Alte/Vintage Gitarren - der heilige Gral oder seltsamer Voodoo?

  • Ersteller Fridolin K.
  • Erstellt am
Naja, ich produziere und mastere ja viel Musik im privaten Rahmen und muss sagen, dass vom ursprünglich eingespielten, trockenen Gitarrensignal sowieso nicht viel übrig bleibt. Nach der reinen Aufnahme der Gitarrenspur geht's erst richtig los: Kompressor, Limiter, Noise Gate, Hall, Chorus, EQ, Verzerrer und mehr...
Beim endgültigen Mastering kommen dann nochmal "kosmetische Eingriffe" für den gesamten Mix hinzu wie ein zweiter Kompressor, Limiter, EQ, künstliche Bandsättigung, diverse Brillianz-Plugins.
Jetzt soll nochmal jemand sagen, ob die zu hörende Gitarre von 1965 oder 2005 stammt. :D

Naaaaaja... das ist aber auch eine Sache wie man die Gitarren im Mix unterbringt. Da hört man teilweise schon noch massive Unterschiede.... ob die allerdings für das Gesamtergebnis so essentiell sind... das ist die andere Frage. Wenn du jetz nen richtig guten Gitarristen seine Platte mit ner Gretsch, ner Fender Strat/Tele oder ner modernen Klampfe einspielen lässt und er geil zockt, wirds immer gut klingen.... die Unterschiede würde man dennoch wahrnehmen.
 
Naja, ich produziere und mastere ja viel Musik im privaten Rahmen und muss sagen, dass vom ursprünglich eingespielten, trockenen Gitarrensignal sowieso nicht viel übrig bleibt. Nach der reinen Aufnahme der Gitarrenspur geht's erst richtig los: Kompressor, Limiter, Noise Gate, Hall, Chorus, EQ, Verzerrer und mehr...
Beim endgültigen Mastering kommen dann nochmal "kosmetische Eingriffe" für den gesamten Mix hinzu wie ein zweiter Kompressor, Limiter, EQ, künstliche Bandsättigung, diverse Brillianz-Plugins...
man muss natürlich jeden Schei** nachmachen, nur weil er in Magazinen oder i-net Foren gehyp-ed wird... :p :D
der Hinweis auf die 'alte' Aufnahmetechnik und Produktionsmethoden war ausgesprochen angebracht.
Dabei waren das damal (meist) neue Instrumente :eek:

cheers, Tom
 
Dabei waren das damal (meist) neue Instrumente :eek:

Und man hatte deutlich andere Klangfärbungsvorlieben wie heute.
Wo sind eigentlich diejenigen, die 50er E-Gitarren ausschließlich clean spielen, wie man es von damaligen Aufnahmen kennt? Sind das wirklich die Gleichen, die immer wieder betonen, wie toll der Klang ihrer End 50er Les Paul mit PAFs, natürlich auf der Bühne ausschließlich mit x-Effektgeräten unterstützt, ist?
 
@Telefunky Ich verstehe nicht so ganz was Du mit Deinem Posting meinst. Ich nehme natürlich digital auf, versuche aber mit Plugins etwas analoge Wärme reinzubrigen, weil es in meinen Ohren einfach besser klingt. Sehr zu empfehlen sind z.B. der Vintage Warmer oder die Abbey Road Plugin Serie. Früher habe ich sogar wirklich noch auf Band aufgenommen und fand digitale Aufnahmen anfangs total kalt und leblos.

Zurück zum Thema: Natürlich gilt bei der Aufnahme auch in Punkto Gitarre: "Garbage in, garbage out!"
Wenn einer mit 'ner Aldi-Strat ankommt, dann wird man die im Studio vielleicht klangtechnisch etwas verbessern können, aber auf das Niveau einer American Standard kann man die mit den tollsten Plugins beim besten Willen nicht bringen. Ich bin nur nicht sicher ob die Unterschiede zwischen einem guten alten und einem guten neuen Instrument (baugleich) im fertigen Mix deutlich erhalten bleiben, da ich mir gut vorstellen könnte, dass die wichtigen Nuancen eventuell verloren gehen. Vielleicht gibt es ja ein Plugin, mit dem man künstlich etwas Voodoo mit einstreuen kann. ;)
 
@Telefunky Ich verstehe nicht so ganz was Du mit Deinem Posting meinst. ...
nur zur Erklärung und ohne gross vom Instrumententhema abzulenken: die Aufzählung hat sich halt extrem klischeehaft gelesen.
(und es gibt hier nicht wenige Beiträge, die genau dieses schematische Vorgehen zur Arbeitsmaxime erklären)
Zumindest eins der Abbey Plugins ist von Softube - keine schlechte Adresse... ich hab auch was von denen ...
und es oft wieder von der Spur genommen - hat zwar einen gewissen Klangcharakter, aber unterm Strich matscht es.
Imo wird in der Branche mit photorealistischen Oberflächen gern gemauschelt. ;)

cheers, Tom
 
Dabei waren das damal (meist) neue Instrumente :eek:
Das sagte ich bereits ;)
Letztendlich kann man nur mutmaßen, weil es keinen direkten A/B-Vergleich mit heutigen neuen Instrumenten geben kann. Man kann aber die alten guten Gitarren mit den neuen guten Gitarren vergleichen. Und ich kenne mindestens 2 alte Gitarren, die klanglich und spieltechnisch bessser abschneiden als neue Gitarren.

Und natürlich gibt es heute noch Gitarristen die ihre Gitarren so wie früher clean in den Amp spielen :)
 
nur zur Erklärung und ohne gross vom Instrumententhema abzulenken: die Aufzählung hat sich halt extrem klischeehaft gelesen.
(und es gibt hier nicht wenige Beiträge, die genau dieses schematische Vorgehen zur Arbeitsmaxime erklären)
Ich habe mir das alles über die Jahre größtenteils durch "Trial and Error" und durch die Literatur von Friedemann Tischmeyer angeignet.

Zumindest eins der Abbey Plugins ist von Softube - keine schlechte Adresse... ich hab auch was von denen ...
und es oft wieder von der Spur genommen - hat zwar einen gewissen Klangcharakter, aber unterm Strich matscht es.
Imo wird in der Branche mit photorealistischen Oberflächen gern gemauschelt. ;)

Ich benutze meistens den RS124 Kompressor und das Brilliance Pack.

Jetzt aber wieder back to topic... :redface:
 
Das sagte ich bereits ;)
der Satz war rein rhetorisch um aus der Aufnahme-Nummer rauszukommen... :p

Letztendlich kann man nur mutmaßen, weil es keinen direkten A/B-Vergleich mit heutigen neuen Instrumenten geben kann.
neue Instrumente scheinen heute in erheblich höherer 'Auflage' gefertigt zu werden, da sind die Holzquellen natürlich variabler.
Ich habe mal folgende Strategie angewandt:
bei Fender Bässen wird in Anzeigen wegen des Produktions-Stempels oft der Halsquerschnitt gezeigt.
Von einem mir bekannten (wirklich gut klingenden) 70er Modell ausgehend, habe ich einfach bei neueren Instrumenten auf ein möglichst ähnliches 'Struktur-Muster' geachtet.
Und siehe da: klingt. Bissel weniger mojo, aber soundmässig ein grosser Schritt in die richtige Richtung.

cheers, Tom
 
Also ich find: Je älter die Gitarre, umso besser spiel ich. Zumindest fühl ich mich da am wohlsten drauf. Allerdings funktioniert das nur bei Gitarren, die bei/mit mir gealtert und dadurch ein Teil meiner Geschichte sind :D

Ansonsten fehlt mir ehrlich gesagt die Erfahrung. Ich hab noch nie auf so einer Legende gespielt....
 

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