Autodidaktisch lernen - ein "großer Fehler" ?

  • Ersteller Schluri
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Was ansonsten auch immer gut hilft, ist eine Aufnahme des eigenen Geklimpers.
So hast du einen erbarmungslosen A/B Vergleich zwischen den einzelnen Takes.

Das kann ich auch nur empfehlen! "Live" finde ich mich garnicht mal sooo schlecht - was ich vor ein paar Tagen aufgenommen habe klingt aber ziemlich holprig, teilweise lasse ich ganze 8tel weg. Das wäre mir sonst nie aufgefallen.
Zusätzlich macht es ziemlich Spaß mit verschiedenen selbst eingespielten Gitarrenspuren zu experimentieren :cool:
 
meine Bandkollegen und ich spielen jeder seit nunmehr 20 - 30 Jahre tw. mit Unterbrechung ihre Instrumente; rückwirkend kann man sagen, dass sich jeder wahrscheinlich 80% selbst davon durch Üben, Raushöhren, Abgucken und durch die entsprechende Disziplin beigebracht hat, trotzdem hat jeder von uns 1-3 Lehrer gehabt, die haben genau wie eine gute Regie oder ein Trainer auf die Fehler geachtet, das ist nicht nur die Gitarrenhaltung und Grifftechnik, das ist auch der Beat, die Gehörbildung. Das ist wie beim Sport das sind die 10 - 20 wesentlichen % von außen, laufen musst selber. Bei der Lehrerwahl sollte man immer in sich selbst hineinhören und trotzdem offen bleiben. Ich schicke meine Kinder, obwohl ich Ihnen durchaus auch hätte zumindest die Gitarre beibringen können, zur Musikschule, habe sie aber auch von pädagogischen Granaten getrennt. Ich würde in regelmäigen Abständen zumindest am Anfang Unterricht und Workshops (in den ersten 1 - 3 Jahren) besuchen. Es ist m. E. durchaus auch legtitm mit einer VHS-Gruppe zu beginnen und dann auf einen Einzeluntericht auszuweichen. Es ist auch denkbar, sich erstmal die wesentlichen Griffe und Akkordwechsel selbst beizubringen und dann zum Unterricht zu gegen. Aber Weglassen würde ich ihn nicht, es kommt wie bei so vielen Dingen im Leben auf die Dosis an.
 
Grüß dich / grüßt euch,

ich bin zwar auch noch Anfänger, also weiß ich nicht, ob meine Antwort vielleicht komplett sinnentleert klingt. Aber ich habe mir vor 2 Monaten eine Akustikgitarre gekauft und vor anderthalb Monaten dann direkt eine e-Gitarre. Ich hatte einfach Bock auf das Instrument und habe vorher noch nie eine Gitarre in der Hand gehabt. Ich hatte Semesterferien, also eine ordentliche Portion Freizeit und habe einfach jeden Tag 5-6 Stunden geübt die vollen anderthalb Monate durch. Zuerst habe ich normale Akkorde für die Akustikgitarre gelernt, jedoch war das recht schnell langweilig, also musste eine e-Gitarre her. Ich hab dann einfach mal angefangen, Tabs für Lieder rauszusuchen und nachzuspielen. Jeden Tag mit sonem Hand-Fitnessgerät geübt, meine Finger 3-4 Mal täglich massiert und gedehnt und yo im Schnitt an die 5-6 Stunden wie gesagt (manchmal auch 10) geübt und geübt. Indessen bin ich eigentlich echt zufrieden, was aus meiner Gitarre so rauskommt. ich nehme auch das von mir gespielte Zeugs auf und schicke es Freunden und joa, eigentlich finden alle, dass das ziemlich gut klingt (mehrere von denen spielen auch Gitarre). Wenn du Rock/Metal oder sowas spielen willst, würde ich einfach Lieder üben. Die vermitteln dir auch die Basic Griffe und Powerchords die du für viele Riffs brauchst und Palmmutes etc. Ich habe mir bei ultimate guitar.com einen Premium Zugang geholt, damit ich die Tabs nicht immer mühsam googlen muss und habe echt das Gefühl, mich von Tag zu Tag zu verbessern. Ich denke halt, irgendwann ist der Punkt erreicht, wo du wirklich jedes Lied von "band x" spielen kannst und wo du einfach deinen Horizont im Thema Musiktheorie erweitern musst. Ich denke, dann sollte man einen Trainer aufsuchen spätestens. Keine Ahnung ob der Text einleuchtend ist, oder vielleicht für manche Leute arrogant klingt oder sowas, allerdings wollte ich nur bekräftigen, dass man Lernfortschritt auch durch stumpfes alleine üben erreichen kann. Danke für eure Aufmerksamkeit (sofern ihr den Text durchgelesen habt) und
viele Grüße!
 
Die Frage ist: Was willst Du erreichen? Je professioneller dein Ziel ausgerichtet ist, desto professioneller muss deine Ausbildung sein. Willst Du Studio-Musiker werden, dann geht es nicht ohne Lehrer und ein Musik-Studium ist später sicher umsatzsteigernd. Wenn Du covern willst, wird dich ein geeigneter Lehrer bestimmt auch schneller ans Ziel bringen. Wenn Du Spaß an Musik hast und was eigenes machen willst, kommunizier das... Gründe einfach mit drei, vier, fünf Leuten eine Band und lernt zusammen.
Wenn Du aber eine eigene Vorstellung von Musik hast und Du dich damit ausdrücken möchtest, wird die Mehrheit der Lehrer dich eher daran hindern.
 
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Wenn Du aber eine eigene Vorstellung von Musik hast und Du dich damit ausdrücken möchtest, wird die Mehrheit der Lehrer dich eher daran hindern.
Nur weil man es immer wieder wiederholt, wird es ja nicht richtiger. Wie viele Lehrer hattest du denn schon, dass du über die Mehrheit urteilen kannst?

Ferner ist Musik wie ein Sprache (und das sag nicht nur ich, sondern viele, die es wissen müssen) und wenn man eine Sprache nicht in ihren Feinheiten beherrscht, dann wird es mit dem Ausdruck schon schwierig. Klar kann ich mit rudimentären Sprachkenntnissen Rap-Texte schreiben und Leute mögen mich für einen Künstler halten, aber Worte für Jahrhunderte schaffen wohl er die Lyriker und großen Literaten.

Sorry, aber wirklich kreative Köpfe lassen sich doch nicht von einem Lehrer an ihrer Kreativität hindern?! Wenn Lehrer den Geist beschränken würden, wie haben dann die kreativen Köpfe der letzten Jahrhunderte die Schule überstanden?
 
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Sorry, aber wirklich kreative Köpfe lassen sich doch nicht von einem Lehrer an ihrer Kreativität hindern?! Wenn Lehrer den Geist beschränken würden, wie haben dann die kreativen Köpfe der letzten Jahrhunderte die Schule überstanden?

Das ist allerdings eine gute Frage und wenn ich sie beantworten würde, dann hättest Du damit genau den Punkt getroffen, warum wir eben so wenig kreative Köpfe haben... (kleiner Scherz am Rande)

Ohne Lehrer geht gar nichts. Aber ein Lehrer muss natürlich nicht leibhaftig vor Dir stehen (und Geld kosten).
Alles Wissen stammt von Menschen, die es auch schon wissen und die können insoweit auch "Lehrer" sein.
Ein lebendiger leibhaftig vor Dir sitzender Lehrer kann natürlich ein Riesenprogramm abspulen mit dem er Deine Situation einschätzt und kann Dir dann sagen, welche Lernschritte Du jetzt tun solltest.
Das kann tatsächlich Zeit sparen (aber eben kein Geld).
Einen kostenlosen Lehrer, der zumindest strukturiert und aufbauend arbeitet und auch relativ weit unterrichtet gibt es bei youtube.
Der Mann heisst Justin Sandercoe ( auch http://www.justinguitar.com/ )und da finde ich es ganz ok (auch wenn man schon meint was zu können), ganz von vorne anzufangen (naja fast...). Wie schnell die einzelnen Schritte zu gehen sind kann man ja autodidaktisch entscheiden :). Aber im eigentlichen Sinne autodidaktisch Gitarre spielen zu lernen wird wohl nur wenigen gelingen (und die können sich dann nicht mit anderen über die Töne und Akkorde unterhalten, weil dazugehören würde, dass man deren Namen nicht kennt... die ja wieder von Lehrern stammen...).
 
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(...) weil dazugehören würde, dass man deren Namen nicht kennt... die ja wieder von Lehrern stammen...).

Hast Du sicher nur als Witz gemeint, aber weil kein Smiley dabeisteht: Bücher, Software, Videos usw. sind Lehrmittel. Diese setzt auch der Autodidakt nach Belieben ein. Doch sofern er keinen Unterricht bei einem "lebendigen, leibhaftigen" Lehrer nimmt, lernt er autodidaktisch, was frei übersetzt soviel heisst wie "selbst lehrend/lernend". Es bedeutet nicht, dass man ein völlig eigenes Musiksystem erschaffen oder das bestehende neu erfinden muss.

Gruss, Dietlaib
 
Ein guter Lehrer lehrt einem wie man optimal selber lernt :great: - optimal lernen = Zeit sparen und Zeit für noch mehr Üben haben :rock:
 
Internet und YouTube machen das Selbst-erlernen heute deutlich leichter, auch können Lehrer und Schüler einander schneller finden. Das Netz gibt jedem die Möglichkeit zur Selbstdarstellung, das ist in seiner ungefilterten Bandbreite natürlich nicht nur positiv. Zeit- und ortsunabhängig, ist jede erdenkliche Manipulation auch möglich...

@C.D.: "wird dich eher daran hindern"; hört sich für Dich nach Urteil an???? Für mich klingt das wie eine Vermutung und so ist es auch gemeint.
Wie viele Lehrer hattest Du in deinem bisherigen Leben? Wie viele davon haben nur versucht ihr Wissen zu vermitteln? Wie viele konnten dich motivieren und wie viele haben dich individuell gefördert? Deine Schullehrer - alles wohl ausgebildete Pädagogen - bei wie vielen hast Du eine individuelle Förderung erlebt?
Und deine Gitarrenlehrer, waren das ausgebildete Pädagogen? Wie haben sie es erlernt, individuelle Stärken zu erkennen und diese im Unterricht als Motivator einzubinden. Und welche Techniken haben sie dir vermittelt, damit Du fehlende Virtuositäten schneller erlernst?

Ein guter Lehrer lehrt einem wie man optimal selber lernt - optimal lernen = Zeit sparen und Zeit für noch mehr Üben haben

Unter anderem. Leider bilden gute Lehrer aber statistisch eine Minderheit, das Mittelmaß wird überwiegen...
 
Internet und YouTube machen das Selbst-erlernen heute deutlich leichter, auch können Lehrer und Schüler einander schneller finden. Das Netz gibt jedem die Möglichkeit zur Selbstdarstellung, das ist in seiner ungefilterten Bandbreite natürlich nicht nur positiv. Zeit- und ortsunabhängig, ist jede erdenkliche Manipulation auch möglich...

@C.D.: "wird dich eher daran hindern"; hört sich für Dich nach Urteil an???? Für mich klingt das wie eine Vermutung und so ist es auch gemeint.
Wie viele Lehrer hattest Du in deinem bisherigen Leben? Wie viele davon haben nur versucht ihr Wissen zu vermitteln? Wie viele konnten dich motivieren und wie viele haben dich individuell gefördert? Deine Schullehrer - alles wohl ausgebildete Pädagogen - bei wie vielen hast Du eine individuelle Förderung erlebt?
Und deine Gitarrenlehrer, waren das ausgebildete Pädagogen? Wie haben sie es erlernt, individuelle Stärken zu erkennen und diese im Unterricht als Motivator einzubinden. Und welche Techniken haben sie dir vermittelt, damit Du fehlende Virtuositäten schneller erlernst?

Du bist also grundsätzlich der Meinung dass ein sogenannter "wohl ausgebildeter" Pädagoge eine individuelle Förderung besser leisten kann als jemand, der diese Vorlesungen nicht besucht hat? Dass Schullehrer grundsätzlich wohl ausgebildete Pädagogen sind halte ich für ein Gerücht. Als ehemaliger Lehramtsstudent kenne ich mich da zufällig auch ein wenig aus.
Zudem hinkt dein Vergleich sehr stark, denn die meisten von uns haben keinen eigenen Lehrer gehabt sondern in einer Schulklasse von mindestens 20 Schülern gesessen, die - bedingt durch die Sache an sich - eine individuelle Förderung von vorn herein ausschließt.
Zudem sind die meisten Gitarrenlehrer dazu in der Lage, den Unterricht praxisorientiert anhand des Geschmackes des Schülers abzuhalten. Wenn man sich beispielsweise mal das erlernen des Gesanges zum Vergleich heranzieht - da ist es doch auch nicht anders. Niemand kann und will mehrere Schüler dazu bringen, exakt den gleichen Sound zu haben. Im Gesangsunterricht geht es immer darum, die eigene Note des Schülers zu fördern. Warum sollte das im Gitarrenunterricht denn plöztlich nicht möglich sein? Vor allem - warum sollte es nur deshalb nicht möglich sein, weil die meisten von uns in der Schule nicht individuell gefördert wurden? Diese Argumente hängen einfach nicht vernünftig zusammen.

Und ja - "wird dich eher daran hindern" ist ein ganz klares Urteil. Es wäre dir ansonsten ja einfach gefallen, die Vermutung oder Meinung als solches kenntlich zu machen.

Nachtrag:

Der Vergleich hinkt allein schon deshalb da von staatlicher Seite her eine Vergleichbarkeit der ABsolventen gefordert ist. Allein aus diesem Grund könnten Schüler schon nicht individuell gefördert werden. Da es eine solche staatliche Prüfung für Gitarristen meines Wissens nach nicht gibt, solange sie nicht gerade das Fach an einer staatlichen Hochschule studieren, ist man da durchaus etwas freier.
 
Du bist also grundsätzlich der Meinung dass ein sogenannter "wohl ausgebildeter" Pädagoge eine individuelle Förderung besser leisten kann...
Habe ich das irgenwo geschrieben??? Ich habe doch nur Fragen aneinander gereiht. Ich habe bei C.D. einfach mal hinterfragt...
Zudem sind die meisten Gitarrenlehrer dazu in der Lage, den Unterricht praxisorientiert anhand des Geschmackes des Schülers abzuhalten.
Woher weißt Du das? Oder ist das nur deine Vermutung? Das sind auch wieder nur Fragen. Wie viele Gitarrenlehrer kennst Du? Wie viele haben davon wirklich eine gute Ausbildung? Wie viele Gitarrenlehrer machen das nur nebenbei? Wie viele Gitarristen brauchen den Unterricht als Einnahmequelle? Und wenn's existentiell wird: wie viele Lehrer versuchen unerfahrene Schüler zu manipulieren damit sie länger unterrichten können?

Natürlich gibt es gute Lehrer. Jeder, der einen hat(te), ist sicher froh darüber. Aber: wir reden hier über einen Markt in einer undefinierten Grauzone, in dem sich neben den guten Lehrern jeder Gitarristen als Lehrer versuchen kann. Jetzt kommen wieder Fragen: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in diesem Markt einen guten Lehrer zu bekommen, der individuelle Stärken erkennen und fördern kann? Auch Genre-übergreifend! MrPolli & C.D., glaubt Ihr wirklich, dass mindestens die Hälfte der Gitarrenlehrer das drauf haben???? Und wenn nicht, was ist dann falsch an meine[r|m] Behauptung/Urteil?:

Wenn Du aber eine eigene Vorstellung von Musik hast und Du dich damit ausdrücken möchtest, wird die Mehrheit der Lehrer dich eher daran hindern.
 
Meine Erfahrung ist, dass ein Lehrer, auch wenn nur sporadisch, immer wieder mal ein Auge auf deine Technik werfen sollte. Habe gerade auch einen kumpel als Schüler und er spielt seit 1999 Gitarre. Auch habe ich mit ihm schon oft gespielt und das was er spielt kann er, aber sobald etwas neues dazu kommt oder wirklich Technik gefragt ist. Ist er verloren und weiß nicht weiter und je mehr wir zusammen arbeiten, desto mehr kristallisieren sich seine Fehler heraus. Das beginnt schon beim Wechselschlag und endet bei der rhytmushand bei Funk.
jetzt tut er sich wirklich schwer die ganzen Fehler wieder zu beheben, es fehlt einfach das Fundament und so machen Wir seit Wochen wirklich nur Basics die ich sonst mit Leuten machen würde die gerade begonnen haben zu spielen.
versteh mich bitte nicht falsch, mit Talent und Ehrgeiz kann man sehr viel erreichen. Bisschen Technik schadet aber sicher nicht ;)
des weiteren bin ich der Meinung, dass auch der kumpel um ein Vielfaches mehr Talent hat als ich. Durch die fehlende Technik kann er damit aber leider nur bedingt etwas anfangen.
was echt traurig ist, da an ihm ein echt kreativer Kopf verloren gehen würde wenn wir das mit der Technik nicht hinbekommen.
 
Ja, die richtige Technik ist sehr wichtig... Ich hätte gerne einen guten Gitarrenlehrer gehabt:weep:
Dafür habe ich den passenden Saxophonlehrer gefunden. Der hat schnell herausgehört, was ich individuell anders mache. Er hat mir geholfen, diese individualität weiter auszubauen, hat mir aber immer wieder Wege aus dieser Individualität zurück in den "Main Stream" gezeigt. Er hat mir total easy so viele musikalische Schattierungen gezeigt... Ein guter Lehrer öffnet Horizonte.
Ich habe auch über Monate bei einem Kumpel Flamenco-Unterricht genommen. Ich habe sehr viel gelernt, nur konnte ich die Technik nicht korrekt umsetzen - und Work around gibt's im Flamenco nicht, das sind Traditionalisten.
 
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Habe ich das irgenwo geschrieben??? Ich habe doch nur Fragen aneinander gereiht.

Ja, das heißt dass du eine Aussage implizierst, dich aber letztendlich davor drückst. Ich möchte dir mit der Kritik nicht zu nahe treten, aber wenn du das nicht gesagt hast, dann weiß ich überhaupt nicht mehr was du nun eigentlich sagen willst. Und wenn du tatsächlich nur Fragen aneinander reihen möchtest ohne damit eine Aussage zu implizieren, dann empfinde ich deinen Post als nutzlos. Ich glaube aber nicht dass es so ist. Ich glaube mit der Frage möchtest du dich nur ein wenig herauswinden. Man muss aber kein Germanist sein um aus deinen Worten diese Meinung herauszulesen.

Woher weißt Du das? Oder ist das nur deine Vermutung? Das sind auch wieder nur Fragen. Wie viele Gitarrenlehrer kennst Du? Wie viele haben davon wirklich eine gute Ausbildung? Wie viele Gitarrenlehrer machen das nur nebenbei? Wie viele Gitarristen brauchen den Unterricht als Einnahmequelle? Und wenn's existentiell wird: wie viele Lehrer versuchen unerfahrene Schüler zu manipulieren damit sie länger unterrichten können?

Ich kenne eine ganze Menge Gitarrenlehrer. Ich mache seit vielen Jahren Musik und bin in der Szene meiner Stadt viel unterwegs gewesen. Ich würde mal schätzen dass ich insgesamt so um die 30 Gitarrenlehrer kenne. Und ich würde mal schätzen dass 5 von denen das unterrichten an den Nagel hängen sollten. Du stellst viele Fragen, ich weiß aber nicht was du damit erreichen möchtest. Einmal fragst du, wie viele Gitarrenlehrer das nur nebenbei machen - dann wie viele es hauptberuflich machen. Ich schätze es unter den Lehrern die ich kenne mal als 50/50 ein. Und jetzt? Wie hilft uns das weiter in der Frage? Welche von beiden Gruppen schätzt du jetzt als die potentiell gefährlichere ein?
Wie viele Lehrer versuchen, ihre Schüler zu manipulieren - ja das ist sicher eine gute Frage. Ich habe es jedenfalls noch nicht erlebt. Und ich kenne nur eine einzige Gitarristin die sowas von ihrem Lehrer erzählt. Den hab ich auch in meinem ersten Post in diesem Thread bereits genannt. DAss es sie gibt - ja, da können wir uns wohl sicher sein, vor allem bei den Lehrern die ihren Zeitplan nicht mit Schülern gefüllt kriegen.

Natürlich gibt es gute Lehrer. Jeder, der einen hat(te), ist sicher froh darüber. Aber: wir reden hier über einen Markt in einer undefinierten Grauzone, in dem sich neben den guten Lehrern jeder Gitarristen als Lehrer versuchen kann. Jetzt kommen wieder Fragen: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in diesem Markt einen guten Lehrer zu bekommen, der individuelle Stärken erkennen und fördern kann? Auch Genre-übergreifend! MrPolli & C.D., glaubt Ihr wirklich, dass mindestens die Hälfte der Gitarrenlehrer das drauf haben???? Und wenn nicht, was ist dann falsch an meine[r|m] Behauptung/Urteil?:

Da bist du ein wenig kreislogisch unterwegs. Sollte das stimmen ist natürlich nichts falsch mit deiner Behauptung/deinem Urteil. Es sagt ja im Grunde auch nur zweimal exakt das selbe aus. Es ist allerdings eine gewagte Prämisse dass die Mehrheit der Gitarrenlehrer nichts drauf hat als Gitarrenlehrer. Dass die Mehrheit der Lehrer jemanden daran hindern wird, sich musikalisch zu entfalten glaube ich schlichtweg nicht. Und das wirst du auch sehr schlecht beweisen können, da kannst du noch so viele Fragen stellen ;-)

Ja, es gibt schlechte Lehrer. Ja, schlechte Lehrer sind eine große Gefahr, teils für den Spaß am Instrument, teils für die freie Entfaltung, teils sogar für die Gesundheit. Man muss den richtigen Lehrer finden. Aber es hindert einen auch nichts daran, mehrere Lehrer auszuprobieren. Man muss bei der Wahl tatsächlich ziemlich behutsam vorgehen. Es gibt da nunmal schon so einige Tricks was das angeht. Zudem wäre es für dich auch nicht zu spät jetzt noch einen guten Gitarrenlehrer zu suchen, der technisch ein wenig bei dir aufräumt. Meiner Ansicht nach ist es nie zu spät. Und solange du dir im klaren darüber bist, was du von diesem Lehrer erwartest, wird er garnicht groß die Möglichkeit haben, dich in deinen musikalischen Ansichten zu stören oder deine Ausdrucksfähigkeit zu verhunzen.

Ich bin mir sicher dass du in deiner Stadt jemanden auftreiben kannst. So ziemlich jeder gute Lehrer bietet kostenfreie Probestunden an, da setzt man sich dann einfach rein, redet mit dem Kollegen/der Kollegen und lässt sie ein wenig was vorspielen etc.
Wenn sie irgendwas davon nicht machen wollen dann scheiden sie schonmal aus.

------- Nachtrag ----------

Ok das wirkt wirklich alles ziemlich bissig. Das ist überhaupt nicht meine Absicht. Also leg das Gewicht bitte auf den letzten ABsatz, ich glaube damit werden wir uns am schnellsten einig ;-)
 
@MrPolli: Ja, Du reagierst schon sehr bissig. Bist Du selber Gitarrenlehrer? Zumindest betreibst Du hier sehr starke Lobbyarbeit - das könntest Du auch positiver gestalten -> siehe StrangeDinner
Und NEIN! Das implizierst Du in meine Fragen, weil Du sie als Aussage werten möchtest und Du deine Antworten auf diese Fragen so ausgewertet hast.

Du bist also grundsätzlich der Meinung dass ein sogenannter "wohl ausgebildeter" Pädagoge eine individuelle Förderung besser leisten kann als jemand, der diese Vorlesungen nicht besucht hat?
Wie kommst Du zu dieser Schlussfolgerung? Ich kenne niemanden der sich von der Mehrheitlich seiner Schullehrer individuell gefördert fühlte.

Eigentlich habe ich auch keine Lust auf deine Maßregelungen zu reagieren, fühle mich jedoch ausreichen provoziert meine Position klar dar zu stellen. Auf mich wirken deine Postings sehr aggressiv gegenüber "offene"; Fragen, die sich jeder stellen sollte, wenn er einen Lehrer sucht.
Ich werde meine Fragen nur für dich einmal selbst beantworten und auch meine Schlussfolgerung daraus ziehen.

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Wie viele Lehrer hattest Du in deinem bisherigen Leben?
Oh, schwer zu sagen, so zwischen 30 und 50.

Wie viele davon haben nur versucht ihr Wissen zu vermitteln?
Eigentlich haben alle versucht, ihr wissen zu vermitteln und ich möchte auch keinem unterstellen, dass er dies nur ausschließlich gemacht hat.

Wie viele konnten dich motivieren und wie viele haben dich individuell gefördert?
Diese Frage beantworte ich getrennt nach Schul- und Musiklehrern.

Deine Schullehrer - alles wohl ausgebildete Pädagogen - bei wie vielen hast Du eine individuelle Förderung erlebt?
Hmm, eine kontinuierliche individuell Förderung habe ich nur bei zwei, drei Lehrern empfunden. Auch waren von Lehrern ausgelöste Motivationsschübe eher selten.

Und deine Gitarrenlehrer, waren das ausgebildete Pädagogen?
Das weis ich nicht, ich vermute aber mal, dass es keine ausgebildete Pädagogen waren.

Wie haben sie es erlernt, individuelle Stärken zu erkennen und diese im Unterricht als Motivator einzubinden?
Keine Ahnung. Ich hatte nur bei einem von fünf Musiklehrern das Gefühl, das er nicht nur meine individuellen Stärken erkannt sondern diese auch gefördert hat. Er hat aber immer darauf geachtet, das ich mich nicht in eine Sackgasse begebe und das mein Spiel in den Bandkontext integrierbar bleibt. Von den anderen vier waren zwei "echt schlecht";. Mit neun Jahren hatte ich meinen ersten Gitarrenunterricht, das war sooo langweilig, so weit weg vom schnellen Lernerfolg... Danach habe ich mich über zwei Jahre nicht mehr für Gitarren interessiert. Den zweiten schlechten Lehrer hatte ich 1977, ich war 15. Der wollte mir gegen Ende der Hoch-Zeiten des Rocks unbedingt rockige Grooves und riffing á la Ridchars beibringen. Für mich waren das aber Dinosaurier, ich wollte New Wave. Die verbleibenden Lehrer hatte ich später, als ich schon deutlich mehr konnte. Und sie haben genau das gemacht, wofür sie bezahlt wurden: Sie haben mir geholfen meine Techniken zu verbessern und auch den einen oder anderen Fehler korrigiert.

Und welche Techniken haben sie dir vermittelt, damit Du fehlende Virtuositäten schneller erlernst?
Die beiden Nieten haben mir gezeigt, wie es nicht sein sollte. Die anderen haben mir geholfen, meine Spieltechnik zu verbessert. Meine Lernfähigkeit zu steigern ist nicht Sache der Musiklehrer. Hätte ich hier ein Defizit, sollte ich mir einen entsprechenden Trainer/Therapeuten suchen.
Wenn Du wirklich gut werden und bleiben willst, führt nichts am mehrstündigen täglichen Üben vorbei. Wer das will, sollte immer mal wieder einen guten Gitarrenlehrer aufsuchen. Denn bei mehrstündigem Spielen mit der falschen Technik treten Ermüdungserscheinungen früher auf. Viel wichtiger aber ist, dass eine falsche Technik sich sehr schnell gesundheitsschädlich auswirken kann.

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Meine Auswertung der Ergebnisse ist entsprechend meinem ersten Postings: Wer Profi werden möchte, braucht eine professionelle Ausbildung. Wer die Technik im allgemeinen lernen möchte um z.B. zu covern oder seine Lieblingssongs nachzuspielen, wird mit geeignetem Lehrer bestimmt schneller am Ziel sein. Wer Spaß an Musik hat und was eigenes machen will, kann sich die ersten Grundkenntnisse durchaus selbst erlernen. Das macht mit Freunden zusammen natürlich mehr Spaß. Und Gitarristen, die schon ein wenig mehr können, geben ihr wissen meist auch gerne weiter.
Je individueller die Vorstellung von Musik ist, desto schwieriger wird es, einen geeigneten Lehrer zu finden. Und wer ausgefallene Techniken entwickelt, hört schneller ein "Das macht man so aber nicht"; als ein "interessant, da musst Du aber auf dies und jenes achten damit Du auf deinem Seitenweg nicht verlohren gehst";.
Was ist an dieser Aussage so provozierend, das man sein Hau-Drauf-Hämmerchen raus holen muss?

Da bist du ein wenig kreislogisch unterwegs. Sollte das stimmen ist natürlich nichts falsch mit deiner Behauptung/deinem Urteil. Es sagt ja im Grunde auch nur zweimal exakt das selbe aus. Es ist allerdings eine gewagte Prämisse dass die Mehrheit der Gitarrenlehrer nichts drauf hat als Gitarrenlehrer. Dass die Mehrheit der Lehrer jemanden daran hindern wird, sich musikalisch zu entfalten glaube ich schlichtweg nicht. Und das wirst du auch sehr schlecht beweisen können, da kannst du noch so viele Fragen stellen ;-)
Ich bin kreislogisch unterwegs? Was ist das? Wenn Du damit sagen willst, ich hätte mich im Kreis gedreht, dann ist das falsch. Ich habe noch mal von vorne angefangen, es also zweimal erklärt, da Du es beim ersten mal nicht verstanden hast. Deswegen sagt es auch exakt das selbe aus. Und im nächsten Satz schwingst Du schon wieder dein ignorantes Hau-Drauf-Hämmerchen und unterstellst mir Sachen, die ich so überhaupt nicht geschrieben habe. Wenn Du es nur aus dem Kontext gerissen hättes... Nein, Du verfälscht die Aussage! Warum? Was willst Du erreichen?

Wenn Du aber eine eigene Vorstellung von Musik hast und Du dich damit ausdrücken möchtest, wird die Mehrheit der Lehrer dich eher daran hindern.
bedeutet doch nicht
dass die Mehrheit der Gitarrenlehrer nichts drauf hat als Gitarrenlehrer.

Natürlich kann man meine Aussage auch positiver rüberbringen - meine Erfahrung war aber nun einmal negativ.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, du hast Recht. Ich reagiere nicht besonders positiv darauf, wenn jemand einfach einen ganzen Haufen von offenen Fragen stellt und hinterher erzählt, er wolle damit garnichts sagen, sondern einfach nur die Fragen stellen. Ich persönlich habe es lieber wenn jemand einfach sagt was er sagen möchte, so wie du es in deinem letzten Post getan hast.

Dafür dass ich in meinem edit ein ganzes Stück auf dich zugegangen bin und mich auch stückweit für meine starke Reaktion entschuldigt habe, reagierst du diesmal aber ganz schön intensiv. Dieses ignorante hau-Drauf-Hämmerchen das du mir unterstellst, holst du ganz genauso aus dem Sack.

Lass uns das jetzt mal für eine Weile beseitige lassen. Wir können uns ewig darum drehen wer wie was gesagt hat, was meint und wie er sich benimmt. Ich erzähle dir einfach mal ganz genau warum ich so auf deine Worte reagiere, vielleicht bringt uns das weiter.

Vorweg muss ich sagen: Nein, ich bin kein Gitarrenlehrer. Ich habe selber ein paar Lehrer gehabt die mich sehr inspiriert und individuell gefördert haben.
Und ich habe ein paar Freunde die zu gleicher Zeit angefangen haben, an der Gitarre aber einen anderen Weg eingeschlagen haben und sich über mich lustig gemacht haben weil ich Anleitung gesucht habe. Ein paar ist übertrieben - zwei waren es, die ähnliches gesagt haben wie du. Einer ist mir davon ganz besonders im Gedächtnis geblieben. Er hat behauptet dass ein (jeder) Lehrer ihm seine freue musikalische Ausdrucksfähigkeit nehmen und ihn in irgendelche Schemata drücken wollte. Er war in seinen Ansichten deutlich krasser als du. Aber letztendlich hätte er mich mit seinem blöden Verhalten fast davon abgehalten, den Schritt selbst zu machen. Hat mir erzählt ich würde dann nur noch irgendwelchen großen Gitarristen nacheifern anstatt selbst auch nur eine Idee zu haben. Dabei war dieser Schritt für mich genau richtig.

Lass das heute vielleicht mal 12 Jahre her sein. Damals war ich zwanzig und habe noch nicht allzu lange Gitarre gespielt. Und wir waren auf einem ähnlichen Level. Er macht heute keine Musik mehr. Er hat sich eine Weile lang in indie Bands versucht, relativ Erfolglos. Seine Technik blieb immer auf dem gleichen Stand, seine Soli klangen mies, sowohl von der Grundtechnik des Anschlags her als auch vom Tonmaterial. Irgendwann hat er keine Freude mehr daran empfunden, weil er einfach nicht das notwendige Handwerkszeug hatte um sich musikalisch auszudrücken. Schon ein wenig erstaunlich wenn man sich gut daran erinnert wie er vor zehn Jahren noch von Plattenverträgen und Tourneen gesprochen hat. Ich denke heute des Öfteren darüber nach was gewesen wäre, hätte ich mich von ihm einlullen lassen. Ich hätte möglicherweise nichts von dem gemacht, was ich in den vergangenen 12 Jahren erlebt habe. Und da waren große Bühnen bei. Die habe ich nur erreicht weil ich irgendwann einiges konnte und bei den entsprechenden Bands angenommen wurde. Es ist jetzt leicht zu sagen dass ich das auf anderem Weg nicht geschafft hätte - in Wahrheit kann ich es nicht wissen. Aber wenn ich mir die alten Aufnahmen anhöre dann weiß ich, dass ich es alleine nie geschafft hätte.

Ein anderer Bekannter hat eine Erfahrung gemacht, die deine These unterstützt. Er hat sich einen Lehrer gesucht und bei dem nichts weiter gelernt als dessen Songs. Ja, man möchte es am liebsten nicht glauben, aber so war es. Diese Lehrer hat einige Songs geschrieben und alles was er seinen Schülern beigebracht hat, waren diese Songs. Auch dieser Freund macht heute keine Musik mehr. Ich sagte ihm er solle sich einen anderen Lehrer suchen, aber das tat er nicht. Für ihn war die Sache irgendwie gelaufen. Und auch er hat nie die Erfolge erreicht die er sich vorgenommen hatte. Was hat ihn nun daran gehindert? Die Tatsache dass er keinen Lehrer mehr hatte, die Tatsache dass er einmal den falschen Lehrer hatte oder die Tatsache dass er überhaupt mal einen Lehrer hatte? Ich weiß es nicht.

Ich bin froh, meine Entscheidung getroffen zu haben. Und wir alle müssen eine Entscheidung treffen die für uns richtig ist. Ich finde dass du in dieser Sache halt einfach einen Fehler begehst. Du implizierst (oder vermutest oder was auch immer), dass jeder, der sich musikalisch frei entfalten möchte, eine bestimmte Entscheidung treffen sollte, da die Mehrheit der Lehrer ihn eher daran hindern wird. Und das halte ich schlichtweg für falsch. Jegliche Reaktion und unser ganzes Gemotze beiseite - das ist der Kernpunkt.
Was du sagst erinnert mich stark an die Worte dieser zwei Bekannten - und ich würde mal unterstellen dass mindestens einer von beiden unter diesem Deckmantel eine falsche Entscheidung getroffen hat.
Kannst du jetzt verstehen warum ich auf diese Art und Weise auf deine Worte reagiere?

Ich muss nicht Gitarrenlehrer sein um eine pro-Gitarrenlehrer Einstellung zu haben. In Wahrheit habe ich sogar irgendwann als Student mal unterrichtet - ich habe aufgehört weil ich meiner Ansicht als Lehrer nach keine 10 Euro Stundenlohn wert war. Du hast sicher Recht - nicht jeder Gitarrenlehrer beurteilt sich so hart wie ich es getan habe - viele unterrichten einfach und es ist ihnen egal was aus den Schülern wird solange sie das Geld einsammeln können. Oder einfach behaupten können sie seien Gitarrenlehrer. Deswegen sage ich - die Gefahr, an einen falschen Lehrer zu geraten ist definitiv da. Und wie ich in meinem ersten Post in diesem Thread schrieb - das ist meiner Ansicht nach das schlimmste, das passieren kann. (Egal ob man sein eigener Lehrer ist oder jemanden für diesen Job bezahlt - der falsche Lehrer ist die größte Gefahr für das musikalische Fortkommen)

Einen weiteren Punkt aus deinen Posts verstehe ich nicht - du stellst denjenigen, der Profi werden möchte demjenigen gegenüber, der etwas eigenes machen möchte. Warum schließt sich das für dich aus? Warum kann man nicht mit eigenen Sachen Profi werden wollen? Ich weiß, du hast das nicht explizit gesagt - aber das entnehme ich deinem Post. Denn wer Profi werden will braucht eine gute Ausbildung, wer eigene Sachen machen will, braucht sie nicht. Da ergibt sich ein großer Unterschied. (Nur für den Fall dass du dich fragst warum ich der Meinung bin du hättest das geschrieben)
 
Das eine schließt das andere natürlich nicht aus. Wer Profi werden möchte, legt glaube ich andere Schwerpunkte. Wer seine Individualität in den Vordergrund stellt, schiebt eine Menge Ego vor sich her. Das dient sicher der Selbstfindung, steigert aber nicht die Kompatibilität (Auch nicht zu Gitarrenlehrern ;)). Auf dem Weg zum Profi wirkt das dann doch eher als Bremse.
 
Es ist alles wie immer nicht schwarz/weiß, denn jeder Mensch ist musikalisch "anders", aber dennoch bin auch ich der Meinung, dass das autodidaktische "Entdecken" von Musik Türen öffnet, die man unter "Anleitung" schwerer findet. Der Folkgitarrist Werner Lämmerhirt hat mal -zugegeben lästerlich- über das Spielen nach Noten gesagt: "..das ist ein wenig wie bei Beamten; ohne Formular geht nichts..." Noten und Musiktheorie ist hier zwar gar nicht das Thema und darum geht es mir auch gar nicht, sondern um den Zugang zur Musik... entdecke ich oder bekomme ich gezeigt...
Sicherlich hat eine "richtige" Ausbildung seine Berechtigung. Eine falsche Haltung, die man sich angewöhnt, kann sogar ungesund sein und dessen sollte man sich als Autodidakt bewusst sein und entsprechend informieren - was aber für einen blutigen Anfänger auch gar nicht so einfach ist.
E-Gitarre zu spielen ist aber auch keine Raketen Technik, die man sich IMO (gerade angesichts der heute zur Verfügung stehenden Medien) durchaus selber aneignen kann. Das muss man aber auch nicht. Es ist schon mühseliger, sich das alles selbst raus zu fummeln. Ein Lehrer, der einem das mundgerecht aufbereitet und erklärt, macht es einem leichter. Einen "eigenen" Weg zu finden, muss aber dann doch selber. Es ist die Frage, ob das braucht und auch kann.
Letztlich sei auch noch gesagt, das das Gitarre spielen lernen zu 90% aus Üben besteht, was eh in der Regel "alleine" statt findet. Ob einem da das entsprechende Lied ein Lehrer gezeigt hat oder man sich ein Tutorial auf Youtube angeschaut hat, macht dann auch nicht einen so großen Unterschied aus.
 
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Bloß mal schnell der Einwurf meinerseits, daß es durchaus auch Gitarrenlehrer gibt, die die Schüler ermutigen, selbst kreativ zu werden. Aber das setzt natürlich voraus, das die Grundlagen erst mal vorhanden sind, egal, wie die erworben wurden.

Außerdem sollte man mit dem Lehrer auch reden, nicht nur blind folgen.
 
Mittlerweile kenne ich dann nun auch beide Seiten und ich muss sagen, der Gang zum Gitarrenlehrer war ziemlich deprimierend...

- Deprimierend deshalb, weil ich Idiot das nicht schon viel früher gemacht habe. Er hat mir Dinge vor Augen geführt, die mich einfach ausbremsen (vor allem bezüglich der Haltung der Greifhand), welche sich einfach in einem knappen Jahrzehnt eingeschliffen haben. -

Aber auch verdammt motivierend. Es waren ein paar "Augenöffner" dabei, die letztlich vor allem dazu beizutragen sein Instrument zu verstehen.

Meine Meinung hat sich jedenfalls gefestigt: Wenn man sein Instrument verstanden hat und die Technik sauber und flüssig ist, dann kann man sich auch 100% der Kreativität widmen.
 
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