AlexGT's Bauprojekte - Thema LP-Style

Moin!

Ich habe ausgebuddelte Eiche im Keller. Die wurde von einem Archäologen bei einer Ausgrabung auf das Jahr 1620 datiert. Ist das alt genug?

Ne, jetzt mal im Ernst... Gibt es denn außer Treppenstufen eine andere Möglichkeit echtes altes Holz zu bekommen? Da muss man doch zufällig einen alten Tischler kennen und sich mit seiner Familie gut stellen, damit man nach seinem Ableben in der Schatzkiste wühlen darf.

Schicken Gruß,
Etna
 
das ist es ja gerade. Wenn es einfach wäre ... Aber für unmöglich halte ich es nicht, zumal Alex ja sicher schon mit Material für eine einzige Gitarre glücklich wäre
 
Moin!

Ich habe ausgebuddelte Eiche im Keller. Die wurde von einem Archäologen bei einer Ausgrabung auf das Jahr 1620 datiert. Ist das alt genug?

Ne, jetzt mal im Ernst... Gibt es denn außer Treppenstufen eine andere Möglichkeit echtes altes Holz zu bekommen? Da muss man doch zufällig einen alten Tischler kennen und sich mit seiner Familie gut stellen, damit man nach seinem Ableben in der Schatzkiste wühlen darf.

Schicken Gruß,
Etna

Servus Etna,

Welches Holz soll's denn sein? Mein Opa hat noch in der Eifel alte Eichenbalken einer Scheune liegen, die 1970 abgerissen worden ist und 1880 errichtet wurde, die Dicke der Balken lässt darauf schließen, dass sie wirklich von 1600 sein könnten. Trockener geht's glaube ich nicht. :D Habe bei mir auch noch einen auf 5cm dicke aufgesägten Balken liegen, nur mit Onepiece-Body wird's nichts..

Beste Grüße,
Alex
 
Grundsätzlich hätte ich schon Lust, eine Gitarre aus altem Holz zu bauen, aber man bekommt das einfach nicht. Für Riopalisander habe ich noch eine Quelle mit guten Griffbrettern, aber ob das Holz alt ist, kann ich nicht sagen. Da es aber mit Cites kommt, muss es schon verhältnismäßig alt sein. Ausserdem wird das Riopalisander gerne aus alten Möbelstücke gewonnen, daher wird das schon passen:D Bei Ahorn und Mahagoni wird es aber wirklich schwierig. Da bin ich schon froh, wenn ich überhaupt etwas passendes finde aus "neuem" Holz finde. Hard Maple (acer saccharum) ist geflammt schon schwer zu finden, ich bestelle das immer in den USA und Mahagoni (swietenia macrophylla) ist mittlerweile schon unmöglich in passendem Gewicht und flatsawn für die Bodies zu bekommen. Zumindest wenn es einteilig sein soll. Ich habe hier extra noch ein paar Rohlinge bei meiner alten Quelle aufgekauft, aber damit ist jetzt leider auch Schluss. Grundsätzlich kann man zwar auch mit Käselöchern arbeiten, wie auch bei der Goldtop, aber dann kann man sich auch das alte Holz für das Mojo sparen.
 
Ich bin da jetzt kein Experte...aber was sagt das Alter eines Holzes über die Klangqualität aus?
Wenn ein Stück Mahagoni vom Wuchs her nicht als Klangholz geeignet ist, wird es doch nach 200 Jahren nicht besser sein?
Wie lange braucht ein Holz bis es auf natürliche Art gut abgelagert ist...5 10 15 Jahre?
 
Meiner Meinung nach sagt das Alter eben nichts über die Klangqualität oder die Qualität des Instrumentes aus. Es muss halt nur gut abgelagert sein. Es ist nur etwas für das Mojo des Instrumentes und es würde eine Replika eben noch näher an das Original bringen, sofern das Holz ein entsprechendes Alter hat.
 
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Grundsätzlich kann man zwar auch mit Käselöchern arbeiten, wie auch bei der Goldtop, aber dann kann man sich auch das alte Holz für das Mojo sparen.

Was ihr nur alle mit eurem alten Holz habt. Ich bin da ja kein Fan von, obwohl ich reichlich davon habe. Auch mit natural grown Käselöchern :ugly:
full



Aber wie sagt von Goisern: "aber brenna tuats guat" :D
 
Verstehe...um Mojo und Klang zu vereinen, bräuchtest du Holz, welches vor 59 geschlagen gut abgelagert und über die nötigen klanglichen Eigenschaften verfügt.
Für die Decken kommt dann noch die Optik dazu.
 
Noch ein Punkt, der meiner Meinung nach, mehr für altes Holz spricht und hier bisher nicht diskutiert wurde. Neues Holz ist immer Plantagenholz, das ist ja auch durchaus gut, aber das Holz ist viel regelmäßiger gewachsen als Holz das Wild gewachsen ist. Bei swietenia gibt es auch einfach keines mehr, was im honduranischen Hochland gewachsen ist, Swietenia aus der Ebene und gar aus Samen in Asien gezogenes ist aufgrund der klimatischen Verhältnisse von einer ganz anderen Beschaffenheit als das Alte.
Meine Replica ist aus altem (über 40 Jahre) und wild gewachsenem Khaya und ich bilde mir ein, das es einen kleinen Unterschied macht zumindest ist damit Mojo drin
 
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Genau, ich bin der Meinung diese beiden Komponenten sind es: Altes und natürlich gewachsenes Holz.
Ach so, die ordentliche Portion Glück bei der Auswahl gehört natürlich auch dazu :D.
 
Egal ob Plantage oder Wildwuchs; es ist leider heute so dass sich die Klimaveränderung sehr auf den Wuchs des Holzes auswirkt.

Holz das heute geschlagen wird, wird nach 50 Jahren Lagerung nicht die gleiche Qualität aufweisen wie Holz das vor 50 Jahren geschlagen wurde.

Ob das bei Mahagonie oder kanadischem Ahorn sehr nachteilig ist kann ich nicht beurteilen, aber z.B. bei Alpenfichte wie sie für Streichinstrumente oder hochwertige Akustische Gitarren verwendet wird, kann man schon beobachten dass die Bestände an feinjährigem Holz schwinden.
 
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Servus Leute,

Also Alex, ich sauge mir seit 2 Tagen diesen/deinen Thread ein! Einfach sensationell und vorallem professionell! Wollte es trotzdem nochmal erwähnen, auch wenn du, zurecht(!), Mit Lob und Anerkennung überhäuft wirst.

Ok, werd mir mal das to-carve-les Paul Template
Downloaden. Bin gespannt wie es wird.

Mein Projekt wird übrigens eine Modifikation einer Epiphone les Paul Special 2 :)

Grüße,

Timo
 
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Egal ob Plantage oder Wildwuchs; es ist leider heute so dass sich die Klimaveränderung sehr auf den Wuchs des Holzes auswirkt.

Holz das heute geschlagen wird, wird nach 50 Jahren Lagerung nicht die gleiche Qualität aufweisen wie Holz das vor 50 Jahren geschlagen wurde.

Ob das bei Mahagonie oder kanadischem Ahorn sehr nachteilig ist kann ich nicht beurteilen, aber z.B. bei Alpenfichte wie sie für Streichinstrumente oder hochwertige Akustische Gitarren verwendet wird, kann man schon beobachten dass die Bestände an feinjährigem Holz schwinden.


https://www.pressreader.com/germany/gitarre-bass/20170623/284919545222953

Was sollte sich an einem 300 Jahre alten Baum nach 50 Jahre Lagerung durch die Klimaveränderung getan haben?

Über eines sollte man sich im klaren sein, ein so alten Baum zu fällen, um elektronische Musik zu machen bzw. sich ein Artefakt an die Wand zu hängen, befriedigt nur den Ego.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich muss hier aber auch Alex für die tolle Dokumentation und Inspiration danken!
 
Moin!

Hier noch ein Link zu dem Template: http://www.ijicases.com/wp-content/uploads/2017/05/carve-template-set.pdf

Authentischer wird das Top Carve, wenn Du die Templates im oberen Bereich gerade ausschneidest (wie T6 und T7).

Danke für das Template! Mich wundert nur, dass man vor dem Fräsen der Halstasche und PU-Taschen diese Konturen fräsen sollte. Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Dann fehlt einem ja die Stützfläche für die Oberfräse. Oder denke ich da falsch?

Was sollte sich an einem 300 Jahre alten Baum nach 50 Jahre Lagerung durch die Klimaveränderung getan haben?

Nunja, frag mal einen Biologen. Alle Pflanzen zeigen deutlich eine Veränderung bezüglich des Klimas. Daher bevorzugen wir ja auch Fichte aus sehr kalten regionen, weil die Maserung wesentlich feiner gezeichnet ist, als die aus wärmeren Regionen dieser Erde für unsere Akustik Gitarren. Der Baum wächst halt immer so wie er kann und die Einschlüsse sind immer die der aktuellen Umgebung. Es gibt Unterschiede.

Wie deutlich die sind? :nix: Aber ich möchte an dieser Stelle nicht die X-te Holzklangdiskussion daraus kredenzen.

Über eines sollte man sich im klaren sein, ein so alten Baum zu fällen, um elektronische Musik zu machen bzw. sich ein Artefakt an die Wand zu hängen, befriedigt nur den Ego.

Absolut! In diesem Punkt bin ich wieder deiner Meinung. Irgendwo ist es dann ein Stückchen Kunst. Ich hätte Lust sowas zu haben. Aber wie weist man sowas letztendlich nach?

Schicken Gruß,
Etna
 
Was sollte sich an einem 300 Jahre alten Baum nach 50 Jahre Lagerung durch die Klimaveränderung getan haben?

Ich habe nichts dergleichen behauptet. Bitte erst sorgfältig lesen und dann bei Bedarf zitieren.
 
außerdem heißt es wenn dann elektrische Musik und DAS Ego.
 
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Ich muss mal meinen alten Thread wieder ausgraben. Vor einiger Zeit hatte ich ja zwei Juniors gebaut. Leider hatte ich bei einer die Bünde schief eingesägt und der Hals hat einen leichten Backbow. Die Lackierung ist mir meiner Meinung nach ebenfalls nicht gelungen. Die Gitarre war zwar trotzdem ordentlich bespielbar, stand aber nur in der Ecke rum, da ich einfach nicht zufrieden war. Gestern habe ich nun das Griffbrett entfernt. Ging ganz schnell mit einem Bügeleisen. Nur schade um das Riopalisander:weep:

IMG_3354.jpg


Als nächstes wird entlackt und der Hals begradigt. Lackierung wird dann das "frühe" TV Yellow:

p10505130xmd7ti1.jpg
 
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Ich bin gespannt!

Aber warum willst Du das Rio-board nicht retten???
 
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