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Wie klingt eigentlich ein Trace Elliot Gitarrenamp ? Ich kenn nur die Bassteile.
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Gruß Alex
Hy Alex,
ja, die alten TE-Bassteile sind mehr als Kult und auch heute noch - neben den alten Ampegs - klarer Studiostandard.
Zu den TE-Gitarrenamps:
1. Selbstzitat:->
https://www.musiker-board.de/threads/userthread-trace-elliot.242099/page-3#post-3916874
2. möchte ich anmerken, dass ein alter (bestimmter) TE-Acoustic-Amp in Profi-Acoustic-Gitarren Kreisen - neben AER - auch zum Standardequipment gehört.
3. die G-RP 3 - Serie:
und hierzu muss ich anmerken, dass folgende Ausführungen
a.
rein subjektiv nur meine persönliche Meinung als Profigitarrist und Produzent von -im Grunde- völlig banalen & unbedeutenden Radio-Jingles (das aber in vielen Ländern), darstellt.
(meine Aussage bez. der Jingles zwingt mich auch dazu, meine Anonymität hier und in anderen boards zu wahren, da ich sonst keine Aufträge mehr bekäme...)
In dieser Funktion brauche ich
möglichst viele (etablierte) Gitarrensounds, weswegen mein Dauerequipment bisher mindestens ein Dutzend Amps umfasst(e).
Und ich aber auch regelmässig unter wechselnden Band-Pseudonym mit 5 anderen Produzenten (die, sagen wir mal auch von der "Einweg-Gebrauchsmusik" lebend ihre Brötchen verdienen) live auftrete.
Hier testen wir 6 unsere ganz privaten Kompositionen vor Ort in F, D, CH, I und UK und dienen einander bedingungslos als sideman dem jeweiligen Komponisten und seinen Soundwünschen, was uns allen einen enormen Spass und Ausgleich zu unserem Normalojob bietet (& quasi Urlaub mit zuverlässigen Freunden, permanentem Kontakt zur sog. "Basis" ermöglicht, sowie unsere Hardware sich unter Gigbedingungen beweisen muss, wie z.B. meine TEs...).
b. keinerlei medialen backround hat (ausser alten Testberichten aus Anfang '90er)
c. TE auch Gitarrenamps gebaut hat, die für
meine Ohren absolute Flops darstellen (z.B. die sog. grüne Serie, oder die alten Fulltubes, die extrem unflexibel und tot klingen)
Die G-RP3-Serie ist kompromisslos modular aufgebaut und besteht aus einer
a. 3-Kanal Vorstufe
(die aber per original Ped.-Board auch mit 1+2- & 2+3-Kanal abrufbar sind = 5-Kanal ab Werk.
Dazu kommen aber auch mögliche Kombis von 1+3- & 1+2+3-Kanal = 7-Kanal mit i.G. unendlichen Soundvarianten)
Clean-Vorstufe:
hier lassen sich von (alles 1:1 Vergleiche, weil hier im Amp-Pool vorhandene Amps)
Fender ultra-clean,
Fender jazzy-clean,
Roland JC-120 ultra-ultra-clean,
Gallien-Krueger-Clean (der eigentlich ein genialer Klon in < 4 kg-Ausführung des JC-120 war)
als "Standards" alles (& mehr) authentisch reproduzieren.
Die Besonderheit beim G-RP3 ist, dass sowohl die 1. Clean-, als auch die 2. Crunch-Vorstufe über eine Röhre laufen, was einerseits sehr warme tube-sounds ermöglicht, andererseits aber auch extrem-cleane Transistor-Sounds à la JC-120 oder EH Big Muff.
Crunch-Vorstufe:
von leicht bluesig / jazzig warm bis 80er Marshall-Sounds, alles ist machbar, durchläuft, wie gesagt auch eine Röhre und... !!!
-> ist zudem per angeschlossenem Volume-Pedal
stufenlos und ohne Lautstärkeveränderung im Crunchanteil (0=clean bis Marshall) regelbar.
Lead-Vorstufe:
erstaunlicherweise spielt hier keine einzige Vorstufenröhre ein Rolle (hier noch mal Dank an
OneStone, Du weisst warum...) und dennoch klingt dieser Kanal von '80er Marshall über Vox bis zum heutigen High Gain Standard authentisch.
(Mein Direktvergleich: '76er Vox AC30, Vox AC 120 "The Twin" -beide ausgeliehen- und mein Marshall SJ 2554, Bradley The Hog & Bradley Roadrunner 100, Gallien-Krueger 250 RL, sowie Soldano, letzterer auch ausgeliehen).
Alle notwendigen Schalt- und Anwendungsmöglichkeiten (und mehr als das, z.B. ein interner Mixer für die Kanäle, sowie externe Effekte) sind in Profiqualität bereits on-board.
Die
i-Serie besitzt zusätzlich ein Reverb-Modul von Alesis in excellenter Qualität.
Die DI-Outs lassen sich mit und ohne (sehr, sehr gelungener!) speaker-sim fahren, KH-Ausgang inclusive. Das Gesamtvolume (nicht Master) lässt sich ebenfalls praxistaugliche per Pedal regeln.
b. diversen Transistor-Endstufen mit pat. Ausgangsübertragerprinzip
(= ähnlich einem Tubeamp):
von 1x12er (1x Mono 80W) Combo über 2x 12er (2x Stereo 80W) Combo, bis hin zum 160W Stereo Topteil und diversen stand-alone (aber identischen) Mono- & Stereo-Endstufen ist alles vertreten (und klingt als Endverstärker für z.B. heutige Digitalmodeller genial).
c. einem einzigen & konstanten Speakertyp-> Celestion Classic Lead 80:
dieser Speaker wurde konsequent in alle Amps und Boxen verbaut.
Auch zu finden in der sehr spacigen und seltenen 3x 12er (= TEs Antwort auf die 4x12er-Fraktion) mit speziell für TE und diese Box entwickelten 5,3 Ohm Chassis (= 16 Ohm).
Bei den Combos findet man im Gehäusedesign auch sehr "verwirrende" und physikalisch gewagte Konstruktionen: die Speakerfront ist nach oben, also zum Vorstufenmodul hin, offen (ca. 10mm), was eigentlich und auf den ersten Blick einen akustischen Kurzschluss vermuten lässt.
Tatsächlich ist auch hier "englisch" = "andersherum", denn unten ist die Front sauber mit dem Gehäuse geschlossen, d.h. die obere Öffnung bildet eine Art Bassreflextunnel.
Ist mir auch erst aufgegangen, als ich bei meinem Combo -trotz des sehr guten Sounds- den vermeintlichen akustischen Kurzschluss der Frontwand mit einem Handtuch provisorisch verschlossen habe = Bass weg und sehr mittiger Sound bei identischen Einstellungen.
Insgesamt sind diese Teile sehr robust und zuverlässig gebaut worden und auch rabiatem Live-Einsatz gewachsen.
persönliche Konsequenzen seit mein back-up / TE No.2 da ist:
a. diverse Amps werden/haben meinen Toolpark verlassen, weil beide TEs sie eindeutig ersetzen (mein Combo hat mich in seiner Vielseitigkeit derart schnell überzeugt, dass ich schon nach 3 Wochen nach einem back-up gesucht habe. Nach einem Jahr täglicher Suche bin ich dann endlich auf mein Topteil gestossen),
b. ich min. noch einen G-RP3 kaufen werde, sobald ich einen finde
c. diese Amps z.Z. weit unter ihrem Wert gehandelt werden, obwohl sie im Grunde die sog. Wollmilchsau sind.
Noch ein Wort zur Vorstufe:
die Röhre ist sehr leicht von aussen erreich- und ersetzbar (ca. 10 sec.)
Wer also 3 -5 verschiedene (Sound-) Röhrentypen im Besteck hat, erhöht mit einem G-RP3 dessen Vielseitigkeit um die jeweils eingesetzten Vorstufenröhren.
Ausserdem gehören sowohl Clean-, als auch Crunch-Kanal zu den seltenen Allesschluckern, was vorgeschaltete Treter betrifft (ähnlich dem Clean-Kanal des HRD).
kurz: empfehlenswert, aber nicht unkompliziert.
LG
RJJC
P.S. ein Glück, dass die Teile seit über 16 Jahren nicht mehr gebaut werden, sonst könnte man über meine obige Lobhudelei glatt glauben, ich sei von TE gekauft worden...
P.P.S. das ganze Gelabere gehört eigentlich in den TE-User-Thread, deshalb
-> Link:
https://www.musiker-board.de/threads/userthread-trace-elliot.242099/#post-2627025