Wie gestaltet ihr eure Ansagen?

Jetzt versteh ich die Absicht hinter Songansagen. Wenn der einzige Sinn allerdings darin besteht, der gespielten Musik einen Titel zu geben, damit das Publikum später darauf zurückgreifen kann, setzt das natürlich ein sehr gutes Gedächtnis des Publikums voraus.

...ich oute mich gleich schonmal als jemand, der ohne Ansagen bei Auftritten leben kann, und in vielen Fällen auch keine Ansagen lieber gehabt hätte. Ganz ohne muss vielleicht doch nicht sein; ideal fände ich es (bei einem längeren Auftritt) nach 5, 6 Songs eine Ansage zu bringen - dass das Publikum merkt, dass die Band reden kann - und alles andere würde für mich nur den Fluss der Musik stören. Der Anfang muss doch sowieso sehr ansprechend gestaltet sein, nehm ich an.
Bei kürzeren Gigs von unbekannteren Bands (das ist die Mehrzahl, nehm ich an) find ich kurze (!) Ansagen zwischen jedem Song ok, allerdings nicht, wenn der Ansager meint, nach jedem Song das Publikum animieren zu müssen, was länger als 20 Sekunden dauert. Das stört den Fluss einfach erheblich und lässt die Band sowas von unsicher wirken. Zumindest eine Ansage, wie die Website heißt und ob man was nach der Show kaufen kann :rolleyes: fänd ich schon Pflicht bei solchen Bands.
 
Bei kürzeren Gigs von unbekannteren Bands (das ist die Mehrzahl, nehm ich an) find ich kurze (!) Ansagen zwischen jedem Song ok, allerdings nicht, wenn der Ansager meint, nach jedem Song das Publikum animieren zu müssen, was länger als 20 Sekunden dauert. Das stört den Fluss einfach erheblich und lässt die Band sowas von unsicher wirken.

Geb ich dir recht - Ansagen können da ganz nützlich sein, um die kleinen Pausen zu überspielen, die wegen umprogrammieren oder Ähnlichem entstehen. Aber weit darüber hinaus sollten sie nicht gehen...
Obwohl ich dazu sagen muss, dass ich schon Bands erlebt habe, die einen wahnsinnig guten Entertainer unter sich hatten, der die Leute mehr mitgerissen hat, als die Musik selbst. ;)
 
Aahhlso.
Ich halte die Kommunikation mit dem Publikum für einen sehr wichtigen Part eines Konzertes. Die muss keineswegs ausschließlich über die Musik laufen oder sich auf die Ansage alla "danke, unser nächster Song heißt xy" beschränken. Ich finde es z.B. auch äußerst stimmungstötend, wenn alle Musiker steif auf ihrem Platz stehen bleiben. Es reicht nicht aus, in seiner Ecke zu stehen und die Saiten zu schlagen wie Eddie v Halen.
Ein guter Frontmann/frau (und das muss nicht zwingend der Sänger sein) ist Gold wert. Ansagen und "Unterhaltungen" mit den Fans gehören (in Maßen) meiner Meinung nach auf jeden Fall dazu und können die Barriere zwischen Band und Publikum brechen.
Aber bitte mit Konzept. Soll heißen: vorher überlegen, was man sagt und wann man es tut. Eine Ansage kann z.B. ein nützliches Element sein, das man gezielt vor einem Song einsetzt, für den die Gitarre umgestimmt wird oder um z.B. eine Umbaupause zu überbrücken. Schlimmer als eine schlechte Ansage finde ich drei Minuten Leerlauf. Da kann die Stimmung schon mal abreißen.
Eine Ansage braucht nicht die Entstehungsgeschichte des Liedes zu sein, sondern soll eher das Volk auf die Thematik des nächsten Songs einstimmen. Gerade mit eigenen Stücken will man ja oft eine Message rüberbringen. Oder man gibt mal einen Hinweis auf die Homepage oder den nächsten Gig.
Als Band ist man doch Künstler und Entertainer und soll das Publikum unterhalten. Jede Band so wie es zum Konzept passt. Bei ner Tanzkapelle z.B. sollte man sich zurückhalten. Da sind die Prioritäten eindeutig anders verteilt. Und bei ner Gala-Veranstaltung dürfen nicht die gleichen Sprüche kommen, wie in einem Festzelt zum Straßenfest.
In dem Zusammenhang möchte ich gern noch was loswerden: Disziplin auf der Bühne. Wenn der Sänger (oder wer auch immer) eine Ansage macht, soll das nicht mit Gitarre-Stimmen (das geht auch lautlos) oder Trommelgeklapper untermalt werden! Mir fallen immer wieder diese nervigen und störenden Nebengeräusche zwischen den Songs auf. Haltet eure Griffel ruhig, das wirkt viel professioneller.
Was ich im prinzip sagen will ist: Die Momente zwischen den Songs sind ebenfalls Teil der Show!
Absolute No-Gos über die PA sind Ansagen vom Kalliber "der Stefan geht schon zum dritten Mal aufs Klo!", "Kann mal jemand 5 Bier für die Band auf die Bühne bringen", oder (Eigentor:) "mal sehen, ob unser Gitarrist sein Solo dieses Mal wieder versemmelt".

In diesem Sinne: The Show must go on!
 
Ich improvisiere meine Ansagen immer je nach Bedarf. Klappt meistens (einmal hats nicht geklappt.. ich hätte ja auch nicht ahnen können, dass 70% des publikums aus franzosen bestand!?). Meine natürliche verplantheit komtm dabei irgendwie gut an (irgendwie deprimierend: wenn ich so bin wie ich bin lachen die leute.. ich hab ein 2-3 mal versucht lustig zu sein.. kam garnicht an!)
 
Man kann auch bzw. auch ganze Auftritte totquatschen.
Der Inhalt eines Songs bzw. die Entstehungsgeschichte interessiert die Leute wohl eher weniger. Und die Ansage "jetzt kommt Song soundso" nervt wohl auf Dauer.
Ausnahme: bei einem Wunschsong: "Lied Blablabla für die .... " - da kann man schon mal eine Ansage machen.
Am Schluss stellen wir immer die Band vor (Bandname und wer was spielt) und wann wir wo unseren nächsten Auftritt haben.
 
Hängt auch von der Spiellänge ab.
Wenn wir auf nem Festival mit straffem Zeitplan nur 30min Spielzeit haben und wenn die um ist, werden wir von der Bühne gezerrt, dann lieber Fresse halten und spielen. Platz für 2 geplante Ansagen um das Stimmen zu überbrücken und auf unsere Website und CD zum gratis runterladen (oder wenns soweit ist, am Merch-Stand kaufen) und 2 Stimmpause und Ansage um ein bisschen zu annimieren und in den Köpfen hängen zu bleiben, reichen vollkommen.

In ner Kneipe, wo´s nix ausmacht, wenn die Band 10 Minuten überzieht, kann man auch mal nen Spaß mit dem Publikum machen oder sich n Bier ausgeben lassen. Ist aber natürlich auch Stimmungsabhängig.
 
Also Songnamen sollte man auf jeden Fall mit geben (meiner pers. Meinung nach, versteht sich). Die Leute müssen ja das Material irgendwie identifizieren können.

Bei ein paar Liedern hab ich ungeplant Standards entwickelt...

"Das nächste Lied ist so ein bißchen über Murphy's Gesetz irgendwo: Right Events - Wrong Order"

"Es folgt ein wenig einfacher Akkordrock. Alone"

"Im Moment arbeiten wir ja gerade an einem Album. Es folgt bisher ruhigste Stück daraus: Piece of Property"

Solche Sachen. Das ist aber wie gesagt einfach irgendwann mal freihändig so gesagt worden und blieb dann halt hängen.
Zwischendurch noch immermal Homepage-Adresse und Folgegigs... Und die Bandvorstellung ist auch immer gleich... Erst den Gitarristen lobend erwähnen als "den ersten, den man mal länger freiwillig behalten konnte" plus Dienstdauer.. dann "mein Bruder Dave an den Drums" und dann noch die Selbstbenennung.

Alles andere ist Impro
 
Kommt dann natürlich drauf an. Selbstgeschriebenes sollte doch eventuell angesagt werden. Vielleicht weniger, wenn die Band vor Ort gleich CDs vertickert oder man sowieso so bekannt ist, daß die Leute die (meisten) Songs kennen.

Aber Coversongs sollten nur dann angesagt werden, wenn einem eine so originelle Ansage einfällt, daß die Originalität an sich die Ansage rechtfertigt. Niemals sollte man einen Coversong auf die 08/15-Tour mit "Jetzt kommt [Titel des Coversongs hier einsetzen]" ansagen. Ich empfinde es als Zuhörer oft viel interessanter und spannender, Songs zu erkennen, wenn sie gespielt werden. Ist doch langweilig, wenn die Leute vorher wissen, was man spielt.


Martman
 
Aber Coversongs sollten nur dann angesagt werden, wenn einem eine so originelle Ansage einfällt, daß die Originalität an sich die Ansage rechtfertigt. Niemals sollte man einen Coversong auf die 08/15-Tour mit "Jetzt kommt [Titel des Coversongs hier einsetzen]" ansagen. Ich empfinde es als Zuhörer oft viel interessanter und spannender, Songs zu erkennen, wenn sie gespielt werden. Ist doch langweilig, wenn die Leute vorher wissen, was man spielt.

Seh ich genauso - ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als z.B. bei "Jump" von Van Halen den Titel vorher anzusagen. Das gehört gefälligst am Intro erkannt !!!

LG, Sketch
 
jump? kenn ich nich! :))

nein im ernst - ich finde, moderation sollte ein fester bestandteil einer bühnenshow. leider können nur wenige bands ohne großartige ansagen zu rocken - z.B. Artic Monkeys.

wir machen es so, dass wir die Intro ablaufen lassen, die ersten 2 Lieder spielen, welche meistens dicke Rocksongs ("auffe Fresse") sind, dann kommt n instrumentales, wo davor oder danach bisschen gequatscht werden kann. allerdings minimal "Wir sind der Sunshine Mr. Singing Club, uns scheint die Sonne aus dem Arsch" oder so. SOngtitel werden selten genannt. Klingt ja eh alles gleich :D

Witze entstehen aber nur spontan. So vorausgeplante Witze wirken meistens so, als wären sie auch vorausgeplant. Ich habe mir vorher mit dem Sänger paar Gedanken gemacht über die Homepage. Wir haben dann "Wer uns im Internet besuchen möchte, findet uns unter youporn.cz/sunshinemrsingingclub. Wir haben uns für die härtere, tschechische Variante entschieden, weil". Und dann mit nem schnelleren Lied weiter ;)


Entschuldigt die Eigenwerbung :))
 
also wir lassen unser intro laufen so 35 sekunden is das dann gehen wa aufe bühne spielen das erste stück und dann sagen wa so sachen wie zb. schönen guten abend dann sagen wa nen paar lieder die wir heute spielen und dann gehts weiter mit dem zweiten song. vorm letzten song bedanken wir uns schonmal das wir nich mit eiern oder so beworfen wurden und schönen noch wobei der letzte song immer ne balade is finde ich sollte man die ansagen auch passend sagen vorallem wo gemischtes puplikum is sollte man auch für die älteren (verständlich) bleiben.
 
Nochmal zurück zum Fan-Beispiel. Was ist besser? "Ich fand übrigens XY total geil!", oder "Du, den Song, den ihr da gespielt habt, der dritte war das glaub ich, mit diesem da-da-da-damm Rhythmus, der war total geil!"

Ich denke Letzteres ist wesentlich besser für die Band.
Da zeigt sich dann wenigstens, dass man die Songs auseinanderhalten kann und bei jedem ein "der wo da so" Effekt entsteht und nicht alles gleich klingt.


MfG
Jan
 
Ich habe mal bei nem Kneipengig gesagt: "Guten Abend. Wir sind Horizon und wir sind eine Band." und dann gings los.
 
Kleine Ansage zu Beginn ... Begrüßung der Leute, dass man sich freut, dass alle da sind ... bisschen Einstimmung.

Dann gibts alle 3-4 Songs mal nen Kommentar oder nen kleinen Anheizer. Oder man nennt den Namen eines noch unbekannten Stückes.

Dann beendet man das Konzert, sagt, dass man nun den letzten oder vorletzten Song spielt. Dann gibts vielleicht noch eine Zusage.

Am Ende bedankt man sich nochmal, lässt sich feiern und geht von der Bühne.

So find ich das gut.
 
Man muss immer gucken, wie eng der Zeitplan ist und wie das Publikum drauf ist. Normerweise in gemütlicher ungehetzter Atmosphäre nehme ich mir Zeit für ein wenig Smalltalk und Situationskomik. Songs grundsätzlich ansagen. Von eingeübten Ansagen/Aktionen halte ich nur etwas, wenn diese nicht vorgaukeln, spontan zu sein. Sowas durchschaut der Zuschauer in der Regel. Wir lassen normalerweise alles organisch auf der Bühne entstehen. Manchmal fällt mir tagsüber ein flotter Spruch für die Show ein, den ich dann auch verwende, aber bandintern wird da nix geprobt.

Letztens gab es auf einem sehr straffen Konzert für jede Band nur 20 Minuten, da bläst man die Songs natürlich nur straight durch und zieht wieder ab. Und bei unserem letzten Gig war die Atmosphäre so verkorkst, dass jeder Smalltalkversuch anbiedernd gekommen wär.
 
Hast wohl Recht.

Kenne z.B. bei einer meiner befreundeten Bands, dass dann die Ansage kommt: "Und das nächste Lied ist ein Hit." und dann weiß jeder sofort worums geht und alle gehen tierischst ab. Wenn dann die ersten 3-4 Noten der Melodie kommen, wissen alle Bescheid.

Und ich halte nichts davon, jedes Lied einzeln zu kommentieren und den Song-Titel zu nennen. Man sollte lieber mal 2-4 Songs durchgängig spielen, die Stimmung hochhalten und dazwischen nicht viel quatschen. Danach kann man wieder was sagen.

@bobcät: Ja, ist halt abhängig von der Location und dem Publikum. Am Besten paar Sachen überlegen, am Ende dann aber doch alles spontan wie es grad auf die Situation passt, einbauen.
 
Wir gehen auf die Bühne spielen 1nen Song und bergrüßen, dann unser Puplikum. Nach jedem wird, dann wieder angesagt und der Sänger redet, dann ein bisschen mit dem Puplikum was uns, dann ein bisschen Zeit verschaft mal schnell was zu trinken, die gitarre oder T-shirt zu wechseln.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben