Gebrauchtmarkt in der Krise?

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Als Krise würde ich eher bezeichnen, dass heute etwas "Altes" weg zu werfen und sich ständig Neues zu kaufen, normal geworden ist. Ressourcen sind scheinbar egal, Geld gibt es ja anscheinend auch genug.

Danke, ich schrieb bereits vor einem halben Jahr:

Ich wollt das schon vor Wochen hier reinschreiben, ich mach da nicht mit.
Ich bin sicher kein Öko-Nazi, aber ich sehe keinen Sinn darin funtionierende Sachen
auszusortieren damit ich einer von denen sein kann die den neusten Scheiß spielen.

Es gibt für mich kein pro zur Ressourcenverschwendung unseres Planeten -
... außer natürlich das Argument "Geil, ich war damals dabei als es den neusten heißen Scheiß gab!" :weird: :confused::nix:
 
In allen Bereichen wird heute permanent Zeug nachgeschoben, was es eigentlich schon ausreichend gibt. Auch bei uns Musikern wird den Leuten eingeredet, dass mit dem Produkt XYZ jetzt alles noch viel besser ist, und es kostet auch nur noch..., kann es mindestens gleich wie oder noch viel besser, ist jetzt viel leichter, macht weniger Aufwand, ist alles schon drin...
HOLE ES DIR![/USER]

das ist ja nun wirklich nix neues. Hier der Beweis, dass das schon Anfang der 80er so war (2:30)


Die Quintessenz kommt bei 5:55


Das Ergebnis ist dann die Schwemme auf dem Gebrauchtmarkt, mit Zeug, dass man immer noch nicht braucht...
brauchen und haben wollen waren schon immer zwei paar Stiefel. Das Zeug, was ich schon immer geil fand ist leider immernoch preislich stabil, was man in etwa mit dem Mesa-Werbeslogan der 90er sagen kann: "Quality exists, when the price is long forgotten"[/user]
 
@milamber, wie wahr!

Wir hatten früher eine engere Bindung zu unserem Equipment und auch weil die Technik noch nicht so "ausgereift" war, kannten wir unser Zeug und seine Macken. Und dieses ewige Umtauschen und Kaufen/Verkaufen war nie meine Sache, als mir dies möglich wurde.

In allen Bereichen wird heute permanent Zeug nachgeschoben, was es eigentlich schon ausreichend gibt. Auch bei uns Musikern wird den Leuten eingeredet, dass mit dem Produkt XYZ jetzt alles noch viel besser ist, und es kostet auch nur noch..., kann es mindestens gleich wie oder noch viel besser, ist jetzt viel leichter, macht weniger Aufwand, ist alles schon drin...
HOLE ES DIR!

Das Ergebnis ist dann die Schwemme auf dem Gebrauchtmarkt, mit Zeug, dass man immer noch nicht braucht...

Absolut richtig :great:

und nicht nur das, zu dieser Zeit musste man noch nachdenken, seinen Verstand benutzen und sich mit seinem Equipment befassen.

Bedienungsanleitungen lesen wird heute leider überbewertet, da fragt man lieber in einem Forum einfachste Dinge, sollen sich doch andere mit meinm Problem auseinandersetzen.
(das ist jetzt ein wenig überspitzt formuliert, aber bei vielen Fragen hier, aber ich leider genau dieses Gefühl)
 
Ist auch der Gebrauchtmarkt aus Verkäufersicht derzeit besonders gebremst bzw. sogar annähernd zum Erliegen gekommen seit Corona ?

Oder kommt das nur mir so vor ?
 
Nun - ich glaube momentan haben (fast) alle was anderes im Kopf, jeder nutzt das, was er zuhause hat.
 
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Hinzu kommt das die aktuelle wirtschaftliche Lage bei einigen doch eher dafür sorgt das größere Käufe die nicht unbedingt notwendig sind erstmal verschoben werden.
Artikel selber abholen oder gar bei fremden in der Wohnung antesten ist schwierig.
Also ja,ich das es z.Z. etwas schwieriger ist.
Das ändert sich aber auch wieder.
 
Da gehe ich auch von aus. Viele kennen Ihre finanziellen Einbußen noch nicht und werden wohl keine „Luxusausgaben“ tätigen.
 
Ich habe in den letzten zwei Wochen 2x verkauft und 2x gekauft. Das ging mit dem nötigen Sicherheitsabstand und ganz unter Wahrung der Vorgaben.
Kauf war einmal privat und einmal beim lokalen Händler, der zwar den Laden geschlossen hat, sich aber über Bestellungen um so mehr freut. Kaufpreis überweisen, Ware kontaktfrei übernehmen, geht alles!
 
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Das ist doch selbsterklärend. Wer gibt derzeit (viel) Geld für irgendetwas Nicht-„Lebensnotwendiges“ aus? Das müßte sich dann allerdings umgekehrt in besseren Angeboten, Schnäppchen und Notverkäufen niederschlagen.
 
Sollte allerdings der Pandemie eine Rezession folgen, dann dürfte wieder eine Flucht in Sachwerte als Inflationsschutz folgen. Etwas fraglich nur, ob das nur die ganz teuren Gitarren oder auch den mittleren und unteren Preisbereich trifft. Außerdem werden wohl leider einige Interessenten wegfallen, falls die Arbeitslosigkeit steigt.
 
Sollte allerdings der Pandemie eine Rezession folgen, dann dürfte wieder eine Flucht in Sachwerte als Inflationsschutz folgen. Etwas fraglich nur, ob das nur die ganz teuren Gitarren oder auch den mittleren und unteren Preisbereich trifft. Außerdem werden wohl leider einige Interessenten wegfallen, falls die Arbeitslosigkeit steigt.

Es wird eine Rezession geben, schon vor Corona war das klar. Und es dürfte einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit geben.
 
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Ich glaub nicht das wir hier Vermutungen über die Auswirkungen von Corona auf den Arbeitsmarkt machen sollten. Ich hab da nämlich ne ganz andere Meinung und keine Lust hier politisch ökonomisch zu werden :D
Eigentlich hatte ich gehofft das durch Corona mehr Menschen auf dem Sofa hocken und Kleinanzeigen durchstöbern... Naja auf jeden Fall geht, bis auf ein paar Anfragen die nach einer Antwort meinerseits nicht mehr weiter geführt werden, sehr wenig.
 
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Möglich,aber ich bin der Ansicht das diejenigen die in Sachwerte investieren in einem Preissegment tätig werden was für die meisten eh irrelevant ist. Und diejenigen haben das sicherlich keinen Grund um sich über die alltäglichen Dinge Sorgen machen zu müssen.
Man kann nur hoffen das nicht zu verkaufen MÜSSEN.
Warten wir ab wie es weitergeht. Es kann ja nicht ewig Corona sein. Das verzerrt den Gebrauchtmarkt ein wenig.
 
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Man könnte auch meinen, dass es derzeit ein Käufermarkt ist. Einige Leute müssen kurzfristig an Geld kommen, bei anderen (wie bei mir, glücklicherweise) läuft es finanziell ohne Einbußen weiter. Ich hatte mich eigentlich auf ein paar echte Schnäppchen, grad da wo es richtig teuer wird, gefreut.
Jetzt kann man spekulieren, inwiefern die Eigentümer von Gitarren auf die ich abziele (Fender/Gibson custom shop) finanziell wirklich in Schräglage geraten.
Ich sehe derzeit noch keinen wirklichen Preisverfall.
Eine Fender Ultra Strat habe ich seit Monaten auf dem Radar. Die ist jetzt bei Muziker.de mal für 150 Euro unter dem gängigen Straßenpreis zu haben, was nichtmal 10% sind.

Ich schließe daraus, dass das Geld nach wie vor vorhanden ist. Auch bei meinen geliebten mechanischen Armbanduhren tut sich im Netz nicht viel. Vielleicht kriegt man im Ladengeschäft größere Rabatte.

Wo es anders aussieht ist der Aktienmarkt. Da habe ich alles reingeschmissen was ging und bin über die letzten 2 Wochen wieder 15% im Plus. Das war schnell verdientes Geld.

Unter‘m Strich fügt sich das Bild also für mich nicht. Die breite Masse hält das Geld beisammen, im Luxussegment scheint es jedoch ungerührt weiterzugehen.
 
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Was mir persönlich aufgefallen ist kleine Instrumenten läden die zwar eine Webseite besitzen aber keinen Webshop.
Bieten seit der Corona ihre Ware im größeren Still bei ebay-kleinanzeigen oder eBay selber an.

Dann findet man auch immer mal wieder private Corona ,,Notverkäufe " (steht zumindest mal im Text ).Also hab die Erfahrung oder gefühl gemacht gerade die kleinen Händler sind froh überhaupt was zuverkaufen zur Zeit.

Hatte die tag z.b eine sigma westerngitarre gekauft über eBay von einem kleinen Gitarrenladen aus Bayern .Der laden hat zur Zeit etliche Gitarren in eBay drin .War ein absolut neuwertiges Ausstellungsstück . War schon irgendwas um die 40bis 50 euro unter neupreis. Aber eigentlich immer noch über meinen Budget naja dachte machst du mal einen preisvorschlag der nochmal 40euro unter dem Verkaufspreis lag .Hatte mir eigentlich wenig Hoffnung gemacht eine halbe Stunde später kam die Bestätigung wohlgemerkt an einem Sonntag das der Preisvorschlag angenommen wurde.
 
Das ist doch selbsterklärend. Wer gibt derzeit (viel) Geld für irgendetwas Nicht-„Lebensnotwendiges“ aus?

Wenn ich mir dieses Forum hier so anschaue, ist es eben nicht unbedingt selbsterklärend...
hier wird ja fröhlich weiter über die wichtigste ( Neben-) Sache der Welt fabuliert, als hätten wir noch 2019...
ist ja auch okay so, der Mensch braucht schließlich Ablenkung und jeder lebt gern in seiner eigenen Filterblase...

Gestern kam im Radio, die Menschen würden zwar mit einer Rezession rechnen, aber 80% hätten dennoch keine Sorge um ihren Arbeitsplatz.
( das ist wie mit Corona: jeder reimt sich jetzt Gründe zusammen, warum es nur die anderen trifft, er selber doch aber nix zu befürchten hat...)

Bleibt gesund !
 
Also wenn Deutschland in eine Rezession fällt wo mehr als 20% der Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren dann gute Nacht....
Daher find ich 80% schon realistisch.
 
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Also ich nehme es so wahr. Jede Menge Beobachter auf eBay und Reverb bezüglich der Teile die ich an die Rampe gestellt habe aber keinerlei Anfragen oder Verkäufe. Wohl dem der momentan nicht auf Bares angewiesen ist
 
Also wenn Deutschland in eine Rezession fällt wo mehr als 20% der Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren dann gute Nacht....
Daher find ich 80% schon realistisch.

die Rezession haben wir doch längst. Was du meinst ist eine Depression.
Wie immer in der Wirtschaft gibt es in beiden Phasen Gewinner und Verlierer.

Kurzarbeit, teure Immobilienpreise... Da wird sicher der eine oder andere sein neues Haus über das Jahr nicht mehr halten können. Mir tut es leid für diese Leute. Aber gleichzeitig sehe ich zu, genügend Barmittel verfügbar zu haben, um ggf. davon profitieren zu können.

Je kleiner das Unternehmen für das man arbeitet, desto größer die Gefahr, würde ich sagen. Ich arbeite für einen Großkonzern. Bei uns stehen derzeit 50 Werke weltweit. Da wo es rechtlich möglich ist werden Leute in unbezahlten Urlaub geschickt. Für executives wie mich ist die jährliche Gehaltserhöhung verschoben (machen wir uns nichts vor, die fällt weg) und für den Bonus 2021 massive Einschränkungen angekündigt. Mich kostet die Krise also entsprechend auch viel Kohle und vielleicht mache ich den einen oder anderen Kauf nicht. Wenn unsere Bude ernsthaft in Schieflage kommt bringt das einen Rattenschwanz an Effekten mit sich, die sich mehrere Länder nicht leisten können. Wenn es soweit kommt muss auch ich um meinen Job bangen.
ich denke es gibt eben unterschiedliche Ausprägungen dieser Krise. Manche sind hart betroffen, müssen auf Kurzarbeit oder bekommen Kündigungen. Andere so wie mich kostet diese Krise ein paar Einbußen, sonst nichts. Andere - vermutlich Klopapierhersteller - profitieren sogar noch.

auf dem Gitarrenmarkt sehe ich das einfach noch nicht. Vielleicht waren die Margen auch einfach zu hoch?
 
Also ich nehme es so wahr. Jede Menge Beobachter auf eBay und Reverb bezüglich der Teile die ich an die Rampe gestellt habe aber keinerlei Anfragen oder Verkäufe.

Vermutlich / Vielleicht wird auf noch deutlich weiter fallende Preise spekuliert. Wir stehen ja gerade erst ganz am Anfang der aktuellen Entwicklungen.. ..
 
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