XLR Kabel verursacht Rauschen an "Golden Age Project Pre-73 MKIII"

  • Ersteller banjogit
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Ich habe mir zwischenzeitlich die Mühe gemacht und den Kabelkanal geöffnet, und meine Vermutung bestätigte sich.

Ich hatte damals das Firewire mit einer Extension verlängert (von der Fa. "Lindy" - siehe Foto). Kommt die Übergangsstelle der Verlängerung in die Nähe des XLR, dann rauscht es.
Liegt das XLR daneben oder ist es nur wenige cm entfernt, ist das Rauschen weg, oder zumindest leiser.

FW Kabelkanal.jpg

Ich habe es auch mit einem anderen XLR-Kabel versucht - es rauscht genauso. Und es rauscht auch, wenn ich das silberne Firewirekabel abziehe, und nur das "Blackbox-Ende" der Firewire-Verlängerung ans XLR halte, so wie auf diesem Foto (das rote Kabel ist in diesem Fall das alternative XLR-Kabel):

FW Kabelkanal_2.jpg

Als maximale Länge einer Firewire-Verbindung habe ich 4,5m recherchiert. Aus diesem Grund hatte ich mir damals die Extension/Verlängerung angeschafft, und es hat immer einwandfrei funktioniert. Dass diese jetzt im Kabelkanal solche Probleme verursacht ist doof. Ich dachte immer symmetrischen Kabel würden keinerlei externen Störungen etwas ausmachen. Schade, dass dem anscheinend nicht so ist.
Bleibt wohl nur das Firewire bei Nichtbenutzung abzuziehen, oder ganz aus dem Kabelkanal zu nehmen. Ein zweiter Kabelkanal mit genügend Abstand sieht nicht schön aus, und ist es auch nicht wert. Ich benötige das Firewire nicht oft, und bei Bedarf würde ich es halt dann separat verlegen.
Oder hat jemand einen alternativen Tipp?
 
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Der Neugierde halber habe ich mal einige Messungen angestellt mit einem kleinen Handheld-Spektrumanalyser, dem "TinySA". Mit seiner Antenne lassen sich sehr gut elektromagnetische Felder aufspüren.
In Ermangelung von Firewire-Kabeln habe ich den Test mit USB 2.0 und einem Verlängerungskabel dafür gemacht. Mit 480 MHz Taktfrequenz liegt USB 2.0 nicht so weit weg von Firewire 400 mit 400 MHz (ich nehme an, dass es sich um eine Firewire-400-Verbindung handelt).
In unmittelbarer Nähe zum Kabel streut das Taktsignal mit ca. -80 dBm ein. An dem Verbindungsstecker ist das Signal gleich groß, er schirmt also genauso gut ab wie das Kabel. Das Signal wird deutlich schwächer mit jedem cm Entfernung zum Kabel, wie es zu erwarten war. Interessanterweise kann ich rund um das Notebook an jedem USB 2.0-Kabel und Hub eine ähnliche Abstrahlung feststellen in der Nähe der Kabel und Hubs.
Auch wenn das Kabel offen liegt, streut es. Das Taktsignal liegt ja immer am Kabel an, sobald der Rechner eingeschaltet ist (ich kann bei der Messung sogar genau sehen, wann das Notebook beim Starten sein USB einschaltet).

Insofern wundert es nicht, dass bei ganz nah zusammen liegenden Daten- und XLR-Kabeln ein Rauschen entstehen kann.

Da die Feldstärke an sich gering ist (möglicherweise ist sie aber bei deinen Firewire-Kabeln höher als bei meinen USB-Kabeln), und mit der Entfernung deutlich abnimmt, kannst du ggf. versuchen, die Kabel im Kanal mit einer größeren Distanz zu legen.
Du könntest auch mal testen, ob ein zusätzlicher Schirm z.B. in Form einer umwickelten (und geerdeten!) Alufolie etwas bringt. Metallfolien schirmen aber nur gegen elektrische Felder ab, um magnetische Felder abzuschirmen braucht es spezielle Materialien wie Mu-Metall. Lohnt sich aber nicht, denn daraus einen Metallschirm einzubauen würde sehr aufwändig und auch teuer.

Mit Kabeln und anderer Technik von Lindy habe ich im Übrigen bis heute stets nur sehr gute Erfahrungen gemacht, deren Zeugs ist wirklich o.k.
 
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Und es rauscht auch, wenn ich das silberne Firewirekabel abziehe, und nur das "Blackbox-Ende" der Firewire-Verlängerung ans XLR halte, so wie auf diesem Foto...
Das „Blackbox-Ende“ ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Repeater, der das Signal verstärkt, dh da sitzt aktive Elektronik im Kunststoffgehäuse.
Die Abstrahlung stört in den üblichen Anwendungen (meist Speichermedien) nicht.
Ich würde das Ende testweise mal in eine (ggf geerdete) Blechschachtel oder ein Stück Metallrohr legen...
 
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...
Die Abstrahlung stört in den üblichen Anwendungen (meist Speichermedien) nicht.
Ich würde das Ende testweise mal in eine (ggf geerdete) Blechschachtel oder ein Stück Metallrohr legen...

Aber warum wird die Störung im symmetrischen XLR Kabel nicht ausgelöscht, so wie es bei anderen Störeinflüssen auch der Fall ist?

Ich habe mal spasseshalber nur Alufolie drumrum gewickelt (ungeerdet), das hat leider gar nichts gebracht.
Wie ich an die Stelle eine geerdete Blechschachtel, oder ein geerdetes Rohr hinbringe - da hab ich momentan leider noch keine Idee :-(
Wo müsste ich die "Erde" abzapfen?
 
Die Erde kann ein blankes Kupferrohr der Wasserleitung sein (dazu muss aber die komplette Installation aus Metallrohr sein), oder einfach eine Verbindung zum Schutzkontakt der Steckdose (immer davon ausgegangen, dass die Hausinstallation des Stromnetzes vorschriftsmäßig ausgeführt ist!).
Das mit der Alufolie sollte nur ein ganz einfacher Test sein, ehrlicherweise verspreche ich mir davon nicht allzu viel.
 
Aber warum wird die Störung im symmetrischen XLR Kabel nicht ausgelöscht, so wie es bei anderen Störeinflüssen auch der Fall ist?
Störungen werden in der Regel beim Empfänger durch eine genügend hohe Gleichtaktunterdrückung ausgelöscht.
Dazu muss der Empfänger aber in der Lage sein.
Hat das Störsignal eine zu hohe Frequenz oder eine zu hohe Amplitude, so greift die Auslöschung nicht mehr.

Bei dir könnte so eine Mischform im Spiel sein, dass im Eingangsverstärker eine Stufe so an die Grenze getrieben wird, dass es hörbar wird. Du hörst da auch nicht die Grund (Träger-) Frequenz sondern irgendeine Art der Modulation drauf.

Da hilft nur Abstand oder Schirmung.

Eventuell könnte so ein Klappferrit helfen:
https://www.conrad.de/de/p/tru-comp...b-x-h-32-5-x-17-5-x-19-5-mm-1-st-1589461.html
image.jpg

und zwar am Mikrofoneingang als auch eventuell zusätzlich an beiden Enden der FireWire Leitung.
 
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Danke für Eure Hinweise, auch der Tipp mit dem Ferritkern klingt interessant. Trotzdem ist mir bei dem Gedanken nicht wohl, einen solchen Störfaktor in meinem Mulitcore- und Mikrofonkabelkanal zu haben. Ich will mir schließlich nicht meine Aufnahmen versauen. Deshalb hab ich das Firewire jetzt dort entfernt. Das mit dem Ferritkern kann ich ja trotzdem außerhalb bei Gelegenheit mal ausprobieren.
 
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