Beschallung eines Amphitheaters (Kleines Metal Open Air)

boerdi
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Ahoi!

Kumpels von mir organisieren seit ein paar Jahren ein kleines Metalfestival in einem Amphitheater. Die Bühne befindet sich dabei in einer Sandsteinhöhle.

Hier ein paar schnelle Eindrücke:
01.png 02.png 03.png

Hier gibts meine kompletten Fotos der Events (wo man die verschiedenen Setups vielleicht besser sieht): 2018, 2016 und 2015

Jedes Jahr habe ich jedoch das Gefühl, dass die PA ne Nummer zu klein ist und das Event mit "besserer" Anlage mit mehr Headroom deutlich profitieren würde.
Die letzten beiden Jahre bestand FOH aus Bose F1 Tops und Subs. Davor mussten meine RCF 412 als FOH Tops ran (und liefen permanent am/übers Limit... :D )

Meine Versuche die Orga davon zu überzeugen eine grössere Anlage zu besorgen waren leider nicht erfolgreich.
Das Budget ist leider sehr eng und die PA bekommen sie für lau geliehen (man muss dann halt mit den Mädels tanzen die anwesend sind).

Ich helfe den Jungs mit meinen RCF Monitoren aus (2x RCF NX12 und 2x RCF Art 412).

Der Sound war eigentlich nie "schlecht", aber bei allen eingesetzten FOH Boxen hatte ich wie gesagt das Gefühl dass keine Luft mehr nach oben war und eine bessere Front das "Erlebnis" aufwerten könnte.

Was wäre in einem solchen Setting eine passende Ausstattung, wenn:
a) Geld eine weniger wichtige Rolle spielt
b) Knappes Budget (1000 EUR?) vorhanden ist
c) Kein Budget (vorhandenes Material anders einsetzen?)

Oder liege ich komplett daneben und schätze die Situation falsch ein?

Beste Grüße!
 
Eigenschaft
 
Wollt ihr den was Mieten ? oder Kaufen ?

b) ich würde ne PA mieten. für 1000 € bekommt man da schon was anständiges. ich zahl hier zb in der ecke für ne PA Sysone von TW Audio gute 230-250 euro für den Abend das sind 2x Doppel 12" Tops und 4 doppel 15" Subs , damit kannst in dem ding genügend Alarm machen.

x) Ich würde hier vllt sogar auf Delay Lines setzen dadurch das die "bühne" in der höhle ist und die boxen nach "oben" feuern müssen und das ganze jetzt auch ned grade klein ist ist klar das die PA ned so weit Werfen kann ...
Wenn man was will das weiter wirft sollte man schon fast auf Horn gehen , wobei ich hier die fehlende Möglichkeit das ganze auf höhe zu bringen wieder eher nicht bevorzugen würde
 
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Die PA sollte zunächst mal ganz nach vorne an die Begrenzungssteine, sonst gibt das unter der Steinhöhle klangbrei und man hat deutlich weniger GbF.

Das Bose Zeug ist Spielzeug für so was und vollkommen ungeeignet. Ebenso die RCFs. Einzig die Monitore (NX) sind tauglich, eben als Monitore. Aber mit nur 2 gewinnt man auch keinen Blumentops. Ausserdem würde ich mal sagen, dass man hier viel besser auf InEar setzen sollte, statt auf konventionelles Monitoring. Dann könnte man die NX z.B. als Frontfills nehmen.

Als PA etwas in der Klasse PA SysOne, wie schon erwähnt. Alles andere macht nicht wirklich Sinn und wird immer am Limit laufen.
Das Sinn dahiner ist nicht der schiere Endpegel, sondern der notwendige Headroom und auch die Wurfweite. Daher machen Direktstrahler hier wenig sinn. Investiert also, wenn es richtig funktionieren soll bei DryHire um die 300€ und ihr seit dabei. Wenn das KnowHow fehlt am besten gleich mit Service buchen.

Andere mögliche Anlagen:
d&b C7/Q/V
L'Acoustics ARCS
PL Audio PigBox
JBL VRX
RCF NX Serie (könnte gehen, ist halt ein Direktstrahler)

Im Prinzip ist das ein Job für Doppel12er Horntop mit 4-8 Bässen drunter (je nach Konstrukt).

Ansonsten gilt ganz einfach die KKKK Regel: keine kohle kein krach
 
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Zu aller erst einmal beglückwünsche ich zu der Location. Die hat was. Und da ihr das heuer schon zum dritten mal gemacht habt, scheint das Konzept aufzugehen. Gratulation. Und das obwohl euer Equipment doch arg limitiert ist. Das zeigt zumindest aber auch dass man nicht gleich schweres Gerät auffahren muss damit die Bands und das Publikum ihren Spaß haben. Ich habe vor jahren in einem ähnlichen Ambiente (Burgruine aber ähnliche Topologie) mit einer HK Actor bestritten. War aber kein Metal. Ging auch. Zumal der Transport zur Location nicht ganz einfach war. Da wären wir schon platt gewesen wenn wir ein wirklich 'amtliches' Zeug hin schaffen hätten müssen. Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, aber man
sollte auch diesen Aspekt nicht vernachlässigen. Mehrere Doppeö-18er oder ein LA muss mal vor Ort gebracht werden, Kosten hin oder her.
Ok, die Bose ist wirklich unterdimensioniert um das alleine zu stemmen, auch wenn die Tops eben den Vorteil haben auch so eingerichtet werden zu können dass sie etwas nach oben spielen. ei der Musik und Location werden dir wohl gleich mal die Bässe abgehen. Da sollte wirklich mehr da sein zumal im Freien die Bässe schnell das Weite suchen. Bei den Tops würde ich auf Delaylines setzen um die Musik in die Tiefe bzw. zu den oberen Rängen zu bringen. Das würde den vorderen Tops auch deutlich die Last abnehmen.

Markenempfehlungen mag ich nicht wirklich abgeben, da wurden schon einigen Genannt. Zusätzliche Subs und Delaylines in Ergänzung der bisher verwendeten System (Die Bose lassen wir mal weg) und dann wirds schon deutlich besser.
Inear sehe ich bei solchen Veranstaltungen eher nicht, das ist viel zu komplex bei der Umsetzung. Da sind zwei, drei Monitore in der Frontline und einer beim Drummer eine ganz gute Wahl.
 
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Ich bin nur Amateur auf dem Gebiet und helfende Hand während des Festivals, aber euer Feedback spiegelt meinen Eindruck und mein Bauchgefühl ziemlich gut wider!
Da die Festivalkasse sich etwas gefüllt hat, werde ich weiter versuchen die Orga davon zu überzeugen mehr Kohle in die Technik zu investieren.

Dieses Jahr hat z.B. der Drummer die Möglichkeit gehabt sich anhand eines Tablets seinen eigenen Kopfhörermix zu basteln. Dies als Maßnahme um den Lärmpegel innerhalb der Höhle zu reduzieren.

Anbei noch ein kurzer Ausschnitt den ich während des letzten Jahres gefilmt hab:

 
Korrekt. GAE Director hatte ich jetzt gar nicht mehr auf dem Schirm. Ebenso gutes altes R'n'R Holz wäre Kling & Freitag Access.
 
Tolle Location, Glückwunsch und hoffe Ihr kriegt auch noch einen richtig geilen Sound hin!

Anm.:Der Drummer ganz hinten in der Höhle, produziert vermutlich zuviel Lärm/Reflektionen usw. und das verschlechtert Euren Sound vermutlich auch nicht unerheblich!

Anm.:Ich würde erst einmal durch positionieren (probieren!) des Drummers, der Amps usw. versuchen einen einigermaßen trockenen Sound hinzubekommen!
Die Höhle und der Fels reflektieren sicher heftigst, daher die Lautsprecher ganz vorn an die Bühnenkante und hoch damit!
Den Lautsprecher nahe der Seitenwand eventuell ein wenig zum Publikum eindrehen und die Amps auch hoch (zumindest anwinkeln hoch zum Publikum, dann hört Ihr euch auch besser!) auch hier mit der Entfernung zum Fels / zur Höhle experimentieren!

Gruß
SlapBummPop
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Veranstaltung scheint es ja regelmäßig zu geben. Da wäre vielleicht die Anschaffung einer passenden Menge Molton ganz clever, um damit zumindest die Rückwand der Höhle abzuhängen - der Vorhang sollte dabei locker gewellt sein, also ca. zweimal soviel Molton kaufen wie die Höhle breit ist. Dies würde die Reflektieren von der Höhlenrückwand stark bedämpfen, das Ergebnis wäre mehr GbF auf den Monitoren und grade bei den Drums ein etwas trockenerer Sound.

Und ja, toll Location! Der Zuschauerbereich scheint ca. 20 bis 25 Meter tief zu sein. Ja, das wäre was für Horntops, die bereits erwähnten Doppelzwölfer plus zwei bis vier Doppelfünfzehner pro Seite. Die Tops evtl. mit Kanthölzern und Zurrgurten nach oben anwinkeln. Normalerweise empfehle ich ja nicht so einen Material-Overkill, aber es ist (a) Metal und (b) im freien, wo Du ca. die doppelte Basspower brauchst wie drinnen. Und richtig: Die Tops sollten etwas eingedreht werden, zielt damit auf einen Punkt in der Mitte des hinteren Drittels vom Zuschauerbereich.

Viel Spass bei den Veranstaltungen, ich habe in den letzten Jahren auch einige Gigs an besonderen Locations betreuen dürfen, das hat schon was.
 
Hmm, meinst du wirklich dass die Gesteinsstruktur nicht schon genug zerklüftet ist? Ich habe an sich mit so ähnlichen Locations kein wirkliches Problem mit den Reflexionen.
 
Die "Bühne" mit Molton abhängen ist eine sehr gute Idee. Zudem würde ich dann die Bässe der Front als CSA oder EFA fahren. Die Rückwärtsdämpfung sollte nicht ausser acht gelassen werden, denn gerade die tiefen Frequenzen in so einem Höhlenbunker nerven und produzieren schieren Klangbrei. Das bedeutet, dass man das Monitoring und die Amps immer weiter aufreisst, bis am Ende alles nur noch ein Matsch ist.
Mit den genannten Maßnahmen kann man dies verhindern und fährt einen sehr entspannten und reduzierten vor allem den Pegel bei erhöhter Verständlichkeit.

Das heißt nun aber nicht, dass man weniger Frontholz oder weniger Monitore braucht. Ein gewisses Minimum, wie schon vorher genannt, ist einfach Pflicht, um das vernüftig zu machen.
 
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:hail:

Danke für euer Feedback!

Es besteht eine gewisse Beratungsresistenz (welche auch auf den knappen finanziellen Mitteln beruht), aber vielleicht kann ich nun vorsichtig mit konkreten Hinweisen was dagegen tun.
Wie gesagt, ich bin da nur eine kleine Nummer aber das Festival liegt allen Beteiligten am Herzen.

Innen in der Höhle macht der Lärm sehr munter seine Runden! :D
Mit den eigenen Bands hab ich dort auch ein paarmal schon gezockt. Grösster Feind ist das laute Schlagzeug und die nachfolgende "mach mich mal bitte lauter auf den Monitoren"-Spirale...
 
Stimmt, Bass-Cluster mit gerichteter Abstrahlung würde den Bühnensound massiv verbessern. Mit drei Bässen pro Seite und zwei identischen Bassendstufen (besser noch mit drei identischen Aktivbässen pro Seite) sowie einem 2 IN / 6 OUT Controller könnt Ihr das super hinkriegen. Ich habe das im August das erste Mal gemacht, und der Bühnensound war wegen des fehlenden Bassgewummers der beste, den ich je hatte, egal ob als Musiker (ca. 500 Gigs gespielt) oder als Tech (ca. 700 Gigs gemischt).

Zu der Situation mit der Beratungsresistenz: Wie gesagt, ist das ja glücklicherweise ein regelmäßig stattfindendes Festival. Ich würde daher die Politik der kleinen Schritte empfehlen. Versuche jedesmal, eine Verbesserung durchzusetzen - in einem Jahr schafft Ihr den Molton an, das habt Ihr dann für lange Zeit, wenn es trocken gelagert wird. Und evtl. könnt Ihr Euch nach Sponsoren umsehen, denen ein kleines Metal-Festival am Herzen liegt und die vielleicht die 300 bis 500 EUR Miete für eine potente Front-PA (incl. Anlieferung, Aufbau und Einmessen) finanzieren. Nehmt Geld von Bier- und Fressständen ein und investiert es in das Festival. Mit etwas Geduld geht sowas. Wacken und die Loveparade waren auch mal winzige Veranstaltungen...
 
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