Mehrere Gitarristen in einer Band - Aus Gitarristensicht: Fluch oder Segen?

Mir gings da auch in erster Linie um die "0815-Feld-Wald-Wiesen-Gitarristen" (zu denen ich mich im übrigen selbst zähle) was die potenziellen Probleme mit 2 Gitarristen in einer Band angeht und weniger um Angus und Malcom oder wer auch immer das besser kann.
Anhand meiner Erfahrung weiß ich zumindest, wie lange man als Gitarrist rumprobieren kann, bis man "seinen" Sound gefunden hat....wie oft funzt der dann in der Band, ohne nochmals eine Reihe von Anpassungen vornehmen zu müssen? Das ganze mit 2 multipliziert und dem Zusatz, dass nicht nur beide Gitarren für sich alleine im Bandkontext gut klingen sollen, sondern auch zusammengespielt soundmäßig einen Mehrwert generieren?

Wenn man diese Hürde genommen hat (was jetzt nicht unbedingt Hexenwerk ist, aber auch daran kann man scheitern) muß man ja bei 2 Gitarren zwangsläufig auch musikalisch für einen Mehrwert sorgen, sonst könnte man sich das auch sparen. Geht ja als Band auch darum, eine Klangkulisse zu erzeugen...da dann 2 Gitarren sinnvoll unterzubringen - das ist jetzt vielleicht auch nicht Hexenwerk, aber schon irgendwo eine Kunst, die mMn nicht wenig musikalischen Intellekt und auch Disziplin erfordert.

Das Verständnis dafür, aus zwei Gitarren im Bandkontext etwas "Tolles" zu machen ist zumindest eine Sache, die ich persönlich sehr zu wertschätzen weiß! Das muß man dann aber auch hinkriegen...und falls das nicht der Fall sein sollte, dann sollte man es auch besser sein lassen!
 
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Das Dilemma geht ja schon los, wenn man anfängt, die Gitarren in Lead und Rhythmus aufzuteilen
Das Dilemma geht ja schon los, wenn man glaubt, dass so etwas notwendig ist...
Imho liegt das Problem weniger in der Anzahl der Gitarristen, sondern in der Haltung. Wer sich als Einzelkämpfer versteht, wird im Duo eher scheitern. Wer sich aber als Teil eines musikalischen Gesprächs sieht, kann mit einem zweiten Gitarristen ganz andere Möglichkeiten ausschöpfen.

Thema Skills: Als Einzelkämpfer muss man richtig gut sein, dann kann man so Sachen wie Hendrix, Police oder Led Zeppelin spielen. Falls nicht, dann nicht. :D
Aber mit zwei Gitarren kann man, finde ich, oft viel mehr herausholen. Und um so geiler, je besser die Skills sind.
 
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Bei mir kommt es auf die Musik an. Mit zwei Gitarristen ist man halt auch ein bisschen eingeschränkt von der Musik und dem Sound - wenn man da jetzt nicht einen Steve Vai hat. Man kann viele Dinge ausprobieren, akustisch, elektrisch, aber man hat halt das "Brett" von zwei Gitarren. Und daher würde ich beim nächsten Mal gerne das Keyboard als Komplementärsound haben. Ein Trio mit Gesang wiederum, macht ja total viel Spaß, weil die Kommunikation im Song übersichtlicher ist, fand ich aber auch arbeitsintensiver weil ich mehr Lücken im Sound auffüllen wollte.
 
So ganz schwarz-weiß ist das IMO nicht. Es gibt Gitarristen, die können durchaus „Akkorde“ und einfache Rhythmen fluend „schrammeln, scheitern aber wenn es darum geht, ein etwas komplexeres Pattern (und sei es nur die Rhythmus Gitarre von an other Brick in the Wall…) konstant und sauber durchzuspielen.


Das ist aber doch immer noch Rhythmus. Das beschränkt sich nicht auf Lagerfeuer Akkorde.
Was du schreibst, fällt eher unter Genre. Die Anforderungen an Punk sind ganz andere als an Funk.
Und innerhalb der Genres gibt es viele Schwierigkeitsgrade.
 
Auf der Plattform Wikiloops.com kann man doch in zahlreichen Songprojekten beobachten, was mit einem Song geschieht bzw. geschehen kann, wenn eine zweite Gitarre zu einem Song dazukommt. Oder wenn ein anderer Musiker diesen Part übernimmt. Auch eine dritte Gitarre kann dann noch sehr wertvoll sein. Auch die kann jederzeit neu eingespielt werden. Man kann also den musikalischen Bereicherungsprozess exakt beobachten, analysieren, trainieren und kopieren. Dazu muss man sein Instrument in die Hände nehmen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Talent es gibt.
 
Ich spiele seit über 20 Jahren in einer Coverband mit zwei Gitarristen, habe aber in den letzten Dekaden auch in kurzfristigen Projekten gespielt, bei denen ich sowohl der alleinige Gitarrist als auch Zweit- oder sogar Drittgitarrist war.

Aus meiner Sicht ist das Hauptproblem weder das Arrangement von zwei Gitarren noch die Aufteilung in Rhythmus und Lead. Bei mehreren gleichen Instrumenten innerhalb einer Band (meistens die Position der Gitarristen) ist es wichtig, dass ich die folgende Frage positiv beantworte: "Kann ich mich zugunsten der/des Anderen zurücknehmen?"

Und das ist nichts anderes als eine Charakterfrage. Je nach Song kann es auch vorkommen, dass der eine oder andere Gitarrist praktisch gar nichts zu tun hat. Der Song bestimmt!
 
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Bei mehreren gleichen Instrumenten innerhalb einer Band (meistens die Position der Gitarristen) ist es wichtig, dass ich die folgende Frage positiv beantworte: "Kann ich mich zugunsten der/des Anderen zurücknehmen?"

Und das ist nichts anderes als eine Charakterfrage. Je nach Song kann es auch vorkommen, dass der eine oder andere Gitarrist praktisch gar nichts zu tun hat. Der Song bestimmt!
Ich würde da sogar einen draufsetzen und sagen DAS gilt für JEDEN in der Band :great:

Ich hab schon Bands gespielt als einziger Gitarrist und mit Keyboarder - auch da kannst Du das selbe Problem haben wie hier im Thread mit 2 Gitarren beschrieben. Es kommt einfach auf die Leute an und wie sie sich musikalisch einbringen. „Songdienlich“ ist da das Zauberwort.

Auf der anderen Seite finde ich auch Bands mit 2 Gitarristen geil wenn die Gitarristen auf dem selben Niveau unterwegs sind und jeder sein Ego draußen vor der Proberaumtür abgibt. Da hab ich es schonmal erlebt dass man sich vieles voneinander abguggen kann und man sich gegenseitig was die Fähigkeiten angeht „hochschaukelt“, das kann sehr motivierend wirken mit den richtigen Leuten.
 
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