Wie beeinflusst der Hals den Sound einer E Gitarre?

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Hallo in die Runde!
Der Anlass:
Meine Squier Silver Series, die ich liebevoll gepimpt habe, hat einen etwas verzogenen Hals, so dass sich einige Dead Spots gebildet haben.
Jetzt gehe ich die Möglichkeiten durch, dies zu beheben.
Neben Bundarbeiten oder Griffbrett schleifen wäre ein Austauschhals denkbar.
Mich interessiert nun, wie sich ein neuer Hals auf den Klang auswirkt, beispielsweise habe ich Unterschiedliche Aussagen zu Ahorn vs. Palisander Griffbrett gehört. Ich habe zb ein Palisandergriffbrett. (Finde ich optisch schöner)
Klingen roasted Necks anders, oder verziehen sie sich nur nicht? Das gleiche mit Quarter Sawn Hälsen?
Wie wirkt sich das Profil aus?
Es geht mir um Eure Meinungen oder Erfahrungen, nicht um Voodoo.
(Bitte nicht wieder das YT Video, in welchem erklärt wird, dass Hölzer keinen Einfluss auf den Klang haben verlinken ;))
Vielen Dank schon mal!!
 
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Ein anderer Hals wird definitiv anders klingen. Wie sich das genau auswirken wird (Material in Kombination mit dem Halsprofil), werden ws nur äußerst erfahrene Gitarrenbauer sagen können.
Es ist nämlich immer ein Zusammenspiel vieler Komponenten, auch das Holz unterscheidet sich innerhalb der selben Art stark.

Das Griffbrettmaterial wird sich aus dem physikalischen Blickwinkel heraus nicht wirklich auf den Klang auswirken.
Ich ordne das eher in Geschmackssache ein (Optik, Spielfefühl,...).
 
Der Hals hat mit seinen mechanischen Eigenschaften wie Steifigkeit (unabhängig von der Holzart, eher abhängigvon der Bauart) sicher den größten Einfluss auf den Klang überhaupt bei einer E-Gitarre, neben den tatsächlichen elektrischen Werten (nicht den Preisen) der verwendeten Schaltungskomponenten im Verhältnis zu denen der Pickups…
 
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Der Hals hat einen großen Anteil am Sound des Gitarre. Nicht nur aus welchem Holz er gemacht ist, sondern auch ob er aus einem Stück besteht oder ob er geschäftet ist. Auch nicht vergessen darf man die Dicke des Halses (was ich für einen bedeutenden Anteil am Sound sehe) - also ist es es ein dünner "Flitze-Hals" oder eher ein dicker (wie bei den Paulas der 60er).
Leider ist es aber auch so, das Holz ja ein natürlicher Werkstoff ist und somit selbst Holz der gleichen Art verschieden schwingt und klingt.
Es ist also nicht wirklich vorhersehbar wie sich der Klang Deiner Gitarre bei einem neuen Hals verändert. Aber Holzfachleute können zumindest eine Tendenz vorher sagen.

Gruß
 
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Meine Erfahrung als Nicht-Experte:

Ich bin kein Gitarrenbauer, aber solche Fragen finde ich interessant. Durch Ausprobieren (und Irrtümer) habe ich über die Jahre zwei Dinge gelernt:

Das Ganze ist ein sehr komplexes System:
Es ist ja nie "nur" das Material oder "nur" das Profil. meistens ändert sich beim Halswechsel gleich ein ganzes Bündel an Eigenschaften: Holz, Gewicht, Steifigkeit, Griffbrett, Lack, Bundierung usw. Einen echten 1:1-Vergleich gibt’s praktisch nicht.

Ich hab keine Ahnung:
Ich lag bei meinen Experimenten bestimmt in der Hälfte der Fälle daneben. Inzwischen lasse ich vieles so, wie es ist, weil ich gemerkt habe: Gitarren sind oft als Gesamtkonzept gedacht. Wenn ich dann z. B. den Hals tausche, verändert sich zwar etwas, aber selten in eine klar "bessere" Richtung, selbst wenn es auf dem Papier (oder laut Google) nach einer tollen Idee klingt.
 
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Wenn der neue Hals maßlich und seitens Holz annähernd baugleich ist, wird sich nur wegen einem anderen Griffbrett der Sound nicht sonderlich ändern.
Roasted Maple ist eher spröd-hart im Vergleich zu ungeröstetem Ahorn, wird aber auch nicht sehr viel ausmachen am Sound.

Mehr ändern kann sich, wenn der bestehende Hals einfach schlecht ist, z.B. weich oder drehwüchsig ist, oder eine schlechte Stellung der Jahresringe hat, und der neue dagegen gerade gewachsen und hart ist und stehende oder nur leicht schräge Jahresringe hat.

Jedoch: Wenn das Bodyholz weich ist nützt der beste Hals nichts, die Einheit muss vom Sattel bis zur Brücke steif sein. Auch die Schraubverbindung muss genügend Anpressdruck liefern.

Wenn die Gitarre ansonsten zufriedenstellend ist würde ich erstmal weiter analysieren: Was heißt 'etwas verzogen', wieviel ist das im Zehntel mm, und in welche Richtung, über welchen Zeitraum hinweg ist das passiert (ab Kauf), und sie bevorzugt neu abrichten wenn es die Maße hergeben.
 
Dass der Hals den Sound beeinflußt, ist klar. Wie genau er dies tut, ist allerdings wirklich komplex und vermutlich nicht voraussehbar. Wenn Du mit dem Sound bisher glücklich warst und Dich jetzt die Deadsposts usw. stören, würde ich an Deiner Stelle einen möglichst baugleichen Hals montieren.
 
Jedoch: Wenn das Bodyholz weich ist nützt der beste Hals nichts, die Einheit muss vom Sattel bis zur Brücke steif sein. Auch die Schraubverbindung muss genügend Anpressdruck liefern.
Das würde ich zumindest als diskussionswürdig bezeichnen. Unzählige Gitarren aus Linde und Paulownia (und anderen weichen Hölzern) zeigen das Gegenteil.
 
Nun der Hals ist neben dem ganzen Klang-Thema auch das, was Du in der Hand hast, was Du fühlst und wo Du den Ton erzeugst.
Es muß also Spaß machen, darauf zu spielen (auch wenn es Leute geben soll, die gerne mit fast unspielbaren Girarren kämpfen).
Daher würde ich die Entscheidung Ahorn oder Palisandergriffbrett eher am Dir am Besten zusagenden Spielgefühl festmachen.
Ansonsten macht es durchaus Sinn, hier in eine gute Holz- und Bundqualität zu investieren, auf Dauer macht sich das bezahlt.
Weiche Billohälse mit Billobunddraht sind ein Graus, wenn man permanent nachstimmen muß und nach wenigen Spielstunden schon tiefe Kerben in den Bünden sieht und beim Gleiten über den Hals ständig an scharfen Bundkannten entlangschrubbt.
 
Ich habe vor Kurzem erst eine ganze Reihe von Strats gekauft. Das waren eine Haar mit Palisander und eine Fender Player Plus mit Indian Laurel Griffbrett, sowie eine Fender Player und eine Squier 50 CV mit jeweils Ahorn Hälsen.
Im Grunde bin ich optisch und vom Spielgefühl auch eher ein Fan von dunklen Griffbrettern.
Klanglich war ich zuvor dem typischen assoziativen Vorurteil erlegen, dass Ahorn "hart und hell" klingen sollte und Palisander entsprechend "dunkel und warm". Nach mein Tests und Vergleichen im Laden und auch zuhause, um den passenden Strat-Ton zu finden, hat sich eher das Gegenteil vom zuvor geschriebenen ergeben.
Tendenziell empfinde ich Palisander als eher "aggressiver". Der Ton kommt sehr schnell und etwas Höhen betonter. Die Strats mit Ahorn Hals waren im Vergleich, "zahmer" und "runder" im Ton.
Das sind IMO nur aber "Tendenzen". Holz ist ein Naturprodukt und kein Stück wächst wie das andere. Am Ende wird ein Halstausch immer auch ein Griff in die "Wundertüte" sein.
Was aber auch nichts schlechtes Sein muss.
Wie gesagt, musste ich mich, für den IMO etwas ausgewogeneren und zahmen Klang der Ahron-Hals-Strats, auch erst begeistern.
 
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Ich bin mir sicher, dass Sie keinen Unterschied hören würden, wenn Sie zwischen zwei identisch gefertigten und eingestellten Hälsen wählen müssten, von denen einer aus Palisanderholz und der andere aus Ahornholz wäre. 90% des Klangs einer E-Gitarre sind auf die Elektronik beschränkt. Und all dies gilt nur für den kristallklaren Verstärkersound – wenn Sie Overdrive oder Distortion nutzen, wird der natürliche Klang der Gitarre zunehmend überdeckt.

Insgesamt bin ich, was E-Gitarren angeht, ein Holzskeptiker. Bei Akustikgitarren hört man sofort den Unterschied zwischen einer Fichten- und einer Mahagonigitarre, aber der Hals einer E-Gitarre... naja. :nix:

Natürlich werden Leute, die mit dem Verkauf von edlem Holz zu tun haben oder sich selbst den Kauf von edlem Holz begründen müssen, etwas anderes behaupten. :D
 
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And here we go again :ugly:🍿:popcorn2:🍿

Zur Einordnung: Ich meine keine der bisherigen Antworten, sondern Spreng- und Kreisdrehpotential einer erneuten T*nh**z Diskussion.
 
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Der Hals ist schon ein auch klanglich wichtiger Bestandteil, aber ob der Unterschied zu einem Mapel oder Rosewood Griffbrett jetzt rein klanglich jetzt wirklich kriegsentscheidend ist, dass muss jeder selbst beurteilen. ;-) Unterschiede sind oft weit geringer, als behauptet wird.

@Player1
Tipp von mir, mach dir da nicht so einen großen Kopf drum. Wenn der Hals denn wirklich im Sack sein sollte, dann schieß dir irgendwo günstig einen gut erhaltenen, passenden Gebrauchten und spiel einfach weiter. Wahrscheinlich wirst du den Unterschied am Amp auch kaum hören. Falls überhaupt. ;-)
 
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Sehr treffend, letztlich wird der Effekt individuell sein.
Ich habe z.B. eine Tele mit Ahorn- und eine mit Palisandergriffbrett. Klanglich würde ich nicht sagen, daß die sehr weit auseinandergehen was die den Hölzern nachgesagten Eigenschaften betrifft.
Dann habe ich eine Strat mit Ahorn- und eine mit Palisandergriffbrett. Hier höre ich deutliche Unterschiede a la Ahorn eher "aggressiv", direkte Ansprache.
Der Hals hat definitiv einen großen Einfluß auf den Klang, aber wohin der Dich führt ist offen ... macht Mods aber doch auch irgendwie spannend.
 
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Dann habe ich eine Strat mit Ahorn- und eine mit Palisandergriffbrett. Hier höre ich deutliche Unterschiede a la Ahorn eher "aggressiv", direkte Ansprache.
Natürlich ist das Halsholz der einzige Unterschied, alle anderen Faktoren sind identisch. :D
 
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alle anderen Faktoren sind identisch
natürlich nicht aber das tut ja nichts zur Sache meiner Kernaussage.
EDIT, aber ich ergänze gerne mal, da ja unsere Erfahrungen gefragt sind:
Tele 1: Body: Swamp Ash, Hals: Ahorn mit Ahorn-Griffbrett, C-Shape, Fender N3-PUs
Tele 2: Body: Erle, Hals Ahorn mit Palisander-Griffbrett, C-Shape, Fender N3-PUs
->Annähernd identischer Klang
Strat 1: Body: Swamp Ash, Hals Ahorn (einteilig, quartersawn, D-Shape), Fender N3 PUs
Strat 2: Body: Erle, Hals: Hals Ahorn mit Palisander-Griffbrett, D-Shape, Fender N3-PUs
->Deutliche Klangunterschiede (Strat 1 ist heller und etwas agressiver, direktere Ansprache, Strat 2 deutlich weicher und harmonischer)

Was kann ich daraus grundsätzlich ableiten: nichts wonach ich künftig für mich eine Kaufempfehlung definiere, ich mag sie alle :)
 
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Es geht mir um Eure Meinungen oder Erfahrungen, nicht um Voodoo.

Hi,

meine Erfahrungen sind wie folgt:
  • Ich hatte mal 3 gleiche Gitarren (dasselbe Model) angespielt, 2 komplett gleich (Ahorn+Palisander Hals) und eine mit einem anderen Bodyholz und Palisander+Palisander Hals. Die zwei gleichen klangen auch exakt gleich. Die mit voll Palisander Hals klang anders.
  • Ein sehr berühmter Musiker hat den Ahorn Hals auf seiner Gitarre durch einen gerösteten Ahornhals ersetzt. Er klingt (aus dem Publikum gesehen) 100% genau gleich.
Nun, dein Gitarrenhals hat sich verzogen. Könnte sein, dass das Holz weiter arbeitet. Ich würde in dieser Situation den Hals tauschen (und nicht den aktuellen reparieren).
 
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Meine Squier Silver Series, die ich liebevoll gepimpt habe, hat einen etwas verzogenen Hals, so dass sich einige Dead Spots gebildet haben.
..ist das wirklich so, dass sich durch das Verziehen des Halses gleich mehrere neue Dead Spots gebildet haben? Welche Töne sind denn betroffen?
 
im Laden und auch zuhause, um den passenden Strat-Ton zu finden, hat sich eher das Gegenteil vom zuvor geschriebenen ergeben.
Was man noch erwähnen könnte, sind Saiten, die einen Unterschied ausmachen können. Neue frische Saiten klingen spritziger als nicht ganz so neue oder mehr oder weniger verschmutzte Saiten, die dann quasi "wärmer", dumpfer klingen. Verschiedene Saiten-Typen klingen natürlich auch jeweils anders.
 
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....Klanglich war ich zuvor dem typischen ... Vorurteil erlegen, dass Ahorn "hart und hell" klingen sollte und Palisander entsprechend "dunkel und warm". Nach mein Tests und Vergleichen im Laden und auch zuhause, um den passenden Strat-Ton zu finden, hat sich eher das Gegenteil vom zuvor geschriebenen ergeben.

Jau. Ist seit Jahren meine hier im Board anlaßbedingt immer wieder gebetsmühlenartig angeworfene Predigt, dass dieser Unsinn - einst in einem sogenannten "Musiker-Fachblatt" veröffentlicht - nicht zutrifft.
Leider wage ich es fast zu wetten, dass es nicht lange dauern wird, bis solche Vorurteile wieder kommen. Hält sich halt unverwüstlich. :D
 
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