Haben heute die Gitarristen mehr drauf?

  • Ersteller TR Metal
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Ich glaube, man könnte sich fragen, wessen Musik sich über lange Zeit und die damit einhergehenden Veränderungen der Hörgewohnheiten hinweg halten kann. J.S. Bach setzt immer noch Massstäbe. Auch wenn heute vielleicht kaum jemand mehr so komponiert wie er damals, kennt seinen Namen und seine Musik fast jedes Kind.

Für Gitarristen des 20. Jahrhunderts, die man auch im 23. Jahrhundert noch allgemein kennen könnte, sehe ich jetzt vielleicht Reinhardt, Clapton und Hendrix, eventuell noch Atkins. Auch wenn vielleicht Coryell oder Malmsteen oder de Lucia schneller oder sauberer oder sonstwas spielten, werden nur einige ganz wenige die Zeiten überleben.

Es gab immer schon ausnehmend gute Musiker, auch heute, aber halt nur ganz wenige wirkliche Legenden. Und wer Legende wird, hat mMn nicht nur mit Technik zu tun, sondern mit der Gesamtheit des Schaffens, Persönlichkeit, Charisma etc.

Gruss, Ben
 
technisch sind die Gitarristen der heutigen zeit besser, da es mehr möglichkeiten gibt sich weiterzubilden.
Dafür können die meisten nichts mehr raushören, haben keine Ahnung von dem was sie spielen (ok das gabs früher auch *g*) und wissen nicht was groove ist...
 
Wobei Du natürlich einer dieser Ausnahmen bist, oder?

Na klar versuche ich nicht so zu spielen, oder glaubst du dass ich extra so spiele dass es mir persönlich nicht gefällt?:screwy:

Ich denke diese Klassifizierung oder die Zwänge wie die Vorbilder zu klingen oder krampfhaft seinen eigenen, noch nie dagewesenen Stil zu finden, sind - auf gut deutsch - ziemlich bescheuert. Wie viele Gitarristen sollen denn einen eigenen, wiedererkennbaren Stil haben? Wie viel neues soll denn spieltechnisch noch gefunden werden?

Es ist doch einfach: jeder Mensch ist anders, also sollte im Prinzip jeder einen eigenen Stil haben. Es geht dabei nicht nur um Spieltechnik sondern eher um Songwriting, die Ideen. Und ich weigere mich zu glauben dass 5,3 Trilliarden Gitarristen das gleiche denken.

Ich bin der Meinung, daß man als Gitarrist spielen soll, wie einem die Finger gewachsen sind. Dazu gehören auch egomanische Soli oder eben die Einarbeitung von dem, was man bis dahin gelernt hat. Niemand setzt sich hin und sagt: "Ich schreibe jetzt mal einen Song, der nur Elemente enthält, die bis dato noch nicht dagewesen sind". Solange es dem Hörer und dem Musiker Spaß macht, ist doch alles in Butter.
Für den Musiker und den Hörer, der sowas mag, ist es ok, aber für mich nicht. Meine Meinung ist eben meine Meinung und kein Gesetz(vorerst jedenfalls:D)
Ich für meinen Teil möchte mit meinem Spiel etwas ausdrücken, darum schreibe ich Songs. Und wenn Dir das nicht gefällt weil ich zu sauber oder unsauber, gefühlvoll oder gefühllos, nicht schnell genug oder zu schnell, nicht eigenständig genug oder zu eigenständig spiele, dann hör's Dir um Gottes willen nicht an, aber das macht meine Musik auch nicht schlechter.
Erst mal kenn ich dich und deine Musik nicht, aber da du so gereizt auf meinen Beitrag reagiert hast denke ich dass da ein paar der Kriterien wahrscheinlich auf dich zutreffen:D. Aber keine Sorge, wenn mir deine Musik gefällt höre ich sie mir bestimmt nicht an und das macht sie für mich schlechter:D
 
nein, aber früher gab es kaum Literatur für E-Gitarre, keine Lehrvideos, kein internet und keine Progrmme wie Guitar Pro etc.
Also raushören oder zeigen lassen war die devise...
 
Bücher, Internet und tausende andere die dieses Instrument spielen meint er glaub ich :)


Das Equipment hat glaube ich durchaus einen Einfluss auf die Spielweise. Nehmt mal nen alten fender oder marshall, dreht ihn bis zum erbrechen auf und versucht mal zu shredden wie mit nem fireball o.ä., die Lust wird einem relativ schnell vergehen und man besinnt sich automatisch auf eine , hmm . . . "groovigere", "bluesigere", "bodenständigere" Spielweise mit viel mehr Schmackes.
 
Ich glaube, man könnte sich fragen, wessen Musik sich über lange Zeit und die damit einhergehenden Veränderungen der Hörgewohnheiten hinweg halten kann. J.S. Bach setzt immer noch Massstäbe. Auch wenn heute vielleicht kaum jemand mehr so komponiert wie er damals, kennt seinen Namen und seine Musik fast jedes Kind.

Für Gitarristen des 20. Jahrhunderts, die man auch im 23. Jahrhundert noch allgemein kennen könnte, sehe ich jetzt vielleicht Reinhardt, Clapton und Hendrix, eventuell noch Atkins. Auch wenn vielleicht Coryell oder Malmsteen oder de Lucia schneller oder sauberer oder sonstwas spielten, werden nur einige ganz wenige die Zeiten überleben.

Es gab immer schon ausnehmend gute Musiker, auch heute, aber halt nur ganz wenige wirkliche Legenden. Und wer Legende wird, hat mMn nicht nur mit Technik zu tun, sondern mit der Gesamtheit des Schaffens, Persönlichkeit, Charisma etc.

Gruss, Ben

Malmsteen wird garantiert die Zeit überstehen. Der erste der im großen Stil Klassik auf der E-Gitarre umgesetzt hat und das wie bis heute kein anderer...
 
Malmsteen wird garantiert die Zeit überstehen. Der erste der im großen Stil Klassik auf der E-Gitarre umgesetzt hat und das wie bis heute kein anderer...

Das kann ich mir nicht vorstellen. Frag mal jemanden, der nicht selbst ein guitarfreak ist, ob er Malmsteen kennt. Hendrix, Clapton und Konsorten wird man auch in 100 Jahren noch kennen ...
 
Malmsteen wird garantiert die Zeit überstehen. Der erste der im großen Stil Klassik auf der E-Gitarre umgesetzt hat und das wie bis heute kein anderer...

Und wie viele Platten verkauft er damit noch?

Die letzte Veröffentlichung ist 2 Jahre alt und auf Spitfire Records erschienen. Chart: Nummer 60 im Billboard. Sorry, das hört sich für mich nicht nach der Unsterblichkeit an. Ein guter Gitarrist ist er ohne Zweifel, aber um eine lange Zeit zu überstehen braucht man eine breite Fanbasis, wie z.B. Hendrix oder Led Zeppelin - die schaffen es 18 Jahre nach ihrer Trennung Millionen von Ticketanfragen für ein Konzert in London zu kriegen...

Wobei das natürlich auch nicht heisst, dass im Umkehrschluss nur der gut ist, der bekannt wird / bleibt. Andy Summers kennt kein Schwein. Ist aber ein Hammergitarrist. Seine Band ist noch recht bekannt...
 
Malmsteen wird überstehen, das ist gar keine Frage. Auch in 100 Jahren wird man sich an ihn erinnern, das hat mit Plattenverkäufen gar nichts zu tun. Der Mann ist ein original und hat das moderne Gitarrenspiel in der Schiene revolutioniert und eine ganze Generation von Nachahmern gezeugt.
 
Aber rein technisch und neutral gesehen, können heute viele Gitarristen schneller, technischer und sauberer spielen, als Hendrix es gezeigt hat.

Nee, nee...Hendrix konnte sowas auch. Er war nur zu breit dazu.

Gruß, P.
 
Malmsteen wird überstehen, das ist gar keine Frage. Auch in 100 Jahren wird man sich an ihn erinnern, das hat mit Plattenverkäufen gar nichts zu tun. Der Mann ist ein original und hat das moderne Gitarrenspiel in der Schiene revolutioniert und eine ganze Generation von Nachahmern gezeugt.

Klar werden sich einige an ihn erinnern. Aber halt nur die absoluten Gitarren Freaks. Die grosse Masse der Musikinteressierten kennt ihn ja heute kaum (warum auch?). Die Ausnahmegitarristen der frühen Jahre hatten eben eine große Masse an Menschen mit ihrer Musik erreicht.
 
Klar werden sich einige an ihn erinnern. Aber halt nur die absoluten Gitarren Freaks. Die grosse Masse der Musikinteressierten kennt ihn ja heute kaum (warum auch?). Die Ausnahmegitarristen der frühen Jahre hatten eben eine große Masse an Menschen mit ihrer Musik erreicht.

Da muss man einfach differenzieren. Malmsteen konzentriert sich einfach ausschließlich auf sein Gitarrenspiel, Clapton und Hendrix haben eben Welthits geschrieben, das ist was anderes. Und wenn du mal ne Hausfrau nach Clapton fragst wird sie sich wahrscheinlich auch nicht an sein Gitarrenspiel erinnern sondern eher an Hits wie Tears in Heaven o.ä.

Insofern denke ich auch, das Malmsteen bekannt bleiben wird.
 
guenni: die große Masse der Musikinteressenten sind einfache Konsumenten die in der Regel eh wenig Ahnung haben und schon heute nichts von 70er/80er Größen wissen. Die sind sowieso egal in diesem Zusammenhang.
 
Das Rockgitarristen früher technisch weniger versiert waren, halte ich auch für ein Gerücht.

Bestes Beispiel:
Al Di Meola, Race With Devil On Spanish Highway (auf Elegant Gipsy, 1977 erschienen). Das setzt heutzutage die Messlatte (technisch) immernoch ziemlich hoch.

Da dürfte sich auch Herr Malmsteen einige seiner typischen 16tel-Läufe abgeschaut haben ;)
 
Dieses "Sauberer" nennt man Kompressor, High Gain, Delay, Noise Gate und EQ. Du glaubst, es sei sauberer, es ist aber nur sauberer verstärkt. Wenn die YouTube-Kiddies Jimmy Page auspagen (bekanntlich einer der renommiertesten Studiomusiker), dann frage ich mich, warum die bei YouTube spielen und nicht bei Peter Gabriel. Dein Post offenbart erschreckenderweise, dass Du nicht zwischen Technik (und damit meine ich Verstärkung und Effektprocessing) und Spiel trennen kannst. Jimmy Page hat sehr sauber gespielt.

Und dein Post offenbart erschreckenderweise, dass du dir einfach nicht gerade das Solo von Heartbreaker angehört hast. Klar die Verstärkung ist besser, Noisegate, Delay, bla bla bla.. aber schlichte, kleine Verspieler hört man auf der Studioaufnahme von Zeppelins Heartbreaker trotzdem. Bis auf einige Ausnahmen ist es wirklich wie beim Sport.. das mit dem Hochsprung fand ich, war ein guter Vergleich..
Auch wenn mir die Solos (ja, SOLOS :D) von Page 120321321321321321 mal besser gefallen als Malmsteen, Petrucci und Hammet-Müll (sorry). Bin ich immernoch der Meinung, dass die heutzutage irgendwie sauberer spielen, technisch sauberer.
Ich belege das jetzt alles an der Studioaufnahme von "Heartbreaker".
 
Die grosse Masse der Musikinteressierten kennt ihn ja heute kaum (warum auch?).

ich hoffe doch mal du meinst damit eher ein "wie sollte sie auch?". warum man Malmsteen kennen sollte is jawo klar?!

kleine Verspieler hört man auf der Studioaufnahme von Zeppelins Heartbreaker trotzdem

würde mich wundern wenn du jemanden findest der sich noch nie irgendwann irgendwo verspielt hat. außerdem muss ich mal sagen (auch wenn es darum jetz eig nich so richtig ging), dass mich sowas persönlich - wenn es nicht ganz gravierend ist - nicht stört. eher im Gegenteil. mir sind kleinere Verspieler lieber als Leute die tausende von Stunden spielen und Take nach Take reinhämmern bis es auch bis auf den letzten Ton stimmt. ich meine Perfektionismus in allen Ehren aber es wirkt einfach nicht mehr so echt.:screwy:

mfg rob
 
außerdem muss ich mal sagen (auch wenn es darum jetz eig nich so richtig ging), dass mich sowas persönlich - wenn es nicht ganz gravierend ist - nicht stört. eher im Gegenteil. mir sind kleinere Verspieler lieber als Leute die tausende von Stunden spielen und Take nach Take reinhämmern bis es auch bis auf den letzten Ton stimmt. ich meine Perfektionismus in allen Ehren aber es wirkt einfach nicht mehr so echt.:screwy:
mfg rob

amen! ich wette page hat bei seinen solis im studio gesessen, die dinger reingespielt und sich dann gesagt "uhh yeah baby, das is mein sound :cool:" und hat das solo oder riff dann so gelassen wie es aus seinen händen kam! und das is der verdammte rock n´roll! das is genauso wie bei den drumern heutzutage die auf youtube irgendwelche doublebass parts bei 500 bpm reinstellen und meinen sie wärens -.-" wenn ich das hören will kann ich auch die nähmaschine meiner oma anschmeißen. aber wenn ich dann son groove von bonham höre da denk ich mir "JA MAN! DAS ISSES! das is feeling pur! und wenn ich mir dann auch noch sein gesicht beim spielen auf nem video anguck wie er ganz cool seinen kaugummi kaut und dabei noch virtuos sein gesicht verzieht dann is das die krönung :p! gitarristen wie laiho sitzen sicher so lang im studio und nehmen ihre langweiligen skalen da hoch und runter auf, wie es in den 70ern nicht mal bandmaterial gab. wo is da das feeling und die persönlichkeit dahinter? anderes beispiel: david gilmour! ich kenne kaum nen gitarristen der sauberer spielt als der, und das auch noch mit feeling. ich mein... hört euch mal shine on you cracy diamond an, nachdem ihr mit euren freunden nen kegelartigen gegenstand konsumiert hab =^.°= ... der erste bend bei etwa 2 minuten. das hält man im kopp net aus :p dieser eine ton ist geiler als die 100 töne in einem takt geshredded! so, die gitarristen von damals waren die größeren styler :]
 
Das Equipment hat glaube ich durchaus einen Einfluss auf die Spielweise. Nehmt mal nen alten fender oder marshall, dreht ihn bis zum erbrechen auf und versucht mal zu shredden wie mit nem fireball o.ä., die Lust wird einem relativ schnell vergehen und man besinnt sich automatisch auf eine , hmm . . . "groovigere", "bluesigere", "bodenständigere" Spielweise mit viel mehr Schmackes.

Schmackes beschreibt es ganz gut :rolleyes: Bei vielen heutigen "Größen", denen ich ihr Können niemals abstreiten würde, fehlt mir der Rock'n'Roll, der Dreck, der Staub, das Gefühl keinem Perfektionisten zuhören zu müssen, sondern einem Normalo mit Ecken und Kanten und einem deftigen einzigartigem Stil, auch mit Fehlern, der nun einmal die Rockgeschichte bis in die 80er geprägt hat. Wenn in den Staaten ein paar Schwarze am Wochende eine nette Grillfete machen, und es wird die Klampfe und der Amp vom Opa ausgepackt der dem Sohn das spielen noch selbst beibrachte, steckt da mehr Feeling drin als bei dem meisten was heute unter 'moderner' Rockmusik, egal welcher Sparte, verkauft wird, und das hört man. Und nein, das liegt bestimmt nicht nur daran weil das Holz der Gitarre damals besser war ;) Aber was erzähle ich, dieser Perfektionismuswahn greift im kompletten Musikgeschäft um sich, die Seele der Musik bleibt dabei auf der Strecke.
 

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