Wie einigt man sich bei der Songauswahl?

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hi,
ich habe zur Neugründung einer Coverband folgende Fragestellung.
Wie einigt man sich am Besten auf die zu spielenden Songs, wenn jedes Bandmitglied eigene Favourites einbringen soll.
Was macht man, wenn einzelne Musiker bestimmte Stücke nicht spielen wollen. Soll es eine Veto- Möglichkeit geben, oder sollte man Basisdemokratisch, also nach Mehrheitsrecht entscheiden.
Bitte teilt Eure Erfahrungen mit.
Danke
Grüße
willy
 
Eigenschaft
 
Spiele zwar selbst nicht in einer Coverband, aber ich denke, das wichtigste ist da eher - was will das Publikum hören? Schaut euch vllt im Umkreis ein paar der anderen, etablierten Coverbands an und holt euch ein paar Ideen. Gerade bei Covern wäre es, denke ich, fatal, wenn einzelne Lieder blockiert werden, nur weil einer in der Band bockt. Langweilig zu spielen sind die wenigsten Lieder - und wenn doch, dann werden sie falsch gespielt :D
 
Also zur Neugründung lässt sich ja ein Konsens stiften bezüglich der Sparte, die die Coverband bedienen will (Top40? Tanzmusik? Tribute? ...?). Daraus ergibt sich dann m.E. das Repertoire.

Zu Coverbandzeiten hatten wir auch eine Art Veto-Recht, das in Bezug auf das Programm des vergangenen Jahres galt. Jeder konnte damit einmal pro Jahr (bzw. nach der "Saison") ein Lied aus dem bisher gespielten Repertoire streichen lassen. Bei neuen Liedern galt, dass prinzipiell jeder Vorschlag mal ausprobiert wurde. Voraussetzung dafür war allerdings, dass der, der etwas vorschlägt, auch die notwendigen Noten/Leadsheets mitbringt. Wenn es gut geklungen hat, war es im Programm - zumindest im laufenden Jahr und bis halt einer sein Veto eingelegt hat.
Das klappt allerdings auch nur so lange wie keiner auf die Idee kommt, bei von ihm nicht gewollten Stücken absichtlich schlecht zu spielen, damit sie nicht gut klingen und folglich nicht ins Repertoire kommen oder jenseits des Veto-Rechts daraus gestrichen werden. ;)
 
Basisdemokratische basis, unter Beachtung des individuellen Könnens der einzelnen Musiker. Dabei Mensch bleiben. Wer 30 songs scheiße findet, ist vielleicht in der falschen Band.
 
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Hallo,
wie Marc02 schrieb.
Wir sind fünf Musiker mit ganz unterschiedlichem Können und aber weitestgehend gleichem Ziel.
Unsere Gruppe ist jetzt etwar ein dreiviertel Jahr zusammen und wir wissen so einigermaßen wo die Schmerzgrenze des einzelnen im Können ist.

Bei uns werden Lieder vorgeschlagen, analysiert und wenn möglich umgesetzt oder verworfen.
Das bedeutet aber nicht, dass wir nur "leichte" Kost spielen. Ein gewisses Maß an Forderung ist immer gewünscht und bringt auch voran.

Gruß
Groovty
 
Ich denke auch, dass wenn man covert, man schon eine gewisse Zielgruppe im Auge hat. D.h. es gibt evtl. schon mal eine Reihe von Songs/Interpreten, um die man nur schwer herumkommt, wobei auch da dann die Auswahl immer noch gegeben ist (z.B. es muss ja nicht "Summer of 69" sein, gibt ja auch noch andere Songs von Brian Adams, muss ja nicht "Jump" sein, sondern "Why can't this be love" kommt genauso an).
Natürlich sucht man in erster Linie Songs heraus, auf die man auch selbst Bock hat. Kompromisse gehören aber auch dazu. Bei einer 5köpfigen Band wird man kaum ein Programm zustande bringen, wenn alle von einem Song überzeugt sein müssen. Wir haben bei uns auch ein "Veto" eingeführt. Allerdings muss derjenige dann einen alternativen Song bringen, den er den anderen zumindest soweit verkauft, dass er wenigstens angespielt wird.
Aufgrund mehrfacher Erfahrung bin ich der Meinung, dass man einen Song probieren sollte, bevor man ihn ablehnt. Wir haben viele Songs, die besser laufen, als wir gedacht haben. Andere dafür, wo wir uns einig waren, haben dann doch nicht gegroovt.
 
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten.
Das begrenzte "Veto" scheint ja doch recht verbreitet zu sein.
Aber die Frage, was das Publikum hören will ist ja immer schwer zu beantworten.
Muß man diesen "Zwängen" den Spielspaß nach eurer Meinung in irgendeiner Form unterordnen?
Gibt es nicht genug Songmaterial?
Grüße
willy
 
Aber die Frage, was das Publikum hören will ist ja immer schwer zu beantworten.
Muß man diesen "Zwängen" den Spielspaß nach eurer Meinung in irgendeiner Form unterordnen?

Kommt darauf an ob ihr mit euerer Musik Geld verdienen wollt, oder ob ihr aus reinem Vergnügen Musik macht. ;)

Das begrenzte "Veto" scheint ja doch recht verbreitet zu sein.

Bei unseren beiden Bands reicht eine Vetostimme um nen Song zu kippen.
Funktioniert schon über 5 Jahre super so und erhält die Freundschaft. :)
 
Sagen wir ihr seit 5 Leute, jeder bringt 10 Wünsche, von denen Mindestens 5 genommen werden müssen.
Wenn jemand sagt dass er bestimmte Songs technisch nicht hinbekommen wird fallen die raus. Alles andere wird demokratisch entschieden.
Ich geh einfach mal davon aus, dass ihr nur Wünsche reinbringt, die beim Publikum gut ankommen würden
 
Ich zitiere mich mal aus einem anderen Thread zur Liederauswahl:

Wir haben uns daran auch immer lange aufgehalten. Da wurde jedes Lied ausdiskutiert. Das kostet aber viel zu viel Zeit und bringt auch nicht viel: Eigentlich hat jeder eine Meinung zu Liedern, die sich im Vorfeld (also vor den ersten Publikumsreaktionen) auch selten ändert.
Deshalb sammeln wir einfach Liedvorschläge von allen in einer Liste und jeder bewertet diese Vorschläge für sich (Schulnoten z.B.). Die Lieder mit den besten Gesamtnoten (die also alle für spielenswert halten) werden dann der Reihe nach geprobt. Ohne Diskussion, alle gehen die gleichen minimalen Kompromisse ein. Das Prinzip hat sich bei uns bewährt.
Natürlich werden ganz aktuelle und eindeutige Sachen immer mal dazwischen geschoben.

Insgesamt ist es mit einigen Jahren Bühnenerfahrung aber auch leichter, das Repertoire sinnvoll zu ergänzen, weil man einfach besser einschätzen kann, was funktioniert oder was der Set noch fehlt.
 
Wir setzen uns jedes Jahr zu Weihnachten zusammen und besprechen uns, in welche grundsätzliche Richtung wir uns bewegen wollen. Dann macht jeder eine Handvoll Vorschläge, über diese wird abgestimmt. Da wir 7 Musiker sind, braucht eine Nummer min. 4 Stimmen. Diese werden aufgelistet und von 7 Stimmen an abwärts ausprobiert. Was funzt und Laune macht bleibt drin, der Rest fliegt wieder raus. Einzige Bedingung: Wenigstens ein song eines jeden Musikers wird probiert, damit kommt jeder zu seinem "Recht". Funktioniert seit Jahren prima, ist basisdemokratisch und trotzdem mehrheitlich abgesegnet.
 
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass sich die Basisdemokratie in Bands durchsetzt. Aber ich halte das nicht für sinnvoll, ich schrieb ja oben schon "dabei Mensch bleiben". Damit meinte ich, dass es kein Problem sein sollte wenn ein Bandglied mal einfach keine Songvorschläge durchsetzen kann.

Es geht imho nicht darum den Mitmusikern irgendwelche Wünsche zu erfüllen. Sondern darum geile Mucke zu machen. Dazu ist es unerheblich wer den Song in die Band gebracht hat. Erheblich ist nur, dass ihn alle spielen können. Und wenn jemand einen song auch gut spielen kann, wenn er ihn nicht mag ist das schön.
Und wenn jeder jeden Song mag, der gespielt wird ist das noch schöner. Aber total unschön und auch blödsinnig finde ich wenn jemand beleidigt ist weil seine songs keine Mehrheit kriegen.

Müssen erst 5 Kneipen leergespielt werden damit der Kollege es einsieht !?

Ein anderes Thema welches ich hier aber kurz anschneiden will ist, dass dabei dann auch vom Sänger die krassesten Leistungen erwartet werden. Darum schrieb ich oben auch 2unter berücksichtigung des jeweiligen Könnens des einzelnen Musikers".

Wenn jemand einfach nicht Placebo singen kann, ist das halt so und wenn der gleiche Kollege dann noch songs von Queen und ACDC (beide nicht leicht zu singen) vorschlägt bekommt er halt 0 Punkte....... der Band zu Liebe.
 
Wir handhaben das so, dass jeder Vorschläge einbringt. Dazu kann jeder,wir sind 5, seine Meinung sagen. Bei mindestens 3 ja's probieren wirs mal aus, ob wir den Song zum klingen bringen. Und dann kucken wir auf den response von Publikum. Wenn er total durchfällt, wird er mit der nach ein paar Gigs (mind 5) wieder gestrichen.Ausnahmen sind Songs, die wir selber alle so cool finden das es uns egal ist, wenn er nicht der Renner ist, wir streichen den Song dann nach 8 Gigs ;)

Noch zu sagen gilt, das unser Sänger immer ein Veto hat, von wegen Stimmlage.

Es kann aber mitunter schon turbulent werden, bis wir uns einigen...

Aber am meisten tut es weh, wenn wir Songs streichen, die wir alle lieben, aber keiner hören will!

Und es kommt vor, das die lieben Mitmusiker plötzlich Songs mögen, die sie zuerst abgelehnt haben zB Gone Shootin von AC/DC, den unser Leadgitarrist zuerst gar nicht mochte
 
Servus miteinander!

Bei uns (5 Leute) isses so, dass jeder mit Songvorschlägen kommt (per E-Mail oder YouTube-Link) und wir geben alle unsere Meinung ab.
Da wir eher selten auftreten (drei bis vier mal im Jahr) - wir spielen also nicht um des Auftritts wegen - is bei unserer Songauswahl die Mischung aus
Wollen & Können (Wollen steht absichtlich an erster Stelle). Wollen bedeutet nicht, den eigenen Wunsch (auch die Ablehnung eines Titels) auf Biegen und Brechen durchzusetzen, sondern hat für uns ganz viel mit "gut fühlen" beim Musizieren zu tun . Kompromisse sind immer möglich!
Damit fahren wir seit gut 6 Jahren recht gut.

Letztendlich spielt man in einer Band ja nicht nur gemeinsam, sondern miteinander ;)

Servus
 
Bei uns ist es da glaube ich ein wenig lustiger. :D
Im Grunde genommen, haben wir so ziemlich die gleichen Ideen und einigen uns da einfach so. Jemand hat eine Idee und alle schreien Juhu und wir versuchen es. Wenn es nicht klappt, oder eben doof klingt, dass fliegt es wieder weg... Wir probieren sozusagen alles einmal aus

Aber: Ich (die Drummerin) habe eben eine Band, die ich absoluuut nicht mag (ist quasi meine "Hass"-Band, um es ganz extrem auszudrücken), das ist aber gleichzeitig die lieblingsband unseres Gitarristen. Meine Lieblingsband hingegen mag der Gitarrist absolut nicht. (ist quasi seine "Hass"-Band). Also sind wir zu dem Entschluss gekommen, wenn wir ein Lied von meiner Lieblingsband spielen, müssen wir um Gegenzug ein Lied von seiner Lieblingsband spielen. Das funktioniert. :) keiner ist beleidigt.

Aber ich finde, da darf man eh nicht beleidigt spielen oder so. Wenn mein Lieblingslied z.b. wegfallen würde, weil es einfach keiner hören will, dann wär es halt so. Das müsste ich dann einfach akzeptieren und gut. :)
 
Hallo,

zunächst sollte man schon bei den Vorschlägen bedenken, ob sie technisch (Equipment, Können) spielbar sind und ob sie das Publikum hören möchte.
Wenn dann jemand eine Allergie gegen das ein oder andere Lied hat, sollte man das als Veto hinnehmen, wenn es zu viele Allergien sind, muss man von Krankheit oder Behinderung ausgehen, arbeitstechnisch heißt das "arbeitsunfähig" und darauf folgt die Frühverrentung. Je größer der Konsens, umso besser wird der Laden laufen. Entspannt an die Sache heran gehen, hilft immer.

Ich persönlich spiele im Zweifel auch Sachen, die ich nicht hören wollte. Mir macht das Spielen manchmal dennoch Spaß. Umgekehrt ist es übrigens genauso.

Grüße
Jürgen
 
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Sagen wir ihr seit 5 Leute, jeder bringt 10 Wünsche, von denen Mindestens 5 genommen werden müssen.
Gar nicht schlecht die idee.
Ich persönlich denke dass man als Coverband gar nicht sagen DARF: DAs Lied gefällt mir nicht... ich würde dem dann erzählen: Dann mach was draus!
Man ist eine Coverband in der man den eigenen Stil reinbringen kann, also spiels so wie du es möchtest.
Deshalb jedes Lied muss ausprobiert werden, wenns trotzdem schlecht ist kann man es lassen.
 
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Ich bin ja grundätzlich auch kein Freund von 1:1 covern, lieber eine eigene Version erarbeiten, oder sich vielleicht auch mal an anderen Cover-Versionen orientieren.
Unser Gitarrist würde z.B. nie eine Gloria Gaynor Version von I Will Survive spielen. Dafür brachte er mal alternativ die Version des Songs von Cake in's Spiel. Ist ja total geil, und würde auch viel eher zu uns passen, kriegen wir leider nicht zum grooven! Aber müsst Ihr Euch mal reinziehen.
Er wollte auch keine "Knock on Wood"-Version von Amii Stewart. Wir haben uns jetzt bei Jeff healey orientiert und die grooved tierisch. Ich hab die lediglich mit Orgel und Brass bereichert, und jetzt haben wir ein Kompromiss-version, die weniger "Disco-Musik" dafür mehr rockt.
Und ansonsten kann ich Jürgen nur recht geben, es gibt ne Menge Songs, die bei mir nie in irgendwelchen iPod-Playlists auftauchen würden, die ich aber trotzdem gerne live spiele, vor allem im Tanzmuckebereich sind da recht viele dabei, zu denen ich auch kaum hätte nein sagen können, weil wir dort ja eher eine Art Dienstleister sind, unsere Songauswahl hauptsächlich am Publikum festmachen müssen.
 
Jürgen K;6162722 schrieb:
zunächst sollte man schon bei den Vorschlägen bedenken, ob sie technisch (Equipment, Können) spielbar sind und ob sie das Publikum hören möchte.
Stimme in beiden Punkten zu. Letzterer hat bei uns schon so manches Mal dazu geführt, daß ein Song, der wohl geil gewesen wäre, aber fürs Publikum zu esoterisch.

Beim ersteren Punkt ist bei uns das Problem, daß ein Song oft schon abgenickt und vetofest ins Repertoire übernommen wird, ohne daß mal einer fragt, ob er für mich und für mein Equipment so machbar wäre. Ich arrangiere nämlich nicht um (wenn es nicht die komplette Band radikal tut, und das tut sie nie, sie vertut sich höchstens beim Arrangieren aus dem Gedächtnis), ich dünne auch nicht aus, ich bin immer bestrebt, das Originalarrangement zu spielen. Das ist für mich eine Frage der Ehre als Synthesizerspieler.

Da aber geht's dann so: Rhythmusgruppe kriegt den Groove hin - check. Für den Gesang so machbar - check (zur Not wird die fertig arrangierte Nummer spontan umtransponiert). Der zweite Keyboarder spielt sowieso so ziemlich alles. Also wird das Ding gespielt. Keiner interessiert sich dafür, daß der Synthmann (ich) mal wieder ein komplettes R&B-Orchester nebst diversen Synthesizern nachbauen darf. Und dann wundern sich alle, daß die Restband den Song nach drei Wochen in seinen Grundzügen durchgehend und in sieben Wochen sicher spielbar hat, der Synthmann aber monatelang nicht mitspielen kann, weil er mal wieder so ein Monsterarrangement nachbauen muß, weil wieder jeder nur auf seine Parts gehört hat und niemand dem Orchester oder den Synthesizern Beachtung geschenkt hat.

Und weil ich nach Monaten selbst so Ungetüme wie Boogie Wonderland oder Fantasy dann doch irgendwie sehr nah am originalen Monsterarrangement zusammengebastelt kriege, hört auch keiner mehr darauf, wenn ich sage, daß ein Song von meiner Seite aus nicht spielbar ist.


Martman
 
...dann biste mit Deiner "Synth-Ehre" in der falschen Band.

Ihr seid doch eine COVER-Band und keine TRIBUTE-Band, die Stücke ihrer Helden 1:1 nachspielt?

Wenn es meine Cover-Band wäre, würde ich jeden, der nicht bis zur nächsten Probe mitspielen kann bei neuen Songs, bald rauskegeln. Ich will ja schnell Stücke draufschaffen und dann weiter... klar, jeder darf gerne "ewig" am Arrangement und am Perfektionieren feilen, aber es muss halt innerhalb von einer Woche spielbar "stehen". So kenne ich das von Coverbands. Da wird nicht lange rumgezickt, da wird notfalls eben mit ähnlichem Sound ein ähnliches Chordpgoramm gespielt, so lange es dem Publikum gefällt...
 
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