Der Resonator-Gitarren-User-Thread

  • Ersteller peter55
  • Erstellt am
Für mich bedeutet "Resonatorgitarre spielen" eigentlich immer Slide spielen, oder zumindest überwiegend, also Slide mit gegriffenen Passagen dazwischen. Da ist eine etwas höhere Saitenlage zumindest am Anfang ganz nützlich. (Wenn man erst mal das Gefühl dafür entwickelt hat, kann man im Prinzip auf allem Sliden was Saiten hat ;))

Wenn du sie nur "benutzt" und normale Sachen drauf spielen willst, da geht eigentlich alles, da muss man einfach ausprobieren was darauf gut klingt, das ist letztlich Geschmackssache. Blind Boy Fuller fällt mir grad ein, der hat immer eine National Duolian oder Triolian "normal" gespielt ... schöne Fingerpicking-Sachen, Stilrichtung Piedmont Blues, Ragtime-Blues.

National Cones habe ich schon bei BTM Nürnberg gekauft, auch Thomann hat sie immer wieder mal, sind aber oft ausverkauft. Teures Zeug, hat aber zumindest bei meinen eigenen Umbauten immer was gebracht, mal mehr mal weniger je nach Grundsubstanz des Instruments.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir ist es eigentlich auch so das ich mit der Reso nur Slide Stücke spiele. Da Du die Saitenlage für eine Reso eher sehr tief gemacht hast, ich habe meine extra höher gemacht E 3,5 e 3,0, deshalb gehe ich davon aus das Du keine Slide Sachen spielst.
Im Prinzip kannst Du auf der Reso alles spielen wozu du Lust hast. Die National Cones sind gut, habe meine auch umgebaut (gekauft bei "T"), und es hat für mein Empfinden auch was gebracht, die Töne singen jetzt mehr, mein originaler Cone ist etwas
steifer und härter im Klang, aber deshalb auch nicht schlecht, nur anders halt.
 
Danke euch beiden!! Meine Gitarre ist eine Tricone und die sind einzeln leider nicht lieferbar bei Thomann.. Ich habe jetzt mal bei BTM-Müchen eine Anfrage gestellt,mal sehen was die mir Antworten.
Ich versuche mich auch am Slidespiel etwas, es gefällt mir sehr gut und ich finde es geht noch so zu spielen. Mit einem geraden Silde etwas schlecht, daher habe ich mir ein konkaves gekauft. Die Saitenlage musste ich aber runter nehmen, es war echt sehr schwer sauber zu spielen. Wenn ich nicht ganz am Bund vorne gegriffen hatte, war es schon unsauber.
 
und gestern habe ich noch die mittlere Abstützung unter dem verlängerten Teil des Gitarrenhals entfernt. Was echt eine Überraschung in Klang mit sich brachte. Ich dachte die Tiefen würden mehr werden, von wegen die Höhen singen nun richtig. Sie klingt insgesamt freier und deutlich länger nach.

Mit dem Entfernen der Stützen wäre ich sehr vorsichtig - die Kräfte, die Saiten bei "normalen" Gitarren verursachen, wirken bei einer Reso auch - und hier eben vor allen Dingen auf den Hals bzw. die Konstruktion im Inneren des Gitarrenkorpus. Da würde ich also auf jeden Fall Saitenlage/Halskrümmun/etc beobachten, nicht nur den Klang. Die Teile sind an sich ganz gut "durchkonstruiert" sein knapp 100 Jahren, so viele überflüssige Teile sind nicht drin - und ich kenne auch keine sonstigen Modding-geheimtipps, dass das eine Sache ist, die man so macht... kann sein, dass du als erster was entdeckt hast, aber andererseits auch ein Element "wenn es so viel bringt, warum hat das sonst noch keiner gefunden".

Was definitiv den Ton macht, ist ein guter Cone - im Zweifel die National Originale aus den USA bestellen und Zoll/Steuer zahlen, das lohnt sich trotzdem.
 
Der Entschluss, sich eine Reso zuzulegen, ist immer richtig!

Wichtig ist aber, dass man sich von vornherrein klar darüber ist, dass man nicht versuchen sollte,eine Reso wie eine "normale" Gitarre klingen lassen zu wollen.

Das wäre nicht "Sinn"/ "Charakter" einer solchen Gitarre. Gerade bei einer Tricone kann die Versuchung dazu groß sein. Insbesondere beim Sustain sollte man nicht übertreiben. Der Übergang von einer "gut" klingenden Reso zu einer schlecht klingenden normalen Steelstring kann manchmal sehr schnell gehen.

Ich selbst habe zwei Johnsons, eine 998 und eine 994, die mir teilweise fast zu "schön" klingen.
 
Danke für diesen Einwand und Erklärungen. Ich habe im Video über die Herstellung bei National-Resophinic gesehen, dass diese nur zwei Abstützungen im Körper haben. Diese zwei Stützen hat meine an den gleiche Stellen und zusätzlich noch eine dritter in der Mitte. Bei meiner war diese mittlere Stütze auch nicht wirklich fest und hatte sich gelöst, da dachte ich bevor ich sie festklebe mache ich sie mal raus. Du kannst aber recht haben und ich werde es mal beobachten und vielleicht wieder zurück bauen. Ich muss auch sagen das ich mir die Cones und die Brücke genau angesehen und angepasst hatte. Die Auflagen hatten vom Farbauftrag "Rotznasen" an der Unterseite und der Cone lag nicht plan darin auf. Eventuell liegt ja auch drin der Klanggewinn.

Die haben einen seltsamen Kleber verwendet, die Platte für den Gitarrenpin hatte sich auch schon abgelöst.
 
"Schöner" Klang ist relativ ... und ohnehin Geschmackssache ... ;)
Natürlich klingt z. B. ein Stahlblechbody etwas "harscher" als einer aus Messing oder gar Neusilber. (Und Holz-Resos sind nochmal eine Welt für sich).
Aber auch z. B. meine 1929er National Triolian klingt trotz Stahlblechbody ausgesprochen "schön", bei entsprechenden Stücken und entsprechend sauber gespielt :)
Ob es "schön", oder eben "erdig", "dreckig" oder was auch immer klingt ist letztlich vor allem eine Sache des Stils den man grad spielt und vor allem der Spielweise ... und ich finde es gar nicht so einfach, so "mit Schmutz" zu spielen so dass es wirklich nach was klingt ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Halbwegs plan aufliegende Resonatoren sind in der Tat gut, biegen geht schlecht - Standard-Prozedur ist es eher, die Teile ein bisschen zu drehen und dann oben drauf zu tappen - dort wo es am wenigsten klappert is es am geradesten/besten. Aber exakte Wissenschaft ist das auch nicht, die Teile sind ja nie 100% plan (die Gitarre auch nicht).

Nachgefragt zum Verständnis - Kleber? Der Bridge/Gurpin/etc. sind bei meiner nur geschraubt, geklebt ist "dran" und "drinnen" eigentlich nix... nur "oben" (also Griffbrett etc.). Nur so Interessehalber.
 
Ich mach dir mal ein Bild davon, ist denke ich einfacher. Dauert aber vielleicht komme ich am WE dazu die Gitarre zu öffnen.
So wie du es mit den Cones beschrieben hast habe ich es auch gemacht, solange hin und her gedreht bist das beste Ergebnis raus gekommen ist. Zusätzlich hatte ich diese Brücke (ich hoffe sie heist so?) von den Farbresten befeit. Diese hatten an der Unterseite, wo sie auf den Cone gesteckt werden, noch richtige Rotznassen und lagen nicht eben auf dem Cones auf.
Gestern hatte ich auch diese Stütze wieder reingeklebt und der Klang hatte sich nicht verändert. Ich denke die Verbesserung kamm durch die Überarbeitung der Brücke. Es sind auch zwei Schaubenköpfe übergestanden, die hatte ich auch besser versenkt. Dazu habe ich das Senkkopfloch ewas erweiter und nun sind die Schauben ganz plan. Die Cones liegen nun voll auf. Wenn ich das Bild mach zeige sieht man diese beiden Schrauben und ihr versteht es dann sicher welche ich meine.
Der Tip mit dem BTM Gitarrenladen war super, diese haben noch ein Tricone-Set und senden es mir zu! Ich bin gespannt wie sich dadurch der Klang verändert.
 
Ja, BTM in Nürnberg ist gut. Verhältnismäßig kleiner Laden, aber gute Auswahl, nette Leute (ich glaube alle auch selbst Musiker), und eine gute eigene Gitarrenwerkstatt denen man im Gegensatz zu manchen anderen auch eine gute Reso anvertrauen kann. Find ich gut, sowas in der Nähe zu haben (aber sie versenden auch).
 
Ich hoffe es klappt mit den Bilder und ihr könnt es sehe? Da sollte es erkennen können, was da geklebt ist und welche beiden Schrauben ich eben versenken musste.
Heute kam auch die National Cones an und sind eingebau. Ich habe sie mal gewogen:
Original
National:
Die Cones passen genau rein, ich musste nur das klein Löchlein, oben drin, ein bisschen erweitern.
Um einen Vergleich zu haben hatte ich ein paar Stücke vor dem Umbau aufgenommen und danach die Selben. Es ist schon ein Unterschied zu hören. Die National Cones klingen z.b deutlich länger nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
möchte hier gerne meine neue Mitbewohnerin vorstellen: Eine National Style O, 12th Fret.
Habe sie gebraucht erworben, Bj. 2004, ausgestattet mit einem etwas besseren Cone, einem Highlander PU und einem extrem flachen Humbucker (Flatpup) von Elmar Zeilhofer.
Hier gleich meine erste Frage: Welche Saiten empfehlt ihr? Spiele vorwiegend aber nicht ausschließlich Slitde. Im Moment sind 13er drauf. Und gibt es da irgendwas einzustellen, um den Klang zu optimieren?
Einen Soundcheck findet man im Akustik-Blueser Thread...

DSC01900.jpg
DSC01901.jpg
 

Anhänge

  • DSC01900.jpg
    DSC01900.jpg
    163,9 KB · Aufrufe: 114
Gratuliere zur neuen Mitbewohnerin!
(Die Schwester davon, allerdings ohne Pickup, steht grad neben mir und guckt ganz eifersüchtig ;))

Ich spiele für gemischtes Spiel - überwiegend Slide aber mit vielen gegriffenen Passagen - auch am liebsten 13er Saiten. Manchmal 80/20 Bronze, manchmal GHS DYM Boomers (Tipp von einem Profi) je nachdem was mir auf dem jeweiligen Instrument besser gefällt. Da ich viele Melodielinien auf den hohen Saiten spiele, nehme ich dafür teilweise auch dickere, für die 1. eine 15er, und für die 2. eine 18er ... hat sich gut bewährt.

Viel Spaß mit der Neuen!
 
Grundsätzlich würde ich immer Saiten nmehmen, die sich angenehm spielen lassen.
Natürlich braucht aber eine Reso einen gewissen Saitendruck, damit sie richtig klingt.

Auf meinen Reso sind eigentlich grundsätzlich 12er Sätze, meistens meine ganz normalen Lieblingssaiten, D'Addario EXPs.
Ab und an 13er, aber eher ausnahmsweise.

Von entscheidender Bedeutung ist aber, und ich weise darauf nach dem Anhören Deines Beitrages im Blueser - Thread hin, auch das benutzte SLide. Mir scheint, dass das von Dir benutzte Slide viel zu dünn ist, weshalb die Töne auf den hohen Saiten in Deinem Tonbeispiel relativ schen ell absterben.

Gerade eine Reso braucht aber, insbesondere bei dicken Saiten ein dickes Slide.

Auch bei dünneren Saiten ist aber ein dickes, schweres Slide immer von Vorteil.

Allerdings muss es absolut perfekt passen, soinst wird es ein K(r)ampf.....
 
Gerade eine Reso braucht aber, insbesondere bei dicken Saiten ein dickes Slide.
Da magst Du wohl Recht haben. Benutze dieses Teil sonst auf der E-Gitarre, dort ist es ok, wenn der Sound "ein paar Haare" hat.
Habe noch ein anderes, wesentlich dicker und aus Bronze, das klingt aber etwas dumpfer, was mir nicht so gefällt...

Darüber hinaus ist mir die Saitenlage am Sattel auch etwas flach, 7 - 12 Bund ist ok aber bis zum 5ten ist man doch recht schnell auf den Bünden, wenn man nicht aufpasst.
 
Auch bei dünneren Saiten ist aber ein dickes, schweres Slide immer von Vorteil.
Allerdings muss es absolut perfekt passen, soinst wird es ein K(r)ampf.....
Oh ja ... da kommt Freude auf, wenn man während einem flotten Song alle paar Takte das Slide an der Flucht hindern muss ;)
Ich hab mir grad auch extra noch ein optimal angepasstes bei Daddy Slide machen lassen.

Habe noch ein anderes, wesentlich dicker und aus Bronze, das klingt aber etwas dumpfer, was mir nicht so gefällt...
Das wundert mich jetzt etwas ... ich spiele fast nur dicke Slides aus Bronze, aber dumpf klingt da nix ...
Vielleicht mal mit anderen Saitenarten probieren, ich habe da klanglich ziemliche Unterschiede festgestellt bei meinen Experimenten mit verschiedenen Saiten ...
 
Sehr richtig.

Denn eigentlich klingt ja nicht das Slide, sondern die Saiten.

Eigentlich ist ein Slide ja ein frei beweglicher Sattel. Auch beim Sattel (und bei der Stegeinlage) beeinflusst das Material den Klang der Saite, je nachdem wie weit das Material das freie Schwingen der Saite ermöglicht oder eben nicht.

Meine Devise ist seit Jahren: E - Gitarre Glas (auch sehr dick), normale A - Gitarre (da sogar umso mehr!) und Reso Metall.

Ich habe zwar lange Zeit auch alles mit einem Glasslide gemsacht machen müssen), aber jetzt habe ich seit kurzem sauch ein "Daddy Slide" und die Probleme, die ich mit meinem Metrallslide hatte (zu schwer und zu lang) sind vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
National Resophonic Nummer 20.000 - das Design kann man mögen oder nicht, aber toller Blick hinter die Kulissen und ein wenig Erklärung, warum die Teile so teuer sind:

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Hallo,

ich suche eine Stegeinlage (oder Bezugsquelle dafür) für meine Resonatorgitarre Johnson 998E.
Die jetzige Stegeinlage ist im Biscuit eingesetzt, und besteht aus weichem Holz, auf das die eigentliche Saitenführung aus schwarzem vermutlich etwas härterem Holz aufgeleimt (oder auf ähnliche Weise befestigt) ist. Führungsnuten für die Saiten sind in dieses schwarze Holz eingefeilt.

Ich benöte eine neues solches Teil, also die Stegeinlage im Biscuit.

Kann man sowas auch aus einem Rohling aus Knochen zufeilen? (Ein Rohling, wie er für Stegeinlagen in Western- oder Konzertgitarren verwendet wird.) Würde sowas klanglich funktionieren?
Oder, benötigt man zwangsläufig etwas aus Holz?

Gruss


Leider gibt es kein Resonator-Gitarren-Board. Wo passt diese Frage am besten hin?
 
Zuletzt bearbeitet:
B
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Crosspost

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben