Wie einigt man sich bei der Songauswahl?

  • Ersteller willypanic
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Daß man keine Tributeband ist, heißt nicht, daß man zwingend umarrangieren muß. Sieh dir die vielen Top40-Bands an, die mit spurenweise Sequencer- oder gar Audio-Zuspieler arbeiten, damit sie mit nur einem Keyboarder alles originalgetreu umsetzen können, selbst wenn das Original im Studio mit etlichen übereinandergepackten Softsynths eingespielt wurde. Oder vor 30 Jahren mit Klangerzeugern zu insgesamt sechsstelligen Preisen. Wenn man das nicht hinkriegt, bucht der VA statt dessen eine Band, die das hinkriegt.

Zweitens spielen wir Musik, die von ihrem Charakter lebt. Wenn man sie auch nur geringfügig ausdünnt, entstehen Lücken im Arrangement, und wenn man sie stark ausdünnt oder gar umarrangiert, verliert sie ihren Charakter, dann gibt's keinen Grund mehr, konkret diese Songs zu spielen. Der Soul, den wir spielen, ist ein anderer als der, den ihr spielt. Das ist zu einem großen Teil das überproduzierte Zeug aus den späten 70er, frühen 80er Jahren. Da hört man (wirklich, hört man) auch mal mehr als ein Dutzend Bläser, die drei, vier Parts unabhängig voneinander spielen, dazu ein bis zwei Parts von leibhaftigen Streichern oder einer Stringmachine oder beidem, dann wurde das Ganze auch noch mit Analogsynths gewürzt. Und dann ist da immer noch ein zweihändig spielender Pianist. Den Pianopart spielt mein Kollege, der im Gegensatz zu mir gelernter Pianist ist. Der ganze andere Zirkus obliegt mir. Wenn überhaupt mal was gestrichen wird, dann nur, wenn es überhaupt gar nicht mehr zu spielen geht, weil nicht genug Tasten oder Hände da sind und an der Stelle Sequencereinflüge nicht möglich sind, und auch das nur mit starkem Widerwillen. Ach ja, und absolut nichts davon sind einfach Chords, das sind alles Melodielinien.

Drittens halte ich nichts von Provisorien. Meine Bandkollegen werden diese nicht als solche wahrnehmen, sondern als endgültige Fassung. Jedes Mal, wenn ich an meinen Parts etwas erweitern würde, würde es sie irritieren. Und jedes Mal wieder werden sie davon ausgehen, das ist jetzt die fertige Version, da kommt nichts mehr. Und dann kommt doch wieder was, und dann ist das wieder komisch. Solange gar nichts kommt, wissen sie, es ist bei mir Work in Progress. Und wenn ich ihnen dann auf einen Schlag mindestens 80-90% von dem serviere, was in der endgültigen Fassung vorkommen wird, dann wissen sie auch sofort, wo es langgehen wird.

Viertens haben wir alle sechs reguläre Vollzeitjobs. Vier von uns sind sogar selbständig (ich nicht, aber ich habe den weitaus längsten Anfahrweg). Wir haben pro Woche an einem einzigen Tag zweieinhalb Stunden Zeit zum Proben. Keiner von uns kann genug Zeit aufwenden, um etwa Fantasy von Earth, Wind & Fire innerhalb einer Woche spielfertig zu haben, geschweige denn gigreif.

Fünftens hat sich das Publikum noch nie bei uns wegen überladener Arrangements beschwert. Im Gegenteil, wir kriegen Lob für den fetten Bandsound, eben weil wir nicht das absolut notwendige Minimum spielen, das notwendig ist, um das Publikum zumindest zufriedenzustellen, sondern alles geben, was geht.


Martman
 
Soweit verstanden. Trotzdem: Bist nur DU es, der alles 1:1 austüftelt, oder macht ihr das alle so? Wenn Deine Gitarristen nicht riesige Effektboards haben und 6 Gitarren je Gig, dann läuft was falsch.

Und nochmal: Cover-Bands werden nicht wegen originalgetreuem Sound gebucht, sondern weil sie Stimmung machen. Wer Stimmung macht, darf wiederkommen, und wenn sie Michael Jackson mit Mundorgel, Kamm und Schellenkranz rübergebracht haben. Was "man" hört (also du), das hört das Publikum in 99% der Fälle nicht. Das hört nämlich die Lead Vocals und sieht Frontmann/Frontfrau und das war's.

Ich kann ja nur Ferndiagnose machen - es klingt halt so, als wärst Du sehr detailverliebt auf der Suche nach dem Original-Sound. Das ist nichts SChlechtes, aber nur, wenn es die ganze Band so macht. Wenn nicht, dann läuft was falsch. Da müsstet ihr dann entweder alle Perfektionisten werden (was aufgrund der Jobsituation sicherlich nicht einfach ist) ODER Euch auf einen für alle machbaren Standard einigen (der aber deutlich UNTER dem liegen muss, was Du für Dich bisher beanspruchst). Andere Lösung sehe ich aber nicht... ein "bitte bestätigt mir doch, dass ich als armer Synth-Mann es einfach schwerer habe" kriegst Du von mir nicht. ;-p
 
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Ich denke auch, dass dies ein falscher Ansatz von Martman ist. Selbst wenn ich den Anspruch eines möglichst 100%igem Soundsets habe, heißt das ja nicht, dass das alles fertig sein muss, bevor man anfängt, den Song zu proben. Nachher stellt sich heraus, dass man keinen Groove hinbekommt, oder die Sänger das nicht gebacken bekommen, und dann hat man die Arbeit umsonst gemacht. Ich als Keyboarder fanke mit der richtigen Programmierarbeit sowieso erst an, wenn der Songhalbwegs groovt, sonst macht man sich ggf. unnötige Arbeit. Neulich haben wir Easy Lover mal probiert, wo ja nun auch einiges an Keyboards drin ist. Da suche ich mir ein paar Grundsounds, die ich als elementar für den Song befinde, und los geht's. Finetuning, Soundabstimmung etc. kommt dann hinterher. Demnächst wollen wir uns mal an Owner of a Lonely Heart probieren, da werde ich nen Teufel tun, und die ganzen Samples, die ich dafür brauche, zu erstellen, bevor ich sehe, dass der Song groovt...

@Zauberer: Du siehst das völlig richtig: Coverbands werden gebucht, damit sie Stimmung machen, und nicht 1:1 einen Original Sound von CD rüberbringen. Stell Dir mal vor, dass alle in der Band so detailverliebt sind, und dafür dermaßen Aufwand fahren, der sie letztlich dann auch Unmenge an Konzentration kostet, die jede Live-Performance killt, dann stehen da sechs Musiker stocksteif auf der Bühne, und nichts ist mit Stimmung. also lieber CD an und auf Großbildleinwand ein Bild der Originalband - das wäre der selbe Effekt!
 
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Irgendwie bekommt es der arme Martman im Moment dauernd ab.
Mir tut es leid, es so offen auszusprechen: Nachdem was Du immer schreibst, glaubt man immer, Ihr imitiert das Orginal perfekt, weil Du mit Deinem Gehör aus 3 Kilometer Entfernung einen Maulwurf kacken hörst. Ich habe mir Eure Band einmal intensiv angehört und muss sagen, dass das Gesamtergebnis für meinen Geschmack sehr enttäuschend ist. Du versuchst zwar ein ganzes Orchester zu imitieren und spielst dann wirklich einen Trompetenpart mit einem Standard XP-80-Trompetensound nach, was aber eher nach MIdi-File mit interner Soundkarte klingt. Manchmal muss man ausdünnen und Klänge anpassen. Zum Bespiel: Die Bläser oktavieren und mit einem Synthbläser doppeln. Hauptsache es knallt. Das ist dann nicht mehr das Orginalarrangement, knallt aber um Welten besser. Ferner ist es manchmal besser einen Part mit "Eiern" rauszuhauen, als 2 Parts wackelig und mit dünnem Sound gleichzeitig zu spielen. Wenige Parts mit ordentlichen Live-tauglichen Sounds kommen oft besser. Dazu habt Ihr den Luxus, dass Ihr 2 Keyboarder habt. Damit ist nun wirklich deutlich einfacher entspannt 2 bis 3 Keyboardparts gleichzeitig abzuliefern.
Da der Rest Eurer Truppe meiner Meinung nach eher auf mittlerem Hobby-Niveau angesiedelt ist, halte ich den Anspruch "Liefere mir ein Orginalorchester-Arrangement mit Deinen Keyboards" auch nicht für gerechtfertigt. Es macht doch keinen Spaß 3 Wochen für einen Song zu üben, um ihn dann mit mittelmäßigen Gesang und Groove zu hören.
Vielleicht solltest Du mal ein paar Stunden bei einem Keyboarder-Profi nehmen, der Dir zeigt, worauf es wirklich ankommt? Ich nehme noch regelmäßig Unterricht bei so einem Profi, da man hier nie auslernt.

Tut mir leid, dass ich das heute so hart formuliere Martmann - aber Du trittst hier ständig wie ein Experte auf und machst vielen jungen Keyboardern eher Angst als Mut. Von daher muss man Dich auch mit Eurem Ergebnis auf der Bühne konfrontieren können.
 
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Hallo !

Ich denke auch dass Coverband nicht gleich 1:1 sein muss. Noch nicht mal eine Tributband muss immer die ausproduzierte Studioversion des Originals spielen, meist kommt da eine Live-Version besser. Ich stehe der Sache auch eher praktisch gegenüber. Natürlich ist es wichtig, die bekannten Sounds auf allen Instrumenten darstellen zu können - auch im Sounddesign sollte nicht gerade etwas "hinrotzen", aber oftmals muss das aber nicht bis ins kleinste Detail passieren und eine tighte "Passt-schon-mit-dem-Sound"-Version kann manchmal besser kommen als eine zwar perfekte aber lieblose Version die zu 95 % am Original-Sound ist.

keep rockin

bluebox
 
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Ich würde jetzt versuchen das Ganze philosophisch abzurunden ;)

Ein Song, der beim Pubilkum funktioniert, ist mehr als die Summe seiner Teile (Parts, Sounds, Instrumente, was auch immer). Er ist erst dann wirklich gut, wenn das Publikum nicht mehr an Original, arrangiert, gecovered, mit Sequenzer, ohne Zuspieler aber dafür mir Vintage, oder sonst irgendetwas denkt, sondern genau das alles vergisst und den Song einfach als gute Musik wahrnimmt (Mitwippen, Schunkeln, Tanzen, Singen, Springen, Ausrasten sind immer gute Zeichen)

Ich denke ein Vergleich mit einem guten Rezept ist ganz passend: Du kannst die tollsten Zutaten haben, wenn Du (die Band) aber nicht kochen kannst, wird es am Ende trotz Rezept nicht schmecken. Andersrum: Du kannst mit ordentlichen, aber nicht den besten Zutaten aus jedem Rezept ein leckeres Gericht zubereiten, wenn Du weißt, worauf es beim Kochen ankommt....

Wow...ganz schön schwere Kost so gleich nach dem Mittagessen :D
 
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Servus!

Ich würde jetzt versuchen das Ganze philosophisch abzurunden
So weit philosifisch is des gar net... es is vielmehr das miteinander von Publikum und Band. Hat die Band die Fähigkeit zu erkennen, was das Publikum mag, gibt sie es dem Publikum und der "Ball" geht hin und her.
Natürlich, der Anspruch "perfekt" zu sein ist nicht falsch! Man sollt's halt net übertreiben.
 
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Bei uns postet jeder, der einen Liedvorschlag hat einen Link in unserer Facebookgruppe, wir diskutieren eventuell darüber und spielen das Lied dann bei der nächsten Probe. Wenn es sich gut anhört kommt es in unser Reportiore.

Bei uns sieht eigentlich jeder ein, dass man mit einer Partyband gewisse Lieder spielen "muss", und manche einfach überhaupt nicht ins Programm passen.
 
Wenn jeder irgendwo einen Kompromiss eingeht klappts mit Sicherheit
 
Ich wollte jetzt doch nochmal unseren Ansatz beschreiben, nachdem wir die Eingangsdiskussion überstanden haben.

Wir pflegen eine Excel-Liste mit allen Songs, die aktuell spielbar sind. Jeder Song hat zwei Informationen: "Alter" - meint: wie lange spielen wir den song schon und "Kategorie": meint party, schlager, charts, karneval, kundenwunsch oder sonstiges.

Dazu machen wir jedes jahr eine Bewertung von allen Bandkollegen. Vorgabe ist das Lied mit allen Facetten mit einer schulnote zu bewerten. darunter fallen dann: wie gefällt mit der song im original, wie gefällt mir der song so wie wir ihn spielen, was war mein eindruck von der publikumsreaktion, wie oft haben wir den song spielen können, wie oft haben wir ihn geprobt, passt der song zu uns, usw. Dazu gibt es keine feste Liste, sondern jeder soll dem Song nach Bauchgefühl eine Note geben. Dann wird der Durchschnitt gebildet und ein Ranking erstellt.

Zusätzlich haben wir für verschiedene Veranstaltungstypen festgelegt wie viel Prozent von welcher Kategorie wir spielen wollen. Beispiel: für ein Maifest ist 40 % Party, 25% Charts, 15% Schlager und 20% Karneval geplant. Für eine Karnevalsparty 70% Karneval, der Rest Party. Das ganze ist nur eine lose Vorgabe und muss nicht auf das letzte Prozent aufgehen. Und dann werden eben nach dem Ranking die besten Songs jeweils in Programm genommen. In welcher Reihenfolge das passiert, dass ändert sich von Abend zu Abend, man will ja nicht immer das gleiche machen :)

Was neue Stücke angeht ist die Vorgabe, dass Charts Nummern bei uns nach spätestens 2 Jahren zurückgestellt werden, es sei denn sie haben sich als Partykracher etabliert. Dann wird die Kategorie entsprechend getauscht. Bei allen anderen darf jeder Vorschläge machen für Songs die Ihm gefallen und die passen könnten. Vorgabe ist aber, das wir keinen Überhang an Songs einer bestimmten Kategorie bekommen. (Wir haben Leute in der Band die eher in Richtung Pop-Schlager ticken und andere die eher ein paar mehr Funk-Nummern machen wollen). Dadurch stellen wir sicher, dass nicht eine Stilrichtung die anderen dominiert. Und wir können an unserem Ranking sehen, ob Songs einer bestimmten Kategorie schlecht abschneiden. Dann wissen wir auch was wir proben oder austauschen müssen.

Das ganze geht natürlich immer noch mit vielen Diskussionen einher, aber man hat zumindest eine Grundidee, auf die sich alle geeinigt haben..

Viele Grüße

P.
 
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Beim ersteren Punkt ist bei uns das Problem, daß ein Song oft schon abgenickt und vetofest ins Repertoire übernommen wird, ohne daß mal einer fragt, ob er für mich und für mein Equipment so machbar wäre. Ich arrangiere nämlich nicht um (wenn es nicht die komplette Band radikal tut, und das tut sie nie, sie vertut sich höchstens beim Arrangieren aus dem Gedächtnis), ich dünne auch nicht aus, ich bin immer bestrebt, das Originalarrangement zu spielen. Das ist für mich eine Frage der Ehre als Synthesizerspieler.
Und es ist wieder passiert. Die Rhythmus- und Gesangsgruppe (ohne Sängerin, die sich nie zu so etwas äußert) hat ohne mein Beisein Songs von Bruno Mars und Daft Punk (!!!) ausgewählt und abgenickt. Verbindlich und endgültig.

Solche Sachen geschehen meistens zwischen dem Bassisten/2. Leadsänger, dem 1. Leadsänger/2. Keyboarder und eventuell noch dem Gitarristen. Mich hat man nicht gefragt, es interessiert nach wie vor keinen, was ich sage, es interessiert keinen, was für mich machbar ist (weil jeder nur auf seine Instrumente hört und ich der einzige bin, der detailliert auf Orchester, Synthesizer etc. hört), und ich habe nach wie vor als einziger in der Band kein Vetorecht in der Songauswahl - schon deshalb, weil, wenn ich eine Gelegenheit dazu hätte, mich gegen einen Song zu äußern, die Rhythmusgruppe (oder zumindest ein Teil davon) den Song schon im wesentlichen einstudiert hat. Im Gegenteil, wenn ich sage, daß ein Song für mich nicht machbar ist, wird das ins Lächerliche gezogen.

Im Gegensatz dazu hatten wir mal einen Song, bei dem ich mir beim Erstellen meines Setups (das müssen acht Sounds aus drei Klangerzeugern gewesen sein, teilweise virtuell-analog, teilweise Echt-FM, als einziger Song mit Umschalten am MicroKorg im Song statt wie sonst nur vorher, weil ich sonst nicht genug Tasten gehabt hätte für die ganzen Synthesizerparts) regelrecht einen abgebrochen habe, um es authentisch hinzubekommen. Es war fertig. Es hatte von meiner Seite annähernd Replica-Qualität. Genau das, was ich bei jedem Song anstrebe, habe ich bei der Nummer mit fliegenden Fahnen erreicht. Dann hat der Bassist gesagt, er kann nicht gleichzeitig Baß spielen und den Song singen, wie das eigentlich vorgesehen war. Also flog die Nummer aus dem Repertoire, obwohl der gesamte Rest der Band mit dem Song kein Problem hatte.

So einigt man sich bei uns.


Martman
 
Nun ja, ist das in der Politik, selbst in einem demokratisch geführten Land anders? Wenn bereits Millionen von Geldern in ein Projekt geflossen sind, kommt am Ende doch noch jemand, und kippt das Projekt, oder? ;)
 
Und es ist wieder passiert. Die Rhythmus- und Gesangsgruppe (ohne Sängerin, die sich nie zu so etwas äußert) hat ohne mein Beisein Songs von Bruno Mars und Daft Punk (!!!) ausgewählt und abgenickt. Verbindlich und endgültig.

Solche Sachen geschehen meistens zwischen ............ Mich hat man nicht gefragt, es interessiert nach wie vor keinen, was ich sage, es interessiert keinen,...........
Martman

Es tut mir echt leid für Dich. Wenn ich sowas lese, kocht es immer in mir, weil sowas ähnliches auch schon in zwei Kombos mitgemacht habe; die Anleitung zum Unglücklichsein...... In unserer sich gerade neu formierenden Band, habe ich einen Sänger und Gitarissten, mit dem ich mich blind was Arrangements und Songs angeht, verstehe. Bei Nummern seitens der Norm, tun sich die übrigen schwer, ich meine sie geben sich nicht so die Mühe wie es sich aus meiner Sicht gehört. Als Gegenpol dazu, dass ich Standards spielen soll, die das Publikum kennt, brauche irgendein Ventil.
Ich verliere sonst die Lust, daher engangiere ich mich noch jenseits dieser Truppe mit anderen Musikern, wo ich nur das spiele worauf ich Bock habe.
 
Gerhard Eichberger


Wie einigt man sich am Besten auf die zu spielenden Songs, wenn jedes Bandmitglied eigene Favourites einbringen soll.
Was macht man, wenn einzelne Musiker bestimmte Stücke nicht spielen wollen. Soll es eine Veto- Möglichkeit geben, oder sollte man Basisdemokratisch, also nach Mehrheitsrecht entscheiden.
Bitte teilt Eure Erfahrungen mit.
Okay, meine diesbezügliche Erfahrung beim ersten Auftritt meines Bandprojektes (am 26. September 2009) mit bezahlten Berufsmusikern:

Am 19. April 2009 habe ich für diesen Auftritt ein Programm zusammengestellt, bei dem ich 12 eigene Lieder (wo noch eine Musik zu meinen Texten zu komponieren war) und 34 Covers (darunter 9 Covers von DRAHDIWABERL und einen Halbcover [Text von mir, Musik von Hendrix]) vorgesehen hatte. Die Musiker haben mir sämtliche eigenen Lieder und auch viele Covers gestrichen. Und zwar mit der Begründung, daß man in den sechs Monaten nur fünf Proben machen kann und daher keine Zeit zum Komponieren bleibt. Darüberhinaus wurden bestimmte Lieder von den Musikern abgelehnt - die weigerten sich einfach, diese zu spielen. Da war nix mit demokratisch abstimmen...

Mir hat später ein Musiker gesagt, wenn man schon eine Band bezahlt, dann schafft man auch an. Außerdem glaubt dieser Musiker nicht, daß diese Berufsmusiker nicht mehr Zeit zum Proben oder zum Komponieren gehabt hätten. Er meinte, daß die Musiker einfach möglichst wenig Aufwand haben wollten und daher jene Lieder, die ihnen ungeläufig waren und die sie in ihrer eigenen Coverband nicht im Repertoire haben, nicht einüben wollten.

Also, so einfach ist das auch wieder nicht. Wenn sich Musiker weigern, bestimmte Nummern zu spielen, dann kann man diese Nummern leider nicht spielen.


Gerhard
 
@Martman:
Hießen die Songs zufällig "Treasure" und "get Lucky"?
Im Ernst: Ein Großteil der Band hat sich die 2 Songs gewünscht. Wenn sie gut ins Programm passen und spielbar sind, kann man sie doch probieren. Gerade die beiden oben genannten Songs haben nur eine einzige Akkordfolge.

Ansonsten sehe ich das so:
In jeder Coverband muss man auch mal Songs spielen, die man nicht so gerne mag.
Wenn dieser Anteil allerdings so hoch ist, dass man frustriert ist, ist man womöglich in der falschenBand.

@Gerhard: Deine Ausführungen sind nicht vergleichbar, da Du ja noch nicht komponierte Songs in die Setlist einplanst. Wie will man denn ein Programm und einen Spannungsbogen planen, wenn es die geplanten Songs noch nicht mal gibt?
 
@Martman
ich glaube, ich würde mich auch ärgern, wenn der Rest der Band sich auf neue Songs einigt und hinterher geäußerte Zweifel von anderen Bandmitgliedern müde belächelt. Sich darüber lustig machen, finde ich allerdings echt nicht prickelnd und wäre für mich Grund zur Überlegung, ob ich das weiter so akzeptieren will. Was wollen sie aber auch machen?! Wenn du die 2 Songs aus deiner Sicht nicht spielen kannst (von mögen ist mal grad nicht die Rede), dann geht's halt nicht. Ohne Drums klingt sicher Kacke, oder??

Ich bin zum Glück nur in einer 2er Combo, ich Westerngitarre, Freundin Gesang. Wir haben privat ziemlich unterschiedliche Musikgeschmäcker, aber was Akustik-Cover angeht, überschneiden wir uns in vielen Songs. Es gab aber jetzt auch schon von mir und von ihr jeweils Vorschläge, wo die andere jeweils meinte "Mal schauen...", aber das gehört dazu. Im Endeffekt macht mir das Gitarre spielen Spaß, auch wenn ich mal ein Lied spielen muss, dass ich privat nicht unbedingt hören würde. Dafür erwarte ich aber auch im Umkehrschluss, dass ich mir mal ein Lied aussuchen darf, dass ich gerne spiele :)
Ist aber bei 2 Leuten sicherlich WESENTLICH entspannter als bei 5köpfigen Bands.
 
Es ist ein erheblicher Unterschied ob man nur zu zweit oder mit 4-6 Musikern ein Stück einstudiert.
Fehlgeleiteten Animositäten gibt ein Duo auch nicht soviel Raum zum Wachsen; das Spielen in Duos parallel zur Band gefällt mir daher sehr gut. Das Überstimmtwerden oder Garnichterstgefragtwerden zeigt ja nur die Wertigkeit, die man für die Truppe hat, das ist was total anders als Songs zu spielen, die man als Kompromiss empfindet. Im Job führt sowas im häufiger zu Burnouts, im Privatleben zu vertaner Zeit. Ich hoffe, das löst sich.
 
@ Martman:
Ich würde, nach allem, was ich bisher gehört habe, mir überlegen, ob ich menschlich und musikalisch auf Dauer in dieser Band glücklich bin. Du hast, wie ich lese, eine sehr hohe Neigung zu Perfektionismus - was ja per se nicht falsch sein muss. Nur muss deine Art und Weise zu arbeiten in die Band passen, das tut es ja an für sich anscheinend auch. Nur musst du dich darauf verlassen können, dass deine Arbeit nicht dauernd umsonst ist.

Auf der anderen Seite: Auch wir in der Band haben schon oft Stücke erarbeitet und dann gemerkt, dass einer von uns absolute Probleme hat, damit klarzukommen. Entweder wir arrangieren es um oder wir streichen es wieder. Normalerweise setzen wir uns vorab zusammen und überlegen genau, welche Songs machbar wären und wir dann auch gerne spielen würden. Aber ich weiß gar nicht, wie viele Lieder wir schon angespielt und dann doch wieder verworfen haben, weil es eben an der Praxis scheitert, nur muss man in der Band auch zu einem Klima finden, dass die Meinung von jedem einzelnen auch etwas zählt.

Du brauchst eine Band, die deine Arbeitsweise mag und sich darauf einstellt - entweder du kriegst das in deiner jetzigen hin oder du musst dich anderweitig orientieren, aber so ist es kein Zustand.

Und klar: Es ist natürlich mit mehr Leuten schwieriger, alle Wünsche und Vorstellungen unter einen Hut zu bringen als in einer Zweier-Combo, Kompromisse mit mehr Personen werden komplizierter etc. Aber wenn einer viel investieren will, aber praktisch kein Mitspracherecht hat, dann läuft schon auf zwischenmenschlicher Ebene einiges falsch. Ich würde das nicht lange mitmachen - wenn das auf Dauer so geht, dann würde ich meine Sachen packen und gehen. Weil lieber erstmal keine Band als in einer zu versauern, die mir Zeit, Kraft, Nerven und vor allem Spaß raubt...
 
@Martman:
Hießen die Songs zufällig "Treasure" und "get Lucky"?
Im Ernst: Ein Großteil der Band hat sich die 2 Songs gewünscht. Wenn sie gut ins Programm passen und spielbar sind, kann man sie doch probieren. Gerade die beiden oben genannten Songs haben nur eine einzige Akkordfolge.
Schätze, sämtliche Top40-Bands haben diese beiden Nummern ins Repertoire aufgenommen. Aber du hast recht - zumal die halbe Random Access Memories aus Musik besteht, wie wir sie auch spielen würden, nur mit mehr Spielereien.

Ist zum Glück nicht so, daß sie Contact spielen wollen.

Es ist zum Glück weniger heftig, als ich (der nie aktuelle Musik hört) befürchtet hatte. Ich hatte zunächst damit gerechnet, daß da ein unglaubliches Brett an nur mit Softsynths und Sequencer erzielbarer Elektronik auf mich zukäme. Aber wenn es zu elektronisch ist, legt unser Gitarrist sein Veto ein, und zwar mit Erfolg.

Ansonsten sehe ich das so:
In jeder Coverband muss man auch mal Songs spielen, die man nicht so gerne mag.
Wenn dieser Anteil allerdings so hoch ist, dass man frustriert ist, ist man womöglich in der falschenBand.
Ums Mögen geht's gar nicht, sondern um die Umsetzbarkeit nach meinen Standards.

Treasure ist nicht so extrem, wie ich andere Songs erwarte, die noch unfertig sind. Drei neue Sounds auf dem Virus, von denen einer am besten funktioniert, wenn ich Keyfollow für die Oszillatoren auf 0 stellen und dafür für die Lautstärke setzen kann. Aber auch dafür brauche ich Zeit, das alles zu erstellen.

Get Lucky wird die meiste Zeit entspannend. Mein Kollege wird das akustische Piano spielen. Ich werde das parallele E-Piano nicht spielen, um später im Song beide Hände für die Synthesizergeschichten frei zu haben. Problematisch wird der Vocoderpart - mein Vocoderpart. Nicht nur muß ich einen speziellen Vocodersound eigens für diesen Song anpassen, sondern wenn der Rest der Band den Vocoderpart in voller Länge spielen will, muß ich einen Sequencer anwenden, weil das mit nur zwei Händen nicht live spielbar ist. Wir müssen mit Klick arbeiten (was wir noch nie gemacht haben), und wir müssen unseren gerade erst vor einigen Monaten in die Band geholten Drummer wieder ersetzen durch einen, der absolut, absolut, absolut zuverlässig klickfest ist wie ein altes Akai MPC, das man an eine MIDI Clock hängt.

Nichts gegen das aktuelle Daft-Punk-Album, wirklich nicht. Vielleicht baue ich kurz- bis mittelfristig, wenn Get Lucky steht, ein paar Beyond-Schnipsel in unser Keep Forgettin' ein (als wenn ich darauf nicht schon Regulate rappen würde).

@Martman
ich glaube, ich würde mich auch ärgern, wenn der Rest der Band sich auf neue Songs einigt und hinterher geäußerte Zweifel von anderen Bandmitgliedern müde belächelt. Sich darüber lustig machen, finde ich allerdings echt nicht prickelnd und wäre für mich Grund zur Überlegung, ob ich das weiter so akzeptieren will. Was wollen sie aber auch machen?! Wenn du die 2 Songs aus deiner Sicht nicht spielen kannst (von mögen ist mal grad nicht die Rede), dann geht's halt nicht. Ohne Drums klingt sicher Kacke, oder??
Nur daß ich nicht der Drummer bin. Was der Drummer macht, ist hörbarer als das, was der Synthmann macht.

@ Martman:
Ich würde, nach allem, was ich bisher gehört habe, mir überlegen, ob ich menschlich und musikalisch auf Dauer in dieser Band glücklich bin. Du hast, wie ich lese, eine sehr hohe Neigung zu Perfektionismus - was ja per se nicht falsch sein muss. Nur muss deine Art und Weise zu arbeiten in die Band passen, das tut es ja an für sich anscheinend auch. Nur musst du dich darauf verlassen können, dass deine Arbeit nicht dauernd umsonst ist.
Das Problem dabei ist, daß die Band an sich sehr viel Laune macht. Nicht auch, sondern gerade, wenn hoffnungslos überarrangierte Nummern doch noch zum Laufen kommen.

Auf der anderen Seite: Auch wir in der Band haben schon oft Stücke erarbeitet und dann gemerkt, dass einer von uns absolute Probleme hat, damit klarzukommen. Entweder wir arrangieren es um oder wir streichen es wieder. Normalerweise setzen wir uns vorab zusammen und überlegen genau, welche Songs machbar wären und wir dann auch gerne spielen würden. Aber ich weiß gar nicht, wie viele Lieder wir schon angespielt und dann doch wieder verworfen haben, weil es eben an der Praxis scheitert, nur muss man in der Band auch zu einem Klima finden, dass die Meinung von jedem einzelnen auch etwas zählt.
Ich glaube, bei uns spielen zwei Faktoren mit rein.

Der eine ist, daß ich der einzige in der Band bin, der Synthesizerspuren detailliert hört. Oder wirklich komplizierte Orchesterarrangements. Wir haben mal Demos aufgenommen, da haben meine Bandkollegen sich ziemlich gewundert, als sie zum ersten Mal bewußt hörten, was ich in einigen Songs alles an Sachen spiele.

Der andere ist, daß ich bei mehr als der Hälfte der Songs, die in letzter Zeit vorgeschlagen wurden, gesagt habe, die sind so nicht spielbar, jedenfalls nicht auf hinreichend hohem Niveau. Und die kann man auch nicht runterarrangieren auf eine oder zwei Figuren für mich, die ich dann mit ein oder zwei Presetsounds spiele, weil damit der Charakter des ganzen Songs zum Deibel ginge. Abgesehen davon, daß ich als Synthmann meines Erachtens ziemlich blöd dastehen würde, wenn ich nicht das (weitgehend) volle Soundbrett abfahren würde.

Wenn man das zusammennimmt, bekommt man Bandkollegen, die all diese Songs sehr wohl für spielbar erachten, weil sie sagen, ich soll einfach den absolut minimal notwendigen Aufwand betreiben, mit dem der Song erkennbar wird. Aber wenn ich nur 10% geben soll und der Song "brauchbar" wird, obwohl ich mit mittelmäßigem Aufwand 50% geben könnte und der Song "ziemlich gut" würde, mit maximalem Aufwand 75% geben könnte und der Song "wirklich gut" würde und 100% Replica den Song "atemberaubend" machen würden, dann stellt mich das als Musiker und als Synthesizerspieler nicht zufrieden, im Gegenteil, es frustriert. Ich will nicht das für den Musikunkundigen minimal Notwendige spielen, ich will das für jemanden mit meinen Skills und meinem Equipment und meinem Selbstanspruch maximal Mögliche spielen.

Und bisher fiel noch keiner unserer Songs je als überladen oder überarrangiert negativ auf.

Du brauchst eine Band, die deine Arbeitsweise mag und sich darauf einstellt - entweder du kriegst das in deiner jetzigen hin oder du musst dich anderweitig orientieren, aber so ist es kein Zustand.

Und klar: Es ist natürlich mit mehr Leuten schwieriger, alle Wünsche und Vorstellungen unter einen Hut zu bringen als in einer Zweier-Combo, Kompromisse mit mehr Personen werden komplizierter etc. Aber wenn einer viel investieren will, aber praktisch kein Mitspracherecht hat, dann läuft schon auf zwischenmenschlicher Ebene einiges falsch. Ich würde das nicht lange mitmachen - wenn das auf Dauer so geht, dann würde ich meine Sachen packen und gehen. Weil lieber erstmal keine Band als in einer zu versauern, die mir Zeit, Kraft, Nerven und vor allem Spaß raubt...
So eine Band, wie du sie beschreibst, gibt's überhaupt nicht. Was soll das für eine Band sein?

Eine andere Amateurband? Die brauchen zumeist nicht mal 5% von dem, was ich mache. Die allermeisten Amateurbands sind Rockbands.

Top40? Das ist Höchstleistungssport. Jede Woche mindestens drei neue Songs absolut perfekt auftrittsreif, egal, wie kompliziert die Originale klingen. Außerdem verbunden mit einer Sofortinvestition von 5000-6000 € in neues Equipment. Und ich wäre der einzige Keyboarder, müßte also pianistische Parts händisch spielen - als jemand, der überhaupt kein Klavier spielen kann.

Tribute? Da würde ich wahnsinnig werden. Noch wahnsinniger als jetzt schon. "Tribute" setze ich gleich mit "Replica". Ich würde da noch replicaverrückter werden, als ich es jetzt bin. In einer Tributeband hätte ich eine Rechtfertigung zu absolutem klanglichen Perfektionismus auf der Suche nach dem allerletzten Detail beim Nachahmen noch so komplizierter Studioproduktionen. In einer ABBA-Tributeband etwa wäre ich gefangen zwischen der Entscheidung, welcher von zahllosen erhältlichen Minimoog-Klonen am ehesten wie die Minimoogs von Benny Andersson klingt, dem kompletten Fehlen eines Klons eines ARP Odyssey Mk I (der klingt drastisch anders als Mk II und III; der hat mit dem Mk II klanglich soviel zu tun wie ein Korg MS-20 mit einem Minimoog) und dem Unvermögen, den Polymoog nebst folgender Signalkette von der Arrival authentisch nachbauen zu können.

Ganz zu schweigen davon, wenn ich meinen Traum einer Jarre-Tributeband wahr machen würde. Das wäre ein noch größerer Aufwand mit noch geringerem Ergebnis, denn so eine Band bucht keiner.


Martman
 
Zu deinem letzten Absatz: Es war nur ein gut gemeinter Ratschlag, mehr nicht. Wenn man mit etwas unzufrieden ist, das sich aber nicht ändern lässt, muss man entweder einen Ausweg nehmen oder die Sache akzeptieren. Ich bin mehr der Typ, der sich den Ausweg sucht und deswegen habe ich dir das geraten, aber das ist deine Sache. Zudem habe ich keine Ahnung, welche Bands noch für dich infrage kommen würden, also welche Alternativen z.B. in deiner näheren Umgebung Bedarf an einem Synthi hätten.

Anderer Vorschlag: Vielleicht könntest du deine aktuelle Band in ein paar Punkten umkonditionieren. Z.B. dass du bei komplizierten Arrangements eine Art Rohfassung (~50% dessen, was am Ende stehen soll) für die Proben vorbereitest und die dann mit der Zeit zur Endfassung erweiterst. Damit hast du am Anfang nicht den ganz großen Stress, wenn ein neuer Song doch nach 1-2 Proben wieder gestrichen wird. Ich weiß, du hast gesagt, deine Kollegen wären irritiert, wenn sich an den Synthesizern-Arrangements im Laufe der Zeit noch etwas ändert, aber damit sollten sie in Zukunft einfach mal klarkommen. Das nimmt dir vielleicht etwas Stress und Druck, ermöglicht aber, in den Proben schon zusammenzuarbeiten.

Ein weiterer Punkt: Ich weiß, ich begebe mich jetzt auf ganz dünnes Eis und ich will dich auch gar nicht persönlich angreifen. Aber unter Umständen willst du vielleicht manchmal etwas zu viel. Wenn ich das gerade lese von wegen Studio-Replica etc.: Viele Bands spielen selbst nicht mal annähernd ihre eigenen Studio-Versionen live und wenn doch, dann entweder teilweise als Sample oder mit einer Armee von Synthesizern und Keyboardern. Manche Dinge klingen auf der Platte genial, werden aber live nicht benötigt. Dein Ethos ist allen Ehren, ich habe sogar Respekt davor, dass du so hohe Ansprüche an dich selbst stellst. Aber zwischen 75% und 100% liegen eben auch so Abstufungen wie 80%: vieles und sogar ein bisschen mehr als das notwendige und gute, aber bei weitem nicht alles. Zumal der Zuhörer zwar das imposante Gesamtbild wahrnimmt, aber nicht jedes minimale Detail, anscheinend kriegen das ja nicht mal deine Bandkollegen wirklich mit...

Das soll kein Angriff sein, aber vielleicht kannst du dir selbst ein bisschen Stress nehmen und unter Umständen auch Songs verwirklichen, die auf den ersten Blick unmöglich scheinen.
 

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