Wozu 4 Overheads?

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Hi Leute,
in letzter sehe ich immer häufiger mal, dass Drumsets (vor Allem mit Double-Bass Aufbau) mit 4 Overheads abgenommen werden. Da frag ich mich schon was das soll. Bringt das wirklich echte Vorteile oder ist mehr so aus der Kategorie "Eine nette Spielerei für jemanden der es sich leisten kann, aber nichts was ein normaler Mensch bräuchte" (wie eine Bass mit zwei Mics abnehmen oder Hihat und Ride ein Extra-Mic spendieren)?

Hab mal ein Foto mit rangehängt.
 
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man kann dadurch näher an die einzelnen Becken herangehen und hat so weniger übersprechen vom Bühnenlärm, ist quasi ne mischung aus OH-Mikrofonie der Becken und Becken-Einzelabnahme.
 
Hihat und Ride ein Extra-Mic spendieren

Ride sehe ich ein, aber je nach HH ist ein Mikro oft zwingend notwendig. Will man eine HH nur über die overheads laut kriegen, hat man garantiert alles andere lauter drauf als die HH ;).

Ich verwende Overheads auch mehr, um die Becken abzunehmen (und richte diese auch so aus), als einfach ein Stereobild des ganzen Sets (in dem die Bekcen halt eher laut sind, weil die am nähsten dran sind und dem meisten Lärm machen). 4 Mics über den Becken machen also durchaus Sinn, wenn es darum geht, die Becken gezielt zu mikrofonieren. Andere klemmen sogar direkt Mikros unte jedes Becken...
 
Ich hab je nach Location eigentlich nur nen Mikro an der HH. Wenns größer wird kommt die Ride dazu, und für noch größer noch über den linken Teil des Drumsets nen Overhead. Bedarf für 2 klassische Overheads direkt hab ich bisher noch nicht gehabt, auch wenns manchmal halt so stand...

Allerdings bei der Bühnengröße kann ich mir den Bedarf schon vorstellen. So kann man bei Bedarf halt doch den ein oder anderen Teil des Bleches absenken, fängt sich nich zuviel Raum und Müll durch die Höhe ein und bleibt noch halbwegs dezent.
Von unten mikrofonierte Becken hab ich schon ausprobiert. Hat mir bisher nie so ganz gefallen, trotz Phase Reverse ging da meiner Meinung nach nen Teil des Klangbildes verloren
 
Bei der riesigen Blech-Armada in verlinktem Bild ist's echt kein Wunder, daß man mit vier Mikros drangeht. Neben der HiHat sehe ich da noch acht Schüsseln plus Splash. Um das mit zwei Nieren abzunehmen, müsste man so weit weg, daß man das Rülpsen vom Bassisten noch einfängt... lol

Bei "normalem" Set (HH, Ride, zwei Crashes) mache ich's genauso, wie der Herr MHumann.


domg
 
Hat mir bisher nie so ganz gefallen, trotz Phase Reverse ging da meiner Meinung nach nen Teil des Klangbildes verloren

Es klingt natürlich anders. Aber eine Phasendrehung kann daran unmöglich was ändern. Ich behaupte sogar, dass man den Unterschied nie und nimmer hören kann. Wie denn auch? Der Phasendrehknopf am Mischpult ist m.W.n. dafür gedacht, wenn man mit 2 Mikrofonen dieselbe Quelle mikrofoniert und es durch die verschiedene Positionen zu Auslöschungen kommt, falls man nicht die Phase dreht. (z.B. ein Snare Mic oben, das andere unten).

Oft liest man auch, dass man bei 2 BD-Mikros bei einem die Phase drehen soll, aber das ist eigentlich Nonsens. Stimmen würd es, wenn das andere Mikro 180° gedreht auf das Fell schaut (wie bei der Snare), aber in dem Fall wo beide Mikros in dieselbe Richtung schauen, braucht man ein Delay (um 40cm). Eine Phasendrehung würde nur dann klappen, wenn das Ergebnis einem Delay nahekommt. Dafür müsste die BD aber über 2 Meter lang sein.
 
In gewisser Weise mikrofoniert man ja mit zwei Mikros dieselbe Quelle. Das umgedrehte OH-Mikro nimmt ja nicht nur das darüberliegende Becken ab, sondern bekommt von hinten was von der Snare mit. Leiser zwar, aber immerhin. Dreht man die Pase nicht gibt's u.U. unschöne Auslöschungen, dreht man sie, kann das besser sein, muß aber nicht. Dito mit allem von oben Mikrofoniert: Das OH fängt auch hier den kompletten Kit ein, nur hat man eben einen Laufzeitunterschied ggü. den anderen Mikros an den einzelnen Trommeln...

Tricky kann das also immer sein.


domg
 
man kann dadurch näher an die einzelnen Becken herangehen und hat so weniger übersprechen vom Bühnenlärm, ist quasi ne mischung aus OH-Mikrofonie der Becken und Becken-Einzelabnahme.

Bei der riesigen Blech-Armada in verlinktem Bild ist's echt kein Wunder, daß man mit vier Mikros drangeht. Neben der HiHat sehe ich da noch acht Schüsseln plus Splash. Um das mit zwei Nieren abzunehmen, müsste man so weit weg, daß man das Rülpsen vom Bassisten noch einfängt... lol

Ok, dass klingt wirklich schlüssig. Also steckt doch mehr dahinter als "ne nette, kleine Spielerei". :great:

BTW: Insgesammt hat der gute Mann 15 Becken (die Hihat nicht mitgezählt) und eine Cowbell am Set hängen. :D

Ride sehe ich ein, aber je nach HH ist ein Mikro oft zwingend notwendig.

Letztlich kann ich nur aus eigener Erfahrung sprechen. Und ein Mic für die Hihat habe ich noch nie gebraucht. :nix:
 
... Und ein Mic für die Hihat habe ich noch nie gebraucht. :nix:

Ich mikrofiniere die Hihat eigentlich immer, wenn es eben geht. Selbst, wenn das Schlagzeug schon so laut ist, dass es kaum noch verstärkt werden muss, bzw, die gesamte Band sehr leise spielen muss/soll. So lassen sich Details besser herrausarbeiten.

Nebenbei kann etwas Hihat auf den Gesangsmonitoren für gutes Timing des Sängers recht hifreich sein. Alleine dafür lohnt es sich schon, das zusätzliche Mikro einzusetzen.
 
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So lassen sich Details besser herrausarbeiten.
...was imho ein ganz wichtiger Punkt ist! Ich stelle gerne vor alles und jeden ein Mikro hin, wenn ich die Technik zur Verfügung hab. Eben aus dem Grund der Klangformung. Unten lassen kann ich den Fader immer noch. Nur muss man sich das manchmal auch selbst eingestehen.

Nebenbei kann etwas Hihat auf den Gesangsmonitoren für gutes Timing des Sängers recht hifreich sein. Alleine dafür lohnt es sich schon, das zusätzliche Mikro einzusetzen.

Guter Tipp - Danke! Habe öfter mal mit weniger erfahrenen Bands zu tun, wo die Sänger/innen ganz gerne mal vor Lampenfieber sogar noch dem untighten Drummer davongaloppieren.

MfG, livebox
 
So lassen sich Details besser herrausarbeiten.

Details der Hihat? Na gut, mag für ne filigrane Jazz-Truppe wohl ne Idee sein, sobald es aber in die rockigere Richtung geht wüsste ich nicht, was man da noch für Details aus der Hihat rausholen wollte. :nix: Und laut genug war die Hihat auf den Overheads bei mir bisher immer.
 
Details der Hihat?

Nein - sondern die Detailabstimmung des ganzen Sets. Und zwar genau deshalb:

Und laut genug war die Hihat auf den Overheads bei mir bisher immer.

Willst du die HiHat noch besser im Mix positionieren - egal ob nun durch EQing, Panning oder Pegelanpassung, sonstige DX oder FX, dann hast du bezogen auf die HiHat im OH-Mikro noch unglaublich viel dreckigen Signal-Anteil, den du in dem Moment gar nicht willst. Pegelschieberei ist dabei noch das harmloseste. Spätestens wenn du mit zeit- und/oder phasenverändernder Bearbeitung anfängst, spielen alle anderen Signalanteile außer der HiHat dir in dem Moment da böses Spiel.

An der Stelle darf man auch als PA-ler ruhig mal in der Studio-Ecke abgucken: Da werden die Drumsets mit x Mikros abgenommen, dazu noch 2+ Overheads. Dann kommt direkt vor / übers Drumset ein Satz Mikros für den direkten Komplett-Klang; ein Stück weiter dasselbe noch mal für räumlichen Komplett-Klang und am Ende des Raumes der ganze Spaß ein drittes mal für entfernten Raumklang.
Und stundenlanges Mikrofonieren mit Positions-Optimierung in Feinarbeit machen die nicht nur aus Spaß an der Freude.

Auf live-Bühnen stellen sich da halt verschiedene Fragen: Wie viele Kanäle und passende Mikros hab ich für die Abnahme von welchen einzelnen Krachmachern, was ist der VA / dem Publikum / den Fähigkeiten des Tonis angemessen, welches Outboard-Equip steht mir zur Verfügung und so weiter.

MfG, livebox
 
Willst du die HiHat noch besser im Mix positionieren - egal ob nun durch EQing, Panning oder Pegelanpassung, sonstige DX oder FX

Ok, das klingt schlüssig. Halte ich trotzdem für verzichtbar. Aber gut, letztlich hat ja jeder irgendwie seine eigenen Vorstellungen davon, was mehr und was weniger nötig ist. Vielleicht sieht man mich in ein paar Jahren auch Hihat und Ride extra und die Bass mit zwei Mics abnehmen. :D
 
Vielleicht sieht man mich in ein paar Jahren auch Hihat und Ride extra und die Bass mit zwei Mics abnehmen. :D
Ich denk mal HH geht ganz schnell, für ein Ride brauchst die richtige Band ... aber bevor Du 2 Mics an den Bassklampfenamp hängst, vergehen wahrscheinlich Jahrzehnte ;)

Mal auf das Kiss-Beispiel bezogen ... die 4 OHs sind nötig, der onk hat das ja zum :rofl: schön begründet.

Ab gewissen Größenordnungen sieht eine Drummikrofonierung z.Bsp. so aus:
BD Kick (Grenzfläche)
BD Bumm (Mic am Resoloch)
SN Top (dynamisch)
SN Top (kondenser)
SN Bottom
HH
Tom 1-x
OH L/R
Ride
...

... und dann kommen auch noch die Leute, die eine Mono-6-Saiten-Eierschneider-Box mit 2 Mics abnehmen :D
... die Dick-Saiten-Eierschneider bekomm ich komischerweise immer mit dem DI-Signal zur Geltung gebracht :gruebel:
 
also meine Drummikrofonie sieht, wenn ich kanalanzahlsmäßig nicht beschränkt bin meistens wie folgt aus:

Kick GF
Kick Dynamisch
Snare Top
Snare Bottom
Hihat
Toms
Ride (nicht immer)
OH brauche ich eigentlich nie, die restlichen Becken kommen genug über die Tommikros (die ich nicht so hart gate) und die Vocalmikros mit.... :)

so mach ich das durchaus auch im kleinen Club, und bei nem 24-Kanalpult (hat man ja meistens) hat man auch bei den meisten Bands genug kanäle dafür frei.....
OH würde ich ev. dann brauchen wenn die Bühne sehr groß ist (größer als 10x8m) und die Musiker weit auseinanderstehen

Ausnahme: Jazz o.Ä., da
BD und 1-2 OH (je nach Größe des Sets)
 
aber bevor Du 2 Mics an den Bassklampfenamp hängst, vergehen wahrscheinlich Jahrzehnte ;)

Ich sprach ja auch von der Bass(drum). ;)

Allerding muss ich mich doch fragen, ab welcher Größe eine Auflistung, wie du sie genannt hast, denn vokommen soll. Um nur zwei Bands zu nennen, bei denen ich es sicher weiß: Rammstein und Kiss haben beide nur ein dynamisches Mic in der Hupe und ein SM57 über und unter der Snare. Nix mit Grenzfläche oder Kondensator! Und viel größer als die beiden geht ja gar nicht mehr. Wenn also nicht mal die so nen Schnickschnack benötigen, wer braucht es dann eigentlich frag ich mich?
 
Am Ende zählt, was dabei rauskommt. Und es hängt sicher auch von der BD ab, wieviele Mics man braucht. Und wenn der Toni vom Rammstein das so haben will, passt es ja. Ein anderer braucht eben 2 Micros, um den Sound so hinzubekommen, wie er ihn haben will. Man verwendet keine 2 Micros, weil das "einfach sein muss", sondern weil man so den Sound hinbekommt, den man haben will. Wenn jemand das BD-Mic am Loch hinten positioniert, wird er wahrscheinlich wenig richtigen, sauberen Attack haben. Ich muss aber sagen, dass ich mit einem Mikro (SHURE BETA 52A) in der BD (1/3 vo dem Schlagfell) in kleinen, knackigen BDs gute Ergebnisse erzielt habe. Für mein Umfeld absolut ausreichend.
 
2 Mics an der BD kommt gar nicht so unhäufig vor ... hängt aber immer von der BD, dem Stil, dem Raum und der PA ab, was notwendig ist.
Die Grenzfläche kommt ziemlich nach an's Schlagfell und liefert den Kick und das dicke Eumel kommt knapp vor das Resoloch für den Schub.

Snare Bottom schenk ich mir meistens, aber das Kondenser oben gibt je nach Stilrichtung der Snare nochmal den Schmelz dazu.
 
mir ist das Snare Bottom eigentlich das wichtigste "Doppelmikro", da man hier dann den Teppich direkter abnehmen kann. Dadurch kann man starke höhenanhebungen beim Snare-Top vermeiden, die dann meistens die hihat im snare-Kanal ordentlich verstärken würden, vor allem wenn man ordentlich kompromiert. Auch für effekte sind die 2 Kanäle ganz spannend, so hat man mehr einfluss welchen klang man für den Effekt haben will.
Bei der BD komm ich häufig auch mit einem aus, mit zweien ist man halt variabler, kann je nach song mal schneller variieren, kann (bei Monitoring vom FOH) dem Musiker beim Sound der BD eher mal entgegenkommen....
Wichtig wird mir das zweite Mikro wenn ich einen Kanal der BD mit einem Transient designer bearbeiten will, da der gefühlsmäßig ordentlich bass wegnimmt hilft es hier weiter wenn man noch ein zweites zumischen kann.
 
Wichtig wird mir das zweite Mikro wenn ich einen Kanal der BD mit einem Transient designer bearbeiten will, da der gefühlsmäßig ordentlich bass wegnimmt hilft es hier weiter wenn man noch ein zweites zumischen kann.
Also ein Transient Designer nimmt nix weg, der verändert nur die Hüllkurve des Signals nach deinen Wünschen.
Wenn der fühlbare Basschub allerdings bei dem konkreten Setup aus den ganzen Nachschwingern (die man ja weg haben will) erst entsteht, dann ist entweder die BD nicht zu gebrauchen oder das Mic falsch positioniert.
Eine weitere Erklärung ist auch eine schlechte PA, bei der die Bässe träge sind und erstmal ein paar Schwingungen brauchen um in Bewegung zu kommen und Luft zu schieben, dann hast natürlich auch schlechte Karten bei Attack ziemlich weit rechts und Substain ziemlich weit links :rofl:

Ich zumindest benutz das Teil um aus schlechten Kesseln Bumms und sowas wie Klang herauszuholen ... oder bei guten Kesseln noch das Sahnehäubchen drauf zu setzen ;)
 

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