Nun gut, dann gehe ich mal zum Gesangsunterricht

  • Ersteller Sylvana
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Und meine Begründung für Halbtöne war nicht böse gemeint, bitte nicht sowas unterstellen.

Oder an welcher Stelle war ich unsachlich?

Vielleicht hilft die Begründung zu den Halbtönen irgendwem.
 
Und meine Begründung für Halbtöne war nicht böse gemeint, bitte nicht sowas unterstellen

Niemand hat dir derartiges unterstellt. Du verstehst nur nicht immer, wenn jemand einen Witz macht. Er wurde sogar als solcher angekündigt. Einfach genauer lesen.

....
 
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Na heute war ein Tag, den kannste auch aus dem Gesangstagebuch streichen :rolleyes:

Ich habe mich heute in der Firma ziemlich geärgert und habe diesen Ärger mit in den Gesangsunterricht genommen. Die Werbung mit dem Snickers und der Diva ist ein Scheiß dagegen. Wir wollten die Setliste für das Altstadtfest, welches jetzt noch dazu gekommen ist, durchschauen. Die Songs habe ich ausgewählt und die Moderationstexte habe ich auch schon fertig. Ich kopiers einfach mal rein.


Moderation Altstadtfest
Liederlänge 32:13 + Geschwätz = 45 Minuten

Moderation:
„Hallo (Name der Stadt), ich bin Sylvana, und ich freue mich sehr, heute für euch zu singen.
Ich darf jetzt mit den nächsten 45 Minuten den musikalischen Abend einläuten.
Bei meinen Songs geht es um Liebe, aber auch um Selbstliebe und wie man damit umgeht.
Ich freue mich jedenfalls, dass ihr alle hergefunden habt. Aber bei den Straßen in und um (Name der Stadt), die für viele von euch der Weg zu geliebten Menschen sind,
ist mir nur ein Lied eingefallen – und mit dem fange ich direkt an.“


1. John Denver – Country Roads (3:17)

2. Sarah Connor – Wie schön du bist (3:38)
Moderation:
„Und jetzt wird’s ehrlich.
Ein Lied für alle, die viel zu selten hören, wie schön sie sind.“

3. Klaus Lage – Tausendmal berührt (3:22)
Moderation:
„Manche merken’s beim ersten Blick –
andere brauchen… na ja… tausend Anläufe.“

4. Miley Cyrus – Flowers (3:20)
Moderation:
„Der nächste Song ist für alle,
die gelernt haben, sich selbst etwas Gutes zu tun.
Und das ist verdammt stark.“

5. Herbert Grönemeyer – Männer (3:59)
Moderation:
„Jetzt reden wir mal über Männer.
Aber ganz liebevoll. Versprochen.“

6. Hildegard Knef – Für mich soll's rote Rosen regnen (3:20)
Moderation:
„Und wenn wir schon dabei sind:
Ich will Rosen. Und zwar alle.“

7. Udo Jürgens – Ich war noch niemals in New York (4:26)
Moderation:
„Manchmal denkt man sich einfach:
Ich wär jetzt lieber… ganz woanders.“

8. ABBA – Thank You for the Music (3:50)
Moderation:
„Zum Schluss sag ich Danke – für die Musik, und dass ihr da seid.“

9. Conchita Wurst – Rise Like a Phoenix (3:01)
Moderation:
„Bevor ich den wirklich letzten Song singe, möchte ich euch erzählen, dass ich am nächsten Samstag, den XX.XX., bei der Kulturnacht in (Name der Stadt) zu hören bin – erst im (Name Etablissement 1), später im (Name Etablissement 2).

Dort zeige ich nochmal eine andere Seite von mir – mit mehr Stimme, mehr Power, auch mal Balladen – aber genauso echt.

Und mit diesem Song, der Teil meines Programms bei der Kulturnacht ist,
möchte ich mich von euch verabschieden.“



Aufgrund meiner hervorragenden Laune, sind wir einfach über die Songs geflogen um zu schauen, ob einer so gar nicht geht. Weil Song 1 bis Song 7 kenne ich zwar, aber kann ich nicht. Meine Fresse, heute tat mir der Gesangslehrer wirklich wirklich aufrichtig leid. Er meinte, dass er das ein oder andere mal auch schon mit den Launen seiner Schüler zu kämpfen hatte, aber keiner von denen ist so außergewöhnlich wie ich und deswegen kann er das gut auffangen, weil er auf meinen Weg gespannt ist. Pfffff, ich habe nicht nachgefragt und sei wie es sei - als wenn diese Feststellung mein Benehmen rechtfertigt.
Hab dann zu ihm gesagt, nun stell dir mal vor bei meinem Pech werde ich noch berühmt. Dann ist deine Gesangskarriere leider vorbei, weil du mich begleiten musst. Und ich sehe es schon kommen, jedes mal wenn ich einen Snickersmoment habe, flüstern sie sich leise zu "Hol den Gesangslehrer, er ist der Einzige, der sie bändigen kann". Und nein, hier wird nicht meditiert. Ärger wird offen kommuniziert.

Naja, bis auf John Denver habe ich 2 bis 7 aufgenommen, die doch eigentlich in der Versenkung verschwinden sollten. Aber es kann nicht immer die Sonne scheinen und das muss sich sichtbar sein.

Wie schön du bist


1000 mal berührt


Flowers


Männer


Rote Rosen


Ich war noch niemals in New York



Anschließend haben wir weiter an der Gehörbildung gearbeitet und diesmal fiel mir auch Moll leicht. Dann habe ich gejammert, dass mein Gesang so eintönig und langweilig ist. Also nehmen wir uns jetzt ein Musicallied vor, um an meiner Betonung zu arbeiten. Das muss auf jeden Fall anders werden.


Gruß Sylvana - ich gehe jetzt Blumen pflücken 🌻
 
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Passt scho... :D
Ist imho eine recht geschickte Setlist. :cool:
 
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Das ist aber wirklich mal eine bunte Setlist durch Genres und Epochen der Musikgeschichte. Die Mischung macht's, man kann es ja nie allen recht machen, aber ja, so gesehen ist das "geschickt". (y)
 
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"...mit Zigaretten und sowas, das würde heute keiner mehr schreiben":biggrinB:

Ich bin inspiriert.

.
.
 
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Ach im besten Fall hört keiner zu und ich singe die Songs gaaaaaanz für mich allein - kann ja nie schaden 😁

Nein, das wird nicht passieren. Dort ist immer der Teufel auf dem Altstadtfest los :cool: Ja, die Setliste ist recht "bunt" aber durch die Moderationstexte erklärt sich die Mischung wie von selbst und bei 45 Minuten singe ich nur Songs, die in meiner Komfortzone liegen, weil es keine Pause gibt. Das Schöne an solchen Festen, es gibt immer einen Tontechniker, der einem viel abnimmt. Die Backing-Tracks, die man bei mir hört, sind immer erstmal von YT und werden dann durch Professionelle ersetzt. So kann ich zum Beispiel entscheiden, ob die Trompete drin bleibt oder ich doch den Hintergrundgesang behalte.

Der Gesangslehrer hat morgen eine Show. Ich habe artig eine Karte gekauft und werde mir diese anschauen, eben um ihn zu unterstützen und meine Hausaufgaben zu machen 😅 Meist schaue ich immer (war dieses Jahr schon bei zwei seiner Auftritte), wie er sich bewegt und wie er mit dem Publikum interagiert. Und so lange er sich noch freut mich zu sehen und nicht hysterisch davon rennt, betrachte ich unser Verhältnis als nicht zerrüttet 😇

Ich muss das noch erzählen 😁 Bei dem einem Auftritt ist er alleine aufgetreten und ich hatte ein großes weißes Blatt Papier dabei auf dem ganz groß "Groupie" geschrieben stand. Das habe ich dann bei einer Atempause so hochgehalten, dass nur er es sehen konnte und er musste so lachen 😇 Später hat er ein Lied angekündigt, von dem ich vorher gesagt habe, dies sei so ein typischer Alte-Männer-Song und der Gesangslehrer:" Jetzt kommt ein Lied, von dem meine Kollegin sagte, es sei ein Alte-Männer-Lied - vielleicht singe ich es deswegen so gerne" 😅 Bei dem anderen Auftritt hat er mich in den Pausen immer zu sich gerufen und mich bei den anderen Musikern als Kollegin vorgestellt - das fand ich irgendwie sehr nett, weil er ein Typ Mensch ist, der das dann auch wirklich so meint 😌

Ich rede ja auch offen was mich immer so bewegt, nur ärgert es mich, wenn ich es nicht abschütteln kann. Vielleicht doch italienische Gene? 🤭


Liebe Grüße Sylvana


@antipasti
😁😁😁
 
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Gesangsunterricht, 6. Juni – Wenn das Singen nicht mehr geht

Heute war wieder Gesangsunterricht. Und ich hatte keine Kraft zu singen.

Ich bin hingegangen, wie immer, weil ich es so gelernt habe: durchziehen, auch wenn es schwer ist. Aber innerlich war einfach nur Leere. Keine Stimme, kein Impuls, keine Motivation. Der Gesangslehrer hat versucht, mich mit einem Duett ein bisschen ins Tun zu bringen – es ging um Artikulation, um klare Aussprache. Aber ich konnte nicht mal anfangen. Ich wollte einfach nicht.

Und das war okay. Denn wir haben stattdessen geredet. Über alles. Über dieses "Zuviel" das sich in letzter Zeit wie ein Knoten über alles gelegt hat. Ich habe erzählt, wie überfordert ich mich fühle. Dass ich manchmal gar nicht mehr weiß, wo ich anfangen soll. Dass ich ständig das Gefühl habe, ich verliere Zeit und versetze mich deswegen in Stress.

Und auch darüber habe ich gesprochen: Dass ich oft denke, da ist zwar eine Stimme, aber ich kann eigentlich gar nicht singen. Als würde ich nur irgendetwas machen – nach dem Motto: Denn sie weiß nicht, was sie tut.
Das ist ein Gedanke, der sich tief eingenistet hat. Und dieser Dorn lässt sich schwer wieder entfernen. Egal, wie viele Menschen mir etwas anderes sagen.

Der Gesangslehrer hat sehr ruhig reagiert. Hat gesagt, dass auch er solche Phasen kennt. Dass jeder an diesen Punkt kommt, dieses Gefühl, nicht singen zu können, obwohl man doch eigentlich singen will. Und dass manchmal zwei Wochen Pause genau das sind, was man braucht, um wieder zurückzukommen.

Aber genau das ist mein Konflikt: Ich denke ständig, ich darf keine Pause machen, weil die Zeit mir wegläuft. Ich habe so viele Songs, so viele Setlisten, so viel vorzubereiten. Drei Auftritte im September – und jetzt ist Juni. Wenn ich nichts tue, verliere ich wertvolle Übungszeit. Und doch weiß ich: Wenn ich so weitermache wie bisher, verliere ich mich noch mehr. Und dann nützt mir auch die beste Vorbereitung nichts.

Heute war kein lauter Tag. Kein Tag mit Fortschritt, wie man ihn gern hätte. Aber es war ein ehrlicher Tag. Ein Tag, an dem ich nicht gesungen habe und trotzdem gehört wurde. Und vielleicht war das für heute genug.

Ich will weitergehen. Aber nicht blind und nicht gegen mich. Und vielleicht bekomme ich irgendwann das Gefühl, dass ich doch singen kann und nicht bloß so tue als ob. Vielleicht ist das die eigentliche Übung gerade.


Gruß Sylvana
 
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Morgens mal ein kräfiges "Tschakka" aus dem Fenster brüllen, das befreit. :juhuu: Kleine
Krisen und Rückschläge gibt es immer mal. Ich freue mich schon immer drauf wenn's wieder losgeht. Pausen sind echt das Zauberwort, dann aber nicht grübeln, sondern abschalten und mal was ganz anderes machen. Ich lege dann auch mal die Gitarre bei Seite und spiel Bass, so komme ich auf andere Gedanken. :ROFLMAO:
 
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Drei Auftritte im September – und jetzt ist Juni.
Höre auf Dein Goldstück und mach Pause. In den zwei Wochen sickert das und somit hast Du die hinterher locker wieder drin, weil es vermutlich leichter geht. Das, was Du schreibst, hört sich nicht gut an. Singen soll Spaß machen, nicht stressen (obwohl wohl jeder hier einen gewissen Stressfaktor auch kennt).
Mir ist gerade kürzlich erzählt worden, dass jemand ein Solo, das ich dann (obwohl streng genommen nicht meine Stimmlage) nicht angenommen hat, weil es ihr zu stressig gewesen wäre. Das finde ich extrem schade, weil sie die richtige Stimmlage hätte. Aber Gesundheit geht vor.
Und ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass Lieder, die ich beiseite gelegt hatte, später wesentlich leichter gingen; Probleme, die ich dort hatte, einfach nicht mehr da waren.
 
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Und ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass Lieder, die ich beiseite gelegt hatte, später wesentlich leichter gingen; Probleme, die ich dort hatte, einfach nicht mehr da waren.
Genau das.
Der Körper und der Kopf brauchen Zeit, dass zu verarbeiten, was du an Input draufschaufelst.
Das machen sie am beste eigenständig, ohne dein Zutun.
 
Gesangsunterricht, 21. Juli – Wenn man sich selbst nicht mehr auffangen kann

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich anfangen soll.

Heute war ein Ersatztermin für den Unterrichtsaufall außerhalb der Ferien. Ich hatte zwei neue Songs dabei, die ich in meine Setlisten aufnehmen will. Ich war nicht gut vorbereitet, das ist mir klar. Aber ich bin trotzdem hingegangen, weil ich dachte das kriegen wir schon irgendwie hin.

Nur: Ich habe seit dem letzten Unterricht vor über einem Monat nicht mehr gesungen. Keinen Ton. Weil gerade keine Musik in mir ist.

Im ersten Song "With or without you" von U2 konnte ich mich ob der ständigen Fehler noch gut halten.



Im zweiten Song "You are the Reason" von Callum Scott habe ich mich immer wieder versungen, bin nicht reingekommen, habe den Faden verloren. Und irgendwann ist alles gekippt. Ich bin laut geworden. Habe geflucht. Habe mich völlig gehen lassen. Bin durch den Raum gelaufen. Hab abgebrochen. Wieder angesetzt. Wieder geflucht. Und schließlich meine Sachen gepackt und bin einfach gegangen. Ohne Gespräch. Ohne Klärung. Die Tür ist hinter mir zugefallen, lauter als geplant. Und ich weiß nicht, ob ich mich jemals wieder traue, zurückzugehen.



Es war nicht das erste Mal, dass es schwierig war im Unterricht. Aber heute war es heftig. Und es tut mir so leid. Ich habe meinen Gesangslehrer mit meinem Verhalten eine Last zugemutet, die er sich nicht ausgesucht hat. Das quält mich gerade mehr als alles andere. Er meinte für ihn sehe das alles nach einem musikalischen Burnout aus.
Vielleicht hat er recht. Vielleicht ist gerade einfach nichts mehr da, was sich aus mir heraus singen will. Vielleicht ist das System einfach voll und es braucht eine andere Form der Rückkehr als Proben und Disziplin. Aus der Band und aus der Arbeit mit dem Komponisten habe ich mich rausgenommen. Das ist nichts, was ich gerade bewältigen kann.

Was mir im Moment am meisten zu schaffen macht: Ich kann nicht wie früher über meinen eigenen Fehler lachen. Ich wünschte, ich könnte einfach sagen: War blöd – weiter geht´s. Aber das geht nicht. Nicht bei mir. Ein kleiner Fehler reicht und alles fällt zusammen. Da hilft kein gutes Zureden, kein "das ist doch nicht schlimm". Es bringt mich so aus der Fassung und ich finde da einfach nicht mehr raus.

Als ich den Unterricht verlassen habe, saß ich anderthalb Stunden im Auto und konnte mich nicht bewegen, habe geweint und mir wurde so schlecht, dass ich mich übergeben musste. Ich konnte meine Beine kaum spüren und hatte das Gefühl sie geben gleich nach und ich falle in mich zusammen.

In einer der Aufnahmen hört man mich lachen. Aber es ist kein echtes Lachen. Es ist dieses eine entladende Lachen – das letzte bisschen Druckventil, bevor alles kippt. Und dann ist es auch gekippt.



Wenn man beide Aufnahmen von "You are the Reason" miteinander vergleicht, dann hört man den Unterschied deutlich. In der ersten Aufnahme klingt meine Stimme noch weich, tragend.
Aber in der zweiten?
Da kippt etwas. Die Stimme wird härter, brüchiger, ich klinge angestrengt, fast schon entrückt. Als würde sich nicht nur die Stimmung verändern, sondern auch die Stimme selbst.

Alles in allem fühlt es sich an, als wäre da in mir etwas, das raus will. Etwas, das größer ist als ich und ich habe Angst davor. Ich weiß nicht, was es ist. Es ist weder greifbar noch strukturiert. Aber es drängt nach vorne, nach oben, will raus und ich weiß nicht, ob ich das aushalten kann.

Ich habe heute gespürt, wie sich eine Überforderung entlädt, die sich schon lange angestaut hat. Dass ich sie nicht stoppen konnte, macht mich so fertig. Ich hätte mich gerne anders verhalten. Aber ich konnte nicht. Und das ist der Teil, mit dem ich jetzt leben muss.

Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Ich weiß nur, dass ich mich im Moment schäme. Dass ich mich leer fühle. Und dass ich große Angst habe, dass es nie wieder wird wie vorher. Dass die Leichtigkeit nicht zurückkommt. Das Lachen im Unterricht. Die Freude. Die Verbindung.

Ich teile hier auch heute wieder eine Aufnahme. Sie ist nicht schön. Sie ist kein Fortschritt. Aber sie ist ehrlich. Und dieser Thread hier soll kein Hochglanz-Tagebuch sein, sondern ein Zeugnis davon, wie es wirklich ist. Wie verletzlich Musikmachen manchmal macht. Auch wieviel Raum dieser Schmerz einnehmen kann.

Ich wünschte, ich könnte heute etwas Tröstliches schreiben. Aber ich habe nichts Tröstliches in mir. Nur den Wunsch, dass ich mich wieder fangen kann. Und dass die Musik, die mir so oft Energie gegeben hat, mich irgendwann wieder aufrichtet. Auch wenn es heute nicht so aussieht.


Gruß Sylvana
 
Oh je.... Das klingt wirklich nach viel zu viel Druck! Du musst doch von der Musik nicht leben, oder? Du bist kein Star mit übervollem Tourplan, der das nur mit einem Rausch schafft. Ich dachte immer, Du bist ne gute Hobbysängerin... Warum machst Du Dir soviel Druck? Für wen? Ich habe auch manchmal "keine Musik in mir"... na dann lass ich es einfach... das kommt schon wieder! Cool down und Don't worry, be happy!!! DU MUSST KEINE STÄNDIGE PERFEKTE LEISTUNG BRINGEN! Einfach mal ne Pause machen... LG, Frank
 
Nur den Wunsch, dass ich mich wieder fangen kann.
Das wünsche ich Dir auch.
Von der Arbeit oder so strahlt da nicht zufällig etwas aus? Das klingt richtig ernsthaft, was Du da schreibst, das will mir so gar nicht gefallen.
 
@uro-frank

danke für Deine Rückmeldung. Ich verstehe, dass du versuchst, das Ganze zu relativieren - vermutlich, um mir den Druck zu nehmen. Und ja, vielleicht liest es sich für Außenstehende wie ein bisschen viel Drama um ein bisschen Gesangsunterricht. Aber so einfach ist es für mich nicht.

Ich habe keine übervollen Tourpläne - das stimmt und nein, ich muss nicht vom Gesang leben. Aber ich habe drei unterschriebene Verträge für Auftritte im September, für die ich verantwortlich bin. Ich stehe mit meinem Gesicht und meiner Stimme auf der Bühne. Das ist nicht einfach ein Hobby, das ich gelegentlich mache, wenn mir danach ist, das ist eine Zusage, eine Verpflichtung und etwas, das mir sehr viel bedeutet.

Was vielleicht nicht direkt aus meinem Beitrag hervorgeht:
Ich habe bereits eine längere Pause gemacht. Über einen Monat lang habe ich nicht gesungen, weil da keine Musik in mir war. Ich habe mich zurückgezogen, keine Bandproben mehr, keine Zusammenarbeit mit dem Komponisten, vieles auf Eis gelegt. Und ja, ich habe gehofft, dass das reicht, um wieder in Bewegung zu kommen. Aber offensichtlich ist da gerade noch mehr, das gesehen werden will.

Ich nehme Musik nicht nur ernst, sie ist mein Ausdrucksmittel. Und ja, es geht da manchmal tief. Vielleicht sogar zu tief für einige. Aber ich kann nicht anders. Ich kann Songs nicht "einfach nur singen", ohne das mitzunehmen, was da in mir mitschwingt.

Ich weiß, dass das von außen vielleicht schwer nachvollziehbar ist. Aber ich mache mir nicht deshalb den Druck, weil ich alles perfekt haben machen will....davon bin ich realistisch weit entfernt. Sondern weil ich mir selbst gerecht werden will und den Menschen, die zuhören. Für mich ist das kein Nebenbei-Projekt. Es ist etwas, das ich ernst nehme.

Ich danke dir trotzdem für deine Worte.

@moniaqua
Die Arbeit ist wie immer.
Ich denke der Punkt ist, für manche ist Musik ein Ausgleich zur Arbeit und für mich ist sie ein Teil von dem was ich bin. Das wird mir immer mehr bewusst, auch wenn ich es nicht wahr haben oder gar verleugnen will.


Gruß Sylvana
 
Hi,
Bevor du hier um Forum aufgetaucht bist, hattest du doch auch schon erfolgreiche Auftritte, oder?
Ich würde an Deiner Stelle versuchen den Druck rauszunehmen und auf mein Können und meine Erfahrung zu vertrauen und mich zurückfallen zu lassen. Bei den anstehenden Gigs das zu singen was mir Sicherheit gibt.
Dann kommt auch der Spaß an der Musik wieder.
 
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Liebe @Sylvana

Sei aus der Ferne fest gedrückt. Alles andere per PN.

:heartbeat:
 
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Ich bin laut geworden. Habe geflucht. Habe mich völlig gehen lassen. Bin durch den Raum gelaufen. Hab abgebrochen. Wieder angesetzt. Wieder geflucht. Und schließlich meine Sachen gepackt und bin einfach gegangen. Ohne Gespräch. Ohne Klärung. Die Tür ist hinter mir zugefallen, lauter als geplant. Und ich weiß nicht, ob ich mich jemals wieder traue, zurückzugehen.
Liebe Sylvana,
du hast es geschafft! Du bist eine waschechte Prima Donna! :opa: :claphands:

Ich kenne das - kennen wir wahrscheinlich alle: deine Leistung spornt deinen Ehrgeiz an, da steigert sich deine Leistung, wobei der Ehrgeiz einen Schub nach vorne macht, und so weiter. Gut so! Aber irgendwann mal kommt die Leistung nicht so schnell dem Ehrgeiz hinterher, wie gewohnt - und das gibt Stress!

Eine Prima Donna hat Stress auf hohem niveau ... ;)
Cheers,
Jed
 
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@nasi_goreng
Was sich zu meinen vorigen Auftritten geändert hat, ist der Punkt: Vorher wollte ich gut singen, Erwartungen erfüllen und die Songs "richtig" präsentieren. Ich wollte gefallen und auch mir selbst. Heute ist es so, dass ich mich mich viel mehr durch den Gesangslehrer, durch dieses Forum mit mir als Sängerin auseinander gesetzt habe. Wo ist mein Platz unter all den Künstlern? Mein Fazit es gibt keinen Platz für mich. Viel mehr muss ich mir selber einen Raum erschaffen. Dieser Vorgang wird nicht getrieben von Perfektion, sondern von Authentizität derer ich mich nicht entziehen kann, weil sie ein Teil von mir ist.

Die Erkenntnis bis hier hin: Nur durch Echtheit und indem ich mich nicht mehr hinter meiner Stimme verstecke, kommt der Teil zum Vorschein, der Menschen berührt. Das ist etwas von dem ich weiß, dass ich es kann und genau das ist es was ich will. Ich bin, wie ich erkennen musste, keine Publikumssängerin, sondern eine Erzählerin ohne Fassade. Nackt und Verletzlich. Genau dieser Prozess, mit all seinen Brüchen lag schwer auf mir und hat mich verstummen lassen. Doch nun kann diese Erkenntnis helfen, meinen eigenen Zugang zum Singen zu finden. Denn wie ich schon immer, wenn auch unbewusst sagte: Ich will gehört und nicht gesehen werden.

@Tone Poet
♥️

@Jed
Jetzt musste ich bei deinem Post schmunzeln. In der Tat habe ich mich danach wie eine Prima Donna gefühlt und so wollte ich nie sein. Das schlechte Gefühl, dem Gesangslehrer so eine Zumutung hinterlassen zu haben, sitzt nach wie vor tief. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es so kommen musste. Einfach damit rausbricht was geschlummert hat, damit der Prozess, in dem ich mich befinde vorwärts geht. Leider auf Kosten des Gesangslehrers. Ob andere Gesangslehrer auch solche Situationen erleben oder ist nur meiner - durch mich - so gestraft? Ich werde definitiv das Gespräch suchen müssen.


Liebe Grüße Sylvana
 
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Meine Sprecherzieherin sagte mal „man HAT keine Stimme, man IST seine Stimme“

wenn man da ran geht, geht man immer auch an die ganze Persönlichkeit.
 
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