Ja, diese Diskussionen gibt es wirkliche wöchentlich.
Und sie Enden immer in einem "Gibson ist überteuert, Clones können das alles und noch mehr um einen Bruchteil des Geldes" versus "für einen echten Gibson Sound brauchst Du eine echte Gibson und wenn Du das Geld hättest würdest Du Dir auch eine kaufen" Streit.
ehrlich gesagt, da dieses Thema wirklich jede Woche mindestens 2x serviert wird, habe ich im groben 3 Sachen herausgefunden, auf die eigentlich nicht geachtet wird:
1. jeder, der so eine Frage stellt, beruft sich auf den Satz "hab gelesen Gibson ist so und so in letzter Zeit", d.h. im Klartext: nicht selber ausprobiert, sondern sich von anderen Meinungen verleiten lassen
2. kann es wirklich sein, daß die gesamte Produktion eines Herstellers Gitarren herausbringt, die oft als schlecht dargestellt werden, sind also so viele Musiker auf der Welt geblendet nur vom Namen? Oder auch die statistischen Prognosen: "ach von 10 Gibsons ,wenn du Glück hast, findest du eine gute". Wie geht das?
Hier in Kroatien gibt es einige "hier bekannte" Bands die Gibson spielen, die haben auch kein Geld für eine richtige Burst, und wir bekommen hier ja auch nicht das Volumen an Gitarren herein wie Deutschland z.B., waren das also alles Glücksgriffe? Und das ist wirklcih ein kleiner Markt.
Außerdem an die Prognosensteller, welche ab und zu argumentieren, daß hier und da eine gute sich auch finden kann, aber im Großen und Ganzen eigentlich nicht: Gibson würde untergehen und schon lange vom Markt verschwunden sein, wenn die Qualität nicht gerechtfertigt wäre. In 2009 kann man keine schlechten und mies verarbeiteten Gitarren herstellen und hoffen keiner checkt das und darauf hinbeten, daß alles auch weiterhin gut funktioniert. Das konnte man aber auch nicht vor 20 Jahren. Solche Argumente halten nicht das Wasser.
3. Jede Gitarre muß eingestellt werden, mit jeder Gitarre muß man sich beschäftigen, Holz muß eingespielt werden, Holz muß einschwingen (ich spreche von Gitarren die aus Holz gebaut sind und nicht aus Sperrholz oder Pappe) und es kann kein gut gemeinter Ratschlag sein, wenn jemand sagt: "Ach was, miese Gitarre, ist nicht gut, aber dafür folgender Hersteller hat creme-de-la-creme Gitarren". Das kann doch wohl kein gut gemeinter Ratschlag sein? Und v.a. was für ein Ohr hat er und gefällt das jedem, wenn es ihm gefällt?
Aber da könnte man den berühmten John Suhr Satz anwenden: practice cures most tone issues.
Vor 3 Jahren ca. hatte Al di Meola hier ein Konzert und da ich im Backstage war, konnte ich mir seine Gitarren anschauen. Seine Gibson LP STD neurer Produktion, war in so einem Zustand, daß 80% des Musiker-Boards davongelaufen wäre, weil ein kleiner Kratzer hier, weil Action zu hoch, weil surrt wenn angeschlagen, weil pi pa po.. Er hingegen macht Musik.
An den Threadsteller: Sätze wie "diese Gitarrenmarke etc. ist schlecht, da das und das" - das sind keine Ratschläge und auch nicht "ja, von 100 Gitarren ist auch mal eine gute dabei". Soetwas funktioniert in der heutigen Marktwirtschaft und bei heutiger Konkurrenz wahrscheinlich nur in den Köpfen von denen, die solche Ratschläge austeilen.
Und es stimmt, Gibson spielen hauptsächlich Musiker, ich schliesse mich _xxx_ an, einfach mal schauen, die Liste der Musiker ist immens. Das ist aber kein Argument eine Gibson zu kaufen, sondern es ist nett zu wissen wer so alles diese Gitarre benutzt um Musik zu machen. Und so viele originale 59s LP oder Flying Vs oder Explorers oder ES-335 gibt es nicht, daß man sich auf das Argument berufen könnte, "Ach ja die spielen ja eine aus 1959. Muß also gut sein."
Lange Rede kurzer Sinn: anspielen und testen.
Gruß
Goran