Anfänger Ü40 ohne jede musikalische Vorerfahrung vorhanden (ggfs. -> Eure Erfahrungen, Tipps)?

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Wünsche auch viel Erfolg. Den Hinweis mit dem richtigen Setup bei einer neuen Gitarre würde ich aber ernst nehmen. Gerade, wenn man selber als Anfänger keine Ahnung davon hat. Eine gute Saitenlage und Bundreinheit einzustellen ist für einen Gitarrenservice eine Sache von 10 Minuten und kostet vielleicht 30 €. Wenn beides nicht vorhanden sein sollte, macht man sich das (Anfänger-)Leben einfach unnötig schwer. Vielleicht ist ja auch werksmässig schon alles in Ordnung. Weiss man nur eben nicht und kann man am Anfang auch nicht selber beurteilen.

keep on übin`
 
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Mein Tipp

Sinnfragen auslassen - auch hier im Forum - für technische Aspekte ist’s ok oder zur Unterhaltung.

Und einfach machen. Evtl lässt du es halt wieder sein. Oder machst weiter. Was soll’s?
 
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So wie ToFo seine als Motivation und Situation beschreibt, kommt mir das seehr bekannt vor. Oder ist der Wunsch, sich an der Gitarre auszuprobieren, in unserem Alter normal? :gruebel:

Ich habe mich nach einiger Zeit des eigenen Übens und Ausprobierens dazu entschieden, doch Unterricht bei einem Lehrer zu nehmen. Hier kann ich den Beiträgen von OliverT und klaatu nur zustimmen: Das entscheidende ist die (Eigen)Motivation! Und es ist hilfreich, wenn man in die richtige Richtung geschubst oder auch mal gebremst wird...;)

Ich wünsche Dir viel Spaß und gutes Gelingen! Einfach machen...:great:
 
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Auch wenn ich mich wiederhole (das ist bei Opas nun mal so :opa:) ... das Alter ist nicht wichtig, aber die Motivation, dass du es "von innen heraus" wirklich willst!
Ich habe überhaupt erst erst im Ruhestand angefangen ... und es macht jeden Tag mehr Freude ... :)
 
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Zu Alt gibt es nur im Kopf.
Wie schon einige male erwähnt macht das Können die Menge an Übung aus, die du hinter dich bringst. Wenn du jeden Tag 1 Stunde übst, wirst du recht schnell besser sein, wie ein 20 Jähriger der nur täglich 10 Minuten übt.
Und das Wort Talent, bedeutet doch nix anderes wie, das man Übungen bis zum erbrechen hinter sich gebracht hat, so das man nicht mal im Ansatz über das erlernte nachdenken muss, wenn man es abruft.
Ich hab noch von niemand gehört der ohne viel Üben super gut geworden ist. Na ja, vielleicht ein Savon (Inselbegabter), aber die zählen nicht.

Was natürlich sein kann, ist das der eine konzentrierter und mit mehr Spaß lernt, was den Lernerfolg natürlich beschleunigt; zumindest gegenüber demjenigen, der sich zum Üben zwingen muss.
Aber auch hier eignet man sich durch Üben Fähigkeiten an.

Doch das alles geht eben davon aus, das man echt gut auf dem Instrument werden will. Dabei vergisst man aber auch, das es genug Musiker gibt, die auch ohne spezielle Fähigkeiten sehr erfolgreich wurden. Mir ist nicht bekannt das einer von den Beatles als Ausnahmemusiker auf seinem Instrument gilt oder gegolten hat. Eigentlich haben die nur Basics gespielt, aber die halt gut arrangiert. Es gibt echt viele Musiker die keine besonderen Fähigkeiten haben, aber eben die Grundlagen gut beherrschen.
Wie @dubbel schon gesagt hat: Spaß an der Musik bedeutet nicht das man super gut auf dem Instrument sein muss. Fürs Lagerfeuer mit nem Kasten Bier braucht es wirklich nicht viel ;)
 
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[...] Gitarrenspielen interpretiere ich da einfach anders. Weniger wegen der geistigen Fähigkeit. Aber wenn ich zB die Finger nicht mehr so beweglich hinbekomme, als wie wenn ich von klein auf angefangen hätte, dann klingt es eben sch****. Deswegen meine Frage nach eventuellen Erfahrungen. Ich kenne mich nicht aus und bevor ich mir zu viel vornehme, frage ich eben.

Hallo ToFo,

auch ich habe 50+ begonnen, auch ich hielt lange die spieltechnische Seite für das Schwierigste. Als Teenager hatte ich ein paar Barrégriffe drauf und etwas Geklimper ohne Lehrer. Dieses bisschen "Erfahrung" (oh je ... Fehleinschätzung) stand mir jetzt, beim ernsthaften Lernansatz als Mittfünfziger, schwer im Weg: Die Fehler von damals sind für mich nicht leicht wegzutrainieren. Jetzt bin ich im 4. Jahr und glaubte zuerst, dass ich mein bis heute, 2022, Erreichtes per Übezeit, gutem Lehrer und Motivation doch im ersten Lehrjahr hätte erreichen können müssen, tralala ... ;) Rückblickend schätze ich es so ein, dass ich in diesem Zeitraum weiter gekommen wäre, wenn ich als absoluter Anfänger begonnen hätte. Mein Schraubstockgriff und die Daumenhaltung sind nur zwei von vielen schlechten alten Angewohnheiten. Aber es wird spür- und über den individuellen Ton ganz klar hörbar besser. Das zu erleben ist wunderschön!

Die erforderlichen "geistigen Fähigkeiten", wie du schreibst, sind gegenüber der manuellen Geschicklichkeit nicht zu unterschätzen. Unser Instrument trägt seinen Tonvorrat ziemlich willkürlich über das Griffbrett verstreut. Die meisten Töne sind mehrfach vorhanden, das macht die meisten Aufgaben komplex. Gegen die Tönezahl einer Gitarre (6 Saiten x 21 bis 24 Bünde) erscheint die Klaviatur eines Konzertflügels schlank, logisch und geradezu lächerlich simpel (88 Tasten und genauso viele Töne, linear wie ein Zahlenstrahl und ebenso zuverlässig, zum Spielen der Note musst du einfach nur die richtige Taste herunterdrücken, alle Töne mit Vorzeichen hat dir der Klavierbauer schwarz angemalt, die weißen Tastenpaare E-F und B-C stechen visuell sofort heraus). Das Gitarrengriffbrett treffsicher zu befahren lernen ist Multitasking pur und für mein Erleben DIE große Herausforderung der ersten Jahre für Kopf, Gedächtnis, Konzentration. Die Finger finden sich dann schon rein, wenn du einen guten Lehrer hast, der dir deine Fehler rechtzeitig aufzeigt, ehe sie sich einschleifen, und dich an den richtigen Stellen zu bremsen (!) versteht. Das Bremsen haben andere vor mir im Thread auch schon benannt, doch vor drei Jahren hätte ich sie einfach noch nicht verstanden...

Umgekehrt finde ich es wunderschön zu spüren, wenn du lange Zeit als absolut unmachbar empfundenes dann doch aus der Hand schlenkern kannst. Wenn sich Kreise schließen, Knoten platzen, getrennt antrainiertes zusammenfindet, dein Ton wächst, Musikmomente und lange Grooves im Raum schweben. Das ist eine herrliche Erfahrung, und die wirst du immer wieder erleben. Gitarre lernen und Musik machen: Zwei Dinge, die die Zeit erfühlbar machen. Ich wünsche dir viel Freude damit!!!

Herzliche Grüße
Pit
 
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Na dann werd ich mal schauen, wie weit ich komme. Morgen kommt meine erste Gitarre und dann geht das strukturierte Üben los ;-)
Ich hoffe, die hast du nicht auf dem Flohmarkt gekauft oder blind im Internet bestellt. Denn es gibt sehr schlechte Gitarren, auf denen man nie was lernt oder sich sich Fehler angewöhnt, die man sich nur schwer abtrainieren kann.
 
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*edit*
Ist doch weiter oben (#28) schon geklärt - 1x Squier Affinity Strat. Alles gut, wird schon.
 
Grund: edit -> Vollzitat Vorpost
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Instrument trägt seinen Tonvorrat ziemlich willkürlich über das Griffbrett verstreu
nur als Anmerkung, dem wohnt schon eine innere (mathematische und musikalische) Logik inne, nicht nur bei standarttuning. Ist beim Klavier eben einfacher:rolleyes:.
 
nur als Anmerkung, dem wohnt schon eine innere (mathematische und musikalische) Logik inne, nicht nur bei standarttuning. Ist beim Klavier eben einfacher:rolleyes:.
Grundsätzlich ja, aber es ist eine hohe Herausforderung für die Fähigkeit zum Multitasking. Zumindest solange die vielen Vorschriften nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind, muss man zur Ermittlung der richtigen Stelle auf dem Griffbrett immer mehrere Zahlenmuster parallel ÜBEREINANDER addieren, um zur nächsten Note zu gelangen: Skala (Moll-/Dur, Pentatonik/Volltonleiter), die Sitzplätze des Grundtons, der oberfiese Halbtonversatz zwischen den Saitengruppen 1-2 und 3-6, der die Patterns verzerrt. Ja, mittlerweile kenne ich die einzelnen Theorien dahinter. Während des Spielens nützen die mir aber (noch) nicht viel, weil VIELE Regeln, Mustervarianten, Irregularitäten GLEICHZEITIG und fehlerfrei angewendet werden müssen, um die nächste Note auf dem Griffbrett zu finden.
Das bedeutet: üben, üben üben.

Meine Finger finden, durch all die Tonleiterübungen, den nächsten Ton meist schneller als mein Kopf (= meine Botschaft an den Threadersteller) - ABER ohne das Kopf-Verständnis nicht wirklich zuverlässig, auch auch nicht mit wirklicher Kontrolle/Verständnis/Einfühlung fürs musikalische Geschehen.
 
Meine Finger finden, durch all die Tonleiterübungen, den nächsten Ton meist schneller als mein Kopf
weisst du, auch an @ToFo , sich die Sachen theoretisch klar machen ist eine Sache. Die andere Sache, beim spielen selber, ist, mMn., daß man sich davon auch wieder "befreien" sollte. Wir reden hier von Musik und die "hört" man. Das ist das A und O, wieder meine Meinung, klingt das, was ich spiele, passt es, hört es sich richtig an. Die Noten auf dem Griffbrett zu kennen, ist aber eigentlich eine Grundlage, die man nach 1 bis 2 Jahren drauf haben sollte, ohne gross darüber nachzudenken. Leider hab ich kein Patentrezept, für den Einzelnen, wie man das am besten macht. Für mich war es jedenfalls kein Problem. Ich glaube, mit der Suchfunktion kann man hier auch einen entsprechenden Thread mit Tipps dazu finden.
Ich spiel ja nicht vom Notenblatt, aber wer das will, muß die Noten doch auf dem Griffbrett quasi ruckzuck umsetzen können:rolleyes:. Aber auch ohne Notenblatt, ist es gut, das drauf zu haben. Dann gehen Theorie und Praxis auch verständlich gut zusammen.
Nur Geduld, das kommt alles mit der Zeit, nur nichts erzwingen:).
Micky
 
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Danke! Auch wenn ich gerne so eine steile Lernkurve wie viele andere hier hätte - da ich nicht aufhören möchte, muss ich meine Lernkurve so akzeptieren, wie sie ist. Es dauert solange, wie es dauert.
Ich hatte einen vielseitig ausgebildeten ersten Lehrer, der auch vielen Profis geholfen hat. Menschlich und altersmäßig auch alles gut. Aber ich verstand seine Erklärungen, besonders die Musiktheorie, nicht. Seine Sätze klebten eng am Wortlaut der Lehrbücher, ich dachte, "Wo bleibt die didaktische Reduktion? Die erläuternde Umformulierung?" Seine handwerklichen Erwartungen überforderten mich. Bei mir geht wenig Multitasking. Darum muss ich meine Lernprozesse überwiegend in kleinen und sauber voneinander getrennten Schritten organisieren. Diese Lehrweise liegt Lehrer Nr. 1 nicht wirklich. Eher der Typ "Coach für Profis" denn Anfängertrainer. Ich steckte immer tiefer fest, dachte oft ans aufhören. Zweieinhalb Jahre brütete ich über einen Lehrerwechsel nach, sah die Fehler aber auf meiner Seite, stand irgendwann so mit dem Rücken zur Wand, dass ich nach dem ersten Covid-Lockdown doch noch den Lehrer wechselte.

Rückblickend war das die richtige Entscheidung. Mein zweiter Lehrer sieht manche Dinge lockerer als der erste und ist bei anderen Themen strenger. Monatelang hat mir der Ärmste erst einmal den Kopf sortiert, Grundlagen wiederholt, die Theorie in (mir) verständliches Deutsch übersetzt und nach und nach auch in die größeren Zusammenhänge eingepasst. Er zeigt keine Scheu vor Wiederholungen. Ein fachlich ebenso breit aufgestellter Musiker wie Nr. 1 mit einer Engelsgeduld.
Etwa seit Jahresbeginn 2022 vernetzen sich nun auch in mir die Zusammenhänge. Nach einem halben Jahr Zusammenarbeit wurde sogar meine Lernkurve sanft steiler. Toll zum Beispiel, was nebenbei mit meinen Fingern passiert: Geläufiger, selbstverständlicher, Phrasieren und Quervibrato gehen jetzt los, mit weniger Nachdenken darüber. Mir fällt ein Stichwort zu einer Spieltechnik ein, ich probiere das aus, und es fällt mir jetzt tendentiell leichter als bei früheren Versuchen, warum auch immer. Ohne dass wir viel darüber geredet hätten, integriere ich das Abdämpfen unerwünschter Saiten in meine Übungen. Neulich dudelte der Lehrer damit Oktaven á la Wes Montgomery zu meiner Rhythmusgitarre, meinte noch "das ist nicht leicht" und jetzt (schön heimlich:D:moose_head:), übe ich Oktavzupfen mit abgedämpften Zwischensaiten ein paar Mal täglich in Zeitlupe zuhause, bin schon ein wenig schneller geworden und werde ihn eines Tages damit überraschen, dass ich diese unausgesprochene Anregung aufgenommen habe.
Ich finde es schade für meinen ersten Lehrer, dass er die Früchte seiner Arbeit mit mir nicht ernten kann. Er hat mir vieles beigebracht, und ich konnte es noch nicht anwenden. Derzeit macht mir das Spielen soviel Spaß wie noch nie, und ich bin dankbar und froh darüber.
Hier im Forum staune ich darüber, wie viele Menschen sich ohne Gitarrenlehrer ans Lernen setzen. Dabei werden doch zig handwerkliche Fehler ins Muskelgedächtnis einprogrammiert.
Der nächste Hänger wird kommen, so ist das beim Lernen, aber ich weiß jetzt im Groben, wie ich persönlich vorgehen muss, wenn es partout nicht weitergeht. Und das heißt natürlich NICHT, dann wieder den Lehrer zu wechseln. Was passt, passt.
 
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ich probiere das aus, und es fällt mir jetzt tendentiell leichter als bei früheren Versuchen, warum auch immer.
man schreitet halt voran, und neue Sachen gelingen einem schneller und flüssiger. In meinem Alter(66) entdecke ich auch immer wieder Neues. Durch die angesammelte Erfahrung, die jeder macht, öffnen sich immer neue Türen und es entstehen immer wieder neue Ahaeffekte.

wie viele Menschen sich ohne Gitarrenlehrer ans Lernen setzen. Dabei werden doch zig handwerkliche Fehler ins Muskelgedächtnis einprogrammiert.
einen Lehrer hatte ich auch nicht, aber dafür einen "Mentor", von dem ich viel über das Wesen des Gitarrespielen gelernt hab. Was mir auch geholfen hat, war, anderen Gitarristen auf die Finger zuschauen und zu "hören", was bei denen dann so rauskam. Also , Augen und Ohren überall offen halten, von fast jedem Gitarristen kann man was lernen. Zu den handwerklichen Fehlern, jeder hat seine eigene Herangehensweise und entwickelt somit auch seinen eigenen Stil (Tone:)). Nicht alles, was lehrbuchmässig angepriesen wird, muß für einen selber auch richtig sein. Solange es klingt und man sich keine Sehnenscheidenentzündung holt, ist doch alles okay,
Micky
 
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Ich hatte damals mit 35 Jahren ohne musikalische Vorerfahrung und jemals ein Instrument zu spielen mit der Orgel angefangen. Ich musste also lernen erst einmal Noten zu lesen, dann mit Händen und Füßen umzusetzen. Ein mühsamer Weg. Aber es geht. Du solltest dein Alter nicht als Limitierung sehen, sondern als Vorteil. Wer wird ernsthafter an das Instrument herangehen, ein Kind das von seinen Eltern dort angemeldet wurde, oder du der das Instrument lernen will? Ich denke einmal du wirst ernsthafter und Zielstrebiger sein.

Eins ist sicher, du wirst viel Frust dabei erleben und dich oft fragen ob es Sinn macht. Vermutlich wirst du es nicht mehr schaffen ein Konzertgitarrist zu werden der neue Maßstäbe setzt. Aber du kannst ohne Probleme in einigen Jahren ein guter Spieler sein der Spaß dabei hat. Zumindest dann, wenn du konsequent am Ball bleibst.

Ich kannte jemanden der hat mit 91 Jahren angefangen Posaune zu spielen und hat sogar nach einiger Zeit bei Auftritten der Bläser mitgespielt. Er war vielleicht nicht der Weltbeste Posaunenspieler, er sagte aber dass er es mehr bereuen würde es nicht probiert zu haben.

Also träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!
 
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@rmb Genau das meine ich ja. Man soll es Versuchen und wenn man scheitert oder merkt es passt nicht, dann ist das besser als sich im Sterbebett zu ärgern, dass man es nicht versucht hat.
 
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Hmmm.. einige Beiträge, die ich zuletzt hier gelesen habe, verunsichern mich doch ein wenig. Sie bewegen sich auch recht weit weg von der Eingangsfrage des TE, aber gut, jeder setzt andere Schwerpunkte und Ziele bei seinem Lernen. Ich unterscheide beim Gitarre spielen vier Typen:
  1. Ganz grundsätzlich geht es doch ganz vielen Menschen, die Lust auf und Freude am Gitarrespielen haben, zunächst einmal darum, bestehende Stücke nachzuspielen - also so, wie eine Tabulatur oder ein Leadsheet das vorgibt. Dazu brauche ich relativ wenig Griffbrett-Theorie und noch weniger Musiktheorie. Das ist, ohne abwertend klingen zu wollen, Malen nach Zahlen. Backen mit Backmischung. Stricken nach einem Muster aus der Modezeitschrift. Daran haben viele Menschen große Freude, und sie freuen sich eben daran, wenn sich das, was sie spielen, so anhört, wie die Musik, die sie leben.
  2. Dann gibt es viele Menschen, die wollen sich einfach nur auf der Gitarre begleiten, wenn sie singen. Die sind im E-Gitarrenbereich vielleicht nicht so häufig, aber so jemand braucht Griffbilder von Akkorden, Anschlagmuster, aber ebenfalls relativ wenig Griffbrettkenntnis und auch nicht allzu viel Musiktheorie. Typischer Fall im Akkustik-Bereich, nicht nur unter Anfängern.
  3. Dann gibt es Leute, die wollen, wie in der Klassik, alles was sie spielen wollen, von schriftlichen Aufzeichnungen perfekt reproduzieren. Die brauchen eventuell Notenkenntnis, auf jeden Fall sehr viel Übung und etwas Theorie schadet gleichfalls nicht.
  4. Zu guter Letzt, so sehe ich das jedenfalls, gibt es angehende Musiker, die wollen improvisieren, transponieren, kreativ sein, vielleicht Stücke arrangieren, Neues erschaffen. Die wollen, unabhängig vom konkreten Genre, spielen wie Jazzmusiker. Also eine bestehende Akkordfolge variieren, mit Umkehrungen und Umspielungen arbeiten und so weiter. Die brauchen Griffbrettkenntnis, Akkordkenntnis, das Wissen um Umkehrungen, die brauchen Musiktheorie, Tonarten, Skalen, Leitern. Dieses Wissen um improvisierende Musik lässt einen zu einem Musiker werden, der nahtlos überall einsteigen kann, der kurz zuhört und dann mitspielt. Im Blues, im Rock, im Jazz sowieso.
Einige der letzten Beiträge bezogen sich ganz klar auf den vierten Typus. Der dritte Typus kann, wenn er gut ist, alles, was der vierte kann.

Aber als Anfänger werde ich mich doch zunächst regelmäßig in den Bereichen 1 und 2 tummeln und erst sukzessive, wenn mir die grundlegende Spieltechnik und die Handhabung des Instruments vertraut sind, in Bereich 3 oder 4 wagen. Für drei oder vier brauche ich auch Kenntnis von Stücken, muss erst einmal eine Weile reproduziert haben, um einen Ausgangspunkt zu haben.

Man muss ohnehin davon ausgehen, dass viele Musiker, die mit Erfolg und Freude ihrer Leidenschaft nachgehen, die vier Bereiche auch teils intuitiv und aus musikalischem Gefühl heraus bearbeiten und diesen rein akademischen, theoriebetonten Ansatz, eher zur Erklärung als zum Lernen verwenden.

Es ist ein wenig wie in der Schule: Die besten Schüler konnten es vorher schon; die, die es nie konnten, tun sich schwer, aber die Schule rühmt sich derer, die alles schon anderswoher mitbrachten.
 
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Einige der letzten Beiträge bezogen sich ganz klar auf den vierten Typus. Der dritte Typus kann, wenn er gut ist, alles, was der vierte kann.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht bei diversen Instrumenten, dass man am besten alles können sollte, da alles miteinander verzahnt ist. Wer mit Noten nicht spielen kann, der wird ohne Noten nicht besser spielen. Wer Akkorde spielen kann, der wird ohne Musik theoretisches Wissen diese nicht clever nutzen können. Wer meint ohne Noten/Vorlagen spielen zu können, der hat noch nie die cleveren hoch ausgearbeiteten Stücke gespielt.

Im Grunde kann ein guter Musiker alle Bereiche zumindest in den Grundlagen abdecken. Wer streng vom Blatt spielen kann, der wird sich nicht aus dem Konzept bringen lassen wenn er mal aus dem Ablauf kommt und einen Fehler macht, er wird seine Erfahrung nutzen und einfach zum nächsten Takt improvisieren. Wenn einem beim improvisieren die Ideen ausgehen, dann kommt einem ein Fragment in den Kopf das man mal gespielt hat und nutzt dies... Und so weiter.

Diese Abgrenzung von Gruppen ist wie ich finde nicht zielführend. Natürlich muss man sich irgendwann entscheiden wo man sich langfristig am meisten mit beschäftigen will, aber Grundlagen aus allen möglichen Bereichen sollte man sich zumindest einmal anschauen.
 
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@ToFo
Gerade im Alter ist es wichtig die Motorik beim Gitarre spielen langsam und richtig aufzubauen. Eine sehr gute Adresse hierfür, ist m.E. der Maestro Ernesto. Was das betrifft lassen seine Lernvideos keine Zweifel wie man zu der richtigen Haltung kommt. Er hat eine klassisches Ausbildung und kann systematisch anleiten, wie man seinen Spiel aufbaut. Natürlich hat er auch E-Gitarrenkurse. Du bekommst jede Woche ein Videolink zum runterladen (brauchst also später kein Internet um zu üben und die Sachen sind immer abrufbar), einen Zugang zum privaten Forum für Fragen und natürlich PDF-Dateien und MP3 zu den Übungen. Schau dir dazu mal sein 12-Wochen-Kurs an (ich bekomme keine Provision):
https://www.gitarrenlinks.de/egitarrenkurs/12wochen_1und2infolge.htm
 
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