Wenig Gain, viel Rauschen mit Behringer UMC22 und Rode NT1A

Es gibt welche wie die AKG C 414 z. B. die eine geringe Empfindlichkeit haben, aber trotzdem gut klingen.
Naja, im Vergleich zu dynamischen Mics mit 2mV/Pa kommt da ja immer noch „Hochspannung“ raus ;-)
Und an einem Behringer Presmp klappt es auch noch mit so einem SM58. Auch für sprechen, wenn die Bedingungen einigermaßen stimmen. Das ist natürlich nicht Profi-Niveau aber es geht. Mit einem Großen Kondensatormikrofon aus dem über 20 mV/Pa rauskommen allemal. Ich würde anstelle von @bence erstmal mit dem vorhandenen Mitteln eine annehmbare Aufnahme hinzubekommen. Neues Gear wird hier mMn erst mal nichts bringen.
 
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Na ja, 56 dB in der absoluten Spitze ist für Tauchspulenmikros schon recht wenig. Diese billigen OP-Vertärker fangen im oberen Bereich dann doch mit heftigem Rauschen an. Ein Mindestmaß an technischer Qualität macht auf Dauer auch im Hobbybereich mehr Spaß.
 
Jetzt hat es mich doch interessiert und ich habe mal ein Sennheiser MD 421 an mein Behringer UMC404HD angeschlossen (das war am UMC noch nie dran). Mit 2 mV / 1 Pa ist das MD 421 ein typisches ´leises´ dynamisches Mikro und das (4-kanalige) UMC404HD gehört gewiss zu den preiswerteren Interfaces - und dann noch Behringer :bad:.
Kopfhörer eingestöpselt (Beyerdynamic DT 770 Pro) und eingesprochen. Und - hoppla - selbst beim Gain auf Rechtsanschlag - kein Rauschen, nichts, null, niente :great:!
Auf Rechtsanschlag bekomme ich sogar die Clipping-LED ans Flackern wenn ich nur nah und laut genug einspreche. Mit der Klarinette aus ca. 50-60 cm und forte gespielt sowieso. Da also Maximum-Gain gar nicht nötig ist unter normalen Bedingungen, bleibt in der Praxis sogar noch eine gewisse Reserve. :)
 
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Ich gebe auf, gegen solche Technik komme ich nicht mehr an. :)
 
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Meinen UMC404HD habe ich mal aufgeschraubt, neben einem JRC 4580 OP-Amp, dem quasi-Standard bei Behringer, fand ich mehrere JRC 2122 Op-Amps. Ich weiß nicht, ob es noch einen zweiten 4580 gibt auf der Rückseite der Platine, aber um das zu checken baue ich den UMC nicht weiter auseinander. Da der 4580 zwei OP-Amp-Schaltkreise im Inneren hat, bräuchte es jedenfalls zwei solcher Chips bei vier Kanälen. Ein Schaltplan des UMC liegt mir nicht vor, daher kann ich die OP-Amps nicht explizit den Eingängen zuordnen, womöglich sind auch die 2122 die maßgeblichen Eingangsstufen.

Wenn man sich die Datenblätter anschaut [4580 / 2122] dann können einen die Daten schon beeindrucken: Equivalent Input Noise 0,7-0,8 µV, Slew Rate 2,4 bzw. 5 V/µs, Gain-Bandwith-Product 12 bzw. 15 MHz, THD 0,003 bzw. 0,0005 %. Da OP-Amps gigantische Verstärkungsfaktoren haben, mindestens 10.000, gar bis zu 1.000.000, ist bei Schaltungen mit OP-Amps eine derart rigide Gegenkopplung möglich, und damit eine Signalqualität, wie sie früher bei diskreten Schaltungen praktisch undenkbar und kaum realisierbar war, jedenfalls nicht kostengünstig.
Was hätte man für einen Audio-Schalkreis dieser Güte vor 40/50/60 Jahren hinblättern müssen? War derartiges überhaupt auf dem Markt?
Für Stückzahlen von 50.000 (Behringer ordert bestimmt mehr) konnte ich Stückpreise für diese Chips in der Größenordnung von 11-15 Cent (!!) finden.

Dabei gibt es noch bessere OP-Amps - hier ist immerhin nur von einer Art Ensteigerkategorie die Rede - aber die kosten heute auch nicht mehr die Welt.
Wenn Behringer beim Schaltungsdesign keine gravierenden Fehler macht, und das sollte ihnen schon lange nicht mehr passieren, dann darf auch erwartet werden, dass das Gerät insgesamt gut da steht über den kompletten Signalweg von den Eingängen bis zu den Ausgängen.
Der UMC404HD ist im Übrigen insgesamt sehr sauber und solide konstruiert und verarbeitet.
 
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@LoboMix @VoidPointer ihr habt recht. Ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass sowohl Mikro als auch Interface intakt sind und so funktionieren, wie sie es sollen. Den SM58 Test konnte ich noch nicht durchführen, hoffe aber dass es die Tage bei meinem Kollegen passt. Solange habe ich schonmal auf YouTube geschaut und Menschen gefunden, die am UMC22 dynamische Mikros wie das SM58 betreiben und wenn sie das Input Gain fast voll aufdrehen dann einen guten Pegel ohne Rauschen erreichen. Es braucht aber dann wirklich fast 100%. Wenn man sich etwas Headroom erkaufen will, tut es dann ein Fethead, der zur Rauschreduzierung aber wohl gar nicht unbedingt benötigt wird, wie dein Test mit dem Sennheiser ja auch zeigt @LoboMix . Bin gespannt ob ich das mit dem SM58 so reproduzieren kann, gehe aber davon aus.

Der Output Drehknopf am Interface steht bei mir immer auf 50%, wenn ich auf 100% aufdrehe ergibt sich aber keine Veränderung auf das Input Volumen.
In den DAW Einstellungen müsste auch alles stimmen, zumal ich mit Audacity ja das selbe Ergebnis erziele.
Ich gehe nun auch davon aus, dass das benötigte Gainlevel normal zu sein scheint.

Popschutz und Spinne verwende ich, beides die Originalteile von Rode, an einem hochwertigen Bodenstandstativ mit Gummifüßen. Eine gutes Abfangen von Bewegungsgeräuschen ergibt sich dadurch nicht. Gefühlt könnte ich das Mic auch auf den Boden legen und hätte wohl nicht noch so viel mehr Geräusche, als ohnehin schon.

Das Rauschen stammt allerdings in der Tat komplett von Computerlüfter oder Festplatte.
Stelle ich das Mic vor die Zimmertür und schließe diese, ist das Rauschen weg. Dort gibt es dann allerdings wieder andere Probleme, weshalb die Lösung im Zimmer mit PC her muss.

@VoidPointer meine Sprechstimme schwankt in einem Bereich zwischen 72db - 80db. Der Room-Noise überschreitet 40db (laut App).

Leider habe ich die Situation, so viel nicht am Raum selbst verändern zu können. Die Wände stehen schon mit Regalen voll und am PC kann ich gerad nicht wirklich rumbauen, deshalb habe ich testweise einmal klein angefangen und einen mit Absorberschaumstoff dünn gespickten Karton über das Mikro gezogen, dass nur zum Popschutz hin ein Loch frei war, dass der Popschutz dann überdeckt hat. Erstmal nur um zu gucken, ob überhaupt ein brauchbarer Effekt zu erzielen ist, ohne grundlegend in den Raum einzugreifen. Das Ergebnis war natürlich etwas trockener, aber konnte nicht einmal das PC Rauschen komplett abschirmen, dass es letztlich "Shit in/ Shit out -mäßig" auch mit Gater, Kompressor und EQ nicht wirklich zu retten ist.

Was aber ja letztlich eigentlich noch das viel größere Problem als das Rauschen ist, ist die enorme Empfindlichkeit. Es findet wie gesagt trotz Spinne kaum Dämpfung von Bewegungsgeräuschen statt und man hört mich so viel und laut Atmen, Schlucken, Speicheln, dass es kaum zu ertragen ist (hört man in der Soundcloud Probe nicht so raus, weil ich sehr kurz, sehr konzentriert gesprochen habe). Kann denn das weite Gainaufdrehen müssen, die Erklärung dafür sein? Ich kenne von Youtube unbearbeitete NT1A aufnahmen, bei denen man nicht im Ansatz eine solche Empfindlichkeit erahnt. Ich habe hier im Forum ein paar Beiträge zu Schluckgeräuschen gelesen, wo viel gesagt wird, dass man das richtige Sprechen lernen muss und es quasi daran liegt, dass man einfach mehr Speichelt. Ich kann aber nicht glauben, dass es das bei mir als alleinige Erklärung sein kann, dass die Aufnahmen so unbefriedigend sind. Ich kenne meine Stimme von anderen Mikrofonaufnahmen mit anderer Technik von Früher, da hatte ich das Problem nicht so stark. Auch unterschiedliche Entfernungen zum Mikro bringen keine Abhilfe.

Die Meinungen bezüglich dynamische vs. Kondensatormikrofone gehen ja immer sehr auseinander, ob dynamische Mikros solche Probleme lösen können, oder man so oder so seine Raumprobleme in den Griff bekommen muss. Ich habe inzwischen ehrlich gesagt aber doch den Eindruck einfach für mein Setting das falsche Produkt oder die falsche Produkt-Kombi zu haben und erhoffe mir vom SM58 Test, dass ich mit dem dynamischen Mic durch Nahbesprechung und leichte Unterstützung der superkardioiden Charakteristik (Korrektur-Edit: SM58 hat eine Nierencharakteristik) mittels Dämmung hinter dem Mic, ein brauchbares Ergebnis erzielen kann. Beim großen T schreibt jemand z.B. in seiner Rezension vom T.Bone MB85 Beta, dass ja dem SM58 ähnelt, dass er damit solche Probleme die er mit dem NT1A zuvor hatte, ohne Raumeingriffe loswerden konnte.
Werde vom Test noch berichten und falls dieser positiv verlaufen sollte meinem Kumpel das SM58 gleich abkaufen ^^
 
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erhoffe mir vom SM58 Test, dass ich mit dem dynamischen Mic durch Nahbesprechung und leichte Unterstützung der superkardioiden Charakteristik mittels Dämmung hinter dem Mic, ein brauchbares Ergebnis erzielen kann. Beim großen T schreibt jemand z.B. in seiner Rezension vom T.Bone MB85 Beta, dass ja dem SM58 ähnelt,
Das SM58 ist eine Niere, das MB 85 Beta wie sein Vorbild Shure Beta 58 eine Superniere.

Im Moment überdeckt das laute Lüftergeräusch natürlich auch das Rauschen, was vom Interface kommen würde. Das NT1-A ist sehr rauscharm.
 
Stimmt, ist eine Niere. Hatte zuletzt so viel zum T.Bone gelesen, dass ich da nen Dreher drin hatte (y)
 
mag durchaus sein, dass das NT1 einfach nich das richtige Mic für dich ist. Da muss man halt Raumproblemen und vielleicht macht es auch Sinn hier nochmal gezielt die. Experten (neuer Thread) zu fragen ob sie konkrete Empfehlungen für deinen Einsatzzweck und die für dich auftretenden Probleme beim NT1a haben, (etwas unruhiger Raum mit PC Lüfter, störende Schluck/Speichelgeräusche)

Ein anderes Interface brauchst du mMn erstmal nicht. Der Gain am interface verstärkt alles gleich stark. Wenn du das Gleiche z.B. mit einem schicken Universal-Audio Interface versuchst und sonst nichts änderst wirst du zu dem exakt selben Ergebnis kommen. Vielleicht etwas mehr Pegel über alles, aber das macht in diesem Fall keinen Unterschied zum nachträglichen normalisieren.
 
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So, der SM58 Test ist geschehen und was soll ich sagen, das Ding ist der absolute Game-Changer für mich. Im Grunde genommen löst das SM58 alle Probleme die ich hatte.
Den Input Gain am UMC22 muss ich zwar wirklich zu 100% aufdrehen um bei "indirekter Nahbesprechung" einen Pegel von zwischen -12db und -6db zu erreichen (also so 4cm vom Mic entfernt, aber nicht direkt hineingesprochen, sondern das Mic leicht schräg vorm Mund zur Vermeidung von Plosiv-Geräuschen). Preamp Rauschen oder sonstige Preamp Probleme gibt es dabei aber null, wie auch schon beim Test von @LoboMix. (Also bei normalem Pegel. Wenn ich es in die Unendlichkeit booste ist natürlich irgendwann mal etwas zu hören, aber es setzt so spät ein, dass es für den praktischen Nutzen irrelevant ist).

Mein PC-Lüfter ist ebenso auf den Aufnahmen null zu hören, es gibt keine größeren Probleme mit Stoßgeräuschen und die vielen Schluck- und Atemgeräusche die ich mit dem NT1A als störend empfunden hatte, fallen mit dem SM58 auch nicht groß auf. Wenn man sich Mühe gibt explizit darauf zu achten, merkt man dass diese zwar immer noch existieren, doch stören sie jetzt auf der Aufnahme nicht mehr, weil die Intensität in der sie zu hören sind um ein Vielfaches geringer ist. Beim NT1A hatte es sich angehört, als wenn jedes Schlucken 10x lauter ist in Relation zur Stimme, als in echt, während das SM58 sehr nah am "natürlichen Sprechverhältnis" dran ist, dass die Geräusche einfach gar nicht auffallen.

Während ich mit meinen Aufnahmen mit dem NT1A so unzufrieden war, dass selbst vielfache Nachbearbeitung es nicht retten konnte, bin ich mit den SM58 Aufnahmen so zufrieden, dass man diese im Grunde selbst als Roh-Aufnahmen schon hochladen könnte. Das SM58 bleibt also direkt hier und ich werde mir vielleicht einfach noch einen In-Line-Preamp/Fethead o.ä. hinzu kaufen, um noch ein bisschen Gain-Spielraum zu gewinnen. Mein Fazit wäre damit nun definitiv erstmal, dass ich wirklich einfach für meine Zwecke und Gegebenheiten das falsche Produkt hatte. Das NT1A ist sicher ein gutes Mikrofon und Menschen mit etwas mehr Wissen über Raumklang etc. hätten es vielleicht wunderbar hier benutzen können, aber für mich war es nicht geeignet. Das SM58 muss ich hingegen nur einstecken, benutzen und alles ist wunderbar. Keine tanzenden Flöhe mehr ;)
Somit hatte ich das UMC22 dann wohl zu unrecht im Verdacht, das mich inzwischen tatsächlich beeindruckt, wie rauscharm der Preamp bei 100% Gain mit einem dynamischen Mic ist.

Vielen Dank nochmal an alle Beitragsschreiber für eure Hilfe!
 
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Schön, dass es jetzt klappt zu deiner Zufriedenheit!

Das SM58 ist im Übrigen sogar nur mit 1,85 mV / 1 Pa angegeben, sozusagen sehr 'leise'. Dafür ist es aber für eine extreme Nahbesprechung gedacht und geeignet. Mit ganz geringem Abstand besprochen, nur wenige Millimeter sind möglich, die Lippen dürfen den Korb sogar auch berühren, kommt auch der für Nieren typische Nahbesprechungseffet voll zum Tragen, der die Stimme sonorer klingen lässt.
Gegen Plopp-Geräusche ist das SM58 wohl von Hause aus recht unempfindlich.

Wenn bei so einer extremen Nahbesprechung der Pegel ausreichend und für dich der Kang so auch o.k. ist, könnte der Ferhead möglicherweise entbehrlich sein.

Die Nebengeräusche aus dem Raum sollten bei einer solchen extremen Nahbesprechung praktisch vollständig verschwunden sein. Denn je näher du ans Mikro ran gehst, desto mehr verschiebt sich das Verhältnis Nutzschall/Direktschall (deine Stimme) zum Störschall (PC-Lüfter etc.) zugunsten des Direktschalls, also deiner Stimme.
Das ist auch beim NT1A so (bei jedem Mikro), aber Kondensatoren mögen die Feuchtigkeit des Atems üblicherweise nicht so, da hat das SM58 als Gesangsmikro die Nase deutlich vom, da kann man eben noch näher heran.
 
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kommt auch der für Nieren typische Nahbesprechungseffet voll zum Tragen, der die Stimme sonorer klingen lässt.
Das hat nicht mit der Charakteristik Niere zu tun, sondern mit der Bauart als Druckgradientenempfänger. Auch ander Druckgradienten haben den Nahbesprechungseffekt. Außer sie haben einen Ausgleich, wie z.B. das Electro Voice RE 20 oder das AKD D 19. ;)
 
... völlig korrekt. Ich hatte gestern Abend auch überlegt, ob ich statt einfach "Niere" nicht "Druckgradientenempfänger" schreiben soll. Wollte es aber für den TE nicht zu kompliziert machen. Die "Nieren" bilden ja eine Teilmenge der "Druckgradientenempfänger", die vom akustischen Aufbau her alle diese Anhebung im Bass bei Nahbesprechung, also den "Nahbesprechungseffekt haben (solange dieser nicht durch konstruktive Maßnahmen kompensiert wurde).
 

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