Wie laut drehen Profis ihre Amps auf?

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Hi Leute,

ich hatte vorhin meine 100 Watt Vollröhre gespielt. Erst auf Zimmerlaustärke, dann in Proberaumlaustärke un dann auf 11 von 10. (Thats 1 louder, innit??)
Und mich dabei 2 Sachen gefragt:

Wie weit drehen Profis ihre Amps Live auf? Und wie weit drehen Profis ihre Amps im Studio auf?
Die Rede ist von Amps mit Mastervolume und bezogen auf Highgainsettings. Wie weit Blueser ihre 5 Watt Kisten aufdrehen um einen Crunch rauszubekommen interessiert mich weniger.
Mir geht's eher um die 100 Watt Kisten die im Metal verwendet werden, die ihre Zerre bereits aus der Vorstufe bekommen aber trotzdem den letzten Kick aus der angefahrenen Endstufe erfahren.

Gibts echt Bands die ihre Amps ala Spinal Tap an der Leistungsgrenze laufen lassen (vll die JCM 800 Spieler??) oder ist das nur so ein Mythos, der eigentlich aus den 60ern und frühen 70ern entstammt?
Gibt es vielleicht einige Studiomenschen hier die Erfahrung haben, in wie weit sich laute/leise Amps im Studio machen?

Achso:
Unter Profis verstehe ich nicht Gitarristen die gut spielen können, sondern Gitarristen die auf so großen Bühnen/in so abgelegenen Studios spielen, dass sie sich um Laustärkeprobleme im Publikum/im Nachbarshaus keine Sorgen machen müssen ;)
 
Eigenschaft
 
Youtube-"Berühmtheit" Glenn Fricker sucht sich für Studioaufnahmen meist den Punkt, an dem die Box beginnt spür- und hörbar mitzuschwingen. Meine macht das allerdings fast gar nicht :D
Ich persönlich bleibe da etwas über Probenlautstärke mit meiner eigenen Box, da beginnt der Red Fang mit dem Breakup. Probenlautstärke ist grundsätzlich erstmal ein guter Anhaltspunkt, da arbeiten Amps und Speaker in einem gut klingenden Bereich.

Live muss es fast immer deutlich leiser bleiben, um nicht allzu stark in andere Mics reinzubrüllen. Das kann auch mal soweit gehen, dass bei Mastervolume 2 Uhr geprobt wird, und live steht der Regler auf 9 Uhr.
Daran hält sich auch unter tourenden Profis aber nicht jeder, und reißt fröhlich auf
 
Eddies Tour amp

Rhythmus - Master ~ 2 Uhr

e5.jpg


Lead - Master ~ 2 Uhr

e6.jpg
 
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Mir geht's eher um die 100 Watt Kisten die im Metal verwendet werden, die ihre Zerre bereits aus der Vorstufe bekommen aber trotzdem den letzten Kick aus der angefahrenen Endstufe erfahren.

Naja moderne High gain Amps a la Diezel u.ä. werden so gebaut und abgestimmt das
keine Endstufensättigung zusätzlich nötig ist. Beziehungsweise wird sie sogar eher als
kontraproduktiv angesehen. Denn im Normalfall bedeutet Endstufensättigung mehr Mitten
und weniger Bässe und Höhen und ein insgesamt weniger definierten Sound.
Und das bei viel Vorstufenzerre ist nicht so der Bringer. .
Oldschool Amps ziehen ihre Verzerrung aus der Kombination unterschiedlicher
Bereiche. Also etwas Vorstufenzerre + Gleichrichter + Enstufenzerre z.B.
Da ist so kein High gain drin, weshalb Verzerrer , Fuzz,T reblebooster
u.ä. enstanden und verwendet worden sind.
 
Satriani und Lukather fühlt man im Beam direkt über die Cabs auch noch in Reihe 12. Gerade Ersterer hat damals im Serenadenhof in Nbg. ordentlich weit aufgerissen. In den deutschen Breiten und weniger High Gain ist Marcus Deml und auch Henrik Freischlader mit sehr gutem Pegel unterwegs.
 
Ich finde das Thema ja grundsätzlich recht interessant ... ich stelle bei meinem Dual Rectifier auch immer fest, dass es einen Punkt gibt, an dem der Sound auf einmal "da" ist. Dieser liegt natürlich deutlich über Zimmerlautstärke, aber ich glaube, Endstufenzerre ist das eher weniger, sondern die Speaker fangen richtig an zu arbeiten, und das Ohr nimmt bekanntermaßen Lautes ja anders wahr als leises ... vorher klingt es immer etwas fizzelig und naja, eher bescheiden, ab diesem Punkt ist einfach ein gewisser Druck und Biß da, den ich brauche, um mich beim spielen wohlzufühlen ...
 
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Ich finde das Thema ja grundsätzlich recht interessant ... ich stelle bei meinem Dual Rectifier auch immer fest, dass es einen Punkt gibt, an dem der Sound auf einmal "da" ist. Dieser liegt natürlich deutlich über Zimmerlautstärke, aber ich glaube, Endstufenzerre ist das eher weniger, sondern die Speaker fangen richtig an zu arbeiten, und das Ohr nimmt bekanntermaßen Lautes ja anders wahr als leises ... vorher klingt es immer etwas fizzelig und naja, eher bescheiden, ab diesem Punkt ist einfach ein gewisser Druck und Biß da, den ich brauche, um mich beim spielen wohlzufühlen ...

Genau so geht es mir mit meinem JCM 2000 auch :great:
Obwohl man den gut auf Zimmerlaustärke spielen kann was Verzerrung angeht, ist der erst so richtig ab 11 Uhr "da".
Das ist so der Punkt wo es auf einmal einen Schub gut und sich alles viel größer und mächtiger anhört. Kann man fast schon milimeterabhängig machen.

Hier noch was zu Blue Cheer ;)
During the recording of Outsideinside by Blue Cheer, the band were ejected from the recording studio for being too loud, and recorded some of the tracks in a warehouse at Pier 57 on the Hudson River, New York City. The performance was so loud that people on boats at 14 kilometers away complained that they could hear the noise.
 
Hi Leute,

ich hatte vorhin meine 100 Watt Vollröhre gespielt. Erst auf Zimmerlaustärke, dann in Proberaumlaustärke un dann auf 11 von 10. (Thats 1 louder, innit??)
Und mich dabei 2 Sachen gefragt:

Wie weit drehen Profis ihre Amps Live auf? Und wie weit drehen Profis ihre Amps im Studio auf?
Die Rede ist von Amps mit Mastervolume und bezogen auf Highgainsettings. Wie weit Blueser ihre 5 Watt Kisten aufdrehen um einen Crunch rauszubekommen interessiert mich weniger.
Mir geht's eher um die 100 Watt Kisten die im Metal verwendet werden, die ihre Zerre bereits aus der Vorstufe bekommen aber trotzdem den letzten Kick aus der angefahrenen Endstufe erfahren.

Gibts echt Bands die ihre Amps ala Spinal Tap an der Leistungsgrenze laufen lassen (vll die JCM 800 Spieler??) oder ist das nur so ein Mythos, der eigentlich aus den 60ern und frühen 70ern entstammt?
Gibt es vielleicht einige Studiomenschen hier die Erfahrung haben, in wie weit sich laute/leise Amps im Studio machen?

Achso:
Unter Profis verstehe ich nicht Gitarristen die gut spielen können, sondern Gitarristen die auf so großen Bühnen/in so abgelegenen Studios spielen, dass sie sich um Laustärkeprobleme im Publikum/im Nachbarshaus keine Sorgen machen müssen ;)

P.s Gary moore Spielte auch 100watt kisten

Und Status Quo drehen s Master immernoch voll auf
 
Kommt immer drauf an. Ich hab, da die Box von der Bühne weg ins Backstage gestrahlt hat, immer sau laut gespielt. Also Master 7/10. Und ab 5 wurde es nicht mehr lauter ;)

Rodgau Monotones spielen alles auf 11. Immer. Und die Speaker zeigen Richtung Publikum. Dem Mischer ist das egal, der kriegt das hin.

Michael Schenker hat früher 10 Türme auf der Bühne gehabt. 6 waren immer an, die restlichen hat er dazugeschaltet, wenn es ihm zu leise war.


Ich kenne einige Bands aus dem Semi-Professionellen bereich, die auch immer die Amps auf vollgas fahren. Und die haben einen tollen live-sound, scheint viel am Mischer zu hängen.
 
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in Flames fahren Live ihre 5150 voll aus, bin mir aber nicht sicher, ob die n Power Brake drin haben. Das gleiche bei Sick Of It All
 
in Flames fahren Live ihre 5150 voll aus, bin mir aber nicht sicher, ob die n Power Brake drin haben. Das gleiche bei Sick Of It All

Hast du dazu auch Quellen? Nicht dass ich dir nicht glauben würde, mich interessieren so Interviews einfach nur ungemein :)

Also einen Rig Rundown von Slayer habe ich eben angeschaut, die lassen ihre 2203er wohl auf 11 Uhr laufen. Wow!
Das hätte ich nicht gedacht. In der Laustärke probt meine Band stets, sooo affenlaut ist das garnicht.

Trotzdem würde mich interessieren ob die im Studio auch auf 11 Uhr laufen oder ob sie dort leiser oder lauter gestellt werden^^
 
Ich hab meinen 2203 noch nie über 9 Uhr gestellt, das hält niemand aus.
Meinen TSL konnte ich damals auch locker auf 12 Uhr stellen, das war garkein Problem.

Ich glaube, das kann man nicht vergleichen. 11 Uhr beim 2203 ist mit Sicherheit unglaublich laut.
 
Mein VH4 läuft mir etwas weniger Channel Volumen (je nach Bedarf an Lautstärke der einzelnen Kanäle untereinander ca. 10-12 Uhr). Master habe ich im Proberaum bei 9 Uhr, manchmal etwas drüber. Ab 10 Uhr geht der Amp nochmal ordentlich auf. Ich habe ihn mal bis 15 Uhr hochgedreht, auch mal voll. Da geht die Definition doch sehr zurück. Ab 12 Uhr fängt das bereits an, ab 13/14 Uhr wird es nicht mehr lauter. Aber dreht man Channel Volumen höher, wird es wieder besser und auch nochmal lauter.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nicht, dass ich zu den Profis gehören würde ;)
Im übrigen liegt es natürlich wieder an den Boxen/Speakern. Eine 4x12 mit G12M dreht man wahrscheinlich lauter.
 
Der Regelweg von Volume Potis kann stark variieren, genauso die jeweilige Schaltung des Amps.
Ebenso tut sich bei vielen Amps ab 12 Uhr Master Volume nicht mehr viel.

Insofern bringt es jetzt nicht allzuviel, mit irgenwelchen Volume-"Uhrzeiten" verschiedener Amps um sich zu schmeißen.
 
in Flames fahren Live ihre 5150 voll aus, bin mir aber nicht sicher, ob die n Power Brake drin haben. Das gleiche bei Sick Of It All

Bei Sick of it all stand ich schon beim Gig auf der Bühne in der Nähe der Cabs. Das war definitiv nicht besonders laut. Beim diesjährigen Wacken habe ich mir auch diverse Bands von der Bühne aus angeschaut. Laut war da eigentlich niemand. Wozu auch? Endstufenzerre braucht heute fast niemand mehr. Und im schlimmsten Fall müllt man damit die Overheads vom Schlagzeug dicht. Bei solch grossen Bühnen hört man sich als Gitarrist eh meist nur über Monitor oder IEM.
 
Die Frage hinkt. Da kannste auch Fragen "Wie weit tretet ihr eure Gaspedal runter um in der Stadt 50 zu fahren". Nach dem Masterregler kannste da nicht gehen und die Stellung kannste auch nicht von Amp a auf Amp b übertragen. Bei vielen Fender Amps z.B. liegt der Bereich einer vernünftigen Lautstärke auf ein paar mm zwischen 8 und 9 Uhr. Da ist Fingerspitzen Gefühl gefragt. Andere Amps haben die gleiche "Lautrange" besser auf den Regelweg zwischen 8 und 14 Uhr verteilt. Die EQ-Einstellungen und Regler wie Presence und Resonance nehmen auch gewaltigen Einfluss auf die erlebte Lautstärke und nicht zuletzt kann auch die Biaseinstellung Einfluss auf die letztendliche Lautstärke des Amps nehmen.. Der Masterregler ist da ein Indiz unter vielen.

Dazu kommt dann noch: Was hängt alles im Signalweg, was die Lautstärke beeinflusst? Ich hab meinen Master zB immer auf 12 Uhr und steuer die Lautstärke über mein G-Major, das im FX-Weg hängt. Welche Lautsprecher hängen dran? Haben die einen hohen Wirkungsgrad oder nicht? Je Nach Box wirste da dann auch nochmal den Master anpassen um die gleiche Lautstärke zu erhalten.

Davon mal abgesehen sind moderne HiGainAmps gar nicht darauf ausgelegt, dass die Endstufe den Sound großartig beeinflussen soll. Die soll möglichst neutral sein ohne unabsichtlich zu färben und damit den Sound aus der Vorstufe möglichst saftig laut machen. Der Punkt, an dem auf einmal die Sonne aufgeht, wird (wie @UnderJollyRoger schon sagte) eher durch die Lautsprecher/die Box vorgegeben. Die Membran ist erst mal träge und braucht einfach etwas Futter um lebendig zu werden. Ein 12"-Speaker ist nicht für Zimmerlautstärke gebaut. Da ist dann klar, dass der leise erst mal etwas matt klingt und irgendwann erst der Sound richtig rauskommt.
 
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Und viele Profis verwenden so was unter der Bühne:
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Da kann man den Master auch voll aufdrehen!;-)
 
Ich denke, so pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten. Es kommt auf so viele Faktoren an, die berücksichtigt werden müssen. Immer auf 11 ist manchmal kontraproduktiv.
1. In welcher Hütte wird gespielt? Bzw open air? Wieviel Leute passen rein? Ist die Bude voll oder halb leer? Welche pa hab ich zur Verfügung? Wie laut hab ich es gern?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die oben genannten Musiker sich seit Jahren bzw Jahrzehnten tagein tagaus die volle plärre geben.
Ich hab gerne amps ohne master mit schöner Endstufenzerre. Ein lecker fender tweed... Ach ja, der geht übrigens bis 12.
 
Hast du dazu auch Quellen? Nicht dass ich dir nicht glauben würde, mich interessieren so Interviews einfach nur ungemein :)
Einstellung von In Flames hab ich mal auf ne DVD von denen gesehen, bzw wird das da erklärt. Soll wohl auch vorgekommen sein, dass die Amps auf der Bühne deswegen abgeraucht sind.

Bei Sick Of It All stand ich im Grunde direkt davor und konnte die Einstellungen sehr deutlich sehen. War aufm Ieperfest.
 

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