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delayLLama
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WORKSHOP Pflege- & Tuningmaßnahmen für die Akustikgitarre
Hallo!
Auf vielfachem (leicht übertrieben, es waren 4 Leute...)
Wunsch möchte ich jetzt berichten, wie man denn seine geliebte
Akustikgitarre auf Vordermann bringen kann.
Angesprochen werden allgemeine Pflegearbeiten, Wartungs- und Justagearbeiten, sowie eventuelle Verbesserungs- und Tuningmaßnahmen.
Ich werde das in verschiedene Abschnitte aufzugliedern und versuchen es dabei möglichst kurz und einfach zu beschreiben.
Vertiefend sind hier sicher auch zu den einzelnen Punkten detailliertere Berichte
zu lesen, den Anspruch Alles zu erschlagen erhebe ich nicht und ist auch
zeitlich nicht möglich.
Rechtschreibfehler und "Vertipper" sind ärgerlich, aber inhaltlich sollte es schon stimmen. (solche findet man nach dem x-fachtem korrekturlesen...)
..soll uns aber nicht aufhalten, sollte nur mal angesprochen werden, in Zeiten der Hektik (denke jetzt isses klar)!
Letztendlich ist im internet alles zu finden, dies soll aber keine linksammlung sein, auch keine Zusammenkopiererei von Textfragmenten, sondern eine persönliche Zusammenstellung der wesentlichen Punkte!
Ich übernehme natürlich keinerlei Sachhaftung für angerichtete Schäden ;-)
...aber, davor will ich Euch bewahren.
Sollte ich dabei etwas wesentliches vergessen, oder gar nicht korrekt
rübergebracht habem, bitte ich um Eure Mithilfe!
Wir starten mit......
KAPITEL Nr. 1
Die Saiten müssen runter, das Griffbrett und die Bünde brauchen Pflege!
Nicht abschrecken lassen vom 1. Foto....
Irgendwann klingts nur noch stumpf und alles ist irgendwie unangenehm schmutzig, vertrocknet und unansehlich.......
Eine gute Unterlage, damit euch nix zerkratzt wäre ebenso sinnvoll, denn viele
Arbeiten machen Dreck und Staub!
Und das mögen weder Eltern, noch Ehefrauen.....
Deswegen bitte an geeigneten Orten und dabei auch auf die persönliche Schutzausrüstung achten, sofern erforderlich - also Augenschutz, Staubschutz und wichtig Ohrenschutz!
Mit futschen Ohren iss nich gut Musik machen.
Das sind zwar ab und an ganz nützliche Werkzeuge (1. Foto wie Feilen, Dremel....), jedoch brauchen wir diese erstmal nicht,
für diese Kapitel benötigen wir erst einmal folgendes:
- Stahlwolle 000 fein
- Schmirgelpapier fein
- Griffbrettöl (lemonoil zum Beispiel)
- eine Saitenkurbel mit Auszieher
- evtl. Klebeband um empfindliche Stellen abzukleben
- altes T-shirt
- etwas Geduld (das ist das wichtigste - Geduld, Gefühl und Bedachtheit)
Vorgangsweise
=============
1. Saiten an den Mechaniken mit der Kurbel lockern
2. Pins "ziehen" (sh. Foto)
3. Saiten entfernen (man kann sie für den Notfall aufheben)
4. Bünde abschleifen falls notwendig (abkleben bei Bedarf)
5. Polieren der Bündchen mit der Stahlwolle
6. Auspolieren mit nem alten Baumwolltuch mit Griffbrettöl
7. Leichtes einölen des Stegs
...das mal in Kürze
Kostenpunkt
===========
- Kurbel (ab 2€)
- Stahlwolle (ca. 3€ fürn Riesenpack)
- etwas Schmirgelpapier (umsonst bis 2€)
...eigentlich nicht viel, ich würde auch noch ein paar Euro für einen
Kunstoffkoffer ausgeben, in dem man alles parat hat - wie..
Plektren, Inbusschlüssel - naja alles was man halt so braucht, halt zentral!
Im Detail
=========
Zu:
1. Eigentlich nicht schwierig die Saiten mit der Kurbel runterzukurbeln.
Der Ton sollte dabei immer tiefer werden, wer in die falsch Richtung dreht, merkt
das ganz schnell.... Die Saite reisst - passt auf Eure Augen auf, gilt besonders
beim neu aufziehn von Saiten. (ggf. Blick abwenden, kommt aber noch demnächst)
Also Saiten runterkurbeln und pins raus (sh. Foto), die aber manchmal gar nicht so wollen.
Da kann man bei abgespannten Saiten auch mal ins Schalloch greifen und versuchen, diese von unten rauszudrücken, da kann man auch nen Bierdeckel nehmen...
Wenn gar nichts mehr hilft, nehm ich einfach eine Zange, die mit Gummi unterlegt ist, und dreh die pins hin und her.
Meist geht es dann ganz einfach.
Auf jeden Fall sind bei mir noch alle pins rausgegangen, wenn auch nicht immer
freiwillig.
Die alten Saiten zusammenrollen (sh. Foto) und evtl. aufheben, als Ersatz falls
mal was reisst. Wer 20 oder mehr von diesen alten Rollen hat, wird sie wie ich
entsorgen.... oder wegschmeissen ;-)
Das wäre geschafft, war ja einfach und dabei hab ich Punkt
2. ...glatt im ersten abgehandelt. tstsss
3. dto
4. Falls die Bünde arg riefig sind - und das sind sie bei neuen Gitarren oft,
kann sie verbessern.
Man kann natürlich auch durch langes und exzessives einspielen diese Rauhigkeit
auch wegspielen, quasie einreiben...
...man kanns aber auch sofort und durchgängig richten.
Das ist schon etwas heikler.
Dafür kann man das Griffbrett abkleben, damit nur noch die Bundstäbchen zu sehen
sind. Auch den Korpus kann man in eine Plastiktüte verpacken - dann kommt kein Staub oder Abrieb dahin, wo man ihn nicht möchte.
Dieser, würde beim abwischen nur Mikrokratzer auf der Lackoberfläche hinterlassen, was sicher nicht gemocht ist.
Bei arg riefigen Bundstäbchen geht man der sache erst mal mit gröberem Schleifpapier an und wird dann immer feiner (i. d. Regel ist dies Papier schwarzblau). Also kein Holzschleifpapier (das meist orange ist)
Da geh ich jetzt nicht tiefer drauf ein, mit der Raspel geht sicher keiner über die Bünde.
Man muss aufpassen, dass man nur das Metall sachte schleift und nicht am Griffbrett
rumschleift - abkleben hatten wir ja schon.
Damit kann man die oOberfläche sehr schön hinbekommen, es ist mühsam - ich hab hier nur eines gemacht, aber schon oft komplette Griffbretter!
5. Die Politur der Bundstäbchen und des Griffbretts erfolgt dann mit feiner Stahlwolle.
Auch dies ist anstrengend, aber der Erfolg belohnt (sh. Foto)
6.Jetzt können wir mit der Stahlwolle auch Öl einsetzen und es quasie ölverschleifen.
Anschliessend polieren wir das ganze Öl wieder weg, und wenden dabei immer wieder den Lappen.
Dieser wird nun vom Abrieb ganz schwarz. Das machen wir, bis wir die grobe Schwarzfärbung vom Lappen weg haben - er wird sich aber immer leicht einschwärzen, da können wir polieren bis ins nächste Jahrtausend....
7. Somit wären Griffbrett und Bünde in Topform, der Steg freut sich auch über eine ganz kleine oberflächliche Ölung mit dem Finger (da langt ein kleinster Tropfen) und die Gitarre könnte sich schon auf neue Saiten freuen.....
Aber wenn die Saiten schon mal runtersind und das Griffbrett frisch ist, machen wir erst mal ander Sachen, die in Kapitel Nr. 2 behandelt werden.
Nächste Kapitel
Nr. 2
Reinigung der Gitarre, Pflege des Lacks, Aufbewahrung
Nr. 3
Aufziehen von Saiten, Saitenstärken, Klang
Nr. 4
Justage und Einstellarbeiten
Nr. 5
Tuningmaßnahmen
...hier bei entsprechender Resonanz, oder bei Lust und Laune (dafür hatte ich jetzt echt richtig Bock)
Der Verweis auf ein ähnliches Thema, wo ich eine 12-saitige entsprechend bearbeitet habe, das sind auch ganz interessante Fotos!
https://www.musiker-board.de/vb/git...der-parlour-parlor-gitarre-3.html#post2133714
Viel Spass!

Anhang anzeigen 55706 das brauchen wir erstmal nicht (nicht alles)
Anhang anzeigen 55707 pins raushebeln
Anhang anzeigen 55708 hat nicht mal 3 Minuten gedauert ums wegzumachen
Anhang anzeigen 55709 Rost, matt, trocken.... es wird Zeit
Anhang anzeigen 55710 ich denke man siehts
Anhang anzeigen 55711 trocken machts keinen Spass
Anhang anzeigen 55712 Makro Bearbeitet/Unbearbeitet
Anhang anzeigen 55713 auch der Steg freut sich über ganz ganz wenig Öl
Hallo!
Auf vielfachem (leicht übertrieben, es waren 4 Leute...)
Wunsch möchte ich jetzt berichten, wie man denn seine geliebte
Akustikgitarre auf Vordermann bringen kann.
Angesprochen werden allgemeine Pflegearbeiten, Wartungs- und Justagearbeiten, sowie eventuelle Verbesserungs- und Tuningmaßnahmen.
Ich werde das in verschiedene Abschnitte aufzugliedern und versuchen es dabei möglichst kurz und einfach zu beschreiben.
Vertiefend sind hier sicher auch zu den einzelnen Punkten detailliertere Berichte
zu lesen, den Anspruch Alles zu erschlagen erhebe ich nicht und ist auch
zeitlich nicht möglich.
Rechtschreibfehler und "Vertipper" sind ärgerlich, aber inhaltlich sollte es schon stimmen. (solche findet man nach dem x-fachtem korrekturlesen...)
..soll uns aber nicht aufhalten, sollte nur mal angesprochen werden, in Zeiten der Hektik (denke jetzt isses klar)!
Letztendlich ist im internet alles zu finden, dies soll aber keine linksammlung sein, auch keine Zusammenkopiererei von Textfragmenten, sondern eine persönliche Zusammenstellung der wesentlichen Punkte!
Ich übernehme natürlich keinerlei Sachhaftung für angerichtete Schäden ;-)
...aber, davor will ich Euch bewahren.
Sollte ich dabei etwas wesentliches vergessen, oder gar nicht korrekt
rübergebracht habem, bitte ich um Eure Mithilfe!
Wir starten mit......
KAPITEL Nr. 1
Die Saiten müssen runter, das Griffbrett und die Bünde brauchen Pflege!
Nicht abschrecken lassen vom 1. Foto....
Irgendwann klingts nur noch stumpf und alles ist irgendwie unangenehm schmutzig, vertrocknet und unansehlich.......
Eine gute Unterlage, damit euch nix zerkratzt wäre ebenso sinnvoll, denn viele
Arbeiten machen Dreck und Staub!
Und das mögen weder Eltern, noch Ehefrauen.....
Deswegen bitte an geeigneten Orten und dabei auch auf die persönliche Schutzausrüstung achten, sofern erforderlich - also Augenschutz, Staubschutz und wichtig Ohrenschutz!
Mit futschen Ohren iss nich gut Musik machen.
Das sind zwar ab und an ganz nützliche Werkzeuge (1. Foto wie Feilen, Dremel....), jedoch brauchen wir diese erstmal nicht,
für diese Kapitel benötigen wir erst einmal folgendes:
- Stahlwolle 000 fein
- Schmirgelpapier fein
- Griffbrettöl (lemonoil zum Beispiel)
- eine Saitenkurbel mit Auszieher
- evtl. Klebeband um empfindliche Stellen abzukleben
- altes T-shirt
- etwas Geduld (das ist das wichtigste - Geduld, Gefühl und Bedachtheit)
Vorgangsweise
=============
1. Saiten an den Mechaniken mit der Kurbel lockern
2. Pins "ziehen" (sh. Foto)
3. Saiten entfernen (man kann sie für den Notfall aufheben)
4. Bünde abschleifen falls notwendig (abkleben bei Bedarf)
5. Polieren der Bündchen mit der Stahlwolle
6. Auspolieren mit nem alten Baumwolltuch mit Griffbrettöl
7. Leichtes einölen des Stegs
...das mal in Kürze
Kostenpunkt
===========
- Kurbel (ab 2€)
- Stahlwolle (ca. 3€ fürn Riesenpack)
- etwas Schmirgelpapier (umsonst bis 2€)
...eigentlich nicht viel, ich würde auch noch ein paar Euro für einen
Kunstoffkoffer ausgeben, in dem man alles parat hat - wie..
Plektren, Inbusschlüssel - naja alles was man halt so braucht, halt zentral!
Im Detail
=========
Zu:
1. Eigentlich nicht schwierig die Saiten mit der Kurbel runterzukurbeln.
Der Ton sollte dabei immer tiefer werden, wer in die falsch Richtung dreht, merkt
das ganz schnell.... Die Saite reisst - passt auf Eure Augen auf, gilt besonders
beim neu aufziehn von Saiten. (ggf. Blick abwenden, kommt aber noch demnächst)
Also Saiten runterkurbeln und pins raus (sh. Foto), die aber manchmal gar nicht so wollen.
Da kann man bei abgespannten Saiten auch mal ins Schalloch greifen und versuchen, diese von unten rauszudrücken, da kann man auch nen Bierdeckel nehmen...
Wenn gar nichts mehr hilft, nehm ich einfach eine Zange, die mit Gummi unterlegt ist, und dreh die pins hin und her.
Meist geht es dann ganz einfach.
Auf jeden Fall sind bei mir noch alle pins rausgegangen, wenn auch nicht immer
freiwillig.
Die alten Saiten zusammenrollen (sh. Foto) und evtl. aufheben, als Ersatz falls
mal was reisst. Wer 20 oder mehr von diesen alten Rollen hat, wird sie wie ich
entsorgen.... oder wegschmeissen ;-)
Das wäre geschafft, war ja einfach und dabei hab ich Punkt
2. ...glatt im ersten abgehandelt. tstsss
3. dto
4. Falls die Bünde arg riefig sind - und das sind sie bei neuen Gitarren oft,
kann sie verbessern.
Man kann natürlich auch durch langes und exzessives einspielen diese Rauhigkeit
auch wegspielen, quasie einreiben...
...man kanns aber auch sofort und durchgängig richten.
Das ist schon etwas heikler.
Dafür kann man das Griffbrett abkleben, damit nur noch die Bundstäbchen zu sehen
sind. Auch den Korpus kann man in eine Plastiktüte verpacken - dann kommt kein Staub oder Abrieb dahin, wo man ihn nicht möchte.
Dieser, würde beim abwischen nur Mikrokratzer auf der Lackoberfläche hinterlassen, was sicher nicht gemocht ist.
Bei arg riefigen Bundstäbchen geht man der sache erst mal mit gröberem Schleifpapier an und wird dann immer feiner (i. d. Regel ist dies Papier schwarzblau). Also kein Holzschleifpapier (das meist orange ist)
Da geh ich jetzt nicht tiefer drauf ein, mit der Raspel geht sicher keiner über die Bünde.
Man muss aufpassen, dass man nur das Metall sachte schleift und nicht am Griffbrett
rumschleift - abkleben hatten wir ja schon.
Damit kann man die oOberfläche sehr schön hinbekommen, es ist mühsam - ich hab hier nur eines gemacht, aber schon oft komplette Griffbretter!
5. Die Politur der Bundstäbchen und des Griffbretts erfolgt dann mit feiner Stahlwolle.
Auch dies ist anstrengend, aber der Erfolg belohnt (sh. Foto)
6.Jetzt können wir mit der Stahlwolle auch Öl einsetzen und es quasie ölverschleifen.
Anschliessend polieren wir das ganze Öl wieder weg, und wenden dabei immer wieder den Lappen.
Dieser wird nun vom Abrieb ganz schwarz. Das machen wir, bis wir die grobe Schwarzfärbung vom Lappen weg haben - er wird sich aber immer leicht einschwärzen, da können wir polieren bis ins nächste Jahrtausend....
7. Somit wären Griffbrett und Bünde in Topform, der Steg freut sich auch über eine ganz kleine oberflächliche Ölung mit dem Finger (da langt ein kleinster Tropfen) und die Gitarre könnte sich schon auf neue Saiten freuen.....
Aber wenn die Saiten schon mal runtersind und das Griffbrett frisch ist, machen wir erst mal ander Sachen, die in Kapitel Nr. 2 behandelt werden.
Nächste Kapitel
Nr. 2
Reinigung der Gitarre, Pflege des Lacks, Aufbewahrung
Nr. 3
Aufziehen von Saiten, Saitenstärken, Klang
Nr. 4
Justage und Einstellarbeiten
Nr. 5
Tuningmaßnahmen
...hier bei entsprechender Resonanz, oder bei Lust und Laune (dafür hatte ich jetzt echt richtig Bock)
Der Verweis auf ein ähnliches Thema, wo ich eine 12-saitige entsprechend bearbeitet habe, das sind auch ganz interessante Fotos!
https://www.musiker-board.de/vb/git...der-parlour-parlor-gitarre-3.html#post2133714
Viel Spass!
Anhang anzeigen 55706 das brauchen wir erstmal nicht (nicht alles)
Anhang anzeigen 55707 pins raushebeln
Anhang anzeigen 55708 hat nicht mal 3 Minuten gedauert ums wegzumachen
Anhang anzeigen 55709 Rost, matt, trocken.... es wird Zeit
Anhang anzeigen 55710 ich denke man siehts
Anhang anzeigen 55711 trocken machts keinen Spass
Anhang anzeigen 55712 Makro Bearbeitet/Unbearbeitet
Anhang anzeigen 55713 auch der Steg freut sich über ganz ganz wenig Öl
- Eigenschaft