Pickupwechsel - Sinn und Unsinn

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Hallo,

ich stehe dem Thema "Pickupwechsel" recht skeptisch gegenüber, da ich mir meine Instrumente beim Kauf so aussuche, dass sie mir 100 Prozent zusagen. Jetzt gerade vergleiche ich meine beiden Instrumente (Ibanez Ic-350 und Epiphone SG-400 (meine erste, deshalb nicht spezifisch nach Klang ausgesucht ) "trocken" miteinander, will heissen ohne Amp.
Da die SG am Amp immer ein wenig schwammig klingt, und mich Clean auch nicht begeistert, dachte ich in der Vergangenheit sehr oft über einen Pickupswechsel nach. Jetzt, wo ich die beiden Gitarren "ohne Pickups", bzw. ohne Einwirkung der Pickups trocken vergleiche, und mal genau auf den Ton den sie von sich geben höre, fällt mir auf dass sich genau die Charakteristika der beiden Gitarren wiedergeben, die ich auch im Cleankanal feststellen konnte: Die Ibanez klingt klarer, brillianter, aber auch sehr basslastig, die SG einfach sehr schwammig.
Beide Gitarren haben übrigens neue Saitensätze, gleiche Stärke, gleiche Marke.

Nach langer Vorgeschichte endlich die Frage: Kriege ich aus einem Instrument, dessen Charakter mir "trocken" nicht unbedingt zusagt durch einen Pickupwechsel überhaupt einen Sound am Amp, der mich zufriedenstellt? Kann ein Pickup den Klang so viel färben?

Und allgemeiner gestellte Fragen: Woran merkt ihr, dass sich der Sound durch einen neuen Pickup verbessern würde/könnte? Wie steht ihr zum Pickupwechsel generell?

Wie ihr schon gemerkt habt, möchte ich hier zur Diskussion über ein Thema anregen, dass mMn. bisher kaum angeschnitten wurde, bitte versucht, nicht auf euren Standpunkt als allein gültige Maxime zu bestehen, und versucht die Diskussion sachlich zu führen.:)

Gruß, Skarnickel

Edit: Mh, jetzt wo ich es bedenke hätte es vielleicht besser in "Umfragen" gepasst...
 
Eigenschaft
 
Zu den Pickups gibts ja so Beschreibungen "klingt wie..", " is mehr für Metal, Blues oder was auch immer". Daran hatte ich mich gehalten um die PU meiner Ibanez RG zu wechseln. ( Das eigentliche Problem is aber der Sound der Gitarre, und der geht auch mit anderen PUs nicht in einer komplett andere Richtung:) ) Von daher liegst du richtig, wenn der Sound der Gitarre im "Grundzustand" das hergeben sollte, was du möchtest. Naja aber eine stärkere Tendenz in eine Richtung ist ja durch so einen Wechsel gegeben, wenn du meinst, es fehlt was am Sound.
Ich hatte dann erst den Invader von Duncan drin, der hat aber nur gezerrt und ging gar nicht mehr clean.:) Was definitiv nicht dem entsprach was ich verändern wollte. Auf anraten eines Kumpels habe ich dann EMGs 81er und 85er einbauen lassen. Der etwas nasale Groundsound der Gitarre is immer noch da, leider :), aber der Sound hat sich dadurch in meinen Ohren erheblich verbessert. Das war ja das Ziel. Aber die Pus an meiner Paula würde ich definitiv nicht ändern. Da bleibt alles so wie es ist.:)
 
Wie ihr schon gemerkt habt, möchte ich hier zur Diskussion über ein Thema anregen, dass mMn. bisher kaum angeschnitten wurde
Das glaube ich nicht. Vielleicht nicht so direkt, aber beinahe jedes Mal wenn jemand auf die Idee kommt, eine billge Gitarre zu kaufen um dann später die Tonabnehmer zu tauschen, gibt es ein Für und Wider.

Dabei fällt dann immer das Stichwort Resonanz, bzw. Resonanzfrequenz und dannach sollte man suchen.

Zum Sinn und Unsinn: Ich habe mir günstig G&L Tonabnehmer für eine Billigstrat und Gibson-Abnehmer für eine meiner beiden Epiphones ersteigert (welche weiß ich noch nicht, aber eher die Riviera). Seitdem warten sie auf den Einbau. Tatsache ist, dass ich mich in meiner Freizeit momentan lieber mit dem Spielen als mit dem Basteln beschäftige. ;)

Also glaube ich sehr wohl, dass es etwas bringt die Tonabnehmer zu wechseln und der Klang ändert sich bestimmt. Die Frage bleibt, wieviel man dafür investieren soll und ob die Klangveränderung nicht einfacher von statten gehen könnte.
 
Das glaube ich nicht. Vielleicht nicht so direkt, aber beinahe jedes Mal wenn jemand auf die Idee kommt, eine billge Gitarre zu kaufen um dann später die Tonabnehmer zu tauschen, gibt es ein Für und Wider.

Bei billigen schon, nur der Pickupwechsel bei hochpreisigen Gitarren wurde bisher kaum diskutiert. Mich interessiert halt, welche Teile des Sounds ihr persönlich den Pickups zusprecht, da es mir bei manchen so vorkommt, dass auf Verdacht erstmal der Pickup gewechselt wird, wenn der Sound nicht passt.

Dass der Sound bei billigen Gitarren sich qualitativ verbessert, kann ich ja selbst bezeugen (Auch wenn mir eine billig Les Paul eines Freundes trotz Dimarzios absolut nicht gefallen mag).
 
Also wie manche wissen bin ich ja auch gerade dabei.
Ich wollte eben welche die man Splitten kann und meine hatten etwas viele Höhen (schwer zu sagen).
Dann konnte ich die V's auch noch gut bekommen und die Sache war kla, naja und das mit dem Einbau wird i-wann auch noch klappen
 
Ob es gelingt, durch Pickupwechsel eine "negative" Klangeigenschaften im unverstärkten Klang der Gitarre "wegzuzaubern" sei mal dahingestellt, aber meiner Meinung nach machen Pickupswechsel sehr wohl Sinn.
Ich denke hier besonders an meine Elitist Les Paul, bei der ich die Standard Pickups durch Kloppmann und WCR-Modelle ersetzt habe. Ich wollte hier einfach eine etwas andere Klangcharakteristik erzeugen, da die Stock-Pickups für eine Les Paul recht modern und höhenbetont klangen.
Obwohl sonst keine Modifikationen vorgenommen wurden, änderte sich der Klang defintiv - und das war zu 100% nach meinen Vorstellungen.
Die Gitarre klingt nun absolut so, wie ich es von einer guten Les Paul erwarten würde.
Sprich: Ja, Pickupwechsel machen defintiv Sinn, solange man nicht nur negative Eigenschaften im unverstärkten Klang der Gitarre kaschieren, sondern viel mehr die Positiven in ein neues, etwas anderes Licht rücken möchte.
 
Ich denke unverstärkt hört man nix.
 
Ob es gelingt, durch Pickupwechsel eine "negative" Klangeigenschaft im unverstärkten Klang der Gitarre "wegzuzaubern" sei mal dahingestellt

Ganz genau, obwohl man einiges kaschieren kann.

Allerdings kommt die Wirksamtkeit des Tonabnehmerwechsels auch stark auf dein restliches Equipment an.

Je besser und vor allem je ehrlicher dein Amp klingt, desto weniger wird dir der Wechsel bringen. Wenn du einen Sound auf hohem Level fahren moechtest, solltest du auf jeden Fall eine sehr gute Gitarre haben, die von sich aus bereits das Frequenzspektrum wiedergibt, das dir vorschwebt, denn der Tonabnehmer ist im Grunde ja nichts anderes als ein Micro, dass dein Signal aufnimmt.

Noch kurz was zu den Tests deiner beiden Gitarren.
Wenn du eine SG und eine RG (egal welche Qualitaetsstufe) gegeneinander antestest und zwar mit genau den selben Saiten, dann wird die SG immer schwammiger klingen, da sie die kuerzere Mensur besitzt und auch in vielen anderen Punkten (z.B. geleimter Hals) sich weiterhin von der RG unterscheidet.
Also hast du es hier mit Grundeigenschaften der Gitarren zu tun, womit es dann sehr fragwuerdig ist, ob dir hier ein Tonabnehmer hilft.

Soll deine SG straffer und knackiger klingen, dann versuchs erstmal mit dickeren Saiten.


lg,

f.
 
Hi,

die Gitarre sollte im Trockentest schon klar machen, wo der Hase lang läuft.
Attack, Tonansprache, Ausklangverhalten, Komprimierung, Tonsubstanz, Toncharakteristik, Ausgewogenheit der Bässe, Höhen und Mitten bei Akkorden. Das ist alles schon erahnbar im Trockentest. Die Gitarre muß schon unverstärkt top klingen und die Konstruktion bei jedem Anschlag fühlbar reagieren. Das berühmte Schimmern des Sounds und die gewisse Strahlkraft von Akkorden, die eine gute Gitarre ausmachen, ist schon trocken locker rauszuhören.

Wenn dem so ist, wird sie auch verstärkt so klingen. Das heißt, eine SG kann auch clean fantastisch klingen, wenn der Gitarrenbauer nicht gepfuscht hat.
Schlechte Potis und ein billiger Switch können bei einer eigentlich für ok befundenen Gitarre den Sound killen und natürlich die Pickups.
Versuchs mal Markenpotis - einfach mal klein anfangen.

Joe
 
flugasche schrieb:
Noch kurz was zu den Tests deiner beiden Gitarren.
Wenn du eine SG und eine RG (egal welche Qualitaetsstufe) gegeneinander antestest und zwar mit genau den selben Saiten, dann wird die SG immer schwammiger klingen, da sie die kuerzere Mensur besitzt und auch in vielen anderen Punkten (z.B. geleimter Hals) sich weiterhin von der RG unterscheidet.
Also hast du es hier mit Grundeigenschaften der Gitarren zu tun, womit es dann sehr fragwuerdig ist, ob dir hier ein Tonabnehmer hilft.
Genau das habe ich zuerst auch gedacht.
Aber er hat eine Ibanez IC(eman) und keine RG. Die IC hat meines Wissens nach auch eine Gibsonmensur, daran kann es also nicht liegen.
 
Soll deine SG straffer und knackiger klingen, dann versuchs erstmal mit dickeren Saiten.
Oder mit nem Alu-Tailpiece und/oder evtl. so nem Faber-Kit. Das klingt erst mal nach "Vodoo", aber es macht für die Ansprache und den Sound schon einiges aus, ob hinten an den Saiten 30g Alu oder 90g Was-Auch-Immer hängen und ob das Ding fest mit dem Body gekoppelt ist oder nur schräg durch den Saitenzug gehalten in den Bolzen hängt. Andere, etwas billigere und schnell umzusetzende Idee zum ausprobieren: Top-Wrap, also die Saiten nach hinten durch das Tailpiece durchstecken und über das Tailpiece führen. Dabei auf den Winkel zwischen Tailpiece und Brücke achten, daß der nicht zu flach wird!

Ich hab bei fast allen meinen Gitarren die Pickups getauscht. Und noch eine Menge mehr. ;) Jedes kleine Teil trägt irgendwo zum Gesamtklang der Gitarre bei, finde nix falsches dabei immer wieder mal was neues auszuprobieren.
 
Sagen wir mal, sie klingt anders, aber doch nicht schwammig. So für sich betrachtet kommt eine SG mit einem knackigen und diferenzierten Sound rüber. Les Pauls neigen wegen der langen Halsanbindung und dem Korpuseinerlei eher zu schwammigen Bässen.

Joe
 
Wieso keine Pickups wechseln???

Gibt ja nicht jede Kombination fertig zu kaufen. Warum also nicht seine Wunschkombination zusammenstellen?
Ist ja bei Röhren, Saiten, Speakern usw das gleiche.
Es sind alles Bestandteile in der Soundkette die verändert werden können.
Warum also nicht auch die Pickups?
Wäre ja auch blöd auf eine Gitarre, die einem sehr gut gefällt, zu verzichten nur weil einem die Pickups nicht 100 % zusagen.

Also, jeder wie er meint.
 
Hi,

das mit meinen Gitarren war ja erstmal als Beispiel gemeint, ich wollte keine spezifische Beratung (trotzdem danke :)). Der Grundtenor lautet also, dass man mit Pickups den Klang zwar in eine andere Richtung drücken kann, aber eigentlich nicht die Schwächen einer Gitarre ausmerzen kann...

Um dem ganzen noch etwas weiter auf den Grund zu gehen: Habt ihr schon einmal eine Gitarre gekauft, mit dem Vorsatz "Wenn ich Pickup xy einbaue, dann wär die was!"?
 
Ein Pickup wechsel kann den Sound nicht von Grund auf verändern,
aber er kann klanglich eine andere Richtung einschlagen,
die Gitarre aufwerten,
und sie einfach nach seinem Geschmack klingen lassen.

Auch bei hochwertigeren Gitarren kann ein Pickupwechsel sinnvoll sein,
wenn man klanglich einfach noch das bestimmte etwa sucht,
sonst würde es Pickup Hersteller wie Häussel und Van Zandt wohl kaum geben.

Ich habe bei fast allen meiner Gitarren die Pickups gewechselt,
ganz einfach weil ich einen Klang erreichen wollte der mehr meinem Interesse entspricht,
und wer mit den Pickups in seiner Klampfe zufrieden ist,
soll froh sein,
ihm bleibt viel Probieren erspart!

Gruß
Jonathan
 
Der Grundtenor lautet also, dass man mit Pickups den Klang zwar in eine andere Richtung drücken kann, aber eigentlich nicht die Schwächen einer Gitarre ausmerzen kann...

Das meinte ich ja auch. Wenn Du eine gute Gitarre hast, kannst Du mit anderen Pickups auch andere Sounds erzeugen. Da geht es dann auch nicht wirklich um "gut" oder "schlecht" sondern allenfalls um "anders"

Schwächen wirst Du mit "guten" Pickups nicht verschleiern können.
Ganz im Gegenteil, evt. klingt eine schlechte Gitarre mit guten Pickups noch schlechter als vorher.
Die gute Basis muß schon vorhanden sein!
Also ein "guter" Pickup auf einer Sperrholzplatte wird auch nicht gut klingen und seine Möglichkeiten nicht voll entfalten können. Er kann ja nur das weitergeben was er von der Gitarre bekommt.
 
nicht 100% passendes beispiel:

meine billige hohner l59 (les paul kopie) klang immer recht ordentlich... allerdings nur ohne amp...
am amp kraftlos und mit neigung zum pfeifen....

nach ausführlicher recherche im internet und beratung bei meinem lieblingsgeschäft habe ich also 2 neue hb eingebaut... beides seymour duncan, sh-2 und sh-5.... seitdem am hals warme volle geile clean crunch und leadsounds und am steg volles brett.... richtig geil... ;)

hat sich also gelohnt...

soweit ich weiss sparen hersteller billigerer gitarren teilweise stark an hardware... von daher kann es sich schon lohnen die pus zu tauschen....vorausgesetzt, es ist ne vernünftige klangbasis beim trockenen anspielen vorhanden....

anderes beispiel:
meine framus diablo pro von 1997... also eine der ersten seitdem es framus wieder gibt... gitarre klingt gut, aber im vergleich zu späteren modellen klingt sie am amp flach, etwas leblos und kraftlos... das ist eins meiner nächsten projekte die framus (duncan designed) pus gegen original duncans auszutauschen.... wovon ich mir schon ne ordentliche verbesserung verspreche....

aber wie gesagt.... man kann nicht durch nen pu-tausch ne scheiss-klampfe zu ner 59er paula machen, aber wenn ne vernünftige basis da ist, kann man schon noch einiges rausholen bzw einfach die gitarre dem eigenen geschmack anpassen....

greets der rocker
 
Dazu kommt mir gerade ein Gedanke: Wenn mir der trockene Sound schon zu schwammig ist, kann ich doch vielleicht mit besserer Hardware (Bridge, Tuner) mehr reissen als mit den Pickups?
 
habe ich persönlich nicht ausprobiert, aber es gibt hier wahrscheinlich tausenden von usern die das bestätigen können... ;)
denke ich auch... daran arbeite ich auch an meinen gitarren, das auszuprobieren... bzw den billigkram rauszuwerfen und neues zeug einzubauen....
 
Laß die Gitarre mal von unbefangengen Leuten anspielen, mal schauen ob sie Dein Urteil bestätigen.

Hardware wechseln: im Grunde kannst Du ne beschissene Tuneomatic Bridge gegen eine höherwertige austauschen, wo sich die Schrauben nicht mehr festfressen, der Drahtbügel nicht mitschwingt oder keiner benötigt wird. Die Gitarre wird dadurch nicht besser klingen, weil Du ja nichts an der Substanz verändert, sondern nur am Make up.
Aber korpusseitig müßten schon gravierende Änderungen gemacht werden wie ein völlig anderes Bridgesystem, um nen Unterschied zu hören - und die würden nicht unbedingt in Richtung Klangverbesserung gehen, höchstens würden sie zu mehr Stimmstabilität führen (Mechaniken inklusive).

Joe
 

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