Setup für Coverband (Pop-Punk bis Nu Metal)

frasch87
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Hi Leute,

Ich stelle gerade mein Setup grundlegend in Frage und suche daher hier ein bisschen fachlichen Austausch und Ideen.

Folgende Ausgangssituation:

Ich spiele in einer Coverband, die sich auf die Musik der frühen 2000er - also im wesentlichen Pop-Punk, Emo und Nu Metal - spezialisiert hat. https://soundcloud.com/prom-queens

Unser Anspruch ist es, die Cover möglichst nah am Original zu spielen.
Hier eine Auswahl unseres Portfolio, damit ihr ein Bild der Bandbreite bekommt:

  • blink-182 - All the small things, etc.
  • Good Charlotte - Lifestyle of the rich & the famous
  • Billy Talent - Try Honesty
  • Red Hot Chili Peppers - Californication
  • Wheats - Teenage Dirtbag
  • Fall Out Boy - Dance, Dance
  • Alien Ant Farm - Smooth Criminal
  • Korn - Freak on a Leash
  • Limp Bizkit - My Way / Take a look around
  • Linkin Park - One Step Closer
  • System of a Down - Chop Suey! / Toxicity

Ich denke aus der Übersicht wird meine Herausforderung schon recht klar. Es geht um vollständig unterschiedliche Ansätze (von simplen Gitarre —> Amp bis hin zu FX Massaker) und zudem verschiedene Tunings.

Mein heutiges Setup:
  • PRS SE Custom 22
  • Line 6 Relay G30
  • Digitech Whammy DT
  • Vox Wah
  • Line 6 M13
  • Bugera Trirec
  • H&K 212 Cab
Der Sound in diesem Setup ist schon sehr flexibel und bringt mich in vielen Fällen nah ans Original, aber es gibt einige wesentliche Punkte, die mich stören. Zunächst mal natürlich der Umfang und das Gewicht des Equipments. Das riesige Effektcase nimmt im Fahrzeug und auf der Bühne viel Platz weg und macht z.B. auch die Positionierung eines Gesangsmikros recht schwierig. Zudem haben Amp und Case auch ein beachtliches Gewicht, das jedes Mal geschleppt werden muss.
Ein anderes Problem ist das permanente „rumtanzen“ auf dem Board. Gerade wenn ich beispielsweise von der Strophe bei ‚My Way‘ (Clean, Phaser, Delay) auf Refrain (Distortion) umschalte, schalte ich derzeit jeden Parameter einzeln.

Wir spielen live grundsätzlich mit PA und InEars, die Bühnenlautstärke ist also eigentlich irrelevant. Ich benötige allerdings definitiv eine Box auf der Bühne, da bei diesen Stilen z.B. Feedbacks regelmäßig als sphärischer Sound genutzt werden.

Eine schlichte Lösung wäre ja sicherlich h zunächst, das M13 über 4 Cable Method einzuschleifen, das würde aber ja nur ein Problem lösen.

Naheliegend wäre natürlich der Umstieg auf eine Modeling-Lösung (z.B. Line 6 Helix) mit einer kleinen Aktivbox für die Bühne. Mich plagen dabei aber folgende Bedenken:

Flexibilität

Zunächst mal müssen ja die ganzen Sounds eingestellt werden. Hier müsste dann ja für fast jeden Song ein eigenes Setup erstellt werden. Was mache ich dann z.B. wenn der Tontechniker fordert, dass ich generell die Bässe runterregel?

Dynamik

Wie bereits erwähnt, nutze ich regelmäßig Feedbacks für Atmo oder z.B. bei ausklingenden Soli (Beispiel: Smells like Teen Spirit). Ich stelle mir das sehr schwierig bis unmöglich vor, wenn man z.B. ein Helix direkt in die PA spielt.

Ich erwarte jetzt hier keine Kaufberatung, sondern hoffe auf einen spannenden Austausch von Gedanken und Erfahrung. Was sind eure Gedanken dazu? Habt Ihr Erfahrungen mit Modelling in Live-Einsatz? Wie löst ihr die Flexibilität im Sound?

Ich freue mich auf spannende Inputs!
 
Eigenschaft
 
Würde dir den Powerd Kemper + Remote nahelegen. Wenn du dazu noch ein Expression-Pedal nimmst, brauchst du das Whammy auch nicht mehr. Drop-Tune von 2-3 Halbtöne klingen auch mit dem kemperinternen Transponse-Effekt gut.
Ja du musst die Sounds mal einstellen, ist aber kein Hexenwerk. Es ist relativ leicht.
Dazu eine gute 1x12 oder 2x12 Box für Feedbacks.

Ich spiele den Kemper Non-Powerd live mit ner Aktivbox für bisschen wumms und Feedback (Ja das geht auch) und In-Ear. Würde also wohl auch mit nem Helix klappen.
Auch ne Rock-Coverband.
 
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Wenn ich das richtig interpretiere, geht's nicht allein um Amps/Boxen, die in diesem Sub das Thema sein sollten, und auch nicht zwingend um eine Kaufberatung :gruebel:.

Daher verfrachte ich den Thread in erster Linie wegen dieser Passage
Ich erwarte jetzt hier keine Kaufberatung, sondern hoffe auf einen spannenden Austausch von Gedanken und Erfahrung. Was sind eure Gedanken dazu? Habt Ihr Erfahrungen mit Modelling in Live-Einsatz? Wie löst ihr die Flexibilität im Sound?
aber auch wegen möglicherweise "weit gefächerter Lösungsansätze" und einem der Diskussion eventuell förderlichen Plauderton in den Biergarten ;) .

LG Lenny (für die Moderation)
 
Flexibilität

Zunächst mal müssen ja die ganzen Sounds eingestellt werden. Hier müsste dann ja für fast jeden Song ein eigenes Setup erstellt werden. Was mache ich dann z.B. wenn der Tontechniker fordert, dass ich generell die Bässe runterregel?

Dynamik

Wie bereits erwähnt, nutze ich regelmäßig Feedbacks für Atmo oder z.B. bei ausklingenden Soli (Beispiel: Smells like Teen Spirit). Ich stelle mir das sehr schwierig bis unmöglich vor, wenn man z.B. ein Helix direkt in die PA spielt.

Helix hat einen globalen EQ, der auf alle Presets wirkt. Den kannst Du anpassen und auch jederzeit "bypassen". Dazu ein Powercab und von diesem in die PA. Dann sollten auch Feedbacks kein Problem sein.
 
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Helix hat einen globalen EQ, der auf alle Presets wirkt. Den kannst Du anpassen und auch jederzeit "bypassen". Dazu ein Powercab und von diesem in die PA. Dann sollten auch Feedbacks kein Problem sein.
So sehe ich das auch. Ein Kemper oder Axe FX würde natürlich auch gehen. Meinem kleinen Mooer GE200 fehlt hingegen der globale EQ.

Von Axe FX kommt demnächst auch ein kleineres Floorboard:
fractal-audio_fm3-1-770x425.jpg


Du könntest auch darüber nachdenken, das Feedback ebenfalls zu modellieren, z.B. mit einem Sustainiac in der Gitarre oder solch einem Pedal:

 
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@DH-42 Das FM3 kannte ich noch gar nicht, sieht ja super aus. Danke für den Link, da geh ich gleich mal rumsurfen:)
 
Helix oder Kemper plus Aktivbox für Feedback klingt vielversprechend. Das FreqOut ist auch eine gute Idee, da müsstest du nur testen, ob es sich natürlich genug verhält, wenn du z.B. keinen Einzelton spielst sondern z.B. die Saiten einfach loslässt und auf den Korpus schlägst. Da bin ich mir nicht sicher. Vielleicht weiß @Pie-314 etwas dazu, er hatte mal ein FreqOut.
 
Danke für's auf den Thread aufmerksam machen, @micharockz ! :)

Zum angesprochenen Thema Feedback: Dass man das auch mit Helix / Kemper und aktiver Box hinbekommen kann, wurde ja bereits gesagt.
Ich würde auch dringend dazu raten, seine eigenen Pickups sowie EQ und Gain der eigenen Anlage soweit kennenzulernen, dass man das Feedback auf diese Weise kontrolliert erzeugen lernt.
Das ist ja auch das, was der TE bisher wohl gemacht hat.

Weil warum?
Weil der FreqOut zwar ein nettes Spielzeug ist, mehr aber auch nicht.
Für mich klang sein Feedback dann aber doch so künstlich, dass es mit echtem Amp Feedback nicht konkurrieren kann.
 
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Danke für die vielen interessanten Inputs bisher!

Wie macht ihr das denn bei den Modelling-Lösungen (Kemper, Helix, etc.)? Wirklich für jeden Song ein eigenes Setting?
Das setzt doch dann auch eine relativ stabile Setlist voraus, oder? Stell mir das sonst so vor, dass man da ganz schön ins Suchen gerät...

Das FreqOut wäre für mich keine Option. Bin zwar generell für technische Spielereien immer offen und nutze auch ab und zu den eBow, aber gerade bei Feedbacks halte ich die Dynamik zwischen Gitarre und Amp für wichtig.
 

Das Ding ist leider net wirklich gut. Die Sounds sind zwar authentisch, jedoch nur eben solange noch einigermaßen was von deiner Saitenschwigung kommt. Sobald die schwächer wird (nicht mal ausgeschwungen) ist der Effekt hin.
Ein natürliches Feedback lebt ja von Mikrofonierung bzw gar Saitenschwingen durch die Lautstärke. Das kann so ein Gerät leider nur sehr bedingt rekonstruieren
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Wie macht ihr das denn bei den Modelling-Lösungen (Kemper, Helix, etc.)? Wirklich für jeden Song ein eigenes Setting?
Das setzt doch dann auch eine relativ stabile Setlist voraus, oder? Stell mir das sonst so vor, dass man da ganz schön ins Suchen gerät...

Ich nutze ca. 4-5 verschiedene sogenannte Performances im Kemper. Das sind einfach die Soundbänke, und jede hat nochmal 5 Rig-Slots. Jede Performance simuliuert einen bestimmten Amp.
Rig 1: Nahezu Clean
Rig 2: Crunch
Rig 3: bisschen mehr als Medium Gain
Rig 4: High Gain
Rig 5: Solo

Näher will ich jetzt nicht drauf eingehen, wenn es dich im Detail interessiert, schau am besten bei YouTube ein TutorialVideo an.

Für jeden Song ein unterschiedlicher Amp + krasse andere EQ Einstellung ist ein Graus für jeden Live-Mischer.

Wichtig ist, dass vor allem alle Perfomances/Rigs gleich laut eingestellt sind für Liveanwendungen.
 
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Wie macht ihr das denn bei den Modelling-Lösungen (Kemper, Helix, etc.)? Wirklich für jeden Song ein eigenes Setting?

Die Möglichkeit besteht dann natürlich, was dich dem Ziel jeden Song so originalgetreu wie möglich zu spielen näher bringt.

Ansonsten halt ein paar Presets erstellen, die so weit wie möglich alles abdecken.

Du kannst mit den ganzen Teilen (genügend Knöpfe vorausgesetzt) auch z.B. mit den unteren 5 Presets schalten und mit den oberen die Effekte, wenn es nur mal schnell ein Chorus zum clean dazu sein soll.

Also bei deinen Anforderungen würde ich auch zu Modelling tendieren. Ob jetzt Kemper, Helix oder wasauchimmer ist am Ende dann Geschmackssache.
 
Bei dem was du möchtest wird es auf einen Kemper hinauslaufen. Ich bin zwar kein Freund von Modelling und mir ists auch egal ob ich soundmässig zu 70 oder 99% am Original bin, aber alles was ich bisher kempermässig gesehen und gehört habe war schon sehr gut. Und wenn du zu viel Bass in einem Preset hast dann kann der Mischer ihn ja rausdrehen oder wozu sitzt er vor seinem Pult ?
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Wie macht ihr das denn bei den Modelling-Lösungen (Kemper, Helix, etc.)? Wirklich für jeden Song ein eigenes Setting?
Das setzt doch dann auch eine relativ stabile Setlist voraus, oder? Stell mir das sonst so vor, dass man da ganz schön ins Suchen gerät...

Das FreqOut wäre für mich keine Option. Bin zwar generell für technische Spielereien immer offen und nutze auch ab und zu den eBow, aber gerade bei Feedbacks halte ich die Dynamik zwischen Gitarre und Amp für wichtig.

Stabile Setlist ist doch wohl normal oder spielt du jede Woche 15 andere Songs als die Woche vorher ?
 
Die meisten genannten Probleme kann man z.B. mit einem Helix Floorboard schon lösen. Ob man da den Weg gänzlich übers Modeling (auch der Amps) geht oder man "nur" das Helix FX als Schaltzentrale nimmt, ist das noch eine Frage der Logistik. Ich würde da jedoch keine "Revolution" sondern eher Evolution bevorzugen.
Im Detail:
Flexibilität: Da ist meine Erfahrung je weniger Fußschalter so ein Multi FX Floorboard hat, desto mehr wird man sich mit Presets an die Setlist anlehnen müssen. Das muss dann nicht zwingend für jedes Stück ein eigenes Preset sein, da es idR. immer mehrere Stücke gibt, die recht ähnliche Sound verlangen. Wenn man nur 3 Schalter hat wie beim Helix Stomp, wird das jedoch schon etwas unübersichtlich und es ist wahrscheinlich sinnvoll die Presets entsprechend der Setlist zu organisieren (auch wenn es nur Kopien sind). Über den Aufwand dabei muss man sich IMO aber nicht sooo viel Gedanken machen, da die Programmierung/Presetverwaltung sehr einfach ist, wenn man einen Laptop hat.
Ich z.B. nutze das Helix FX als Schaltzentrale und Pedalboard-Ersatz und komme mit den verfügbaren 6 Schaltern mit nur 2 Presets durch eine Setlist von 70 Stücken. Diese Kisten sind schon sehr ausgebufft und man kann z.B. hin und her schalten zwischen einem "Stomp" und "Snapshot"-Modus. Dabei programmiert man sich jeweils ein vordefinierte "Pedal Board" (das ist dann ein Preset). Das kann man dann in 6 verschiedenen Einstellungen abspeichern und abrufen (Snapshot) oder den Schaltern im Stomp Modus unterschiedliche Aktionen zuweisen (Effekte ein/aus, Midi Befehle senden, Amp Kanal schalten,...). Damit kann man schon eine Menge "typischer" Schaltvorgänge zusammenfassen und kommt so vom Abrufen von Presets zu einer "Schaltzentrale", wo nur die notwendigen "Soundmodule" geschaltet werden müssen, aus denen man sich die notwendigen Sounds schnell zusammengestellt hat.

Komplett auf das Modeling umzusteigen und auch meinen Amp von der Bühne zu verbannen, will ich (noch) nicht. Wir machen, wenn es hoch kommt, 10 Gigs pro Jahr und da macht es IMO nicht so viel Unterschied ob ich nun ein Topteil, Box und Pedalboard aufbauen muss, oder "nur" einen Monitor und Pedalboard. Das macht bei der ganzen Rödelei dann den Kohl auch nicht fett. Auf der anderen Seite bin ich im direkten Vergleich mit dem Sound meiner Amps immer noch etwas glücklicher, als mir den digitalen Pendants.

Wenn man einen potenten Monitor nimmt , sollten jedoch Feedbacks genauso gehen, wie beim Topteil mit 2x12" Box. Nur wenn auch noch Inear Monitoring und Silent Stage anvisiert wird, wird das mit Gitarrenfeedback allerdings schwierig...
 

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