Erster Eigenbau - Les Paul Standard - WiP

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Hallo Forum!

Nach Intoxicates wahnsinnig gelungenem Selbstbau hat mich das Fieber auch erwischt. Ich hab lange hin und her überlegt und jetzt war es so weit. Ich hab mich dazu entschieden, mir eine Les Paul selbst zu bauen und werden den Bau so gut es geht hier um Forum vorstellen, vielleicht kann ich ja damit noch jemanden verführen ;)

werzeuge.jpg


Alles begann mit einer Einkaufstour durch den Baumarkt. Ich habe mir ein paar grundsätzliche Werkzeuge besorgt, die für den Gitarrenbau benötigt werden. Das sind wie gesagt nur einige wenige Werkzeuge, da kommt sicher noch eine Menge dazu, aber für den Anfang sind diese Beschaffungen einfach unumgänglich. Hier eine kleine Auflistung, damit jeder, der mit dem Gedanken eines Selbstbaus spielt, eine kleine Übersicht bekommt. Die Liste erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. :)

1. Oberfräse

Nachdem ich mir zunächst eine Alpha-Tools Oberfräse gekauft hatte und diese defekt war, hab ich in den sauerer Apfel gebissen und mir eine doppelt so teure geholt. Es handelt sich hierbei um eine Bosch POF 1100. Ein Fräser ist mit dabei, im Gegensatz zur Alpha Tools Fräse läuft sie um einiges ruhiger und auch leiser.

Preis: 79.90 €

2. Schraubzwingen

Fürs erste hab ich mir drei Schraubzwingen besorgt, sie sind nicht übermäßig groß, um die Decke auf den Korpus zu verleimen und Werkstücke festzuspannen reichen sie allerdings gut. Die weiter benötigten Schraubzwingen werd ich mir im Verwandten-Kreis zusammensuchen.

Preis: 6.95 € pro Stück

3. Schleifpapier

Zehn Blatt in 100er und 120er Körnung. Das auch nur für den Anfang. Um dem Korpus den Grundschliff zu verpassen, reichen sie gut.

Preis: 0.45 € pro Stück

4. Stechbeitel

Es handelt sich hierbei um einen Stechbeitel von Kirschen in gerader Ausführung, 8mm breit. Ideal für Inlay-Arbeiten und extrem scharf. :)

Preis: 12.15 €

5. Lineale

Ich habe einen Schreinerwinkel, ein normales Metalllineal 30 cm und eine Schiebelehre gekauft. Um ein längeres 1 m Lineal werde ich nicht drumherumkommen.

Preis: etwa 20 € zusammen.


Bezüglich des Holzes laufen aktuell noch die Verhandlungen mit dem Tonholzhändler. Bisher hab ich einen Body Blank und eine Halskantel für jeweils 70 €. Die Decke soll geflammtes Ahorn werden, mit dem Preis bin ich noch am hadern. Sobald es Bilder gibt, werd ich sie hier posten.

Aktuell bin ich dabei, die Oberfräse zu testen da ich bisher noch nie mit einer solchen gearbeitet habe. Ich habe die Höhenlinien einer Les Paul Decke auf eine Sperrholzplatte übertragen und werde heute nachmittag versuchen, eine Wölbung herauszufräsen und zu verschleifen. Das kann sich allerdings hinziehen, da ich heute nacht wieder arbeiten muss. :(

Ich halte euch auf dem laufenden, Kommentare sind natürlich immer erwünscht.

Anbei ein Gruppenphoto der Werkzeuge (hier ist noch die ungeliebte Alpha-Tools Oberfräse dabei.)

Viele Grüße, Niklas
 
Eigenschaft
 
Hallo, ich weiß es zwar nicht mehr so genau aber ich glaube dass Ponal Classic nicht so hart trocknet. Ich würde eher Ponal Express nehmen, Titebond oder was ich bei Gelegenheit mal probierwen werde: Hautleim (kompliziert aber wohl doch das nonplusultra im Gitarrenbau).
Der Korpus und der Hals werden klassisch aus Mahagonie bestehen, richtig?
Ansonsten viel Glück beim Bauen.
 
Du wirst zusätzlich Folgendes brauchen:

- Handhobel
- Ziehhobel
- Ziehklinge
- Stichsäge oder Fuchschwanz
- Schleifstein (sonst ist der Stechbeitel die längeste Zeit scharf gewesen)
- Abziehstein
- Raspel
- Bohmaschine mit Ständer
(- Schwingschleifer)
- Abrichtwerkzeug für Bunddrähte
- Bundfeilen
- Einstichsäge für Bundschlitze
(- Gitarrenbauhobel mit runder Sohle)
- Schablonenfräser
- Sattelfeile
- Wölbungschablone (Griffbrettrundung)
- Schleifklotz
- Halsstabschlüssel
- Handbundierpresse
- ...
- ...
 
Du wirst zusätzlich Folgendes brauchen:

Ich weiß zwar nicht, wie ich das verstehen soll, ob es eher in die Richtung geht, dass man recht schnell süchtig nach diesem Hobby wird und folglich auch einen kleinen Werkzeugwahn entwickelt, oder ob du den Jungen einfach demotivieren willst?!

- Handhobel
ist zwar schön einen zu haben, aber man braucht ihn nicht zwangsläufig.

- Ziehhobel
hier gilt dasselbe. Ein Hals lässt sich auch mit Raspel, Feile und Schleifpapier formen.

- Ziehklinge
Sinnvolle Investition, aber auch kein Muss

- Stichsäge oder Fuchschwanz
Ja, eine Stichsäge wäre tatsächlich sinnvoll.

- Schleifstein (sonst ist der Stechbeitel die längeste Zeit scharf gewesen)
Stemmeisen mit zum Schreiner nehmen, der die Hölzer abrichtet. Ist eine Sache von 2 Minuten. Dennoch sicherlich keine schlechte Investition für die Zukunft.

- Abziehstein
siehe oben

- Raspel
Ja! Absolut notwendig!

- Bohmaschine mit Ständer
Ebenso. Neben der Oberfräse das andere Elektrowerkzeug, das man haben sollte.

(- Schwingschleifer)
Dicke Arme und flinke Ellbogen tun's auch...;)

- Abrichtwerkzeug für Bunddrähte
Da kann man wunderbar mit ner Wasserwaage, doppelseitigem Klebeband und feinem Schleifpapier improvisieren

- Bundfeilen
Jep, so eine Feile zum Verrunden der Bundstäbe hilft schon sehr.

- Einstichsäge für Bundschlitze
Ich würde da ein vorgefertigtes Griffbrett empfehlen. Das erspart außerdem einen Radiusschleifklotz oder die erwähnte Vorrichtung für die Fräse.

(- Gitarrenbauhobel mit runder Sohle)
steht ja schon in Klammern, ist mMn ein Werkzeug, das man sich mal leisten kann, wenn man schon alles andere hat und unbedingt Geld loswerden will.

- Schablonenfräser
Zum Zubehör einer jeden Oberfräse gehört mind. ein Kopierring. Die Schablone muss natürlich entsprechend angefertigt werden, aber es geht durchaus auch ohne Schablonenfräser. Dennoch würde auch ich ihn dir empfehlen.

- Sattelfeile
Schwierig. Es gibt vorgekerbte Sättel zu kaufen. Ein Sattelfeilensatz geht richtig ins Geld.

- Wölbungschablone (Griffbrettrundung)
siehe oben

- Schleifklotz
ich benutze dafür schon seit Ewigkeiten ein Stückchen Abfallholz. Aber so ein flexibler Korkschleifklotz kostet nicht viel und man kann ihn auch ganz gut brauchen.

- Halsstabschlüssel
Würde ich gerne ausdehnen und einen Satz Inbusschlüssel draus machen. Wenn mal viel Geld vorhanden ist, ruhig auch einen Satz zöllige Inbusse nachrüsten.

- Handbundierpresse
Schweineteuer im Vergleich zur Alternative "Schonhammer".

Nix für ungut, aber viele der gelisteten Werkzeuge sind zwar sinnvoll, aber nicht zwingend nötig für den Bau der ersten Gitarre. Man kann viel improvisieren und muss sich nicht gleich eine semiprofessionelle Ausrüstung für einen Haufen Geld zulegen. Wenn man mal Blut geleckt hat, kommt das zwar quasi ganz von selbst, aber eben über die Jahre verteilt und da tut's auch nicht gleich so weh...;)

Ergänzen möchte ich aber noch:

- Ein paar zusätzlich Zwingen
- Anderen Leim! Entweder Ponal Express oder das State-Of-The-Art Produkt "Titebond"
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry für OT aber das muss ich loswerden :)

Verdammt geilen Rechner hast ;)
 
- Anderen Leim! Entweder Pnal Express oder das State-Of-The-Art Produkt "Titebond"

Dacht ichs mir doch, wenn du es sagst wird schon stimmen. War das weil der nicht hart genug wird oder ewig zum trocknen braucht...?
 
Ich weiß zwar nicht, wie ich das verstehen soll, ob es eher in die Richtung geht, dass manr echt schnell süchtig nach diesem Hobby wird und folglich auch einen kleinen Werkzeugwahn entwickelt, oder ob du den Jungen einfach demotivieren willst?!

NEIN !!!
Um Gottes Willen! Will niemand demotivieren.
Find ich super, wenn jemand seine eigene Gitte baut.
Sorry!
Hatte nicht dran gedacht, dass das negativ verstanden werden kann.
 
Dacht ichs mir doch, wenn du es sagst wird schon stimmen. War das weil der nicht hart genug wird oder ewig zum trocknen braucht...?

Jep, der härtet nie richtig aus, bleibt leicht elastisch, lässt sich bescheiden schleifen.

Axel S. schrieb:
NEIN !!!
Um Gottes Willen! Will niemand demotivieren.
Find ich super, wenn jemand seine eigene Gitte baut.
Sorry!
Hatte nicht dran gedacht, dass das negativ verstanden werden kann.

Passt schon. Die Liste hat auf mich einfach den Eindruck gemacht, als wolltest du sagen "Hey Junge, bevor du das Zeug hier nicht hast, brauchste gar nicht erst anfangen"...;)

Wenn's so nicht gemeint was, umso besser!:)
 
Du wirst zusätzlich Folgendes brauchen:

auch kein muss, aber ich habe sehr gute erfahrungen mit einem handbandschleifer gemacht, so hab ich die komplette form des korpus herausgearbeitet ohne anlauffräser

man braucht zwar sehr viel feingefühl aber wenn mans ein bischen raushatt echt ein super hilfsmittel,

damit hab ich auch den übergang zur kopfplatte herausgearbeitet

für den hals benötigst du wirklich nur raspel und schleifpapier,
könnte mir keine bessere methode vorstellen
(ok, außer ner cnc maschine ;))
 
Danke für deine ausführliche Auflistung. Was ich tatsächlich und unumgänglich brauchen werde, wird sich während des Baus heraustellen. Wie The Dude schon sagt, das meiste sind natürlich super Hilfsmittel, aber mit ein bisschen Improvisation lässt sich schon viel reißen.

Ich war heute dafür nochmal im Baumarkt und hab mir einen Satz Raspeln bzw. Feilen gekauft. Die schlugen mit ungefähr 25 Euro zu Buche. Desweiteren drei 40 cm x 70 cm große Multiplex-Platten für Frässchablonen. Dazu noch einen runden Kantenfräser für 16 Euro. Und noch zwei zusätzliche Schraub zwingen. Wie gesagt, der Rest wird einfach zusammengesammelt. :)

Danke auch für den Tipp mit dem Holzleim! Werde mir einen anderen besorgen.

Einen Bündigfräser habe ich heute in zwei verschiedenen Baumärkten vergeblich gesucht. Morgen mal schaun :(

Grüße, Niklas

Edit: Danke für die Blumen everlast! :)
 
Einen Bündigfräser habe ich heute in zwei verschiedenen Baumärkten vergeblich gesucht. Morgen mal schaun :(

Das ist ein recht spezielles Werkzeug, das auch ein Fachhandel nicht unbedingt vorrätig hat.

In Deutschland ist die Auswahl leider nicht allzu rosig und wenn man was findet, ist es im Vergleich zu europäischen Ausland relativ teuer. Sauter führt einige Schablonenfräser:

http://www.sautershop.de/index.php?cat=c1474_Kugellager-am-Schaft.html


Hier aber auch noch zwei Tipps aus Europa:

England, Wealdentool:

http://www.wealdentool.com/acatalog/Online_Catalogue_Template_Trim_279.html
T8025B-8 wäre z.B. eine vernünftige Größe.

Kann ich persönlich empfehlen. Gute Qualität, moderate Versandkosten und idR auch schnelle Lieferung (2-3 Tage).


Holland, JVL-Europe:

http://shop.jvl-europe.com/epages/61425996.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61425996/Products/151273B

Ebenfalls gute Qualität und gute Preise.
 
Danke für die Links!

Allerdings frag ich mich, ob man nicht einen relativ langen Fräser braucht, Decke und Korpus haben ja um die 6-7 cm. Oder hab ich da nen Denkfehler?
 
Ich kenne zwar die genauen Maße der Les Paul nicht, aber mehr als 50mm wird sie nicht haben.

Eine Fräserlänge von 25mm reicht völlig aus, man muss nur in mehreren Schritten Fräsen.

Schau dir das Bild hier mal an:

90576d1229017205-projekt-des-dudes-zweiter-eigenbau-hollowbody-shortscale-e-bass-15-5halbbuendig2if.jpg


Im ersten Schritt wird der Schablonenfräser mit dem Anlaufring an der Schblone entlang geführt, dann wird der Korpus umgedreht und mit dem Bündigräser aus deinem Set (Kugellager unten) der Rest abgefräst. Die im ersten Schritt gefräste Fläche, die nun ja bündig mit der Schablone ist, dient dabei als Anschlag für den Anlaufring.

Es gibt zwar Fräser mit einer Arbeitslänge von 50mm, aber die haben erstens so gut wie immer einen 12er oder 1/2" Schaft, zweitens sind sie recht teuer und drittens eigentlich nicht notwendig.
 
Okay, danke für die ausführliche Erklärung! Dann brauch ich wohl zwei Fräser, einen mit Anlaufring unten und einen, der ihn oben hat.
 
Okay, danke für die ausführliche Erklärung! Dann brauch ich wohl zwei Fräser, einen mit Anlaufring unten und einen, der ihn oben hat.

Ja und einen hast du ja schon in deinem Fräserset (wenn ich's auf deinem Bild richtig erkenne, müsste es der unten ganz rechts sein).;)
 
Das Fräserset ging leider mit der Alpha-Tools Fräse zurück zum Baumarkt. :(

Aber wie viele sagen, sind diese Fräser auch nicht das wahre und nicht wirklich lang zu gebrauchen. Jetzt werd ich sie wohl einzeln kaufen müssen.
 
So, heute hab ich mich ans Schablonen fertigen gemacht. Leider hab ich auch im dritten Baumarkt in der Region keinen Fräser mit Anlauflager gefunden. Wird wohl doch auf eine Internet-Bestellung hinauslaufen.

1. Korpusform ausdrucken und übertragen

Im Gearbuilder Forum hab ich die Korpusform als PDF-Datei zum ausdrucken auf vier Seiten gefunden. Danach die geraden Kanten der Ausdrucke mit einem Skalpell und einem Lineal abgetrennt und zusammengeklebt und den Korpusumriss ausgeschnitten. Danach hab ich die Form auf eine Multiplex-Platte übertragen. Vielleicht hätte ich die Vorlage mit einem Klebestift auf dem Holz festkleben sollen, dank der Handfeuchtigkeit wellt sich das Papier immer ein wenig und muss dann an den anzuzeichnenden Stellen angedrückt werden. Alles in allem gings jedoch ganz gut von statten.

2. Korpusform grob heraustrennen

Ich habe die Korpusform grob aus dem Holz geschnitten und an den Linien immer so zwei Millimter Platz gelassen. Die Fräse lief relativ ruhig durchs Holz hat nur wenige Ausreisser unternommen, die alle nicht in die Korpusform hineingelaufen sind.

3. Grob- und Feinschliff

Zuerst mit der Raspel die groben Überhänge entfernt und bis fast an den aufgemalten Umriss heran das Material weggenommen. Danach hab ich mit der Feile weitergemacht (und bin immer noch dabei). Ist ein bisschen tricky, das genau auf die Linie zu feilen und dabei eine möglichst senkrechte Kante zu erzeugen. :)

Anbei Bilder von den Arbeitschritten.
 

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Wow sieht cool aus!! Werde den Thread auf jeden fall weiterverfolgen.
Danke das du uns an deiner Arbeit teilhaben lässt :-D
 
@ Yodap: Danke dir! :) Ich tue das nur aus Eigennutz, falls ich irgendwann nicht mehr weiter weiß und hier fragen kann. ;)

So, die Schablone ist fertigestellt. Ich habe die Kanten wie beschrieben mit Raspel und Feile bearbeitet und dann mit Schleifpapier und Schleifklotz abgeschliffen. Auf mich macht sie einen symmetrischen Eindruck, was sagt der geneigte Leser?
 

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coole sache !
Ich werde auch irgendwann mal eine selbstbauen ^^
Hast du schon eine Idee von der Farbe heR ?
 

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