Wie übt Ihr Akkordeon?

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Wie übt Ihr?


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Hallo,
ich finde mich zu fast 100 % wieder in der Übe-Beschreibung von Sebastian75. Rhythmisch schwierige Stellen re und li getrennt üben, Hobbyspieler, wenig auswendig, nach einigen Tagen Pause geht vieles besser. Das spiele ich dann aber NICHT gleich noch einmal.
Viele Grüße
 
Nochmal zu Sebastian75 ... nach dem Urlaub gelingt fehlerfreies Spiel - aber nur einmal ...
Liegt wohl am unbewußten Spiel. Beim zweiten mal kommen neue ungeübte Eindrücke dazu. Das Bewußtsein drängt sich dazwischen, außerdem will man bei einer Wiederholung mehr erreichen und geht vielleicht über seine Fähigkeiten?

Um mal einen Bezug zum Akkordeon zu finden:
Wenn jemand weiß, wie man es im Stehen schafft, links bei nicht zu hoher Lautstärke große Sprünge zu machen ohne zu hörbar am Balg zu ruckeln ...

Oder wie kann man sich einreden dass es in Ordnung ist, wenn man den Balg durchaus musikalisch nicht zwischen den Tönen sondern WÄHREND eines Tons wechselt?
 
Oder wie kann man sich einreden dass es in Ordnung ist, wenn man den Balg durchaus musikalisch nicht zwischen den Tönen sondern WÄHREND eines Tons wechselt?
Das kann und soll man sich nicht einreden. Es ist schlicht nicht in Ordnung, manchmal aber unvermeidlich. Deshalb übe ich es, solche Wechsel möglichst "überhörbar" zu bewerkstelligen.
 
Danke waldgyst. Den Link habe ich gestern gesucht. Den hattest Du schonmal gepostet - stimmts?

Stimmt, muss aber auch schon wieder Jahre her sein.

Was wir noch gar nicht diskutiert haben: Zu welcher Tageszeit ist das Üben am effektivsten?
Wenn man sich das aufgrund von Berufstätigkeit nicht aussuchen kann, kommt ja meist nur der Abend in Frage. Und da ist man ja leider nach einem Arbeitstag oft nicht mehr so fit, wie man es gern hätte... Aber wie ist es am Wochenende oder im Urlaub oder bei denen von euch, die sich ihren Tag selbst einteilen können? Ich glaube, wenn ich könnte, würde ich wochentags regelmäßig vormittags üben. Am Wochenende bin ich dafür allerdings auch zu träge...

Zum von Sebastian75 erwähnten Phänomen: Ich glaube, es liegt an der Erwartungshaltung "So, mal sehen, ob ich das jetzt gleich nochmal schaffe!" mit der man sich beim zweiten Mal unter Druck setzt. Dieser Druck erzeugt dann eine Anspannung, die zu Fehlern führt.
Die Tatsache, dass es beim ersten Mal nach einer längeren Pause manchmal besser klappt, zeigt erstens, wie wichtig die Zeit nach dem Üben fürs Hirn ist, um die neuen Synapsen zu bilden. Zweitens wird mir durch sowas manchmal klar, dass ich etwas eigentlich schon lange konnte und es nur deswegen nie zuverlässig geklappt hat, weil ich mir jeden Tag gesagt hab "Ich muss es üben - also kann ich es ja noch nicht..." Das ist schon erschreckend, wie man sich da selber psychologische Blockaden aufbauen kann.
Von daher versuche ich, die selben Stücke möglichst immer alle zwei Tage zu üben und dazwischen andere Stücke. Oft bringt mich der Ehrgeiz aber dazu, am nächsten Tag gleich wieder mit der selben schwierigen Stelle weiterzumachen, obwohl ich sogar in den Fingern merke, dass bestimmte Muskeln noch Regenerationszeit benötigen. Das kann dann natürlich nix werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
da ich erst um 9:00 in der arbeit sein muss , übe ich immer morgens ca. 45 minuten ( da bin ich auch alleine zuhause;) )
 
Morgens geht die Theorie besser: Text lernen, Fingersätze probieren, mit Auffassungen experimentieren usw.
Abends eher praktisches wie Durchspielen, früh Gelerntes festigen, Tempo steigern, Konzerte spielen usw.

Bin mir aber nicht sicher, ob das allgemeingültig ist.
 
morgens lernen und üben ginge am besten, wenn nicht die die lästige Arbeit wäre. Nach der Arbeit bin ich ziemlich platt, also bleibt nur, nach einer Regenerationsphase am frühen Abend etwa 1 Stunde zu üben. Da habe ich aber schonmal erhebliche Konzentrationsprobleme. Beste Fortschritte mache ich an den Wochenenden und im Urlaub. Da kann ich dann über den Tag verteilt mehrmals eine Stunde spielen, das bringt mich dann immer ein ganzes Stück weiter.
 
Jetzt habe ich die verschiedenen Übetypen von klangbutter schon ne ganze Weile imm erwieder durchgelesen...

...und mal mit mir in allen möglichen Übesituationen verglichen und stelle fest, dass das nicht einheitlich ist und wechselt!

- Übetyp 6 kann ich schon mal ganz kategorisch ausschließen , denn wenn kein "Bauchfeeling" für s Stück aufkommt, dann kann mein Kopf sagen was er will - das gilt nicht und entsprechend miserabel ist das Ergebniss!

- Zum Übetyp 1 neige ich überhaupt nicht.

- Übetyp 2 bin ich ab und an - insbesondere, wenn ich Fingerbewegungen hab, die einfach nicht in mich rein wollen. Dann zerlege ich die Notentexte schon auch mal bis auf kleinste Bruchstücke, übe die und nehm dann peu a peu mehr Noten dazu, bis letztendlich die entsprechende Passage in ihrer Ganzheit wieder zusammengesetzt ist. Das gilt insbesondere für die Basseite und MIII. Auf der Diskantseite habe ich diese Angewohnheit eigentlich nicht, außer es es werden markante Betonungen durch den Bass unterstützt, - dann übe ich diese Passage mal mit, mal ohne linke Hand, um ein Feeling zu bekommen, wie der Melodiefluss zusammen mit den Betonungen die durch den Bass mitgebracht werden, laufen soll.

- Übetyp 3
entspricht am ehesten meinem Charakter und dürfte auch die meiste Zeit aktiv sein. Denn wenn ich ein neues Stück anaufnheme, dass will ich in aller Regel zunächst mal wissen, um was es sich so ungefaähr" dreht" und drum versuche ich erstmal zumindest die Hauptpassagen glecih zu spielen. Zuerst nur Diskant, weil die markante Melodielinie ja meist auf der rechten Hand liegt und dann versuche ich auch gleich die Passagen mit bass zu spielen, um einen Eindruck zu bekommen, wie das Stück rhytmisch läuft.
Das ist auch der Typ, den ich am meisten annehme, wenn ich einfach so für mich spiele.

Wenn ich dann das Stück weiter einübe, daann picke ich mir schon die schwierigen passagen raus und je nachdem, worin die Schwierigkeit liegt - also lokal auf der basseite oder der rechten Hand kann es dann sein, dass ich das in Form von Übetyp 2, 4 oder auch 5 einübe, je nachdem worauf es mir dann grad mal ankommt.

Nun weiß ich nicht, Klangbutter, ob du deine Typisierung so gedacht hast, denn ich verwende diese Typen ja teilweise mit Absicht. Aber so der Kernspieler ist so eher der Typ 3, weshalb ich auch praktisch kein Stück wirklich präzise und exakt kann egal, ob auf der bassseite oder auf der Diskantseite.

Der Übetyp 4 kommt unabsichtlich immer wieder mit rein, wda ich ähnlich wie Lil grundsätzlich Schwierigkeiten mit dem gleichmäßigen Taktmaß und Rhytmus habe, was ich mit egal welxhen Mitteln bisher nicht richtig inden Griff bekommen habe.

Bezüglich der Übezeit gibt es ganz klar Vorzugszeiten!
Unter der Woche bin ich leider auf den Abend festgelegt und da spüre ich ganz gewaltig, wie der Tag bislang war. War Stress angesagt, so kommt beim Üben am Abend auch nicht viel raus. Für lägnere Zeit am gleichen Stück und im Detail zu üben ist bei mir ganz klar das Wochenende das geeignetere. Da bin ich zum einen ausgeschlafen und zum zweiten laufen diese Tage miest ruiger ab und somit bin ich beim üben entspannter, was sich im schnelleren Fortschritt und der Qalität des eingeübten zeigt. Das sind die Zeiten, in denen ich insbesondere auch auf er linken Hand konzentrierter bin und wo es günstiger ist auch mal knifflige Passagen unter die Lupe zu nehmen

Ob Vormittags oder nachmittags - da habe ich keinen klaren Vorteil für eine bestimmte Zeit bei mir festgestellt. Eher ist es so, dass ich irgendwann mal Lust habe zu üben - und wenn ich dann eben auch Zeit dafür habe, isses gut. Da ich reiner Hobbyspieler bin, gibt es keinen Zwang üben zu "müssen", da nichts davon abhängt und somit besteht auch kein Zwang dies unter dem Gesichtspunkt "Arbeit zu sehen. Es soll für mich schön ausgefüllte Freizeit sein.:)

Und unter dieser Maxime nehme ich es auch hin, dass ich eben nicht auf Könnerniveau komme und irgendwo im Mittelfeld bleibe. Vorankommen möchte ich schon, aber nicht um jeden Preis, denn es geht bei mit ja weder ums Überleben, noch um Gelderwerb, noch um den Beruf, sondern nur um eine schöne Beschäftigung mit Musik in der Freizeit. Drum ist es mir auch wichtig, immer auch längere Zeiten mit beiden Händen zusammen zu spielen;)

:redface:Gut, ok, das sind nun nicht so gerade die Einstellungen, die ein Musiklehrer hier gerne lesen möchte vor allem nicht, wenn er sich Gedanken machen muss, wie er Schüler hat, die gut sein könnten und richtig was werden könnten , aber nicht recht in die Pötte kommen...aber solche gitbs eben auch.:nix:


Gruß, maxito
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie übt der Autodidakt
Wie macht es der, der sich nach Gehör etwas einübt?
Z.Zt. knabbere ich an einem Stück aus You Tube, was eigentlich in das Bereich Gitarre gehört.

http://www.youtube.com/watch?v=ZwoC33VPMVI&feature=related

Also, erstmal anhören und im Diskant stückweise mitspielen, bis der Ohrwurm auch möglichst komplett im Kopf ist. Das beinhaltet dann auch gleichzeitig die Art des Vortrages.
Komplettiert wird die Sache dann mit Aufschreiben in einem Notensystem, um auch was vor Augen zu haben. Die Stimmung kann man auch gut festhalten indem man den Text dazuschreibt. Notfalls wird selbst einer gedichtet.
Das heißt also, es wird nichts auseinander gerissen, möglichst gleich im richtigen Tempo gespielt. Vorteil: Es macht von Anfang an Spaß, weil man sich dem Original schnell und gründlich nähert.
Gruß akkotue
 
Ich übe und spiele auch nur nach Gehör. Dabei läuft das Lied bei mir im Kopf ab und ich bin dabei auch nicht ansprechbar. Bei neuen Liedern mache ich es wie akkotue, nur das Notenschreiben fällt aus (kann ich nicht). Ich lerne auch am meisten an den Wochenenden, da übe ich von etwa 7-10 in einem abgelegenen Übungsraum, wo ich richtig aufdrehen kann und dann auch mal mit Rhytmusgerät um das richtige Tempo zu verinnerlichen. Ich übe aber auch jeden Abend ca. 1 Stunde. Beim Üben habe ich dann eine Spielliste mit ca. 100 Liedern vor mir und spiele daraus kreuz und quer was mir gerade gefällt. Dabei wechsele ich auch oft die Tonart und spiele dasselbe Lied z.B. mal in As und dann in B-Dur. Dadurch werde ich immer sicherer auf dem Griffbrett. Und um das Ganze noch komplizierter zu machen, übe ich im Moment auch noch auf einem 6plus6 Akkordeon, aber dazu gibt es beim Klingenthaltreffen mehr zu erfahren. Also hinkommen!!!
Gruß, Didilu
 
Sagen wir ich will ein neues Stück einüben. Sehr gut, wenn ich es schon mal gehört habe und damit Melodie und Rhythmus kenne. Zunächst mal Noten anschauen und einschätzen. Tonumfang, Melodie, Schnelligkeit, Takt, Tonart, eventuell schwierige Stellen und so. Wie sieht der Bass aus, "nur" einfaches humtata oder Bassläufe und ähnliche hm Klippen.

Dann Melodie anspielen, ohne allzuviel Rücksicht auf Fingersatz, sonst wird's nix. Rhythmus klappt meist, nur bei ungewohnten Rhythmen erstmal nicht. Entscheiden, ob mir das Stück gefällt oder nicht. Gegebenenfalls aussortieren.

Fingersatz für die Melodie ausbrüten und aufschreiben. Wichtig, wenn ich mal längere Zeit nicht spiele. Üben, meist ganze Phrasen (8 Takte), erstmal langsam, dann allmählich schneller. Schwierige Stellen auch einzeln für sich, so lange bis es läuft oder wenigstens etwas besser geht, oft aber erst nachdem die Phrasen etwas besser laufen.

Wenn der Bass ganz einfacher Wechselbass ist, nehm ich ihn irgendwann zur Melodie dazu, wenn die schon besser läuft. Ist der Bass schwieriger muss ich ihn einzeln üben, erstmal ganz allein, dann pfeif ich die Melodie dazu (hilft immens), und wenn beide Seiten etwas besser laufen, zusammen üben. Erst wieder ganz langsam, dann allmählich schneller.

Meine Geigenlehrerin hat mir empfohlen, immer mit den Augen einen Takt oder so voraus zu sein. Das ist wohl nicht unumstritten, hilft mir aber sehr beim Erarbeiten eines Stückes. Außerdem muss ich mich beim Spielen hören, sonst bin ich verloren. Was auch hilft, die Melodie vorauszuhören.

Virtuell spielen ohne Akko finde ich schwierig. Geht ansatzweise, ist aber hm anstrengend.
Ab und zu spiele ich auch einfach so drauflos ohne Rücksicht auf Fehler oder nur mit Grundbässen, um den Überblick/das Ganze nicht zu verlieren. Gaaaaanz einfache Stücke mit simpler Melodie, kleinem Tonumfang, vertrauter Tonart und Einfachst-Bass übe ich gleich so.

Wenn alles technisch sitzt (erreicht man diesen Zustand jemals?) gehts an Ausdruck und Interpretation und das Zusammensetzen der einzelnen Teile. Meistens kann ich das Stück dann auswendig. Sehr gut, wenn ich zu faul bin um die Notenmappe von oben zu holen. Wobei ich mit Noten dann doch immer noch etwas sicherer bin, selbst wenn ich nicht hingucke. Und manche Stücke spiele ich jetzt seit vielen Monaten und sie sind immer noch verbesserungs- und entwicklungsfähig und bieten hm Neues.

Wenn es geht, übe ich zweimal am Tag, in der Hoffnung, dass sich das Gelernte in den Pausen setzt. Drüber schlafen ist aber noch besser. Vor ca. 20 Jahren hat mir einer mal gesagt, dass neu Gelerntes mindestens 20 Minuten im Kurzeitgedächtnis präsent sein muss, um im Langzeitgedächtnis abgespeichert zu werden. Das versuche ich auszunutzen, ob es aber auch wirklich hilft... keine Ahnung was da die Hirnforschung inzwischen herausgefunden hat.

Übe-Einheiten an sich: zu Beginn einspielen mit was Einfachem, dann die neuen Sachen, darin eingestreut zur Entspannung und gegen Ende Stücke, die ich schon +/- kann.

Die Fortschrittswellen - ein paar Tage lang geht gar nichts besser, dann kommt eine erkennbare Verbesserung - hat Max schon irgendwo beschrieben.

Und was wirklich gemein ist - du spielst ein Stück schon gar nicht so schlecht - freu - und dann hauts dich an einer völlig unerwarteten und eigentlich gar nicht sooo schwierigen Stelle raus. Dann hilft mir nach etlichen Versuchen nur eine kurze Pause und hm ja - gibt es sowas wie ein Fingergedächtnis? - entspannt drauflosspielen.

Ach ja und ich versuche, die Phrasen/Stücke nochmal gut und richtig zu spielen, ehe ich aufhöre oder zum nächsten Stück gehe. Es sei denn, ich bin wirklich müde oder der Wurm ist drin.

Wenn ich längere Zeit nicht geübt habe, bin ich immer überrascht, wie gut es anfangs trotzdem klappt; ziemlich bald wird es dann aber schlechter. Das ist beim normalen üben aber ähnlich, es wird besser und fällt dann wieder ab.

Und ich habe den leisen Verdacht, dass viel üben an einem Tag nicht sooo viel mehr bringt wie einmal gründlich und dann erst wieder am nächsten Tag. Welche Tageszeit optimal ist - keine Ahnung.

Himmel ist das lang geworden. Egal.



Stelle grad während des Übens die Vermutung an, dass ich munter zwischen diesen Lerntypen/Lernweisen hin- und herpendele, u. a. abhängig von Tagesform, Übelevel, Motivation...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
- gibt es sowas wie ein Fingergedächtnis? -

Ja.
Ich musste nur lernen meinen Fingern auch wirklich zu vertrauen!

Im Orchester ist es so laut, dass ich mich nicht höre und wir spielen Stücke die sind sooooo schnell, dass meine Finger sich nicht versichern können, ob sie nun auch wirklich auf den richtigen Tasten landen/gelandet sind. Da hilft nur vertrauen oder aufhören.
Ich habe mich für das Vertrauen entschieden.

Zuhause spiele ich dann genauso wie im Orchester und stelle dann fest, alles richtig, die Finger wissen wo sie hin müssen.
 
Beim motorischen oder Fingergedächtnis habe ich festgestellt, dass es oft versagt, wenn ich müde bin. Das merke ich vor allem bei polyphonen Stücken, egal ob ich auf M III oder M II Melodiebass spiele. Bei diesen Stücken habe ich wohl zu früh den reinen Bewegungsablauf auswendig eingeübt, ohne dabei den Notentext im Kopf zu haben. Wenn ich dann mal daneben greife, bin ich völlig raus, und das nicht nur mit der linken Hand.
Aus diesem Grunde ist es wohl ratsam, als "Backup" immer auch genau zu wissen, was man da eigentlich spielt.
 
Das sehe ich 100 % genau so. Bei mir versagt das Fingergedächtnis auch bisweilen. Nicht nur bei Müdigkeit. Und das gerne bei Stellen, die mir beim ersten Einüben leicht gefallen sind, wo ich spontan einen geeigneten Fingersatz gefunden habe. Da muss ich dann später nachträglich dieses "Backup" anlegen.
 
Bei mir versagt das Fingergedächtnis auch bisweilen

auch das normale Gedächtnis versagt bei mir mitunter. Bei Stücken, die ich eigentlich komplett auswendig kann, kann es vorkommen, dass irgendeine kleine Störung ausreichen kann und der Faden wie und wo es weitergeht ist kurz einfach wie gelöscht. Das ist bei mir, dann wie wenn vor meinem geistigen Auge die Noten aus den Linien purzeln und dann für n paar Takte nur noch leere Linien übrigbleben.

Manchmal habe ich dann Glück und die Finger wissen noch , wo sie hinsollen, dann kann ich mich über den Aussetzer retten, aber meist ist dann erstmal Fullstopp und neu ansetzen.

Drum versuche ich immer neben dem reinen Gedächtnis (das bei mir leider sehr visuell geprägt ist) und dem Fingergedächntnis auch noch die harmonischen Zusammenhänge etwas anzuschauen, in der Hoffnung, dass mich dies dann über eventuelle Aussetzer rettet. Dann stimmt zwar die Notenfolge nicht mehr, aber vielleicht wenigstens die Harmonie...
Klar für Orchesterbetrieb taugt so was nicht, aber für mich reichts meist aus, um eine volle Bauchlandung im Stück zu vermeiden.

Und dann kann es natürlich sein, dass ich mitunter bei Akkordgriff-Folgen erstmal mich hinsetze und die Akkorde als solche durchprobier und auch ausprobier, wie klingt denn ein "benachbarter" Griff? .. passt das eventuell auch, oder muss es genau der eine sein und alles andere klingt schon schief?... Das gilt ganz besonderes beim Bass und "Jazzgriffen"

Ich bewundere die Leute, die ganze Notenbücher in Note für Note im ihren Kopf bringen!
Den Anspruch habe ich aufgegeben - das schaff ich in dem Leben nicht mehr!

Gruß, maxito
 
Ihr Lieben,

grundsätzlich finde ich es sehr hilfreich regelmäßig und zur gleichen Zeit zu üben. Eine der großen Tugenden ist dabei die Geduld. Wie schon von mehreren beschrieben, stellen sich Erfoge nach und nach von selbst ein. Nur geht es eben nicht sofort oder mit Gewalt. Eine heilsame Erfahrung in unserer Zeit, in der sich alles nur noch um Geschwindigkeit und Effektivität zu drehen scheint.
Harmonische Zusammenhänge zu verstehen und nachzuvollziehen ist immer gut. Man sollte sich begleitend immer ein wenig mit der Theorie befassen. Allein den Fingern vertraue ich auf keinen Fall.


WB
 
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Ich kann mich dem nur anschließen, am besten ist es, regelmäßig und zur ähnlichen Zeit zu üben oder wenigestens immer über eine bestimmte Zeit zu üben oder spielen. Zu Studien- und Musikschulzeiten habe ich so ca. pro Tag 1 Stunde geübt, nun ist es nach Laune. Aber, wenn ich bestimmte Stücke wieder spielen will, dann geht das nur durch Regelmäßigkeit und Stück für Stück, Fingersätze, linke, rechte Hand, Text und Geduld darf nicht fehlen. Fürs Orchester übe ich einfach Stellen, die schwierig sind.
Fingerübungen können Tonleitern sein, die in dem Stück wichtig sind (welche Tonart, Tonleiterabschnitte), Übergänge, Artikulation. Genauigkeit bekommt man auch, wenn man Melodieabschnitte vorwärts und rückwärts spielt, in Abschnitten spielt, von verschiedenen Abschnitten anfängt. In den Ferien werde ich nun einige Stücke wieder üben, bzw. an bestimmten Stellen arbeiten. Textbeherrschung, Artikulation, Fingerfertigkeit und Fingergeläufigkeit, Harmonieverbindungen, in Phasen, Abschnitten denken... Liebe Grüße ttirbakkordia
 
Ich bin schwer beeindruckt von den komplexen Übeüberlegungen (so schön, das Wort ;-) hier, Danke, da kann ich mir viel mitnehmen!

Leider habe ich mich selbst sehr stark beim Typ 5, dem Blockierer, wiedergefunden. Immer volle Kanne losspielen und beim ersten Fehler rausfliegen und von vorn beginnen. Natürlich habe ich versucht, das zu verbessern (in Richtung all der anderen Übestrategien, die hier so auftauchen), aber ganz losgeworden bin ich es nicht.

Deshalb habe ich da jetzt einen radikalen Strategiewechsel vollzogen: Vorerst keine Stücke mehr, keinen "Text". Dafür viel Akkorde zur Begleitung (in meiner Band), Unabhängigkeitsübungen der Hände, Improvisationsversuche, Gehörbildung, zur eigenen Begleitung Singen lernen, Musiktheorie. Ich will die Musik, die ich spiele ganzheitlicher erfassen und weniger mechanisch abspielen. So dass ich irgendwann mal keine Fehler mehr mache sondern nur noch Variationen spiele. Und das nenne ich dann Jazz ;)
Ok, soweit bin ich noch (lange) nicht, aber mein Gefühl sagt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Manches geht jetzt schon vom Blatt weg viel einfacher im Vergleich zu vorher ...

lg,
Christian
 

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