Eigenes Ding machen, oder anbiedern?

  • Ersteller DarkStar679
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der bassist scheint bedenken zu haben, daß wir nie auftreten werden, weil unsere musik keiner hören will (zumindest nach seiner meinung).
ansonsten gefällt es ihm schon, was wir machen.

Sprich vielleicht mal mit dem Kollegen über seine (verzerrte) Wahrnehmung - falls Ihr in der Vergangenheit Gigs hattet, werden auch in Zukunft wieder welche kommen. Durch Corona müssen wir halt durch, und das hat nix damit zu tun, ob eine Band ein Publikum finden kann oder nicht. Keiner, der noch recht bei Trost ist, spielt grade Gigs.
 
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Man sollte sich überhaupt nicht die Illusion machen, dass eine nennenswerte Menge Leute Kunst oder gar Instrumentalakrobatik erleben wollen.

Ich hab in den frühen 80ern mit der damaligen Band Sachen von ELP und eigene Klassikbearbeitungen gemacht. Das war musikalisch sicher hochstehend und "wertvoll" aber ein breites Publikum haben wir damit nicht erreicht. Es kamen zwar immer andere Musiker mit Schulterklopfen und Anerkennung, aber sonst hat´s niemanden wirklich interessiert.
Mit der Band davor haben wir Rock gespielt und da war immer was los, auch wenn wir nicht so toll waren. Aber wir hatten einen Sänger mit langer Mähne. Das war schon die halbe Miete!:m_git1:

In den letzten Jahren bewegt sich in meiner Heimatstadt wieder einiges am Bandsektor und es gibt eine Menge engagierter Lokalbesitzer, die Musikprogramme machen.
Diese Auftrittsmöglichkeiten hätten wir uns früher gewünscht! Dennoch spielen sehr gute Bands oft vor einem blamabel kleinen Publikum, in dem sich zudem immer wieder andere Musiker finden.

Darum geht´s nur um den eigenen Spaß, der aber zugegeben höher ist, wenn vom Publikum was zurück kommt, womit wir wieder genau in diesem Teufelskreis wären ......:gruebel:
 
Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, was Publikumsorientierung mit "Anbiedern" zu tun hat...

Überlegt euch, welche Musik ihr warum machen wollt. Dann überlegt euch, ob dafür Kompromisse nötig sind. Dann überlegt, ob ihr die eingehen wollt.

Eine Band, die nur für sich spielt, würde ich nicht sehen wollen. :weird: Eine Band, die Ihr Ding macht, aber eben für mich und die anderen im Publikum, dagegen schon. :great:
 
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falls Ihr in der Vergangenheit Gigs hattet,
wir haben bisher kleine proberaum-konzerte gegeben, teilweise vor wählerischem publikum und die resonanz war fantastisch.
von bester live sound, über krasser sound, bis hin zu ungewohnt, war alles dabei. aber das ist proberaum, mit einem gut aus tariertem sound.
ob das live klappt, wissen wir bisher nicht.
jedenfalls macht mich die kritik der fremden zuhörer optimistisch.
 
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der bassist scheint bedenken zu haben, daß wir nie auftreten werden, weil unsere musik keiner hören will (zumindest nach seiner meinung).
ansonsten gefällt es ihm schon, was wir machen.

Solche Bedenken sollte man nicht haben. Ich selbst staune immer wieder wofür es alles Publikum gibt. Wenn ich z.B. an meine ersten Auftritte denke ....
Egal, es hat Spaß gemacht und dem Publikum auch. Wir haben das erste Konzert in einem kleinen Gemeinderaum gehabt. Da waren nur Freunde da, wenn es denen gefällt ziehen die mehr usw..
 
Gibt eigentlich nur drei Alternativen: Top 40 Band und Geld verdienen, die Ochsentour mit eigenem Material und mit bekannten Sachen Aufmerksamkeit erregen und dann Eigenes einstreuen und die Reaktion beobachten. Nur Eigenes spielen hat ein höheres Risiko aber erfüllteres Befinden. Wie heißt es so schön...No risk No Fun...
Gruß Adalbert
 
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ich bin ganz klar auf der "risk" schiene unterwegs....mein ganzes leben schon.
der schlagzeuger und ich, wir sind auf dem standpunkt, je verrückter und krasser, je besser.
der bassist ist eher ein freund des klassischen strophe, refrain, bridge gedanken, um das publikum zu befriedigen.
 
Kreativität macht nur Arbeit.
jede band sollte ausschliesslich top 40 cover Nummern spielen und den Profis das komponieren etc. überlassen, die haben das gelernt, seit sie mit 6 jahren auf die Akademie geschickt worden sind.

anbiedern bereitet dich ausserdem aufs leben vor, wenn du deinem chef sagen willst, wie toll er ist.

warum also ein eigenes ding machen? das bringt nur ärger.
 
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Die Kompromisse, die man in einer Band eingehen muss, sind dann wahrscheinlich schwieriger als die mit dem Publikum.
Die Frage ist dann, ob der Basser trotzdem dahinterstehen könnte, oder ihr Kompromisse eingehen wollt, und das Publikum erst einmal langsam heranführen wollt. Beides könnte auch nach hinten losgehen. Ein Alleinstellungsmerkmal zu haben kann schon gut sein.

Demokratie und Kunst haben wenig miteinander zu tun imo. Irgendeiner muss entscheiden.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Top 40 Band und Geld verdienen, die Ochsentour mit eigenem Material und mit bekannten Sachen Aufmerksamkeit erregen und dann Eigenes einstreuen und die Reaktion beobachten.

In einem TOP-40-Programm Stoner-Noise-Rock einstreuen? Da kann ich mir die Reaktionen gut vorstellen, dringend in einem Käfig spielen :)

Obwohl, ich habe mal auf eine Hochzeit für Geld den DJ gemacht und musste immer abwechselnd Flippers und Metallica spielen. Ging auch. Aber Hochzeit ist was spezielles.
 
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Das dachte ich mir schon.
 
Mach ein Einladung Konzert für Family and Friends .... nimm Eintritt zur kosten Deckung und spiel ein paar Dinger, die jeder kennt und viel von eurem Zeug. Und dann seh weiter...du weißt doch wie es geht, 2 Zuschauer sind dir schon mal auf jeden Fall sicher, Ehrensache, egal was ihr spielt :great:. Aber Planung dürfte derzeit noch schwierig sein :redface:
 
was ist sinnvoller.
eine eigenständige musik machen, für die man ggf. kein publikum findet, oder lieber was gängiges, was jeder gerne hört?
...
ich stehe auf dem standpunkt....eigenständig sein, selbst, wenn es keiner hören will.
jetzt nochmal ernsthaft - die einzige frage, ist die, warum man Musik macht.

es gibt zwei extreme, die beide legitim sind, und dazwischen ist enorm viel platz:

ich kann als Künstler die Musik machen, die ich im kopf hab, kreativ sein, mich ausdrücken, also mein ding machen.
da ist allerdings die Wahrscheinlichkeit gering, dass ich damit ein grosses Publikum anlocke.
wohlgemerkt: wenn ich den richtigen nerv treffe, und die umstände entsprechend sind, dann kann das auch ein erfolg werden.
ist eben unwahrscheinlich.

oder ich will kohle machen. dann bin ich entweder ein hochbezahlter star, oder ich spiele das, was die Leute hören wollen, was kommerziell ist, wo die Leute auf den Bierbänken stehen. massentauglich eben.

geht auch.

kommt auf die Motivation an - schwierig wird's nur, wenn man sich nicht einig wird.
 
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Gibt's so Käfige eigentlich im Thomannsortiment? ;-)
 
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Der Mittelweg ist es, zwischen weiß und schwarz gibt es eben auch grau. Und wie ein geschätzter Kollege hier im Forum @robbert immer zu sagen pflegt: man muss eine Menge Frösche küssen....:D;)
 
es gibt zwei extreme,
ich kann als Künstler die Musik machen, die ich im kopf hab, kreativ sein,

oder ich will kohle machen. .
ich mußte ja extra ein zweites bandprojekt gründen, weil band 1 so cover gedöns gemischt mit eigenen songs machen möchte.
und band 2 die stoner rock schiene befährt.

mein eigentliches interesse ist der stoner rock.....und da wollte ich eigentlich keine kompromisse bezüglich vom publikum eingehen. bei band 1 mache ich ausreichend kompromisse.
 
Irgendwann ist der eigene Stil gerade hip. Dann hat man gute Chancen im Mainstream unterzukommen weil man authentisch ist. Das kann im schlimmsten Fall natürlich Jahre/Jahrzente dauern. Aber ist angeblich wie in der Mode... alles kommt irgendwann wieder... (Gibt ja irgendwie so ne Theorie vom Antizyklischen Verhalten das sich abhebt. Weiss aber nicht ob man das 1:1 auf selbstgemachte Musik übertragen kann)
 
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