissen beide, wovon wir reden. :)

Immerhin ist es schön und gut, dass Firmen sich auch kulturell/musikalisch engagieren und ohne Frage ist auch jeder Berufsmusiker über eine gut dotierte und verlässliche Anstellung froh - gönnen wir es ihnen!
Mir war nur diese Selbstdarstellung mit den angeblichen Mitarbeitern und Laienmusikern ziemlich sauer aufgestoßen. Das hat was von Milli Vanilli (übrigens: RIP, John Davis!).
OK, rein rechtlich gesehen sind ja auch die Berufsmusiker Angestellte der Firma - und seien sie auch nur der Musik wegen angestellt worden und haben dort nie einen Computer angefasst.
Es lebe der Winkeladvokat - und man lernt wieder: Die Realität ist völlig irrelevant, es kommt nur darauf an, wie man's deklariert.

Viele Grüße
Torsten
 
Also: Fragen lohnt sich immer

Ja, da hast Du recht; mir z.B. waren solche Möglichkeiten bis jetzt völlig unbekannt - als Firmen- bzw. Berufsfremder Vereinsmitglied werden und an den Vorteilen "naschen" dürfen.

Von Bekannten, die in der Kirche sind, kenne ich (vom Hörensagen) die Musikausbildung als Gruppenunterricht (Gesang, Bläser) und gleichzeitige aktive Mitgliedschaft in dem Kirchenchor; mit anderen Worten - Musikunterricht bekommen nur die Kinder, die in dem Kirchenchor aktiv singen/blasen. Aber das wird sicher von Gemeinde zu Gemeinde variieren.

Gruß, Bert
 
Aber das wird sicher von Gemeinde zu Gemeinde variieren.
Das glaube ich weniger, aber konfessionelle Singgemeinschaften und Posaunenchöre kann man mit Angeboten von Musikvereinen oder gar mit Dienstleistungen wie von Musikschulen und Privatunterricht auch wirklich nicht in einen Topf werfen.

Nebenbei bemerkt, das hat nichts mehr mit der eigentlichen Frage des Themas zu tun, nämlich Tips zur solistischen Instrumentalausbildung.

Also: Fragen lohnt sich immer und da allerlei Vereine seit Jahren (auch schon vor Corona) um ihr Fortbestehen bangen müssen...
Der Rat schlägt in die Kerbe früherer Empfehlungen - bedeutet aber auch, dass das Erlernen der Violine vergeigt wäre... :D

Dazu nochmal der Aspekt aus dem Titel und in Beiträgen, wo von solistisch und Soloinstrument die Rede war. Man kann jedes Instrument allein für sich spielen, für die Solo-Violine ist bekanntlich über mehrere Jahrhunderte bis in die Gegenwart besonders viel schöne Musik geschrieben worden.
Janine Jansen spielt Antonio Vivaldi, Winter aus: Die vier Jahrezeiten

Realität ist aber auch, dass man mit der Geige zu über 99% im Tutti landet, sobald man auch öffentlich spielen möchte. Daran ist nichts Negatives, man sollte es halt wissen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tuttist
Flyer-WiSe1920.jpeg
Quelle https://www.uniorchester-bonn.de/mitspielen/

Ein alternatives Betätigungsfeld für den solistischen Einsatz der Geige bietet die Popularmusik (Folk, Rock, Jazz), soweit die musikalische Neigung denn passt.
The Corrs, Stéphane Grappelli, Jean Luc Ponty, Sugarcane Harris, Zbigniew Seifert, Jerry Goodman, Michal Urbaniak...

Noch einmal ans Herz legen möchte ich die Beratung an Musikschulen und ggf. Musikvereinen zur Instrumentenwahl sowie den finanziellen Aspekten des Instruments, aber auch den gerne unterschätzen laufenden Kosten durch notwendiges Zubehör und die Wartung sowie natürlich dem Unterricht.

Gruß Claus
 
sowie den finanziellen Aspekten des Instruments, aber auch den gerne unterschätzen laufenden Kosten durch notwendiges Zubehör und die Wartung sowie natürlich dem Unterricht.
Wobei der Punkt ja bei jedem Instrument Wichtig ist. Klar ein Blechinstrument hat keine wirklichen Verschleißteile die Regelmäßig ausfallen, bei Saiteninstrumenten kommt es doch hin und wieder vor das Saiten getauscht werden müssen. Da kommt man für einen Satz Saiten schnell mal in den Dreistelligen Bereich. Und wenn man seine Geige/Cello/Harfe mit besonderen Saiten bespannen will hat man da fast den Kaufpreis eines halben Instrumentes nur für den Satz Saiten. Aber auch wenn ein Klavier mal reißt oder nachgestimmt werden muss kann das teuer werden.

Ich gebe da immer den Ratschlag einen Satz Saiten gleich am Anfang zu kaufen. Wir wissen doch alle das grundsätzlich wenn das Geld knapp ist etwas kaputt geht und dann ist man froh wenn Zuhause noch ein Satz liegt. Danach kann man dann einzelne Saiten im Prinzip nachkaufen, so das man immer einen vollständigen Satz in Reserve hat.
 
Und wenn man seine Geige/Cello/Harfe mit besonderen Saiten bespannen will hat man da fast den Kaufpreis eines halben Instrumentes nur für den Satz Saiten.

Na, da hat eine kleine Blockflöte auch ihre Vorteile; mit 40 € ist man dabei, Wartungskosten quasi Null, und bei guter Pflege hält sie auch für die nächste Generation.

Gruß, Bert
 
Wer die Geige eines Grundschülers mit was-weiß-ich bespannt dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

Mal kurz in Google geklopft hab ich für 1/2- & 3/4 Geigen einen Haufen Angebote gefunden, die alle so bei um die 30€ pro Satz liegen. Klar gibt's besseres, aber bis die Intonation halbwegs passt (und da reden wir schon eher von einigen Jahren) ist da mehr Geld in die Hand zu nehmen doch eine komplette Schnapsidee.
 
mit den Vereinen ist es, jedenfalls in unserem Dorf, so eine Sache: Es gibt zwei Musikvereine, soweit ich das überblicke spielen die nur Humptata (Volksmusik? kA wie ich das einordnen soll, jedenfalls überhaupt nicht das was ich spielen will) auf entsprechenden Festen und einen Verein für Guggenmusik. Leuten aus dem Süden/Südwesten dürfte das ein Begriff sein. Ich bin halt so gar nicht der Fasenachter, von der Musik her könnte ich mir allerdings schon vorstellen dass das Laune macht.
 
Klar ein Blechinstrument hat keine wirklichen Verschleißteile die Regelmäßig ausfallen,
Eine Wartung beim Saxophon (Polster, Mechaniken) ist durchaus auch nicht ganz ohne. Könnte ich nicht selber. Eine Gitarre kann ich selber neu besaiten (und sogar einstellen - habe ich bei fast allen meinen Instrumenten selber optimiert).
 
Nur ein Sax ist kein Blechblasinstrumemt
 
Mit einem Saxophon kenne ich mich nicht aus, aber soweit ich weiß sind da im Mundstück ja diese Blättchen die man mal erneuern sollte. Aber meine Posaune bekommt hin und wieder etwas Fett und das Mundstück mal etwas Spüli, damit ist die Sache erledigt. Bei einer Trompete wären noch die Ventile aber die ersetzt man ja nun nicht alle paar Monate. Und klar Wartung hast du bei jedem Instrument, egal ob Klavier, Geige, Saxophon oder dem Xylofone. Mir fällt jetzt kein Instrument ein was wartungsfrei wäre. Selbst der Putzeimer der als Trommel genutzt wird muss mal geputzt werden.
 
Habe selbst viel unterrichtet, auch kleine Kinder und Anfänger. Um erfolgreich Geige zu lernen ist vor allem wichtig, dass das Kind gut hört und eine Vorstellung von den Melodien hat, die es spielen soll. Bevor ich Kinder unterrichte, lasse ich sie vorsingen. Ich prüfe ob sie einfache Intervalle nachsingen können. Bei manchen funktioniert das gar nicht. Dann macht es auch keinen Sinn, denen eine Geige in die Hand zu geben. Für mich ist hören, nachsingen und nachspielen können zunächst viel wichtiger als Noten zu lernen.
Für Kinder, die damit Probleme haben, empfehle ich eine gute musikalische Früherzlehung mit Singen und Tanzen.
Bei Geige ist es wichtig, dass das Kind einen inneren Bezug zum Instrument hat.
Als Lehrerin achte ich darauf, dass bei den Kindern möglichst wenig Frustration aufkommt. Gerade bei Kindern um die sechs Jahre, hat es noch keine Eile mit dem Fortschritt. Ich selbst habe erst mit 12 Jahren mit der Geige begonnen und es immerhin noch in ein Spitzenorchester geschafft.
Bei den meisten Geigenbauern kann man übrigens Leihinstrumente bekommen. Bei einer Schülergeige, 1/2 oder 3/4 liegen die Kosten mit Bogen und Etui bei uns in München etwa zwischen 20 und 25 € monatlich. Dann kommen noch die Kosten für Kinnhalter und Schulterstütze dazu.
 
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Geige ist ein tolles Instrument, 6 Jahre ein sehr gutes Einstiegsalter, und wenn das Kind will, ist das doch super. Aber: Der Einzelunterricht bei Privatlehrer oder Musikschule muss finanziert werden, und zwar nicht nur zwei oder drei Jahre, sondern eher zehn oder mehr, wenn Sinfonieorchester oder Kammermusik im Erwachsenenalter angestrebt wird. Viel Üben ist selbstverständlich, und trotzdem wird es nach fünf Jahren vermutlich immer noch nicht wirklich besser klingen als der kleine Blockflöter nach einem. Geige ist letztlich elitär, Vereinsunterricht oder "Irgendwie-Mitspiel-Orchester" gibt es so gut wie nicht. Von bestimmt hundert kleinen Geigerlein, die ich im Laufe meiner Unterrichtszeit bei meiner Lehrerin erlebt habe, spielen heute vielleicht noch 5 oder 10, davon 2 professionell. Immerhin: Kindergeigen kann man günstig mieten und die 4/4 des 12-Jährigen (für 1500 Euro ist man vermutlich schon gut dabei) hält faktisch ohne Folgekosten ein Leben lang. Verschleiß gibt es kaum, all paar Jahre eine gerissene Saite für 12-20 Euro. Klar, nach oben offen, wirklich toller Klang kostet.
EIn Blech- oder Holzblasinstument im Musikverein oder Posaunenchor ist günstiger zu lernen, da die Lehrer oft einfach fortgeschrittene Musiker sind und der Anfangsunterricht gerne in Gruppen läuft, aber da wird mittelfristig (und zu Recht) eine Gegenleistung in Form von Vereinsmitarbeit erwartet. Wenn einem das Spaß macht, ist es perfekt, gerade auch, wenn Begabung und Übefleiß für eine Solokarriere doch nicht reichen sollten. Blasinstrumente sind allerdings tendentiell teurer als Geigen, müssen alle paar Jahre für dreistellige Summen gewartet werden und sind nach 30 oder 40 Jahren schon "arg alt". Glück, wenn der Verein sie den Spielern zur Verfügung stellt oder bezuschusst. Im Gegensatz zu Streichernund Pianisten, die vorzugsweise schon mit 4-6 Jahren anfangen, ist das EInstiegsalter höher, Zeit für Blockflöte ;-)
Blockflöte finde ich persönlich ein tolles Anfangsinstument, weil es so schnelle Erfolgserlebnisse bietet, billig und unempfindlich ist. Keine Frage, nach einem Jahr Gruppenunterricht ist man noch weit vom virtuosen Blockflötisten entfernt, aber für Duos an Weihnachten mit der Oma oder zum Geburtstag der Mutter mit der besten Freundin reicht es allemal. Und man kann jederzeit weiter machen (barocke Altflötenmusik ist toll!) oder es einfach als nettes handliches Zweitinstument nebenher laufen lassen, bis man auf Posaune/Geige/Akkordeon so weit ist.
Der Melodikaunterricht soll vermutlich aufs Akkordeon hinführen, ich kenne das so, dass der Akkordeonverein das der Grundschule sponsert. Auch ein tolles Instrument, sowohl solistisch als auch im Verein superflexibel einsetzbar. Mal Konzert des örtlichen Vereins anhören, evtl. springt der Funke über. Ein Jahr Melodika ist vermutlich als Basis fürs Klavier auch nicht ganz verkehrt, aber wenn das Geld für Klavierunterricht (und Klavier) da ist, würde ich mit 6 Jahren direkt anfangen. Wenn das älteste Kind Klavier spielt, kann es in ein paar Jahren die jüngeren Geschwister begleiten, dann besteht weniger die Gefahr des völligen Einzelkämpfers.
 
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Blockflöte finde ich persönlich ein tolles Anfangsinstument, weil es so schnelle Erfolgserlebnisse bietet, billig und unempfindlich ist.
Wobei die Blockflöte eigentlich zu Unrecht als einfach bezeichnet wird. Natürlich kennen wir alle das mehr oder weniger tolle Weihnachtsspiel der Kinder die mit Blockflöte so die Weihnachtslieder vortragen wo man insgeheim froh ist wenn es vorbei ist :) Aber die Flöte ist ja unheimlich flexibel und kann alle Bereiche abdecken.

Ich hatte vor zwei Jahren das Glück die Jungs von Wildes Holz kennenzulernen bei einer unserer Veranstaltungen. Wer mal sehen/hören will was mit Flöten möglich ist kann ich Youtube empfehlen.

 
Für Kinder, die damit Probleme haben, empfehle ich eine gute musikalische Früherzlehung mit Singen und Tanzen.

:great:

Sollte jedes Kind im Kindergartenalter genießen dürfen, bevor es mit "richtigen" Musikinstrumenten losgeht.

Blockflöte finde ich persönlich ein tolles Anfangsinstument, weil es so schnelle Erfolgserlebnisse bietet, billig und unempfindlich ist.

Ja, ich auch. Vor allem die Selbsterfahrung als "kleiner Musiker" ist viel wert.

Geige ist ein tolles Instrument, 6 Jahre ein sehr gutes Einstiegsalter, und wenn das Kind will, ist das doch super. Aber: Der Einzelunterricht bei Privatlehrer oder Musikschule muss finanziert werden, und zwar nicht nur zwei oder drei Jahre, sondern eher zehn oder mehr (...)

Danke, daß Du das so deutlich schreibst; ich glaube, daß ist vielen Eltern nicht wirklich klar, wenn sie diese Entscheidung treffen.

Gruß, Bert
 
Danke für eure Meinungen. Es wird weder Sinfonieorchester noch Kammermusik noch musikalisches Hochschulstudium angestrebt :D uns geht es eher um die Freude, die Musikalität an sich, das Instrumente bereichern, klüger machen, für Mathe helfen :)

Cala danke auch dir für deine ausführliche Meinung. Was meinst du wenn das älteste Kind Klavier spielt, könnte es die jüngeren Geschwister bei was genau begleiten? Bei jedem anderen Instrument sozusagen? Ich habe jetzt auch schon überlegt, bevor man drei Kinder hat, die am Ende Geige, Akkordeon und noch ein teures (Wartungskosten, 3x mtl. Miete usw.) Instrument spielen, wäre es sogar günstiger dieses von euch eingangs verlinkte Klavier, oder ein anderes (natürlich in Absprache mit dem Lehrer) anzuschaffen und dann könnte jedes Kind (bei Interesse natürlich nur) die Grundausbildung für eben dieses eine Instrument erhalten.

Wir werden aber sobald es Coronamäßig wieder möglich ist, nochmal zu zwei Musikschulen Kontakt aufnehmen und die Beratung suchen. Was mich noch interessieren würde, woran erkennt man als Laie denn ob eine instrumentenspezifische Begabung vorhanden ist? Die Musikschullehrer sehen das Kind ja immer nur in Verbindung mit eben einem Instrument, aber kein Lehrer kann sagen für dieses oder jenes Instrument wäre er begabter, also nicht das ein verstecktes Talent für ein Instrument in ihm schlummert und keiner weiß es ;)
 
woran erkennt man als Laie denn ob eine instrumentenspezifische Begabung vorhanden ist?

Bei manchen Instrumenten kann es vielleicht anatomische "Hindernisse" geben (zu kurze Finger, Kurzatmigkeit o.ä.), aber die Begabung ist an dem Gesamterfolg mit nur 5 % beteiligt. Motivation, Üben, Spaß am Spielen machen etwa 90 % des Erfolgs aus. Die besten Fortschritte macht das Kind, wenn es das Instrument oft und mit Freude spielt.

Gruß, Bert
 
Die Musikschullehrer sehen das Kind ja immer nur in Verbindung mit eben einem Instrument, aber kein Lehrer kann sagen für dieses oder jenes Instrument wäre er begabter ...

Unterschätze nicht den fachlichen Blick von erfahrenen Musiklehrern, die durchaus in der Lage sind (oder es zumindest sein sollten), auch ohne Instrument aufgrund rein physiologischer Merkmale (nicht nur Körpergröße, Körpertypus und Händigkeit, sondern auch Reaktionsvariabilität, Feinmotorik, Gelenkstabilität, Atemkapazität usw.) eine erste Einschätzung vornehmen zu können!
Dazu lassen sich auch nach einem kurzen, aber zielgerichteten Gespräch mit dem Kind und den Eltern bereits weitere Erkenntnisse gewinnen, z.B. zur geistigen Reife, zur Aufmerksamkeitsspanne oder zur Frustrationstoleranz, aber auch zu grundlegenden Einstellungen und Erwartungshaltungen aller Beteiligten.

Da Kinder ein Instrument weder in einem körperlosen, noch in einem sozial luftleeren Raum erlernen können, muss die Empfehlung eines bestimmten Instruments im Idealfall unter Berücksichtigung möglichst vieler Faktoren erfolgen, wobei natürlich das Kindeswohl im Vordergrund stehen sollte - was durchaus dazu führen kann, von einem durch Kind und/oder Eltern explizit favorisierten "Wunschinstrument" abzuraten.
Bei Unterrichtenden an Musikschulen ist der Entscheidungsspielraum (und damit auch die "Entscheidungsehrlichkeit") allerdings bisweilen durch Vorgaben "von oben" eingeschränkt - weil z.B. bestimmte wirtschaftliche Vorgaben zu erfüllen sind.

... aber die Begabung ist an dem Gesamterfolg mit nur 5 % beteiligt.

Aus welcher wissenschaftlich seriösen Studie stammt diese präzise Prozentangabe?
 

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