Laptop + Interface als Digitalmischpult

morry
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Servus!

Heute abend steht Beschallung eines kleinen Gigs an. Es spielen 3 Bands, klassische Rockbandbesetzung (ohne Keyboard).
Als PA ist eine E-Voice Eliminator I am Start inkl. passendem Amping.
Als Mischpult stellen wir unser Soundcraft E8. Leider hat das zu wenig Kanäle.
Deshalb möchte ich über mein 8-Kanal Interface (Presonus Firepod) und mein Laptop das Schlagzeug abmischen und dann als Stereo-Line-Signal in das Soundcraft E8 schicken. Alle übrigen Mikros gehen direkt ins E8, nur fürs Drumset soll das Laptop als Submischer dienen. Das hat den Vorteil, dass ich massig digitale Compressoren usw am Start hab und notfalls sogar die Bassdrum oder die Snare triggern könnte.

Ich würde in Cubase SX einfach ein neues Projekt anlegen mit entsprechend vielen Spuren, die benötigten Effekte auf die Spuren legen und dann einfach die Direct-Monitoring Funktion nutzen. Das geht beim Presonus Firepod mit einer kaum hörbaren Latenz.

Was haltet ihr von der Idee? Habt ihr selbst schonmal so abgemischt und Erfahrung damit gemacht?

Vielen Dank für eure Kommentare
gruß
Moritz
 
Eigenschaft
 
wie löst du das monitoring?
kannhst ja davon ausgehen das deine stereo summe in der OHs etc enthalten sind nicht unbedingt monitortauglich sein wird.
wie bekommst du jetzt beziehlt bd,sn,hh auf die einzelnen monitorwege, wenn du sie nicht getrennt am pult anliegen hast um es ganz normal über die auxen zu realisieren?
 
Drumset wird glücklicherweise in den Monitorsignalen nicht benötigt, da die Bühne relativ klein ist. Hätte ich das gebraucht, hätte ich die Signale der Snare/BD auch auf einzelne Ausgänge am Firepod routen können.
 
Wenn du die Latenzen im Griff hast und dir sicher bist das das Teil nicht abstürzt und du es schnell genug bedienen kannst versuchs.
 
Auf jeden Fall hätte ich gerne mal eine Rückmeldung wie gut das funktioniert hat.
 
Rückmeldung:
Hat einwandfrei funktioniert und genau so wie geplant.
Man muss halt versuchen, digitale Peaks im Firepod zu vermeiden, denn sonst gibts sehr sehr laute Kracher über die PA. Ich hab dann in Cubase einfach noch einen Limiter in den Mastereffektweg geschaltet und damit war auch das Problem gegessen.
Ansonsten isses sehr komfortabel, da man extrem viele digitale Effekte zur Verfügung hat und alles exakt einstellen kann. Und vor allem bei der Drumsetabnahme isses schon extrem geil, wenn man vor sich auf dem Bildschirm eine richtige EQ-Kurve für jeden Kanal sieht.

Ich würde davon abraten, diese Abmischmethode für Signale zu verwenden, bei denen man häufig mal was verändern muss (z.B. Vocals oder Gitarren). Dafür ist man am Laptop nicht schnell genug. Wenn man sein Setup jetoch z.B. durch einen oder zwei Midi-Controller mit Motorfadern (Behringer BCF2000 o.ä.) erweitert, dann ist auch das problemlos möglich.

Mein Fazit: Super! Mit dem Firepod + Laptop als Live-Mischer hab ich für mich eine neue sehr sehr flexible Möglichkeit entdeckt, Live-Abmischungen durchzuführen. Mit einigen Erweiterungen (z.B. mehrere Firepods kaskadieren und Midi-Controller einsetzen) könnte man damit durchaus ein Mischpult komplett ersetzen. Dafür muss natürlich das eingesetzten Computersystem absolut stabil laufen und leistungsfähig genug sein, um sehr geringe Latenzen zuzulassen.
Wer die Möglichkeit hat, sollte das durchaus mal ausprobieren.
Viele Grüße
Moritz
 
Mein Fazit: Super! Mit dem Firepod + Laptop als Live-Mischer hab ich für mich eine neue sehr sehr flexible Möglichkeit entdeckt, Live-Abmischungen durchzuführen. Mit einigen Erweiterungen (z.B. mehrere Firepods kaskadieren und Midi-Controller einsetzen) könnte man damit durchaus ein Mischpult komplett ersetzen. Dafür muss natürlich das eingesetzten Computersystem absolut stabil laufen und leistungsfähig genug sein, um sehr geringe Latenzen zuzulassen.
Wer die Möglichkeit hat, sollte das durchaus mal ausprobieren.
Viele Grüße
Moritz

...oder kauft sich ein 01v96
 
Mit einem DDX und einem Rechner machen wir das schon länger.......
Wir haben einen "EJ" (Effektjockey) als vollwertiges Bandmitglied.
Der macht die Effekte (inzwischen fast alles digital aus dem Rechner) und den Monitormix.


Topo :cool:
 
mal ne doofe aber ernstgemeinte frage..
Warum ist der Monitor Tech und nicht der FOh Kollege für die Effekte zuständig?
Ergibt für mich auf den ersteb Blick keinen Sinn....
Was versteh ich da nicht an der Idee?
 
Nee - die Frage ist nicht doof!

Ich habe dazu mal kurz in unserer Excel Tabelle nachgeschaut.

Bei unserer üblichen "Dance Setlist" (viel Cover House) von 45 Songs hat der EJ 172 "Pflicht" Ein- und Verstellungen an Effekten vorzunehmen. Weithein kann er bei 23 Stellen musiklisch entscheiden, ob er jetzt einen Effekt einsetzt oder nicht oder wieviel davon. Da ist er frei in der Entscheidung.
Er bedient sich dabei (ich hoffe ich habe mich jetzt nicht verzählt) an bis zu 57 Effekten und Filtereinstellungen zuzüglich breitbandigen Kill-EQ's (Hi, Mid, Low).

Das muss alles geübt werden.
FOH, EJ und Monitor Mix zusammen in einer Person haben wir ausprobiert. Aber das ist zu häufig schief gegangen. Etwas ist immer den "Bach runtergegangen". So hat sich eine "Hand" zum EJ entwickelt.


Der Vorteil ist, dass wir damit einen Studio Sound auf und vor die Bühne bekommen.

Wenn wir mit unserer PA auftreten, haben wir unseren eigenen FOH Mann dabei. Aber das ist inzwischen immer seltener geworden. Fast immer bekommen wir eine PA incl. FOH Mann gestellt.

By the way - den EJ nehme ich inzwischen auf meine "wichtigen"* DJ-Gigs als "RJ" (=Rhythm Jockey) mit. Er bedient dann Grooveboxes und Drumcomputer. Ich hatte das schon mal mitte der 90iger gemacht. Aber das hatte damals finanziell noch nicht die Aufmerksamkeit wie heute. D.h. damals bekam man keine Mark mehr dafür. Heute gibts extra Money.

*= 3-4 mal im Jahr darf ich immer noch in den großen Clubs auf den Balearen auflegen.


Topo :cool:
 

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