Besser statt mehr - Gedanken zum upgrading

  • Ersteller Gitarrensammler
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"Das Bessere ist der Feind des Guten" trifft sicherlich auch auf Gitarren, Amps, Pedale etc. zu.

Nun hat das Bessere aber zwei Komponenten, eine Objektive und eine Subjektive. Und gerade die subjektive Komponente macht uns ja das Leben schwer, da sie von ganz vielen Parametern beeinflusst wird sie nicht immer rational erklärbar sind. Ich kenne so Fälle aus eigener Erfahrung; die Gitarre die ich heute Hip fand war ein halbes Jahr später auf der Abschussliste. Ich habe es glaube ich schon mal irgendwo geschrieben, von meinen Gitarren sind 30% Keeper, 15% Player und der Rest wird immer wieder mal verkauft oder ersetzt.
Generell finde ich es aber okay, das man sich upgraded, ist ja auch bei Auto, Wohnungen, Häuser oder gar Urlauben nichts unübliches.
 
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Die Frage, ob man heute etwas veräußert ist letztlich viel weniger relevant, als jedweder Gedanke über die Sinnhaftig- und Nachhaltigkeit einer Neuanschaffung. Und das ist gut so.

Ich meine damit nicht, dass die Idee Etwas weniger Genutzes zu verkaufen eine Schlechte ist, sondern vielmehr, dass die Sättigung des Marktes und die ingnorante Behäbigkeit potenzieller Kunden diese Intention in dekadenter Weise maximal torpediert. Und in der Hinsicht überlagern sich "Opfer- und Täterprofile" bzw. sind beliebig austauschbar, dies registrieren aber nur reflektierte Zeitgenossen.

Es gibt derzeit massig Freds, die genau darüber Zeugnis ablegen. Als Bestandteil unserer Wohlstandsgesellschaft die sich kollektiv an ihren Luxusproblemen abarbeitet und sich gleichermassen über sie echauffiert wird man unmissverständlich und nachdrücklich mit dem eigenen Konsumverhalten und allen damit zusammenhängenen Konsequenzen konfrontiert. Ich kotze selbst darüber, aber es heilt in unmissverständlich kompromissloser Weise.
 
Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich das alles richtig verstanden habe, was Du geschrieben hast, aber ich löse das ideologische Problem für mich dadurch, dass ich Teile meines "Werkzeugkastens" verliehen habe: Ein Kumpel brauchte auch am Zweitwohnsitz ein paar Instrument zum Üben, da stehen jetzt drei hochwertige Instrumente von mir, die ich aktuell nicht einsetze. Wenn ich sie wieder mal für einen Bandeinsatz brauche, dann kann ich sie halt jederzeit wiederholen.
 
Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich das alles richtig verstanden habe

Solltest Du mich meinen: Nein.

Besitz ist Etwas, das auch energetische Bindungen erzeugt, auch wenn das Gear außer Sichtweite ist. Mich würde das unterbewusst "beschäftigen". Ich brauche an der Stelle einen klar abgesteckten Rahmen, wiegesagt, das gilt für mich, soll keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben!

Mir ist bei meinem Zeug wichtig, dass die Identifikation über alle dazugehörigen Aspekte stimmt. In meinem Falle, es sind fünf Elektrische (was ich durchaus als viel empfinde, obwohl es schonmal mehr war), ist es so, dass die Nutzung der einzelnen Teile in Zyklen, je nach aktueller Vorliebe stattfindet. Und eben dazu muss das Gear auch verfügbar sein.

Dabei ist es zwar so, dass eine der Gitarren mein All Time Favourite ist, die anderen aber in ihrer jeweiligen Domäne trotzdem die Nase vorn haben.

Am meisten aber geniesse ich das Gefühl sehr gute Instrumente zu besitzen was das GAS in gesunden Grenzen hält. Will heißen: Klar gibt es immer noch tolle Angebote, die einen Reiz auslösen. Aber dieser Reiz übersteuert nicht mehr die Vernunft, die zuvor die Frage stellen darf "Brauche ich das, oder will ich das?" Auch Wollen ist legitim, aber mein Bedarf an Impulskäufen soll sich in sehr engen Grenzen bewegen.

Bisschen OT, aber ich denke es passt noch zum übergeordneten Thema ;)
 
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Nö, gar nicht OT. Jetzt habe ich (hoffentlich) verstanden, was Du meintest, und das deckt sich sehr mit meinem "Besitzverhalten" vom "Werkzeugkasten". Ich habe tolle Instrumente nicht gekauft, weil sie vorhandenen schon zu ähnlich waren oder weil ich halt doch nicht in einer Metalband oder einem Flamencoensemble spiele. Und für manche Instrumente habe ich erst nach 20 Jahren die Möglichkeit gefunden, sie dafür einzusetzen, wofür ich sie (günstig) gekauft hatte - einfach, weil das Ensemble nicht zustande kam.
 
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Es gibt derzeit massig Freds, die genau darüber Zeugnis ablegen. Als Bestandteil unserer Wohlstandsgesellschaft die sich kollektiv an ihren Luxusproblemen abarbeitet und sich gleichermassen über sie echauffiert wird man unmissverständlich und nachdrücklich mit dem eigenen Konsumverhalten und allen damit zusammenhängenen Konsequenzen konfrontiert. Ich kotze selbst darüber, aber es heilt in unmissverständlich kompromissloser Weise.

isso ...
Ganz entziehen ist schwer, voll hingeben imho nicht gut.
Irgendwas dazwischen ist so mein Motto.

"Unsere" Welt funktioniert leider eben so, dass minimum 50% aller produzierten Güter überflüssig sind ( wenn man es streng sieht noch viel mehr ), und nur dem Zweck dienen, dass eine möglichst hohe Beschäftigung gibt. Es gibt wenige Bedürfnisse die von selbst kommen, der größte Teil ist animiert.

Anders wäre es natürlich, wenn alle sich stark beschränken und sich die Arbeit teilen.... Dann käme man auch mit einer 5 Std Woche aus :)
 
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Ein Schritt in Richtung upgrading ohne Erhöhung der Anzahl ist getan.

Die Höfner Verythin CT hat ein Freund übernommen und die Gibson ES 335 dot figured aus dem Memphis Customshop ist da.
Mir war die dot lieber als die Version mit den Blockinlays, weil die bei der ES immer etwas klein und mickrig ausfallen. Dann lieber gleich die dots.
Die dreiteiligen Blockeinlagen der Höfner sind schon sehr attraktiv, aber das alleine rechtfertigt nicht, sie zu behalten, zumal ich ja noch eine 1966er Höfner mit denselben Einlagen habe.
Optisch also keine große Veränderung in der Sammlung, aber sonst?

Die ES ist wirklich großartig, vom Sound her nicht mit der Höfner zu vergleichen. Die Pickups haben viel mehr Power bei klaren Höhen und dazu kommt ein wirklich schönes Sustain.
Das ist nicht nur auf die Bauweise sondern sicher auch auf die Top-Einstellung der Gibson zurückzuführen.
Da singen die Töne über das ganze Griffbrett hinweg.

Ein absoluter Klassiker in einer Linie mit Les Paul und Stratocaster zu nennen.

Upgrade gelungen! Was diesen Gitarrentypus betrifft gibt's daher keine Verbesserungswünsche mehr.

VORHER:

22 Höfner Verythin CT 28.jpg


NACHHER:

24 Gibson ES 335 Custom Shop Dot Cherry 32.jpg
 
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Das ist nicht nur auf die Bauweise sondern sicher auch auf die Top-Einstellung der Gibson zurückzuführen.

Glückwünsche zum und viel Spaß mit dem neuen Instrument. Aber: Wenn Du meinst, dass das Setup bei der Höfner nicht optimal war - weshalb hast Du die nicht überarbeiten lassen?

Ich durfte mal auf einer Sylvesterfeier mitten in Finnland auf einem abgelegten Haus eine mintige 1968er 335 spielen. Ein unvergessliche Sylvesterfeier...
 
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"Unsere" Welt funktioniert leider eben so, dass minimum 50% aller produzierten Güter überflüssig sind ( wenn man es streng sieht noch viel mehr ), und nur dem Zweck dienen, dass eine möglichst hohe Beschäftigung gibt. Es gibt wenige Bedürfnisse die von selbst kommen, der größte Teil ist animiert.

Im Gitarrenbereich kannst du getrost von 90% Überfluss ausgehen. Das Problem liegt inzwischen, wie fast in allen Bereichen, an der etablierten und angeblich so wünschenswerten Produktvielfalt. Dort kann man als Verbraucher aber auch gut und einfach ansetzen. Man kauft nur nach Bedarf, prüft ständig Kosten/Nutzen (vor allem: Wie oft benutze ich was? Wie oft werde ich es benutzen? Brauche ich es wirklich?) und vermeidet tunlichst den Sammeltrieb.

Anders wäre es natürlich, wenn alle sich stark beschränken und sich die Arbeit teilen.... Dann käme man auch mit einer 5 Std Woche aus :)

Die Natur sieht beim Menschen nicht mehr als 3 Stunden Arbeit (Nahrungsbeschaffung) am Tag vor, das Level würde schon ausreichen um hier einiges zu verändern und der (Live)Musik und Freizeitgestaltung eine völlig neue, bessere, Bedeutung zu geben.
 
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Glückwünsche zum und viel Spaß mit dem neuen Instrument. Aber: Wenn Du meinst, dass das Setup bei der Höfner nicht optimal war - weshalb hast Du die nicht überarbeiten lassen?

Sicher hätte ich aus der ohnehin guten Höfner noch mehr rausholen können, aber ich bin nicht derjenige, der Pickups tauscht oder sonst groß modifiziert.
Letztlich wäre doch immer der Wunsch nach dem "Original" geblieben.
Das Bessere ist immer der Feind des Guten und die Gibson ist in jeder Hinsicht besser, was man zum vielfachen Preis ja auch verlangen kann.
Ein direkter Vergleich wäre hier unfair.
 
Die Natur sieht beim Menschen nicht mehr als 3 Stunden Arbeit (Nahrungsbeschaffung) am Tag vor, das Level würde schon ausreichen um hier einiges zu verändern und der (Live)Musik und Freizeitgestaltung eine völlig neue, bessere, Bedeutung zu geben.
Und dabei ist bestimmt noch nicht mal der Anteil Automatisierung angerechnet, den die Natur vermutlich nicht vorgesehen hatte :) Naja... spätestens in 20-30 Jahren muss man sich wirklich mal Gedanken machen, wenn künstliche Intelligenz auch Jobs unnötig macht, von denen heute noch niemand denkt, dass sie überflüssig werden könnten. 10% Arbeitslose gehen durch. Bei 30% kommt so einiges ins Wanken. Es gäbe ja Möglichkeiten. Auch Maschinenarbeit lässt sich besteuern.... Aber wozu sich Gedanken und Konzepte für die Zukunft machen, und dann noch für die Allgemeinheit ;-) ich denke in Zukunft bleibt zumindest mehr Zeit für andere Dinge, zum Beisp. Gitarre spielen
 
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Dann käme man auch mit einer 5 Std Woche aus :)
Die Natur sieht beim Menschen nicht mehr als 3 Stunden Arbeit (Nahrungsbeschaffung) am Tag vor, das Level würde schon ausreichen um hier einiges zu verändern und der (Live)Musik und Freizeitgestaltung eine völlig neue, bessere, Bedeutung zu geben.
Wo habt ihr denn diese Zahlen her? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit 3h / pro Tag den Magen voll bekommt. Man muss ja im Sommer irgendwie hamstern gehen, in Winter gibt's sonst nichts zu Futtern.

Anders wäre es natürlich, wenn alle sich stark beschränken und sich die Arbeit teilen
Ich glaube, die Rechnung geht nicht auf. Wenn sich alle beschränken würden, würden Dinge (z.B. Gitarren) nicht in so großer Stückzahl hergestellt und wären damit viel teurer.
Ich z.B. habe mir eine echt geile E-Gitarre für <500€ inkl. Versand/Zoll aus den USA gekauft und bin damit so zufrieden, dass ich nicht das Bedürfnis nach einer weiteren habe. Wenn es aber nicht so viele Menschen gäbe, die sich 10 Gitarren in die Wohnung stellen, hätte ich eine Gitarre in der Qualität niemals für so wenig Geld bekommen, sondern hätte Jahre dafür schuften müssen.

Ich glaube zwar auch, dass unsere Überflussgesellschaft kein gutes Ende nehmen wird, aber hauptsächlich aus umwelttechnischen Gründen.
 
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Die Höfner Verythin CT hat ein Freund übernommen und die Gibson ES 335 dot figured aus dem Memphis Customshop ist da.

Heute haben die beiden hübschen Roten zum ersten mal zusammengefunden. Wir haben etwas gejammt und da ist meine Ex auf die Neue getroffen.
An sich eine schwierige Situation, aber was soll ich sagen - reine Harmonie!
Die haben sich gleich gemeinsam aufs Sofa geworfen. Keine Dissonanzen zu hören.

Wie es halt oft mal vorkommt - wenn man die beiden betrachtet stellt man fest, dass die Neue oben rum die ausgeprägteren Rundungen hat und dort wo die Alte schon recht weiß ist, noch tiefschwarz glänzt.:rolleyes:

Aber sonst ist schon festzustellen, dass ich nach wie vor einen bestimmten Typ von Schönheit bevorzuge - oder?

Gibson ES 335 + Höfner Verythin 02.jpg
 
Und dabei ist bestimmt noch nicht mal der Anteil Automatisierung angerechnet, den die Natur vermutlich nicht vorgesehen hatte :)

Digitale Automatisierung, Automatisierung selber gibt's seit über 150 Jahren, die fing mit der industriellen Revolution an, die Digitalisierung spätestens seit den 1950ern. Vorgesehen hatte die Natur gar nichts davon, dafür haben wir ja alle unsere Zivilisationskrankheiten bekommen und züchten sie noch immer über Dummheit und Bequemlichkeit selbst ;)

Naja... spätestens in 20-30 Jahren muss man sich wirklich mal Gedanken machen, wenn künstliche Intelligenz auch Jobs unnötig macht, von denen heute noch niemand denkt, dass sie überflüssig werden könnten.

Die könnten heute schon damit anfangen z.B. Juristen und Mediziner zu ersetzen. Machen sie nicht, stattdessen wird seit Jahrzehnten lieber Arbeit auf den Kunden umgelagert und uns das Ganze als Fortschritt verkauft, siehe z.B. Bankgeschäfte. So bin ich mir relativ sicher, dass wir schon in ein paar Jahren keine Kassierer und Filialleiter mehr kennen werden, weil man sie wegrationalisiert hat.

Wo habt ihr denn diese Zahlen her? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit 3h / pro Tag den Magen voll bekommt. Man muss ja im Sommer irgendwie hamstern gehen, in Winter gibt's sonst nichts zu Futtern.

Die stammen von Biologen. Die können dir sehr genau sagen, wie lange z.B. andere Primaten wirklich mit der Nahrungssuche verbringen und wie lange dafür ein Mensch unter normalen Bedinungen bräuchte (merke: Überpopulation ist keine normale Bedingung).

Mit dem Überfluss ist es eben so eine Sache, natürlich sind die Umweltprobleme eklatant. Trotzdem glaube ich, dass gerade in westlichen Industrienationen zunehmend weniger konsumiert werden könnte, wenn man das Bewusstsein für die Probleme schärft, die damit verbunden sind.
Es ist letztlich auch ein Gefühl von Freiheit, das mit wenig Besitz verbunden ist.
Beispiel Gitarrenbereich: Lieber jemand mit einem einzigen Röhrenamp und 1-2 Klampfen, 2 Bodentretern der gut spielen kann, als jemand der alles davon dutzendfach besitzt, aber noch nicht einmal offene Akkorde richtig greifen kann.
 
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Leute, ihr seid gerade dabei, mein Thema mit Sozial-Philosophien zu kapern. Das hat nix, aber auch gar nix mehr mit der ursprünglichen Überlegung zu tun.
 
Lieber jemand mit einem einzigen Röhrenamp und 1-2 Klampfen, 2 Bodentretern der gut spielen kann, als jemand der alles davon dutzendfach besitzt, aber noch nicht einmal offene Akkorde richtig greifen kann.

Ja, stimmt schon. Das Thema gab es ja schon öfter. Ich sehe aber im Vergleich zu anderen Konsumgütern Gitarren oder Amps nicht unbedingt als Wegwerfartikel. Zumindest ab einer bestimmten Stufe. Es wird immer einen Abnehmer geben, der das Teil gebraucht kaufen wird. Ggf. wird der Preis nach unten korrigiert, aber Viele Gitarren sind einfach "im Kreislauf des Gebrauchtmarktes". Alte Schuhe o.ä. wirft man ja eher weg.

Die Frage des Threads, "Besser statt mehr" ist ja individuell zu stellen.
"Besser" ist zum einen eine Frage der persönlichen Einschätzung und zum anderen auch eine Frage des Geldbeutels.

Nicht zuletzt auch eine Frage der Herangehensweise.

Die Frage nach den spielerischen Qualitäten kann man stellen. Jemand, der 3 Wochen spielt wird zwar auch feststellen, dass Gitarre A besser oder anders klingt als Gitarre B - nur alleine bringt ihm das nichts. Das Ergebnis wird so oder so bescheiden klingen.

Spielt jemand seit ein paar Jahren, wird er sicher nicht alle Nuancen aus einem Instrument herausholen können wie ein Profi, aber der erkennbare Nutzen eines besseren Instruments kann für ihn erkennbar sein. Wie viel oder ob überhaupt besser ein Instrument ist, ist dann wieder ein Thema für sich.
Allerdings haben - und da schließt sich der Kreis des Themas - auch 5 ( oder X ) unterschiedliche Instrumente Ihren Reiz oder Berechtigung.

Bei mir z.B. ist es so, dass ich anstelle der 5 Budget Gitarren + Upgrades auch eine Custom Shop hätte kaufen können oder anstelle von 3 kleinen Amps einen"richtigen". Mache ich aber nicht. Ich mag es auch verschiedene Richtungen bedienen zu können wenn ich Lust darauf habe, und zwar mit einem mehr oder weniger authentischen Sound.

Wenn jemand sowieso nur einen Stil spielt, braucht er das natürlich nicht.

Ja, natürlich wird dann 5 x Holz verbraucht und 5 x transportiert usw.
Insofern ist meine Herangehensweise vielleicht ökonomisch sinnvoll, nicht aber zwangsläufig ökologisch. Dafür kaufe ich nicht 10 paar Schuhe im Jahr und hole jedes Jahr ein neues Handy etc. Gemessen am Durchschnitt ist meine CO2 Bilanz sogar einigermaßen gut vertretbar ;-) An so etwas denke ich zwar nicht jeden Tag, weil ich auchnicht in einer Höhle wohnen möchte, aber ich behalte das schon im Auge.

Ja, ich könnte auf einiges Equipment verzichten, möchte es aber nicht. Ich habe so meine Preisobergrenzen für bestimmte Dinge, weil ich bei allem was darüber hinausgeht inwzischen keinen Unterschied mehr sehe, und wenn nur mit der Lupe - und ich hatte den Vergleich zw. Gitarren für 300 ( gebraucht ) und dem zehnfachen dessen
 
Spielt jemand seit ein paar Jahren, wird er sicher nicht alle Nuancen aus einem Instrument herausholen können wie ein Profi, aber der erkennbare Nutzen eines besseren Instruments kann für ihn erkennbar sein. Wie viel oder ob überhaupt besser ein Instrument ist, ist dann wieder ein Thema für sich.
Allerdings haben - und da schließt sich der Kreis des Themas - auch 5 ( oder X ) unterschiedliche Instrumente Ihren Reiz oder Berechtigung.

"Besser" heißt in diesem Zusammenhang für mich ausschließlich: "Auf dieser Gitarre kann ich mit meinem Können den Klang, den ich will, zuverlässiger (öfter, sicherer) erzeugen als auf einer anderen."
Bei Konzertgitarren habe ich da zum Besipiel die Erfahrung gemacht, dass es wirklich Instrumente gibt, die "zu gut" für mich sind. 5000 Euro-Gitarren mit Sandwich-Decken reagieren so sensibel auf die Anschlagstärke, dass ich die Lautstärke einzelner Töne nicht unter Kontrolle habe. Das war für mich so ähnlich wie mit einem Motorrad zu fahren, das einem einfach zu heftig beschleunigt und bei dem man immer das Gefühl hat, es fährt mit einem statt umgekehrt.
 
Das "upgrading" individuell unterschiedlich zu beurteilen ist natürlich legitim. Was dem einen der heilige Gral, ist dem anderen vielleicht herzlich wurscht.

Den Zusammenhang mit dem Können zwingend herzustellen, finde ich aber verfehlt. Ein mittelmäßiger Gitarrist kann auch Freude dran haben, besonders schöne, edle Instrumente zu besitzen und daraus Motivation zur Weiterentwicklung beziehen.
So mancher Profi, der die Gitarre vielleicht mehr ausreizen könnte, sieht die als reines Werkzeug und möchte sich gar nicht die Mühe machen, darauf besonders aufzupassen, oder sein mit Musik verdientes Geld dafür auszugeben.
Der stellt vielleicht eher eine Kosten/Nutzen Rechnung an, als der reine Liebhaber des schönes Gerätes.

Ich sehe auch keine Veranlassung, mich mit besonderen Fertigkeiten zum Besitz einer Gitarre qualifizieren zu müssen.
Haben wir als mittellose Jugendliche nicht immer gedacht, dass die alten Säcke unsere Traumautos, die bessere Sportausrüstung und auch die besseren Gitarren gehabt haben, obwohl wir doch so viel mehr damit zustande gebracht hätten?
 
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"Besser" heißt in diesem Zusammenhang für mich ausschließlich: "Auf dieser Gitarre kann ich mit meinem Können den Klang, den ich will, zuverlässiger (öfter, sicherer) erzeugen als auf einer anderen.

Ich sage ja, dass es individuell ist. Jeder hat spezielle Anforderungen, unterschiedliches Spielniveau ...


Bei Konzertgitarren habe ich da zum Besipiel die Erfahrung gemacht, dass es wirklich Instrumente gibt, die "zu gut" für mich sind. 5000 Euro-Gitarren mit Sandwich-Decken reagieren so sensibel auf die Anschlagstärke, dass ich die Lautstärke einzelner Töne nicht unter Kontrolle habe.

Da kann ich nicht mitreden, klingt aber plausibel. Wobei man das auch als Herausforderung sehen kann ;-)
 
Ja, natürlich wird dann 5 x Holz verbraucht und 5 x transportiert usw.
Insofern ist meine Herangehensweise vielleicht ökonomisch sinnvoll, nicht aber zwangsläufig ökologisch. Dafür kaufe ich nicht 10 paar Schuhe im Jahr und hole jedes Jahr ein neues Handy etc. Gemessen am Durchschnitt ist meine CO2 Bilanz sogar einigermaßen gut vertretbar ;-) An so etwas denke ich zwar nicht jeden Tag, weil ich auchnicht in einer Höhle wohnen möchte, aber ich behalte das schon im Auge.

Wer sagt denn, dass beides eine Berechtigung hat? Hat man früher wirklich schlechter gelebt, weil man als Mann nur 3 Paar Schuhe und 2 Anzüge im Schrank hatte?
Warum haben so viele berühmte Gitarristen mit 3-5 Instrumenten ihre gesamte Karriere über Jahrzehnte, teilweise bis heute, bestritten?
Ich denke man hat den Dingen früher mehr Wert beigemessen, heute sind die durchschnittlichen Gehälter höher und die Gitarre spart man sich i.d.R. nicht mehr über ein Jahr vom Mund ab, dafür ist aber vieles verloren gegangen, was gutes (kreatives) Gitarrenspiel ausmacht, weil vielen die Zeit dafür fehlt.

Ja, ich könnte auf einiges Equipment verzichten, möchte es aber nicht. Ich habe so meine Preisobergrenzen für bestimmte Dinge, weil ich bei allem was darüber hinausgeht inwzischen keinen Unterschied mehr sehe, und wenn nur mit der Lupe - und ich hatte den Vergleich zw. Gitarren für 300 ( gebraucht ) und dem zehnfachen dessen

Nicht nur auf das Gitarrenspiel bezogen, aber ich denke mir da immer: Du hast nur zwei Hände, was willst du mit Krempel der fast nur unbenutzt herumsteht? Nach diesem Motto muss man eigentlich konsumieren, seinen Konsum hinterfragen: Neukäufe besser abwägen.
 

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