Eine Frage der Moral . . . Ausnutzen der Money-Back-Garantie?

  • Ersteller calimero
  • Erstellt am
Erkennst du nicht, dass genau dadurch die Musikhäuser, welche dir neben dem Verkauf auch einen guten Service anbieten, kaputt gehen?

Wenn mein Instrument kaputt geht, oder in die jährliche Überprüfung geht, dann gehe ich zu meinem Händler um die Ecke, wo ich das Gerät gekauft habe.
Wenn ich dringend Ersatz brauche, dann gehe ich zu meinem Händler, wo ich mein Gerät gekauft habe.
Wenn ich ein Produkt antesten will, dann gehe ich zu meinem Händler um die Ecke, wo ich das Instrument auch kaufen werde.
Wenn ich mal Lust auf ein Kaffee habe...., dann gehe ich auf einen Plausch zu meinem Händler um die Ecke. :D

Mache dass mal bei einem Online-Händler, dein Händler um die Ecke will dann davon nichts wissen, oder es gibt ihn ggf. schon nicht mehr.
 
Erkennst du nicht, dass genau dadurch die Musikhäuser, welche dir neben dem Verkauf auch einen guten Service anbieten, kaputt gehen?
Nein, einen solchen Zusammenhang kann ich nicht erkennen.

Denn ich sage ja gerade: auch die Online-Shops dürfen und sollen für Ihren besonderen Service (Versand, Testmöglichkeit, Rückgabe, etc.) berechtigterweise einen ausgleichenden Mehrpreis verlangen. Die geiz-ist-geil-Geschichte ist - und da stimme ich mir Dir völlig überein - auch nicht mein Ding.
 
Mich würd' bei der ganzen Diskussion mal interessieren, wie oft so was dann auch tatsächlich vorkommt ... Ich mein', wenn das wirklich ein größeres Thema wäre, müssten doch im Angebot der großen Online-Versender mehr Retouren als reguläre Instrumente etc. stehen?
Was hier ja schon öfter gesagt wurde, und was, könnt' ich mir zumindest gut vorstellen, ein guter "Schutzmechanismus" ist, ist evtl. die Tatsache, dass man den ganzen Krempel erst mal bezahlen muss. Und 'n Satz Saiten zurückschicken iss jetzt nicht so das Thema, aber 2 E-Pianos wollen erst mal wieder zur Post geschleppt werden ... ;)

Ich bin inzwischen dazu übergegangen, Verbrauchsmaterial und Kleinzeug auf Vorrat bei den großen Versendern zu bestellen, das ist einfach günstig, praktisch und auch an 'nem Arbeitstag schnell vom Rechner aus erledigt - aber da weiß ich ja auch genau, was ich will!
Größere Anschaffungen tätige ich aber meist beim kleinen Musikhändler meines Vertrauens, da ist die Beratung top, alles, was der Vertrieb zum Testen liefert, wird auch gern mal zum Testen bestellt, das, was da ist, kann beliebig lange beliebig laut getestet werden, und nachdem ich da schon jahrelang so ziemlich meine komplette Kohle lasse, ist's auch kein Thema, mal was übers WoE mitzunehmen, um im Proberaum im Bandkontext zu testen. Auch sonst ist man da sehr kulant, wenn was schon gekauft ist, nach ein paar Tagen aber doch nicht gefällt und noch keine Gebrauchspuren hat, wird's auch problemlos wieder zurückgenommen. Bei größeren Sachen lässt sich auch beim Preis viel machen, habe da noch nie mehr als bei Thomann & Co. gezahlt, manchmal sogar weniger :)
Habe aber schon den Eindruck, dass diese Art von Fachgeschäft quer durch alle Branchen langsam verschwindet - schade, ich möcht's net missen!
 
Habe aber schon den Eindruck, dass diese Art von Fachgeschäft quer durch alle Branchen langsam verschwindet - schade, ich möcht's net missen!

Klar..., was braucht der einfachste Online-Händler?
Einen PC, eine Webseite, ein Telefon und einen Telefonanschluß.

Kein Ladenlokal, keine Lager, keine Mitarbeiter.
 
Morgen,

ist ja ganz schön was passiert hier;)

Klar, den Zusammenhang gibt es aus dem Grunde, den Jacky schon genannt hat. Die Onlinehändler haben keine kosten. Gerade die Ebayshops haben noch weniger kosten und können so die Preise drücken.
Das geht nicht bei allen Geräten. Manche Firmen, Jacky wird das auch wissen, sorgen zumindest bei ihren Vertragshändlern, dass bestimmte Preise nicht unterschritten werden. Ansonsten kann man schon ne Mahnung bekommen, dass man sich neue Wahren zum Verkauf suchen soll, oder Strafe zahlt, weil es in den AGBs steht.

Service: Wurde auch schon gesagt. Wenn was defekt ist, rufe ich meinen Händler an und der stellt mir ein Ersatzgerät, sofern vorhanden. Wenn er das nicht hat, kümmert er sich drum, dass er eines bekommt. Das nenne ich Service. Den könntest du im Netz auch bekommen, aber der Nachteil: Heute morgen merkst du, das Teil geht nicht mehr an. Sicherung ist es nicht? Was machst du jetzt? Heute Abend ist der Gig...

Ich hab selber genug Ersatz ;) das hat aber nicht jeder... Bei mir ist es auch nur eine Probe heute Abend und alles ist funktionstüchtig ;)

Gruß

@hilmi01: Trotz der kontroversen Meinungen und "provozierenden" Frage, ein sehr angenehmes Gespräch ;)
 
Klar..., was braucht der einfachste Online-Händler?
Einen PC, eine Webseite, ein Telefon und einen Telefonanschluß.
Kein Ladenlokal, keine Lager, keine Mitarbeiter.
Das stimmt natürlich - wobei sich die Frage stellt, ob ein so handelnder Online-Händler langfristig Erfolg hat und von diesem Geschäftsmodell leben kann. Die wirklich erfolgreichen machen es anders.

Nicht repräsentativ, aber hochinteressant: hier mal die (wie ich finde: beeindruckenden) Zahlen von Thomann:

  • Verfügbarkeitszahlen aus dem aktuellen Sortiment:
    • Aktuell lagernde Artikel: 35.148
    • Artikel, die in den nächsten 3 Tagen eintreffen: 3.426
    • Artikel im aktuellen Sortiment: 46.985
  • Aktuelle Mitarbeiteranzahl: 540
(Quelle: Webseite; Stand: 25.01.2008)


@ toeti

winke_uwe.gif
 
Ich hätte noch zwei Punkte, die in diesem Thread bisher nicht angesprochen wurden:

a) Der Anteil der Eigenmarken steigt bei den großen Versendern kontinuierlich an. T.Bone, T.Box, Fame, Millenium, Collins, usw. - alles Produkte, die die großen Onlineshops direkt aus China, ohne Zwischenhändler/Vertrieb, containerweise beziehen. Natürlich verkauft mir Thomann daher lieber eine Millenium-DI-Box als eine von Behringer...ganz einfach, weil die Marge bei den Eigenmarken bedeutend höher ist.

Das Problem: diese Produkte gibt es NUR bei den großen Händlern direkt. Ich kann diese Produkte gar nicht woanders testen...deshalb muss ich sie zur Ansicht bestellen und bei Nichtgefallen wieder zurückschicken. Der Händler würde ohne Money-Back-Garantie von diesen Eigenmarken mit Sicherheit bedeutend weniger verkaufen. Man gucke sich aber mal bei Thomann die Verkaufscharts z.B. von PA-Lautsprechern an. In den Top 10 sind fast ausschließlich nur eigene Produkte...die würde doch niemand ohne die Möglichkeit zur Rückgabe einfach blind bestellen, oder? Durch die höhere Marge werden die Kosten der anfallenden Retouren mit einiger Sicherheit wieder ausgeglichen...

b) Wenn ich eine Ware bestelle, so muss ich Sie in Vorkasse bezahlen. Der Onlineshop bekommt das Geld also nahezu zeitgleich mit der Auslieferung der Ware und kann das Geld nutzen, um damit Löhne, Lieferantenrechnungen, Miete, Strom, Versicherungen, etc. zu bezahlen. Schicke ich die Ware zurück, ist meine Gutschrift erst nach einigen Tagen/Wochen wieder auf meinem Konto. In diesem Zeitraum hat der Onlineshop quasi von mir einen zinslosen Kredit bekommen...
 
Also, ich habe hier in letzter Zeit zwei verschiedene Masterkeyboards bzw Controller gehabt. Ein Studiologic VMK188Plus und ein Yamaha KX8 (4 Wochen abstand). Ich habe nach Beratung mit dem Händler per Mail und ausgiebigem Test hier zu Hause, beide Geräte wieder zurückgeschickt. Sie entsprachen schlicht nicht meinen Erwartungen. Ich habe deswegen auch kein schlechtes Gewissen, warum auch. Die Händler bieten dieses Verfahren an und kalkulieren sicher auch damit. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die so blauäugig sind und das nicht machen. Als Kunde habe ich mindestens 14 Tage Rückgaberecht, wenn ich mit dem Gerät nicht zufrieden bin. Die 30 Tage sind ein Bonus, den sich die Musikhäuser ganz sicher gut ausgerechnet haben. Also warum soll ich das nicht nutzen?
OK, sich gleich drei zu bestellen, halte ich für einen Spezialfall und sollte mit dem Musikhaus vielleicht abgesprochen werden.
 
Weil es nicht Sinn ist, dass Gerät zu Hause zu testen, anstatt in den Laden zu gehen.

Sinn ist es, wenn zum Beispiel ein Geschenk wirklich total daneben ist. Das verursacht nur kosten und wie schon mehrfach geschrieben, kann der Händler das Gerät nicht mehr als neu verkaufen.
Hat also schon Verlust. Außer er zahlt nicht alles zurück und dann meckert der, der es ausnutzen wollte und bekommt am Ende recht.

Damit kalkulieren können wirklich nur die ganz großen. Und ich glaube, da gibt es nicht wirklich von. Für alle anderen ist das schon ein Treffer.

Wenn man vorger mit dem Händler redet und das direkt so ausmacht, sage ich nicht. Es gibt ja auch welche, die schlagen das vor.
 
Ich habe mir 2 Mikrofone für die Bass drum vom "großen T" zukommen lassen und ich finde die 30 Tage Money Back Garantie gerade im Bezug auf Mikrofone sehr sinnvoll!
Wie sonst könnte ich die Mikrofone zu Hause mit meinem Drumset, mit "meiner" Raumakustik und den restlichen Faktoren (Mischpult, Kabel, etc.) testen?
Ich werde wahrscheinlich die beiden Mikrofone zurückschicken und noch 2 weitere bestellen und mich dann für eins entscheiden.

Man könnte natürlich jedesmal für Aufnahmen ein ganzes hochwertiges Set bestellen und es sich sozusagen nur für eine Woche "leihen" und wieder zurückschicken ohne im Endeffekt etwas bezahlt zu haben, allerdings werde ich das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können und vermutlich wird das ganze auch schnell auffallen.
Soviel von meiner Seite. Ich entschuldige mich, wenn schon etwas in ähnlicher Weise gepostet wurde!


Gruß
Marvin
 
Ich meine Thomann weißt direkt darauf hin, dass man das machen kann/soll.

Auf alle Geräte in unserem Onlinekatalog gewähren wir mindestens eine 14 Tage Geld-Zurück Garantie - auf Produkte aus unseren Hot Deals gewähren wir sogar eine 30 Tage Money Back Garantie. Sie können also auch gerne einen Artikel Ihrer Wahl bestellen und unverbindlich ausprobieren - innerhalb des zuvor genannten Zeitraum an uns zurücksenden und in ein anderes Produkt umtauschen bzw. den Kaufpreis zurück überweisen lassen.
Quelle

mfg ult0r
 
Das meinte ich mit großen!
 
Hier ist nochmal die genaue Quelle: https://www.thomann.de/de/helpdesk_moneyback.html

Meiner Meinung nach verschaffen sich die "Großen" sich damit sogar einen Vorteil, weil sie durch dieses Angebot weitere Kunden anlocken können. Ich habe mich deshalb auch zur Bestellung bei Thomann und nicht beim nahe gelegenen PPC-Store in Hannover entschieden.
 
Klar..., was braucht der einfachste Online-Händler?
Einen PC, eine Webseite, ein Telefon und einen Telefonanschluß.

Kein Ladenlokal, keine Lager, keine Mitarbeiter.


Wenn das so einfach ist, warum macht das dann nicht jeder so?;)

Ich denke mal, jedes Geschäftsmodell bringt seinen eigenen Probleme mit sich.

Habe allerdings auch so meine Händler um die Ecke. Wenn ich mir was neues anschaffen möchte, ist der Straßenpreis normalerweise klar. Mein Stagepiano habe ich sogar günstiger bekommen als beim "großen T" oder "MP".
Handeln ist erlaubt - bei Online-Versand allerdings nicht möglich.

Die Sache mit dem Money-Back zu Ausprobieren wäre mir persönlich auch viel zu umständlich.
 
zunächst gebe ich zu, dass ich zum ersten mal nicht alles durchgelesen habe
dennoch möchte ich kommentieren:
die geldzurückgarantie ist zum ausprobieren da! die versandhändler erweitern die gesetzlich vorgeschriebene frist sogar gerade WEIL sie eben über das netz innerhalb ganz deutschland oder europa verkaufen.
ich empfinde es als völligen blödsinn, dass das testen hier offensichtlich angeprangert wird.
entschuldigt bitte aber denkt nochmal darüber nach ob ihr wirklich eine sinnvolle einstellung bei diesem thema habt.
in wirklichkeit wird hier etwas verpönt, das es schon seit jahrzehnten -schon lange bevor sich überhaupt das internet etabliert hat - gibt; und zwar bei otto neckermann quelle und wie sie alle heißen.
es war schon immer völlig normal, dass man sich bspw eine hose in 3 größen hat zuschicken lassen und nur die passende behielt.

es ist beinahe lachhaft eine gefährdung von internethändlern zu unterstellen und dieses doch eher SINNVOLLE (eines von wenigen ;-) ) gesetz infrage zu stellen.

eins noch zum thema händler um die ecke:
mir geht es sicher nicht um die letzten 3% wenn ich den händler auswähle.
wir sprechen im großen und ganzen aber wohl eher von etwa 15% bei größeren investitionen und bis zu 200% bei den kleineren dingen wie bspw gitarrensaiten.

gut- ich wollte niemandem zu nahe treten-nur zum nachdenken anregen; am besten über die eigene meinung. wie sagte einst ein berühmter mensch?!: "der horizont der menschen ist ein kreis mit dem radius null - das nennt man dann standpunkt" (so oder so ähnlich)

nebenbei sei erwähnt, dass ich noch nicht einmal ein gerät zurückgeschickt habe und im übrigen ist das coolste ohnehin beim händler um die ecke das gewünsche gerät anzutesten und anschließend für die hälfte im netz zu ordern ;-)
 
Das mit Horizont solltest du nicht zu laut sagen, wenn so etwas von dir gibst:

Es steht nirgendwo geschrieben, dass dieses Gesetz zum ausprobieren direkt dient. Es soll lediglich ein Schutz für den Kunden sein.

Warum das nicht jeder macht mit dem Laden? Weißt du wieviele das wirklich probieren und dann auf die Schnauze fallen damit? Es gibt so viele, die diese Idee haben und denken, da kann man mal eben. Kann man aber nicht. Und wenn die erste Wahre bei so einem "Anfänger" zurückkommt, dann sieht das schon knapp aus in der Kasse. Der "Händler" kann das Gerät nämlich meist nicht zurückgeben und sitzt drauf.

Das Thomann das kann ist vollkommen normal bei den Umsätzen die er hat. Da er auch der größte ist, werden die Sachen auch nochmal bestellt. Bei kleineren sieht das schon anders aus. Da wird nicht jede Woche eine Workstation verkauft.

Ich weiß ja nicht, wieviel kleine Händler du wirklich kennst. Aber ich weiß, dass sogar schon der Händler um die Ecke Probleme bekommen kann, wenn ein 3000€ Klavier oder dergleichen wieder kommt. Das Geld fehlt. Die haben keinen riesengewinn.
Wie schon gesagt: Wir reden nicht von Thomann.

Und zu den Preisen: Ich bekomme auch bei kleinteilen den Internetpreis wenn ich denn will!
 
ich sag au ma meine meinung..... ich finds auch nicht sonderlich gut sowas zu machn..... der verkäufer hat nichts mehr von dem teil wenn du es zurückschickst.....

andererseits: wie soll man teureres equip antresten?.... im laden haben die das selten da. bestellst du es im laden, bist du praktisch gezwungen es zu kaufen... die bestellen des ja nit nur damit du es anzockst und dann sagt:"ne is nich mein geschmack" oder so.

wie soll mans dann antesten?..... man könnte zu den großen versandhäusern hinfahren... .zum ppc nach hannover zum beispiel, da haben die sowas auch gern mal da oder würden es vlt bestellen auch wenn du es nit kaufst.... aber wie vom threadersteller geschrieben, kannst du es nit mit andern geräten zusammentesten.... außer du kreuzt da mit der ganzen band auf und machst ne session mit mehren geräten... aber ob das geht?^^......

wie also sonst antesten?

ich würd empfehlen, viele reviews zu lesen und möglichst viel über das objekt der begierde herrauszufinden und dann bestellen.... nur im notfall zurückschicken wenn es gar nicht geht.....

das prob hab ich auch... ich hab zwar noch nichts zurückgeschickt, aber ich hab nich das geld um vieles auszuprobiern.... ich bin immer auf den shop dann angewesen und teste da an.
 
Die Rücknahmeverpflichtung ist normalerweise nicht dafür gedacht, daß man mehrere Sachen bestellt und dann guckt, was einem am besten gefällt und den Rest zurückschickt.

So ein Vorgehen sollte m.E. VORHER mit dem Händler abgesprochen werden.

Ein Bekannter von mir arbeitet im Einzelhandelsgeschäft. Normalerweise ist der Einzelhandel ja nicht verpflichtet, Ware zurückzunehmen, die im Laden gekauft wurde, aber die meisten machen es aus Kulanz doch.
Da kommen dann zurück:
- MP3-Player, wo schon Musik aufgespielt wurde
- Handys mit eingespeicherten Rufnummern
- Laptops, bei denen die Leute schon eigenen Programme aufgespielt haben
- Geräte mit Gebrauchsspuren (Kratzer usw.)
- etc. etc. etc.

Als "Neuware" sind die dann nicht mehr zu verkaufen.
 
Ich seh das genauso - das ist nichts anderes als Geschäftsschädigung und im schlimmsten Fall Betrug. Wenn es sich nicht umgehen lässt, weil das Gerät dann gar nicht passt oder man eventuell sogar falsch beraten wurde, dann ist's ok, aber es vorsätzlich drauf ankommen zu lassen find ich ne Sauerei...

Gut, solchen Wirtschaftsmonstern wie Thomann mag das nicht besonders wehtun, aber ein kleinerer Laden kann bei so einem Verhalten nach kurzer Zeit zumachen - und das nur, damit irgendein Hobbieantester möglichst viele Geräte mal spielen durfte. Das geht in meinen Augen gar nicht!!!

LG, Sketch
 
@toeti
das mit dem horizont hatte ich deswegen geschrieben weil jeder mensch grundsätzlich dazu neigt einen eher beschränkten blickwinkel bei meinungsfindungen zu nutzen. das alleine wäre ja zunächst gar nicht tragisch. viel tragischer ist es wenn man sich allerdings nie wieder (unter keinen umständen) vom einmal getroffenen standpunkt abwenden kann.
es gibt nur selten die "eine wahrheit" zu bestimmten themen.

ich möchte konkreter werden.
das vorgehen vom threadersteller (ist ja schon etwas länger her) 3 instrumente gleichzeitig zu bestellen und im voraus zu wissen, dass es nur eines davon werden soll, empfinde ich durchaus auch als unfair.
eine völlig andere sache wäre es wenn man sich EIN instrument bestellt (natürlich nachdem man sich so viel information wie irgend möglich angelesen hat) und dies zurückgibt bzw gegen ein anderes tauscht, weil einem gewisse dinge doch nicht zugesagt haben.
wenn man das dann etwa drei mal gemacht hat, sollte man sich fragen, ob es nicht vielleicht weniger aufwand oder genauso zweckdienlich gewesen wäre ein großes musikhaus zu besuchen, um vor ort und parallel zu testen. diese entscheidung darf allerdings jeder kunde für sich selbst entscheiden.

grundsätzliches zum internethandel:
kein händler ist dazu verpflichtet ein virtuelles kaufhaus zu pflegen. die vor und nachteile liegen auf der hand und müssen nicht aufgezählt werden. nur so viel:
durch den internetauftritt erweitert sich der wirkungskreis.
der lokale händler ohne weltweiten versand muss kein im laden getestetes instrument zurücknehmen ausser es liegen grobe mängel vor.
es ist also eine entscheidung die man als händler trifft und zu dieser muss man stehen.
kein kunde kann etwas dafür wenn sich händler verkalkulieren oder ohne entsprechende rücklagen ein geschäft aufziehen wollen. wenn sowas scheitert sind sicher nicht böse kunden schuld, die ein intsrument vor dem kauf testen möchten und manns genug sind bei nicht gefallen ihr investiertes geld in etwas geeigneteres anzulegen.

an dieser stelle möchte ich erneut erwähnen, dass ich selbst noch kein einziges mal etwas zurücksenden musste/wollte.
ein paar dinge speziell auf die diskutierte branche bezogen:
- 3 große versandhäuser reichen für deutschland völlig aus. keiner hat ein monopol und am hungertuch nagt auch niemand.
- die kleinen lokalen anbieter können preislich nur sehr selten konkurrieren; ergo müssen sie durch andere dinge glänzen wie zb gut ausgebildetes fachpersonal, eine angeschlossene meisterwerkstatt, ein reperaturservice, unkomplizierter und vor allem zügiger kontakt zu herstellern bei etwaigen mängeln, etc...

die realität sieht in meiner umgebung etwas anders aus:
ich muss minimum 45 minuten fahren, um einen laden zu erreichen, bei dem die chance besteht, dass gerade im high end bereich die gesuchten instrumente vor ort sind und angespielt werden können.
falls ich mich für ein instrument entscheiden konnte, zahle ich i.d.r. mehr als in einem der internetversandhäuser UND bekomme das ausstellungsstück.
bleibe ich innerhalb meines wohnortes habe ich die wahl zwischen einem ausschließlich yamaha händler und einem händler der "roland" kategorisch ablehnt, da der support nicht stimmt.
hinzu kommt, dass darüber gejammert wird, dass zb das große t mit einem satz von 1,5 kalkuliert, wovon man in der stadt auf keinen fall existieren kann.
die großen workstations haben beide nicht!

für speziell meine letzten zwei investitionen bedeutete dies folgendes:
ich fahre 45 minuten zum nächst größeren händler. spiele den korg tr an. gefällt mir soweit ganz gut.ich frage nach dem preis. ich gucke im internet.
am ende finde ich einen kleineren shop in stuttgart MIT internetauftritt (über ebay) und zahle 450!euro weniger für das gerät als beim händler "vor ort".
wem gegenüber war ich nun unfair? nunja- zb dem händler gegenüber, bei dem ich das gerät ausprobiert habe aber nicht gekauft.
im zweiten fall (rd700gx) bin ich auf die messe gefahren, um das gerät zu testen.
geordert habe ich im anschluss bei dem einzigen händler in deutschland österreich und schweiz, der das gx am ersten april ausliefern konnte.
die preise waren fast überall gleich - durch zufall wurde es das große t.
bei nichtgefallen hätte ich das gerät ohne schlechtes gewissen zurückgegeben.
hier kann ich mich nun auch fragen wem gegenüber ich unfair war.

meine persönliche quintessenz:
es nervt mich, dass immerwieder an den kunden appelliert wird, dass er den lokalen einzelhandel unterstützen sollte, auch wenn dies durchaus mit großen nachteilen (ja es gibt hier und da auch große vorteile!) verbunden sein könnte.
nicht nur der deutsche konsument beschwert sich den ganzen tag AUCH die händler haben das herummosern durchaus gepachtet.
im grunde unterliegen wir doch alle den gesetzen der marktwirtschaft.
entweder fügt man sich oder man verliert.
das fernabsatzgesetz wurde nicht ohne sinn und verstand geschaffen.
ich finde es sinnvoll und völlig legitim, dass man die zu erwerbende ware testet - egal auf welche art und weise.

(nebenbei: retourwaren werden selten mit einem abschlag von mehr als 5% verkauft)
 

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