Hi Rhythmusiker,
danke fĂŒr die prompte und ausfĂŒhrliche Antwort.
(1) Schlagwerk - warum sagte ich HighTech: allein schon das aus einem StĂŒck gebogene Holz, auf dem man sitzt (Fineline) und welches sich bis nach unten zieht, spannt mit etwa eineinhalb Kilogramm nach auĂen auf die unteren Winkel und zieht die SchlagflĂ€che seitlich leicht mit. Dadurch ist der Klang...wie er ist.

Echt? - Je nach Gewicht des Spielers anders?

Ab welchem Gewicht wÀre denn in etwa die Belastungsgrenze erreicht?
AuĂerdem kann man dann ja richtig gespannt sein, ob die Verleimung der Schlagplatte entlang der Korpuskante (6 oder 7 mm?) gut genug ist.
Welche Cajon ist denn besser verarbeitet?
Ich habe schon Fotos von Cajones aus Vollholz gesehen, die akkurat gezapft waren (z. B. die Diasporas, die Du weiter unten nennst. Gestaunt habe ich ĂŒber Selas, die ich auf dem Horner Festival bzgl. Gediegenheit den Pepotes Ă€hnlich empfand, handwerklich noch ÂŽne Nummer akkurater und klanglich nicht so gebremst (wie die Pepotes).
Referenz im Sinne eines bestimmten Niveaus.
Da meine ich halt, dass es sinnvoller wÀre, Referenz im Sinne eines
bekannten Standards zu wĂ€hlen. Wenn man nĂ€mlich berĂŒcksichtigt, dass die Finelines in einer anderen Preiskategorie angesiedelt sind, muss man sie mit den trE.S. lados, Selas, POPs, Valters, PRKs und auch meinen dogÂŽs vergleichen. Und da eher Schlagwerk versucht, sich in einem zunehmend profitablen Hochpreissegment noch rechtzeitig zu etablieren, wĂŒrde ich die eigentlichen BezugsgröĂen deutscher Herstellung beispielsweise eher bei trE.S. lados sehen.
In MĂŒnchen war ich kĂŒrzlich in einem groĂen Laden (in der SonnenstraĂe), wo zwar einiges rumstand, aber keine sehr guten akustischen Voraussetzungen fĂŒr Klang-Vergleiche bestanden. Eine (etwas beliebige) Auswahl aus dem Schlagwerk-Sortiment, zwei oder drei Pepotes, ein Tycoon und in einer Art Meinl-Abseite noch ein oder zwei Headliner (glaube ich jedenfalls).  Ich will nur hier mal sagen, dass nicht nur BlindkĂ€ufe ĂŒber Internet falsch sind, sondern durchaus auch die Bedingungen in groĂen MusikhĂ€usern.
Mit trocken meine ich einen Bass, der - im richtigen Raum gespielt - wie ein explodierender Feuerwerkskörper klingt und nicht wie eine Conga.
Ăber den Vergleich muss ich ein paar Tage brĂŒten. Gerade "Feuer" war nun nicht mein Pepote-Erlebnis.
AtmosphÀre beim Spiel. Das liegt nicht nur am Spieler.
Ich habe letzt ein Konzert mit Christian von Richthofen erlebt, der wĂ€hrend eines Duetts mit Stefan Gwildis eine umgehĂ€ngte (leicht modifizierte) KĂŒhltasche spielte. Ich finde immer sehr rĂŒhrend, wenn ein billiger (gefundener) Gegenstand sich durch die Magie des Spielers in etwas GroĂartiges verwandelt. Dem gegenĂŒber kommt mir der Blues, wenn er einer gelackten Edelkiste zu Geltung verhelfen soll, meist nicht echt vor.
Â
ich habe noch keine besseren Cajones als die von dem Spanier gesehen. Eventuell andere Àhnlich gute. Da waren einige, deren Namen ich aber wieder vergessen habe...
Wenn Du nach dem 19. November nach Kiel kommen solltest, schau mal bei mir in der Area (in den RÀumen der Firma InSound) vorbei. WieŽs aussieht, wird man dort Cajones von PRK, trE.S. lados, Valter, Sela, ASL, WoodŽnŽBox, POPercussion und dogŽs antesten können. Bring Deine Pepote ruhig mit, okay?
Aber du weisst auch, das es GegenstĂ€nde gibt, die von sich aus atmosphĂ€risch dienen, z.B. eine Stradivari oder ein guter FlĂŒgel.
Ich bin da nicht so sicher. Bei einer Stradivari lĂ€uft mir natĂŒrlich auch irgendwas den RĂŒcken runter, aber völlig unabhĂ€ngig davon, welche Musik mit ihr gemacht wird. Und wenn man z. B. den Blues nicht nur als akustisches Ereignis begreift, kann eine Pepote mit ihrer besonderen Gestaltung auch recht manieristisch rĂŒberkommen.
Schlagwerk die Fineline-Reihe, vor allem Santo Palisander und Makassar
Pepote die von ihm gestimmten und endgefertigten, also Estudio, ProEstudio, Maestro
Tres Lados Feuertulpe und ein schwarzes Sondermodell aus seltenem Holz
PRK Rabiato
Rabioso
Na, Gottseidank ist kein dogÂŽs dabei

.
A propos: Schau Dir mal bitte Diaspora-Cajones an - aus Peru. Mit diesen möchte ich mich noch auseinandersetzen.
Ich bin gespannt, was Du dann erzÀhlen kannst.
GrĂŒĂe
olliB. Â