Der Fender Stratocaster User-Thread

Hallo zusammen,
mir ist heute eine, wie ich finde, sehr hübsche, aber auch sehr vernachlässigte, Fender Stratocaster zugelaufen.

Aber nicht irgendeine, eine, lt. Seriennummer, 1993er Fender Stratocaster mit dem Zusatz Squire Series.

Jetzt muss ich zugeben, dass ich mich mit den USA und Mx Modellen gut auskenne, aber die Korea Modelle wohl völlig an mir vorbeigelaufen sind.

Gelesen habe ich, dass diese Modelle mit dem Anfang CN in der Seriennummer wohl bei Cort in Korea gefertigt worden sind und dass es qualitative Unterschiede gab, die sich auch im Logo bemerkbar gemacht haben. So sollen die Modelle mit schwarzem Logo wohl die qualitativ minderwertigen Versionen gewesen sein, die mit dem silbernen Logo waren etwas höher angesiedelt.

Anbei erstmal drei Fotos:

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Ich habe sie heute abgeholt und daheim erstmal an den Amp gestöpselt. Aufgrund des äußerlichen Zustands hatte ich die Elektrik schon abgeschrieben, ich wurde eines Besseren belehrt.
Der PU Wahlschalter britzelt ein wenig und die beiden Tone Potis saßen sehr fest. Nachdem ich ein paar Mal mit etwas mehr Liebe dran gedreht habe, funktionierten sie butterweich und, oha!, ohne brutzeln, britzeln, rauschen. Natürlich haben sie Potiknöpfe für Rechtshänder verbaut.. und mir kommen die Tone Potis auch nicht ganz passend vor. Ist bei meiner Diamond Strat genauso.
Welche Pickups genau verbaut sind weiß ich nicht, mein erster Eindruck (mit uralten Saiten) war aber positiv. Vor allem im Vergleich zur 60s Diamond Strat mit Vintage PUs.

Spannend war es, als ich angefangen habe, sie zu zerlegen um nach dem Body Material zu schauen. Vor Augen hatte ich schon das normalerweise bei den Modellen genutzte Schichtholz. Aber auch hier sah die Welt anders aus. In der Halstasche gibt es unlackierte Stellen und für mich sieht das nach Erle aus.

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Unsauber gefräst wurden die PU Fräsungen.

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Gefreut habe ich mich, dass es keine Badewanne war und der Body am Hals und Steg für einen Humbucker vorbereitet ist.

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Am Hals hat noch jemand eine 3 mit Bleistift geschrieben. Besser als nix 😅

Mein Plan ist es jetzt, die Gitarre komplett zu zerlegen, zu reinigen und dann wieder aufzubauen. Ob ich später die Pickups tausche, entscheide ich bei Bedarf.
Spannend sind übrigens die sehr dünnen Bundstäbchen.


Ja, evtl hat noch jemand mehr Ahnung von genau diesen Modellen und kann mir mehr dazu erzählen. Bisher habe ich im Netz hauptsächlich die Squier Wiki Seite gefunden.

Grüße,
Markus

Der Preis war übrigens ein Traum (finde ich).
 
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Ich würde den Korpus noch genauer anschauen. Auf den Bildern sind die einzelnen Linien der Holzschichten schon auffällig parallel. Nicht dass der Body doch aus Schichtholz besteht.
 
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Nein, (hoffentlich kommt das jetzt nicht überheblich rüber 🙈) ich erkenne Echtholz wenn ich es sehe. Und die typischen Linien (z.B. im Tremolo Fach) fehlen hier komplett. Die Linien die man in der Halstasche sieht, sind die Maserung vom Holz.
Auch nimmt Schichtholz bzw Sperrholz Farbe ganz anders auf, da die unterschiedlichen Schichten unterschiedlich saugen. Das sieht man am den üblichen Stellen (PU und Tremolo Fräsungen), weil hier der Lack nur eine deckende Funktion haben soll und nicht, wie am Rest des Bodys, später auf Hochglanz poliert werden muss.
Ich verarbeite seit vielen Jahren Echtholz und Sperrholz (in unterschiedlichen Ausführungen), da bin ich also im Thema.

Also in einem bin ich mir absolut sicher, dass ist kein Schichtholz!

Mein Foto vom Tremolo Fach zeigt (da sind ja zwei Linien am Tremolo Block) heruntergelaufene Farbe.

Hier mal ein Bild aus einem Video:

1000129239.jpg


Da erkennt man die Schichten sehr gut und vor allem sieht man, wie unterschiedlich die Farbe aufgenommen wurde.


View: https://youtu.be/l8KARAbIAiw?si=3A1C-XfzprcFUgFr


Edit: Was ich allerdings nicht ausschließe ist, dass der Body aus mehreren Stücken Erle besteht, die verleimt wurden. Das hab ich bei meiner Epiphone Les Paul Special II damals erlebt, als der Lack ab war. Die haben zehn Stücke zu einem Body verleimt. Mal schauen ob ich da noch ein Bild finde.

Edit:
1000129242.jpg
 
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Ich hab nochmal ein wenig recherchiert und bin dabei jedoch nicht wirklich weiter gekommen.
Modelle mit Erle Body sollen lt. der Squier Wiki erst ab SN CN5 genutzt worden sein.

Ich bin jedoch weiterhin felsenfest davon überzeugt, dass es kein Schichtholz Body ist. Dafür sind einige Fakten einfach nicht von der Hand zu weisen.

Meine Theorie wäre jetzt, dass sie sich bei Lefthand Modellen vielleicht einfach nicht an die Vorgabe gehalten und dann evtl kein Schichtholz genommen haben. Aber ob die Theorie so tragbar ist, da muss ich wohl erstmal einen drauf trinken. 🥂 Allerdings hat Fender bei den Lefthand Modellen immer mal wieder Dinge anders als bei den Rechtshänder Gitarren gemacht (siehe meine Diamond Strat, bei der die Elektrik nicht in Ansatz so ist, wie sie lt. Katalog sein sollte).

Das Tremolo hat Fender Saitenreiter. Modelle, von denen ich Bilder im Netz gefunden habe, hatten das nicht. Evtl wurde was nachgerüstet.

1000129325.jpg


Nachher mache ich mal ein Foto von der Rückseite des Pickguards.

Ja, ich bin weiterhin nicht wirklich schlauer geworden und das Netz gibt nicht unbedingt viele Infos her. Oder ich bin zu blöd zum suchen, das kann durchaus sein.
 
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und das Netz gibt nicht unbedingt viele Infos her

Diese Seite ist immer wieder informativ. ;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Auch interessant:

Es gab wohl schon auch welche mit Massivholz, aber wohl doch eher aus Linde. Das wurde und wird auch gerne in Japan verbaut!
 
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Vielen Dank für den interessanten Link! Hab auf jeden Fall einiges gelernt.
Leider gehen sie nur bedingt auf die Fender Squier Series Modelle ein und packen quasi alle in einen Sack, obwohl es viele Unterschiede gibt.

Als die neue Strat hier gestern so im Ständer neben den anderen dreien stand (1x US, 1x Mex, 1x Charvel Mex) sind mir deutliche Unterschiede im Korpus aufgefallen. Vor allem die Bierbauch Fräsung unterscheidet sich sehr von den Modellen, die bei mir stehen.

Nachher mache ich mal Fotos und hoffe, dass man es darauf sieht.

Ich habe mehr und mehr die Vermutung, dass es nicht unbedingt viele Lefthand Modelle dieser Serie gab und sie sich da evtl nicht unbedingt an die Fender Vorgaben gehalten haben, sondern einfach Bodys der eigenen Strat Style Serien genutzt haben. Das erklärt auch das Material.

Die Theorie ist jetzt aber wirklich nur in den Raum geworfen.

Ich hoffe weiterhin, dass sich noch jemand findet, der im Thema ist.

Edit: Und nochmal danke für den anderen Link!
 
Hi,
ich möchte eine gebrauchte Strat kaufen, Korea Ende der 80er. Die Geschichte ist so weit plausibel, die SN auch, Preis passt.
Nur bei dem Hals bzw. hauptsächlich der Kopfplatte bin ich nicht ganz sicher - diesen Schlitz da habe ich irgendwo vor Jahrzehnten schon mal gesehen, aber leider will der alte Schädel keine Einzelheiten mehr verraten.
Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?
 

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Hi!
Ich habe mir im November letztes Jahres ne Ultra 2 HSS gegönnt. Das Spielgefühl ist einfach mega. Mit dem Sound bin ich nach wie vor nicht ganz zufrieden. Ich hatte bei keiner Gitarre bis dato so viel Bedürfnis, die Gitarre im Bereich der PUs zu modifizieren.
In allen Testberichten Internetforen und YouTube Videos wird von dem tollen Sound gesprochen, der absolut nach Fender klingt. Dies kann ich nicht nachvollziehen. Ich weiß, dass diese Hot Vintage Single Coils heißer gewickelt sind als normale Single Coils. Ich habe die Gitarre bereits über mehrere Amps getestet. VOX AC 15 mit Greenback und Hughes Kettner Deluxe 20 mit 1x12 Redback.
Auch über einen Transistorverstärker von Blackstar. Mustang Micro Kopfhörerverstärker ist noch die beste Variante.
PU hatte ich schon in verschiedenen Höhen justiert. Saitenmarken gewechselt…
Einzig und alleine die noch frische Box mit Redback (noch kein Break-in) wäre eine Option, warum es noch nicht optimal klingt.
Geht es jemandem genauso hier im Forum, dass er unzufrieden ist mit dem Sound einer so teuren Gitarre?

Als Referenz habe ich, und das ist jetzt vielleicht gemein, eine Haar Trad S mit 60s Kloppmann hier stehen. Es ist mir natürlich durchaus bewusst, dass beide Gitarren nicht gleich klingen. Aber ein bisschen stratiger hätte ich mir die Ultra gewünscht.

Aufgeschraubt habe ich das gute Teil noch nicht. Sollte ich das tun? Gibt’s Referenz Fotos könnte was an der Elektronik defekt sein?

Gibt’s noch Tipps von eurer Seite, was ich tun könnte, um diese Gitarre zum klingen zu bringen?
Ich empfinde den Sound einfach nicht brilliant, unstratig, kein Fendersound, da klingt jede Squier (sorry!!!) besser.

Freue mich auf Antworten.
Danke
 
Vielleicht liegt das ja an den Noiseless-PUs (hat die doch, glaub ich)?
Ich hatte jedenfalls einen ausprobiert, war recht angetan davon - hab ihn aber doch wieder ausgebaut und durch einen Single-Coil ersetzt.
 
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Hi womble!

Hi,
ich möchte eine gebrauchte Strat kaufen, Korea Ende der 80er. Die Geschichte ist so weit plausibel, die SN auch, Preis passt.
Nur bei dem Hals bzw. hauptsächlich der Kopfplatte bin ich nicht ganz sicher - diesen Schlitz da habe ich irgendwo vor Jahrzehnten schon mal gesehen, aber leider will der alte Schädel keine Einzelheiten mehr verraten.
Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?
Ich glaube das ist "Murks".
Sowohl die Kerbe in der Kopfplatte, als auch die Schrauben durch die Kopfplatte.
Ich kann mich irren, aber ich würde Finger davon lassen ;)

cheers - 68.
 
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Danke für die Antwort, aber die Gute ist mittlerweile bei mir - aufgrund des Preises und der Besichtigung musste ich dann doch zuschlagen.

Die Kerbe täuscht auf dem Foto, das ist eine ganz normale Macke in einer 38 Jahre alten Gitarre.

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Die Schrauben sind für das Schaller/Floyd Rose Locking-Ding.
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Goto-Tuner, Fender Tex Mex PUs (die allerdings nicht so wirklich zu der Klampfe passen) und neu bundiert. Muss noch mal richtig eingestellt werden, aber das ist ja machbar.
 
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Die Stellung der Saitenreiter von G und A Saite sehen mir verdächtig aus. Wenn die Gewinde ausgenudelt sind, rutschen die gern mal so nach vorne. Also Vorsicht beim wiederanziehen !!
 
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Geht es jemandem genauso hier im Forum, dass er unzufrieden ist mit dem Sound einer so teuren Gitarre?

Mit den meisten Gitarren, die vom Hersteller in „modern“ ankommen sollen … ja …

Mir fehlt es in der Regel an Frequenzen oben/unten und sie gehen mir zu sehr durch die Mitte. PU, Lack, 2 Punkt Trem … sind bei mir oft der Trigger.

Gruß
Martin
 
Hi!
Danke für die Antwort, aber die Gute ist mittlerweile bei mir - aufgrund des Preises und der Besichtigung musste ich dann doch zuschlagen.
Na dann - viel Spaß damit (y)

Die Schrauben sind für das Schaller/Floyd Rose Locking-Ding...
Ja, das hatte ich mir gedacht ;)

Ich hab dann kurz nach Strats mit Floyd Rose geschaut - und die hatten keine Schrauben durch den Hals...
Aber ich hab soeben nochmal geschaut - und bei früheren Baujahren war das wohl so üblich (y)

cheers - 68.
 
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Die Stellung der Saitenreiter von G und A Saite sehen mir verdächtig aus. Wenn die Gewinde ausgenudelt sind, rutschen die gern mal so nach vorne. Also Vorsicht beim wiederanziehen !!
Ja, das sieht so aus. Da ist aber sowieso noch mehr zu tun, denn der Profi, der das Tremolo da reingestümpert hat, war nun wirklich frei von jeder Ahnung.
Aber ich hab soeben nochmal geschaut - und bei früheren Baujahren war das wohl so üblich (y)
Hab ich auch schon gelegentlich gesehen, ich glaube ich hatte bei ner CBS-Strat von 1976 schon mal so was. Also nachträglich natürlich.
 
bei früheren Baujahren war das wohl so üblich
Korrekt.
Hab ich auch schon gelegentlich gesehen,
Ja, wird heute nur noch selten gemacht.

Für mich persönlich immer noch die einzig richtige Methode, eine Locking-Nut zu installieren.
IMG_0823.jpeg

Nennt sich "Through-Mount" im Gegensatz zu "Top-Mount" bei einer Floyd Nut.

Da die ersten Gitarren, die ab 1981/82 OFR bekamen, Fender-Style Hälse hatten, die eine versetzte Kopfplatte hatten, was Through-Mount kein Problem. Es wurde erst eines, als die ersten Floyds an abgewinkelten Pointy-Headstocks aufkamen. In Kombination mit den dünneren Halsprofilen war die Bruchgefahr erhöht. Ich mag trotzdem immer noch Through-Mount mehr - auch auf meinen beiden verbliebenen Pointies. Hat man nie Probleme mit knarzenden oder ausleiernden Befestigungen der Nut.

Just my 2c
 
Z.B. Gibson Les Paul. Wesntlich weniger stabil, insbesondere, wenn die Kopfplatte auch noch angeschäftet wird, wie das bei vielen Sportgitarren gemacht wurde/wird.
 
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Die Jackson sind hierfür ein gutes Beispiel:

20251002_193601.jpg
 
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Hi!
In den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts waren "Super-Strats" sehr beliebt - zunächst wegen Eddie Van Halen, später auch wegen all der anderen coolen Leute, die solche Gitarren spielten (y)

Viele dieser Gitarren kamen mit neuen/anderen Kopfplatten-Designs als eine "typische" Strat - und viele davon waren eben vorne "spitz". Daraus ergab sich der Slang-Ausdruck "pointy headstock" - später sogar "pointy guitars" ;)
Und oft waren die Kopfplatten auch noch "angewinkelt" - wie auf dem Bild von @EAROSonic!

cheers - 68.
 
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