Bratschen-Übefrust

tupian
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Hallo an Alle,
ich habe mal wieder eine Anfänger-Frage. Vielleicht klingt sie blöd, aber ich hab' gerade soo Frust :(

Ist es bei Euch auch so, dass Ihr manche Lieder, die irgendwie ganz schwer aussehen, relativ schnell lernt, und manche andere Lieder, die doch eigentlich so einfach scheinen, irgendwie gar nicht in die Finger wollen??

Aktuelles Beispiel:ich versuche gerade, den "fröhlichen Landmann" zu spielen, so dass er auch schön klingt und wie ein LIED und nicht wie ein in unmusikalisches Gesäge :eek:
Bitte nicht lachen, ich spiele noch nicht so lange, und wenn ich es langsam spiele, ist es ganz OK, die Intonation ist auch nicht das Problem (find ich).
Aber sobald ich versuche ein "Lied" daraus zu machen, hopst der Bogen am Übergang von den Achteln zu den Vierteln, dann wackeln die langen Töne und es klingt gruselig.
Also wieder langsam spielen, bis die Technik zu klappen scheint. Und sobald ich es wieder als Lied versuche zu spielen, mit Betonungen unterschiedlicher Dynamik usw, klingt es gleich wieder gruselig...

Jetzt bin ich völlig frustriert und würde mich über Trost zB in Form von "das war bei mir am Anfang auch so,das ist normal" oder "das kommt mit der Zeit automatisch" oä freuen :D

Denn ich frage mich gerade ernsthaft, ob ich zum Bratsche überhaupt spielen geeignet bin???

HILFE!!!!

LG Petra
 
Eigenschaft
 
Das ist normal. Man kann sich einfach nicht auf so viele Dinge gleichzeitig konzentrieren. Wenn man was neues dazunimmt fällt was anderes dafür hintenraus.
Das wird aber durch üben besser, hab ich gehört.
 
:D
Ja, deswegen übe ich ja auch, bisher sogar recht geduldig..... Und recht viel.

Ist denn der Weg von der Technik zum schönen Klang noch sooooo weit??
 
Das wird schon. Immer locker bleiben, verkrampft bratscht es sich schlecht.
Und übe geduldig langsam, dafür aber genau. Wer langsam übt, wird schneller besser!
 
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Ist denn der Weg von der Technik zum schönen Klang noch sooooo weit??

JA :( und der endet auch nicht :(


ABER: Es wird immer besser :) Stück für Stück und es wird sicher recht schnell nach Musik und nicht nur nach Tönen klingen. :great:

An sonsten hat Stollenfiddler mit seinen Tipps recht :great:
 
Ja, Ihr habt natürlich Recht.
Danke, dass Ihr mich daran erinnert :redface:
Also, immer gaaanz langsam.

Ich hätte halt gedacht, nachdem mich der fröhliche Landmann auf Flöte, Orgel und Klavier durch meine Jugend begleitet hat, und mich nun vor eingen Jahren auf dem Akkordeon wieder gefunden hat, und NUN auf der Bratsche technisch gar nicht die größte Herausforderung ist....
Naja, da hatte ich gedacht, er springt mir förmlich in die Finger und die musikalische Seite (oder Saite?) ist dann quasi ein Klacks.
Aber weit gefehlt.... Ich kann ihn einfach nur zersägen, obwohl sonst das eine oder andere Liedchen schon durchaus gar nicht soo schlecht klingt.

Ich fürchte, der Landmann muss noch darben, bis er bei mir fröhlich klingt. :D

Na dann mal eine gute Nacht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber sobald ich versuche ein "Lied" daraus zu machen, hopst der Bogen am Übergang von den Achteln zu den Vierteln, dann wackeln die langen Töne und es klingt gruselig.

...probiere doch einmal Folgendes: Lasse einfach die linke Hand völlig weg und spiele das Lied nur auf allen leeren Saiten, also nur die Rhythmik. Schon duch diese kleine Übung wirst du feststellen, wie wichtig die Bogenführung ist.

Viele glauben, sie müssten die Finger der linken Hand auf Intonation und Schnelligkeit traineren und die rechte Hand macht das schon irgendwie mit. Dem ist aber nicht so.
Probiere mal den Tipp aus und berichte!
Viel Erfolg und "dranbleiben"!
 
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Hallo robbert,
das hab ich mal ausprobiert.
Ein sehr guter Tipp, danke!

Ich habe nämlich zwei Dinge herausgefunden dadurch:
1. gibt es die Stellen, wo ich wie Bogenkontrolle noch mehr üben muss, in diesem Lied zB wenn ich aus den Achteln herauskommen, und dann den Schwung bremsen muss, um eine ruhige Viertel direkt anzuschließen.
Und 2. hab ich festgestellt, dass ich an manchen Stellen OHNE die linke Hand gar keine Probleme habe, aber sobald ich die linke Hand dazu nehme, wackelt es wieder. Und das ist immer an den Stellen für potenzielle Unsauberkeiten in der Intonation - bzw anfängliche, inzwischen eigentlich ausgemerzte, aber immer noch mit einem "ooh, hoffentlich treff ich den jetzt sauber..!" Gefühl behafteten Stellen.:D

Also, ich übe weiter, in dem Glauben, dass der Landmann irgendwann auch bei mir fröhlich klingen darf ;)

Grüße, Petra
 
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Ich bin nur durch Zufall über diesen Thread gestossen und habe von Bratsche auch so gar keine Ahnung. Aber trotzdem: :engel:
Wenn ich bei einem Gitarrensolo nicht so richtig weiterkomme, hilft es mir das Originalsolo einfach mal 20, 30 Mal in der Loop zu hören. Das setzt sich dann
so im Kopf fest, dass meine Finger nachher gar nicht mehr anders können, als es so zu spielen wie ich es gehört habe.
 
Hallo Petra,
es klingt für mich ein bisschen so, als ob Du es langsam und "normal" schnell übst.
Es sollte aber von langsam in gaaaanz kleinen und vielen Stufen Stück für Stück gesteigert werden.
Also nicht langsam üben und dann Normaltempo, sondern langsam, etwas schneller, noch etwas schneller... und jedes mal so lange bei dem Tempo bleiben, bis es gut läuft. Dann erst schneller.

Ja, es braucht tatsächlich lange, bis der Klang in etwa in den Bereich kommt, den man sich vorstellt.
Da hilft nur üben, locker bleiben, Pausen, weiter üben und viiiiiel Geduld!!!

Bleib dran, Du schaffst das!
 
Danke an Euch für die Unterstützung!

Ich übe schon jedes Stück/jede Etüde und überhaupt alles auf der Bratsche - sogar die leeren Saiten :D - immer erst gaaanz langsam.
Und dann mach ich auch nur ganz langsam ein klein wenig schneller.
Das geht dann ein paar Mal, bis ich die erste technische Hürde "finde". Die übe ich wieder langsam, bis sie geht, und dann wieder etwas schneller....
Meist komme ich dann ein wenig weiter (also schneller - wobei "schnell" ja echt relativ ist!! Bei manchen Stücken reicht der Bogen gar nicht wie er eigentlich soll, weil ich es sooo langsam spielen muss....:redface: ) usw usf

Das ist halt schon recht langwierig, und wenn ich dann endlich mal mit einem Stück auf ein Niveau gelangt bin, dass es sich von der technischen Seite her wie ein Lied anhört - also so, dass auch ein Außenstehender mal die Melodie erkennen könnte ;), dann würde ich halt gerne mal ein wenig betonen, lauter oder leise spielen oä
Ja, und dann gehts halt wieder nicht mehr. Also fang ich wieder von vorne an, ganz langsam, aber diesmal mit Betonung, lauter/leiser oder was auch immer.

Naja, ich erspare mir und Euch den Rest zu schildern, denn ich denke in diesem Forum weiß jeder ganz genau wovon ich spreche :eek:

Meinen Übe-Frust habe ich dank Eures Zuspruchs und meiner Lehrerin Gesternabend erst mal wider überwunden und freue mich wieder auf die Zeit, wenn es endlich SCHÖN klingt...!

LG Petra
 
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Ich hab keinen Tipp, aber mir geht es ganz genauso.
Ich habe ja im Herbst begonnen, und bin gerade an dem Punkt, wo es nicht mehr so schnell erkennbar vorangeht. Seit Montag übe ich Vibrato, und es klingt natürlich noch schrecklich und fühlt sich auch so an. Das ist eine echte Geduldsprobe.

Was mich motiviert, sind Popsongs mit Playalong-CD. Ok, ich kann erst einen: All that Jazz.

Das spiele ich dann so oft in Dauerschleife (nachdem ich meine Stimme erarbeitet hatte und das Tempo langsam gesteigert habe), bis die linke Hand wirklich kapiert hat, was sie tun muss, und ich mich der Bogenhand und dem Klang zuwenden kann.
Aber da ist immer noch ein himmelweiter Unterschied zwischen dem Klang im Kopf und dem, was aus meinem Instrument herauskommt.

Der Vorteil gegenüber meinen Kindern ist mein Durchhaltewillen. Ich kann eine Stunde am Stück an einer Dancla-Etüde üben, bis es halbwegs klappt.
 
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Hallo Freilandrose,
ja, mir geht es genauso wie Dir - und der Durchhaltewille ist wohl entscheidend, wenn man als Erwachsener mit einem Streichinstrument ganz neu anfängt :cool:

Ich spiele phasenweise viel mit Playalongs, weil ich damit die Intonation viel besser überprüfen kann.
Ich mach mir mit meinem Akkordeon sogar Akkordbegleitungen für die schöner klingenden Etüden (ich spiele Robert Pracht), das klingt dann schon manchmal "gar nicht so schlecht" :D

Aber der "Unterschied zwischen dem Klang in meinem Kopf und dem, was aus dem Instrument heraus kommt", wird mich wohl noch lange begleiten :(

LG Petra
 
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Ich hab gerade zwei neue Stücke geübt mit Playalong-CD, plus eine weitere Etüde.
Ich finde auch, dass es für die Intonation was bringt, und gerade bei langsamen Stücken auch für die Bogenhand.
Nur wenn ich versuche, auch noch Vibrato draufzupflanzen, bricht alles zusammen wie ein Kartenhaus :(

Wollen wir uns ab und zu über unsere Fortschritte als Bratschenanfängerinnen austauschen?
 
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Aber der "Unterschied zwischen dem Klang in meinem Kopf und dem, was aus dem Instrument heraus kommt"
Hallo Petra
Ja, das kenn ich auch nur zu gut. Da haben Kinder, die das Instrument in jungen Jahren anfangen einen klaren Vorteil ;) Die gehen viel unverkrampfter dran.
Ich hab vor ca. einem Jahr mit 43 angefangen (allerdings Geige aber in dem Punkt ist es egal) nach 35 Jahren Akkordeon und diversen anderen Instrumenten.
Wenn man weiß, was man spielen will und wie es klingen soll, es aber nicht so rauskommt, ist das schon ziemlich frustig.
Aber mit der Zeit... sieh's doch mal anders rum: Freu Dich an dem was schon geht und mach Dir mal bewußt, was Du schon kannst! :great:

Und für das andere gibt's 3 Punkte die helfen:
1. Üben
2. Üben
3. siehe 1.

PS.: Zu deinem fröhlichen Landmann: Evtl. ist die Tonart ungünstig. Probiers mal in G oder D ?

Nicht aufgeben
Grüßle,
Jonny
 
Hallo Jonny, hab ich im Akkordeonforum schon mal was von dir gelesen?
Auf jeden Fall: JAAAAA ich übe und übe und übe und übe übeübeübeübeübeübeübe gaaaanz viel!
Und ich merke ja auch, dass es voran geht. Aber manchmal.... da hab ich eben trotzdem mal kurz Frust ;)

Zur Tonart des Landmannes: ich wollt's halt so spielen, wie's dasteht. Meine arme Lehrerin muss sich eh schon auf eine äußerst unkonventionelle Vorgehensweise meinerseits einstellen (was sie auch super gut macht!), aber wenn ich dann auch noch anfange, alles verschoben/transponiert vorzutragen, blickt hinterher keiner mehr von uns beiden durch :D
Und ich will es ja auch können - all diese kleinen Problemchen werden ja immer wiederkehren!

Freinlandrose, ein Austausch wäre toll!
Vielleicht kann man einen eigenen Thread eröffnen "Streichinstrument lernen als Erwachsener"?
Im Akkordeonforum gibts sowas ähnliches, das ist dort festgepinnt (steht also immer oben), und ist immer gut besucht :tongue:
Als Erwachsener ein Instrument neu zu lernen ist wohl irgendwie immer schwierig - aber ehrlich, die Bratsche toppt alles, was ich bisher kannte, bei WEITEM!!

Zu Deinem Vibrato: es ist ja wirklich nicht so, dass ich es schon toll könnte.... Aber abgesehen von den üblichen Vibrato-Technik-Übungen mit den leeren Saiten usw übe ich das speziell in den Stücken so:
wenn ich die linke Hand ausreichend intonationssicher habe, und der Bogen mit allen Saitenwechseln usw gut genug klappt, spiele ich das Stück ungeachtet aller anderen Details
- mit Vibrato auf jedem Ton, z.B. 2x "vibrieren", dann 4x auf jedem Ton, egal, ob das so sinnvoll klingt oder nicht, einfach nur um zu üben "ich komme von da, wenn ich dann vibrieren möchte muss ich darauf achten" und auch "ich muss danach dorthin, als achte ich beim Vibrato da und darauf..."
- dann mit Vibrato, der toll klingt, auf den längeren Tönen
- mit Vibrato auf jedem Ton mit dem dritten Finger, mit dem zweiten Finger usw - alles mal separat, sodass ich mich jedes Mal auf andere Dinge konzentrieren kann/muss
- dann wieder mit Vibrato auf jedem Ton mit besonders toller sauberer Intonation
- usw usf, das geht endlos weiter.....

Ja, und wenn ich das alles "gefühlte" Eintausendmal gemacht habe, DANN habe ich manchmal ein Stück, was gar nicht sooo schlecht klingt. :D

Irgendwie ist der Prozess echt elend lang selbst für das kleinste Stückchen Musik :redface:

Aber: wir wollten es ja so :D

Weiterhin viel Spaß beim Üben!
Petra
 
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Habe gerade einen neuen Thread eröffnet und dort auch geantwortet :)
 
- mit Vibrato auf jedem Ton, z.B. 2x "vibrieren", dann 4x auf jedem Ton, egal, ob das so sinnvoll klingt oder nicht, einfach nur um zu üben "ich komme von da, wenn ich dann vibrieren möchte muss ich darauf achten" und auch "ich muss danach dorthin, als achte ich beim Vibrato da und darauf..."
- dann mit Vibrato, der toll klingt, auf den längeren Tönen
- mit Vibrato auf jedem Ton mit dem dritten Finger, mit dem zweiten Finger usw - alles mal separat, sodass ich mich jedes Mal auf andere Dinge konzentrieren kann/muss
- dann wieder mit Vibrato auf jedem Ton mit besonders toller sauberer Intonation
- usw usf, das geht endlos weiter.....

Normal.
Das ist ein Streichinstrument und keine Triangel.
Wenn's einfach wäre, dann könnte es auch jeder.

Pablo Picasso hat mal gesagt: 20% ist Talent, der Rest ist Fleiß.
Ich würde dazu anmerken: "..da hat er absolut recht."

Der Trick ist der: man übt eine Sache solange, bis man darüber nicht mehr nachdenken muss.
Wenn man dann eine neue Technik hinzufügt, dann gilt das Gleiche.
Wenn man alle Techniken nach diesem Schema durchgearbeitet hat, fängt man, nach dem selben Schema, wieder ganz von vorne an.

:D

cheers, fiddle
 
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Nur wenn man es gewohnt ist, dass es schneller voran geht, ist es manchmal schon mühsam, die Geduld aufzubringen.
Und gerade beim Vibrato hab ich den Eindruck, man braucht Lockerheit, und die kann ich einfach nicht erzwingen.
 
Und gerade beim Vibrato hab ich den Eindruck, man braucht Lockerheit, und die kann ich einfach nicht erzwingen.

^^ JA!








Ich persönlich finde Vibrato eh völlig überbewertet. Viel schwieriger und besser ist es, auch OHNE Vibrato sauber und ausdrucksstark zu spielen.
Leopold Mozart "flucht" schon in seiner Geigenschule über das übermäßige Vibrieren beim Geigen :D
 
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