Wie kann man bei so viel Rumgezappel noch gescheit spielen?

Es gibt Akkordeschrammler die ihre Beine nicht hoch kriegen und Grifbrettschrubber die die Füße nicht still kriegen, in allen Musikrichtungen. Das ist eher ne Typ-oder Einstellungssache.
Seh ich ähnlich. Man denke nur an John Entwistle von den Who. Stand stoisch da, während seine Bandkollegen die Bühne zertrümmert haben. Und natürlich ist es auch Übungssache, ich glaub viele haben auch Angst, sich durch komische Bewegungen zum Affen zu machen. Und konzentrieren sich zu sehr auf ihr Spiel, ich geb zu, da bin ich auch nicht ganz frei davon.
Bei der Springteen Nummer ist das IMO klar einstudiert und wenn da nicht jede Saite richtig getroffen wird macht das auch nichts weil da im Hintergrund irgendeiner von den gefühlt 13 Musikern das miterledigt.
Bei Springsteen ist das teilweise einstudiert, teilweise kommt das ja auch durch das lange Zusammenspiel mit den anderen Musikern. Das Video aus dem Eröffnungspost stammt von 1985, da war gerade Nils Lofgren neu in der Band. Mit den anderen hat er da 10 und mehr Jahre zusammengespielt. Und sie treffen die Saiten recht genau - wobei das bei der E-Street Band ja tatsächlich weniger ausmacht, weil ja ein dichter Soundteppich da ist. Sind allerdings "nur" 6 Musiker plus Springsteen. Aber dafür 1x Keyboard und 1x Klavier, das ist schon eine ordentliche Grundlage.
 
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Wenn man im Flow ist, kommt das von allein, gerade beim Solo.
 
Ich habe mich früher immer recht viel (=wild) bewegt. Ich war in meinen Zwanzigern, die Band spielte Metal und ich hatte immer schon mindestens ein Sechserpack (so sagte das damals noch) intus, bevor ich auf der Bühne stand.:D
Ein Freund hat irgendwann mal einen unserer Auftritte gefilmt. Die VHS-Kassette dieses Gigs habe ich mir dann einmal angeschaut (nüchtern), mich abgrundtief geschämt:redface:, und das Tape dann irgendwo ganz tief im Schrank vergraben. :D:D:D

Heute spiele ich nur noch zuhause, oft im Sitzen und wenn ich doch mal stehe und mich bewege, achte ich darauf, dass ich alleine im Zimmer bin.;)

Manche können es halt, andere sollten es besser lassen.
 
Da geb ich aber zum bedenken, dass es vielen peinlich ist, wenn sie sich selbst auf Video sehen. Kommt darauf an, wie es die anderen sehen.
 
dass es vielen peinlich ist, wenn sie sich selbst auf Video sehen

Das Anschauen war für mich auch nur die Hälfte des Horrors!:D
Ich habe aber auch gehört, was ich für einen Mist gespielt habe, gerade wenn ich z.B. beim Solo wild rumgehüpft bin.....
Bin mir auch nicht sicher, ob das ohne Alkohol besser funktioniert hätte.
 
Zu viel Alkohol war noch nie dem Spiel förderlich. Springsteen verlangt von seinen Musikern zB explizit, dass sie nüchtern auf die Bühne gehen.
 
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Ich frage mich das auch grundsätzlich immer. Aber ich denke, es ist teilweise einfach: Ich bin zu "schlecht" und muss mich eben mehr aufs spielen konzentrieren :) Und es ist eben nicht meine "Art", das kommt immer und tiefhängende Gitarren kann ich auch echt kaum noch bedienen. Geht gar nicht bei mir. Also "Gitarre Runter", wie Bela B es einst forderte, wird eher schwierig :)
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Zu viel Alkohol war noch nie dem Spiel förderlich. Springsteen verlangt von seinen Musikern zB explizit, dass sie nüchtern auf die Bühne gehen.
Richtig, und recht hat er :)
 
Als ein Angus Young mal angefangen hat mit rumzappeln und semikontrollierten Gesichtsausdrücken, da war dieser keine Legende. Ein paar Leute mögen gesagt haben "joa der is im flow, voll geil". Ein paar andere Leute haben sich gedacht was macht der Typ da bloß? Heute ist das unantastbar und Markenzeichen und ohne geht gar nicht.
Will sagen, jeder wie er Bock hat. Wenn da einer 'ne saudumme Fresse zieht und nur mit den Hüften wackelt - ja bidde. Das ist dann halt sein Ding.
Wenn ne Band meint, sie müsse wie auf xtc einen ganzen Gig lang auf der Bühne umherhüpfen - be my guest.
Entweder das passt zur Musik oder halt nicht, was wieder jeder für sich entscheiden darf.
Musik ist Gefühl und jeder drückt das aus wie er mag und kann. Einer wird von Publikum angefacht, der Nächste ist völlig eingeschüchtert.
Ich für meinen Teil kann mir keine Metalband vorstellen, die nicht regelmäßig im Proberaum eskaliert. Da bewegt man sich doch automatisch und räumt mal den Tisch ab. Und spielt mal völlig falsch. Und das machen dann alle. Und dann hat man versehentlich 'nen neuen Song :D
@SurfinTom digitalisier doch mal die VHS. ;)
 
Richtig, und recht hat er :)
Wobei ich zugeben muss: auch ich bin da schuldig im Sinne der Anklage und schon in Zuständen auf die Bühne gegangen, die nicht mehr schön waren. Hab es aber in der Regel auch bereut, weil spätestens bei der Hälfte vom Set auch die Blase extrem zu drücken angefangen hat. Damit war das dann tatsächlich nur noch rumgezappel, um zwischen Ende vom Set und Zugaben schnell mal zu verschwinden. Da kann ich auch den Gig nicht mehr geniessen.

Und in einem Punkt geb ich @SurfinTom absolut recht: Videos von Auftritten aus meiner Jugendzeit kann ich nicht mehr sehen. Bin ich auch froh, dass ich da gar keine hab. Allein schon das Gewand, von dem ich damals dachte es wäre cool. :redface:
 
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Wobei ich zugeben muss: auch ich bin da schuldig im Sinne der Anklage und schon in Zuständen auf die Bühne gegangen
Ich auch. Aber ist bei mir nur Hobby, meistens kleine Kneipen-Gigs und weniger Galas oder so ein Zeugs. Aber in Profi-kreisen oder wie beim Boss kann ich das durchaus nachvollziehen.
 
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Ich frag mich auch bei einigen Konzerten wie das möglich ist.
Dust Bolt aus Bayern sind ein gutes Beispiel...
Mir ist es immer wieder ein Rätsel wie der Sänger es schafft Gitarre + Gesang mit so viel Bewegung zu koordinieren und dazu noch mit keinem anderen Bandmitglied zusammen zu stoßen.:D

 
Es gibt eben Musiker, die Können sowas. Fertig aus. Erklären kann man das nicht immer. Die bestimmt auch nicht. Die machen einfach und es fluppt - mein Kollege in der Band auch. Hammer... Bei mir wäre es eben genau umgekehrt :)
 
Als ein Angus Young mal angefangen hat mit rumzappeln und semikontrollierten Gesichtsausdrücken, da war dieser keine Legende. Ein paar Leute mögen gesagt haben "joa der is im flow, voll geil". Ein paar andere Leute haben sich gedacht, was macht der Typ da bloß?
Kann ich voll bestätigen, ich dachte mir damals auch, wer zur Hölle hat dieses grenzdebile Subjekt überhaupt auf die Bühne gelassen, das muß wohl eine Art Gag sein, um das Publikum zu verblüffen. Erst später hat sich das dann relativiert. Heute beeindruckt mich aber der Schlagzeuger Chris Slade viel mehr als alle anderen Bandmitglieder, da er durch sein überaus dynamisches Spiel seine Vorgänger alle in den Schatten stellt.
 
Das Auge hört mit.

Wenn ich einen Gitarristen (oder Basser / Sänger) sehe, der den ganzen Gig lang auf seine Schuhe starrt, wird mir langweilig

Das stimmt schon, das andere Extrem ist halt übertriebenes Ekstase-Gezappel, das ich aufgesetzt und peinlich empfinde.
 
Es gibt auch das Gegenteil. Richard Krupse und Paul Landers von Rammstein bewegen sich nicht viel, haben aber trotzdem eine super Show die mitreißt ;)
 
Im Endeffekt muss es authentisch rüberkommen. Springsteen hüpft ja auch nicht bei jedem Song so herum, wie auf dem Eingangsvideo.
 
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Genau. Wenn es um "Bühnenbewegung" geht, wären bei uns die Zuschauer auch wenig angetan. Dafür haben wir Gott sei dank eine extrovertierte Sängerin als "Blickpunkt" und eben unseren Gitarristen, der auch abgeht. Aber sonst, eher wenig los. Kann ich auch nicht. Bin ich nicht der Typ für. Wenn es also sein müßte bei uns, würde ich glaub ich weg-gecastet :)
 
... Hier wird also über Bünhenspiel geredet...
 
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Ja, der Gitarrist ist eindeutig einer, der die Grenze zur Lächerlichkeit in meinen Augen klar überschritten hat. :rofl:
 
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Ja ja, der Omar Rodriguez Lopez ist schon ein Exzentriker :D. Der Einfluss von Drogen kann auch nicht ausgeschlossen werden...

Aber er ist, im Ernst, ein sehr guter und eigenständiger Gitarrist. Jetzt wo er etwas älter ist und nicht mehr ganz so doll zappelt, sollte man ruhig mal reinhören. Es gibt einen wirklich spannenden Livemitschnitt aus LA in der Tube.

Die alte Band At The Drive In hat schon eine krasse Energie auf die Bühne gebracht, die häufig auf das Publikum überging und zu Zwischenfällen führte. Deshalb untersagten sie dem Publikum schließlich das Tanzen und brachen Konzerte ab, wenn mehr als die Köpfe wackelten :ugly:.

Im folgenden Video wird allerdings schon deutlich, dass Bewegungsdrang ab einem gewissen Grad der kontrolliertenTonerzeugung Grenzen setzt :D.
 
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