Flöten-Motivation

Man muss sich da wohl auch realistischere Ziele setzen und sich über kleinere Erfolge freuen.

Das sehe ich genauso.
Schüler, die Nachmittags müde aus der Schule kommen, müssen im Prinzip mit demselben Konflikt klar kommen.
Was mache ich da als Lehrer, wenn der Schüler nur wenig zum Üben kommt, obwohl er am Instrument interessiert ist?
Ich baue dann auf das Prinzip der kleinen Schritte und spreche mit dem Schüler darüber, welche Ziele damit erreichbar sind und welche nicht. Für die meisten ist das Musizieren ein entspannender Zeitvertreib, bei dem man sich von Schule oder Beruf oder sonstigem Alltagsstress erholen und auf andere Gedanken kommen möchte.
Also suche ich nach Aufgaben, die erreichbar sind, aus denen wir gemeinsam etwas machen können, das schön klingt, das Spaß macht. Das motiviert die Schüler, sich im Unterricht zu konzentrieren und dann kommt auch etwas raus und sie gerne wieder. Damit wir nicht endlos auf der Stelle treten, teste ich natürlich immer wieder die Grenzen aus, versuche, sie zu überschreiten ... zeige dem Schüler, mit welchen Übungen er das nächste Teilziel erreicht. Wird es bis zum nächsten Mal nichts mit dem Üben Zuhause, üben wir eben im Unterricht gemeinsam und sich unterstütze das Üben so, dass es schön klingt. Das motiviert zum Durchhalten und irgendwann klappt es auch wieder mit dem Üben Zuhause.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Flöten-Motivation
Mit der 10.000 h Perfektionsthese (die an sich schon umstritten ist), wollte ich nur eine Überzeichnung von Perfektem Können zeigen.

Den Fragenkatalog, den ich oben postete, kann man auf jede Lebens- oder Motivationskrise anwenden. Sich darüber klar zu werden, wo man steht und wo man hinwill ist da schon die halbe Miete.

Oft muss man "nur" die eigene Einstellung ändern (ist das Glas denn nun halb voll oder halb leer), die Betrachtungsweise (z.b. ich habe viel erreicht, ich kann Lied x spielen) und sich nicht mit anderen vergleichen. In manchen Fällen muss man äussere Veränderungen vornehmen, z.B. mit dem Lehrer Unterrichtsziele neu finden oder formulieren, anderes Notenmaterial etc.

Wenn man sich eine Instrumentenschule als eine Bergbesteigung vorstellt, wo die letzte Seite der Schule das Gipfelkreuz ist, dann hat man vielleicht den Eindruck, dass es gar nicht mehr weitergeht. Aber das ist eben erst der eigentliche Anfang in der Musik, danach geht es richtig los..

Die Flöte ist ein Melodieinstrument, für ein beeindruckendes Solospiel benötigt man schon eine gute Technik - das Zusammenspiel mit anderen, sei es nun in einem Flötenkreis, oder mit Gitarre (Laute) oder Klavier (Keys, Cembalo) bietet wieder ganz anderen Seiten der Musik, auch mit technisch einfachen Einzelstimmen lässt sich beeindruckende Musik machen. Oder wenn ich die Spielstücke bei der Einführung eines neuen Tons (neuen Griffs) nur als Übung für die neuen Noten sehe, und nicht die schöne Melodie der Musik erkenne, da ich nur Augen für die Schwierigkeiten der neuen Töne habe.

Ich freue mich einfach, dass ich in der Bibliothek einfach mal ein Liederbuch herausgreifen kann, und bekannte oder unbekannte Melodien aus Deutschland oder anderen Ländern (bei mir gern Irland/Schottland) nach wenigen Wochen flöten kann.

Ich schaue immer ein wenig über den Horizont, stöbere in der Bibliothek und Musikladen oder im Internet, nach passenden Noten oder Notenausgaben für die Zukunft, da ich inzwischen allein vom Durchblättern der Noten schon recht gut abschätzen kann, ob der Schwierigkeitsgrad, Musikstil, Auswahl der Spielstücke passt. Bei der Gitarre habe ich schon viele Pläne, mein Lehrer fungiert da nur als kleines beratendes Korrektiv, ansonsten arbeite ich da recht eigenständig. Bei der Flöte könnte ich aber eine beratende Unterstützung dringend benötigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hey, hier ist ja viel geschrieben worden, in den Flötenthreads! Vielleicht schaffen wir es ja doch noch auf "Seite 1"!!! :)
Ich antworte mal in Zitaten, weil ich grade echt noch was müde bin:

Wenn sinnvoll, gehen wir in den Tanzraum und sehen uns die Körperhaltung beim Musizieren an. Oder ich mache ein Video, das wir gemeinsam ansehen.
Warum denn in den Tanzraum? Ist der Musikraum so klein, dass man die Haltung nicht verändern kann?

hinterfrage, wie sich das für den Schüler anfühlt ... und mache dadurch nach und nach die komplexen Vorgänge bewusst. Das ist die Grundlage für gezieltes Artikulieren. Wenn die komplexen Abläufe automatisiert sind, braucht man nicht mehr drüber nachdenken. Dann stellt man sich vor, was wie klingen soll und schon reagiert der Körper und die Blockflöte klingt ....
Das klingt gut!

Ich weiß nicht. Auf der einen Seite reizt es mich, diese Seite auch mal auszuprobieren. Bisher habe ich in dieser Hinsicht noch nicht viel gemacht. Klar geht es bei uns auch um Haltung, aber...vielleicht könnte ich so auch noch mehr erkennen, wenn man mehr guckt, was dahinter steckt. Auf der anderen Seite habe ich ein bisschen Sorge, dass mir das zuviel werden könnte, das eben die Motivation flöten geht, wenn es zuviel, zu detailliert wird, weil dann so ein Gefühl davon entstehen könnte: Ich kann ja doch nicht gescheit spielen. Es dauert noch solange, bis es besser wird und nur üben macht eben auch keinen Spaß.
Es ist ja eben so, wie Du weiter unten schreibst: Die meisten Menschen sehen die Musik als etwas an, wo sie Freude, einen Ausgleich von haben. ...Mehr dann weiter unten im Zitat.

Nachtrag: Vielleicht kann man sowas auch mal workshopweise machen. Also mal ab und zu eine Stunde bei einer studierten Blockflötistin nehmen. Eine studierte Oboistin mit Blockflötenkenntnisse könnte ich jedenfalls fragen (die ist nur in einer anderen Stadt).

Aber ich meine Du hättest anderswo Hier im Forum Fotos eingestellt?! Sorry wenn ich das verwechselt hab :eek::ugly:
Ne, hab ich nicht. :)

Damit und in Reflektion des eigenen Lebens bin ich zu einem Fragenkatalog gekommen, der jedem einzelnen bei der Aufgabe hilft, die schon die alten griechischen Philosophen stellten: "Erkenne Dich Selbst!"
Oh ja, jetzt sind wir bei der Psychologie. Ist ja schön, dass man das auch aufs Flöten anwenden kann.

Motivation, ein zentrales Thema der Psychologie:
Warum tue ich das was ich tue, oder das was ich lassen sollte,
..oder weshalb tue ich das nicht, was ich tun sollte.

Was will ich überhaupt? Wo will ich hin?
Wo stehe ich? Wieviel kann ich?
Wie komme ich dorthin, wo ich hinwill? Wer und/oder was kann mir helfen dorthin zu kommen?

Eine realistische Einschätzung des eigenen Können und auch die des Erreichbaren ist wichtig für die Motivation, genauso wie den richtigen Weg für sich selbst zu finden.
Das sehe ich auch so. Allerdings ist es manchmal schwer, dahin zu kommen, was man eigentlich will. Beim Thema Flöten kann es an der Technik und den eigenen Fähigkeiten liegen. Auf das Leben allgemein bezogen, ist es manchmal echt schwierig, dahin zu kommen, wo man hin möchte. ...und warum man was wie tut? Ist auch nicht so einfach, herauszufinden. Ich glaube, dafür braucht es Begleitung, Vertrauen und Ruhe.

und sich über kleinere Erfolge freuen.
Ja, genau!!!! :)

Ich denke manchmal: So hervorragend werde ich nicht werden. Ich habe schon noch Ziele fürs Flöten, was ich gerne lernen und verbessern möchte. ...aber ob ich mal wirklich schnell spielen und dabei alle Töne sauber treffen kann?...und in wie weit sich mein Melodien-erkennen vom Blatt her verbessert? Ich denke schon, dass sich da noch Einiges verbessern kann und ich bin froh über jeden Monat, jedes Jahr, jedes Mal, wo ich noch Lust zum Flöten habe!!!! ...aber...ob ich mal so richtig gut werden könnte, so richtig schnell spielen, mit vielen Verzierungen, etc.? Weiß ich noch nicht. Ich glaube, eher nicht.
Von daher: Ich freu mich darüber, wenn ich noch möglichst lange Lust aufs Flöten habe, das Gelernte dann nicht verlerne und ich meine Technik und meinen Klang noch weiter verbessern und vielleicht auch noch ab und zu mal auftreten kann!

Schüler, die Nachmittags müde aus der Schule kommen, müssen im Prinzip mit demselben Konflikt klar kommen.
Genau.

Ich frag mich grade auch: Wie bekommt man Beständigkeit beim Spielen hin? Also dass man nicht mal falsch und mal richtig spielt? Profimusiker müssen immer richtig spielen. Ich nicht! :) ...Wobei,...vielleicht liegt es auch an der Konzentration der Leute und daran, dass man eben nicht von klein auf übt und übt und übt.

Für die meisten ist das Musizieren ein entspannender Zeitvertreib, bei dem man sich von Schule oder Beruf oder sonstigem Alltagsstress erholen und auf andere Gedanken kommen möchte.
Also suche ich nach Aufgaben, die erreichbar sind, aus denen wir gemeinsam etwas machen können, das schön klingt, das Spaß macht. Das motiviert die Schüler, sich im Unterricht zu konzentrieren und dann kommt auch etwas raus und sie gerne wieder. Damit wir nicht endlos auf der Stelle treten, teste ich natürlich immer wieder die Grenzen aus,
So kenne ich das auch.

Den Fragenkatalog, den ich oben postete, kann man auf jede Lebens- oder Motivationskrise anwenden. Sich darüber klar zu werden, wo man steht und wo man hinwill ist da schon die halbe Miete.
Oft muss man "nur" die eigene Einstellung ändern (ist das Glas denn nun halb voll oder halb leer), die Betrachtungsweise (z.b. ich habe viel erreicht, ich kann Lied x spielen) und sich nicht mit anderen vergleichen. In manchen Fällen muss man äussere Veränderungen vornehmen, z.B. mit dem Lehrer Unterrichtsziele neu finden oder formulieren, anderes Notenmaterial etc.
Ja. Zumindest in Flötendingen mag das mit der anderen Einstellung stimmen. Draußen, im Leben,...ich weiß nicht. Manchmal denke ich, eine reine Einstellungsänderung hilft da nicht viel, weil die Dinge ja trotzdem so sind, wie sie sind. Leichter machen kann es diese Sichtweise aber schon.

Ich freue mich einfach, dass ich in der Bibliothek einfach mal ein Liederbuch herausgreifen kann, und bekannte oder unbekannte Melodien aus Deutschland oder anderen Ländern (bei mir gern Irland/Schottland) nach wenigen Wochen flöten kann.
Ja, das ist gut!!!! :) Ich hab letztens nochmal die alten, schon durchgespielten Büchern rausgeholt und war froh, sehen zu können, wie leicht ich viele Stücke noch durchspielen kann. Allerdings brauche ich langsam mal wieder eine Flötenstunde. Ich komme bei zuvielen Stücken nicht weiter, weil irgendwas in der Melodien nicht stimmt. Vielleicht übe ich dann gleich wenigstens nochmal das mit den Sprüngen in den Oktaven, auch wenn ich das sicher nicht eine halbe Stunde tue.

Einen schönen Samstag wünsche ich noch! :)
 
Warum denn in den Tanzraum? Ist der Musikraum so klein, dass man die Haltung nicht verändern kann?
Ich vermute einfach, der Musikraum ist schon groß genug. Aber der Tanzraum wird Spiegel haben :)
Ich weiß nicht. Auf der einen Seite reizt es mich, diese Seite auch mal auszuprobieren. Bisher habe ich in dieser Hinsicht noch nicht viel gemacht. Klar geht es bei uns auch um Haltung, aber...vielleicht könnte ich so auch noch mehr erkennen, wenn man mehr guckt, was dahinter steckt. Auf der anderen Seite habe ich ein bisschen Sorge, dass mir das zuviel werden könnte, das eben die Motivation flöten geht, wenn es zuviel, zu detailliert wird, weil dann so ein Gefühl davon entstehen könnte: Ich kann ja doch nicht gescheit spielen. Es dauert noch solange, bis es besser wird und nur üben macht eben auch keinen Spaß.
Ich habe noch keine/n, wirklich keinen MusikerIn gehört, wo nichts rübergekommen wäre, wenn er/sie mit Spaß an der Freud gespielt hat. Manchmal zuckt man vielleicht wegen eines schiefen Tones oder vergriffener Technik zusammen, aber in der Summe, wenn die Musiker einigermaßen in dem Musikstück sind und es können (und die einfacheren kann man dann schon, man sollte sich halt einfach nicht verheben beim Stück) ist es auch, zumindest für wohlwollendes Publikum, anhörbar. Was allerdings wirklich grausam klingt in meinen Ohren ist, wenn jemand verkopft an sie Sache herangeht. Dann wird es oft technisch, stotterig, läuft nicht, einfach mühsam. Zu spielen und anzuhören. Dein Zitat oben klingt mir verdächtig nach verkopfen. Es ist voll ok, in sich reinzufühlen, wie fühlt sich das an. Aber dann bitte nicht beim Spielen denken, "ich muss jetzt dieses und jenes Gefühl parat haben und abrufen" und das dann gar noch planen. Das geht mit Sicherheit schief. Diese Bewusst-machen-Sachen laufen während des Lernens und Übens. Bei der Aufführung wird abgespult, da muss das schon im Körper sitzen. Da geht dann höchstens "Eh, klingt grad ned, - ah ja, das Gefühl passt so nicht" und das dann korrigieren.
Allerdings ist es manchmal schwer, dahin zu kommen, was man eigentlich will.
Sei getrost, Deine Vorbilder sind auch einen langen Weg gegangen. Die standen auch nicht einfach auf der Bühne und es war da. ;)
...und in wie weit sich mein Melodien-erkennen vom Blatt her verbessert?
Du spielst ja nun schon eine ganze Zeit. Nimm doch einfach einmal ein Stück von ganz vom Anfang und spiele das wieder durch.
Wie bekommt man Beständigkeit beim Spielen hin? Also dass man nicht mal falsch und mal richtig spielt?
Üben. Und zwar effizient. Mit den Haken anfangen, also schwierige Sachen erst vorüben, einzelne Takte, die nicht laufen wollen, gesondert üben, die dann gern in Dauerschleife. Dann erst das ganze Stück.
Wobei,...vielleicht liegt es auch an der Konzentration der Leute
Das auch. Wenn ich abends unkonzentriert bin, versemmel ich manchmal Töne, da schäm ich mich dafür.
Manchmal denke ich, eine reine Einstellungsänderung hilft da nicht viel, weil die Dinge ja trotzdem so sind, wie sie sind.
Das schon. Aber wenn "das Glas halb leer ist", werde ich mutlos. Ist es noch halb voll, freue ich mich und bin alleine deswegen erfolgreicher, weil es eine positive Rückkopplung gibt. Meine Einstellung kann Berge versetzen - oder auch nicht. Google mal mit dem Stichwort "Pygmalion-Effekt".
Ich hab letztens nochmal die alten, schon durchgespielten Büchern rausgeholt und war froh, sehen zu können, wie leicht ich viele Stücke noch durchspielen kann.
Ach, da ist es eh. Siehste, das meinte ich - die Stücke sind für Dich bestimmt auch deutlich "leichter" geworden als sie früher waren. Und das geht mit den schwierigeren Sachen auch so.
 
Man sollte sich allerdings mit der Zeit davon lösen, möchte man nicht eine Kopie werden.
Es muss weder nur ein Vorbild geben noch ein sklavisches Befolgen, Musizieren ist schließlich eine Form des Spielens.

Weil ich schon lange das Nachahmen des Klangs und der Phrasierung bekannter Musiker bei klassischen Etüden und Jazz-Solos als Teil des Übens verwende kann ich nur vom Gegenteil der Befürchtung "Kopie werden" berichten: man wird durch diese intensive und praktische Auseinandersetzung mit anderen Musikern sowohl technisch wie auch musikalisch besser.
Das wiederum ist selbstverständlich auch ein bedeutender Motivationsfaktor, gerade wenn man den musikalischen Kinderschuhen des Erwerbs der absoluten Grundfertigkeiten auf dem Instrument erst einmal entwachsen ist.

Im Jazz gilt das Nachahmen übrigens als erster Schritt auf dem Königsweg, den jeder große Musiker dieses Genres gegangen ist. Deshalb ist das auch in unzähligen Biografien berühmter Jazzer dokumentiert.
Als Quintessenz des legendären Clark Terry formuliert: imitate, assimilate, innovate.
Hier mit seinen Worten als pädagogischer Rat im Interview:



Hinweise zur musikalischen Spielweise stehen bekanntlich nur ansatzweise in den Noten, das "Kopieren" von Klang und Phrasierung guter Musiker sehe ich deshalb als wichtigen Baustein in der Entwicklung eines eigenen musikalischen Spiels, zumal diese Lernerfahrungen sowohl transferiert wie auch problemlösend anwendbar werden.

Wenn jemand zum eigenen künstlerischen Ausdruck fähig ist, dann wird das mit wachsendem Können auch deutlich werden.
Und wenn eigenes künstlerisches Vermögen so gar nicht zum Vorschein kommen mag, dann klingt ein möglichst nahe an persönlichen professionellen Vorbildern gespielter Vortrag immer noch viel musikalischer als eine naiv-genaue Wiedergabe des Notentextes.

Gruß Claus
 
Machst Du das langsam, vor dem Spiegel oder wie übst Du das mit Deinen Leuten?
Warum denn in den Tanzraum?

Dort hängen große Wandspiegel. :)

---- Ah! Monika war schneller! Richtig vermutet!

Habe mal wieder mit Pausen geschrieben ...

Wenn man sich eine Instrumentenschule als eine Bergbesteigung vorstellt, wo die letzte Seite der Schule das Gipfelkreuz ist, dann hat man vielleicht den Eindruck, dass es gar nicht mehr weitergeht. Aber das ist eben erst der eigentliche Anfang in der Musik, danach geht es richtig los..

Das Bild ist gut. Allerdings bin ich der Meinung, dass es mit der Musik bereits vorher los geht und zwar vom ersten Ton an. Das funktioniert natürlich am besten, wenn man von jemandem begleitet wird, der schon weiß, wie es geht, der einen vom ersten Ton an in eine schöne Musik mit hinein nimmt. Hier passt auch sehr gut der Satz: "Der Weg ist das Ziel."
Wenn man das vergisst, kann der Weg zum Gipfel schnell zur Qual werden. Vor allem, wenn man ihn zu schnell anrennt. Das haben mich die Tiroler Berge vor vielen Jahren ganz schnell gelehrt! Aber wenn man Schritt für Schritt mit Bedacht und Freude macht, ist es ganz anders, keineswegs ohne Anstrengung und Mühe aber viel positiver!
Auf dem Weg nach oben gibt es unendlich viel Schönes zu sehen, das man nur genießen kann, wenn man zwischendurch auch mal inne hält. Immer wieder stehen bleiben ist natürlich auch nicht gut. Dann kommt man irgendwann kaum noch weiter. Aber mit einem moderaten Tempo (das erlaubt den Blick schweifen zu lassen) immer weiter gehen, mal eben, mal leicht bergan, mal heftig ansteigend und dabei den Anforderungen des Weges entsprechend das Tempo unter Umständen auch mal massiv herunterfahren, das bringt einen zunächst nur unmerklich weiter. Aber wenn man nach einer Weile dann doch mal stehen bleibt und zurück schaut, dann kann es schon überwältigend sein, wenn man sieht wie tief unten der Parkplatz ist, an dem man losgewandert ist.
Ganz ohne Pause geht es nicht. Es ist wichtig, sich zwischendurch auch mal hinzusetzen, in Ruhe zu vespern und sich auch mal auszustrecken, ein wenig zu schlafen und dann die Ruhe zu bewahren und nicht eher weitergehen, bis man genug Kraft für die nächste Etappe getankt hat. Bei der Planung der Bergtouren muss man für solche Pausen genügen Luft einplanen. Nur wer seine Kraft realistisch einschätzt, erreicht auch den Gipfel.
Es gibt Gipfel, die aus welchen Gründen auch immer unerreichbar sind. Trotzdem macht es Sinn, sich in Richtung dieser Gipfel auf den Weg zu machen. Denn unterwegs gibt es so unendlich viel Schönes und Spannendes zu entdecken! Und unter dem Gipfel gibt es viele wunderbare Plätze, die ebenfalls lohnenswerte Ziele sind.
Auf der Wanderung sind die richtigen Weggefährten ganz wichtig. Mitwanderer, die vorne weg rennen und einen ständig hetzen (im doppelten Sinne) sind eine schlechte Begleitung. Wer nur atemlos hinter anderen her rennt, kann am Weg keine Freude haben und auch das Ziel nicht genießen. Ein erfahrener Bergführer weiß, wie er die Kraftreserven der Greenhorns einschätzen muss, bremst sie, wo diese glauben, losrennen zu können, zeigt ihnen, wie man sich in schwierigem Gelände sichert und bringt ihnen bei, wie man sich seine Kraft einteilt.

In diesem Sinne ...
Ein schönes Wochenende!
Das erste in diesem neuen Jahr. :)
 
Oh, prima. Macht Mut!!!!! :)

Ja, also ich denke, es mag an der Konzentration liegen. Manchmal spiele ich Stücke reibungslos...und dann habe ich letztens, um die anderen Flöten auch mal wieder zu spielen, einfach ein geschenkt bekommendes Kinder- und Volksliedernotenbuch genommen und dann selbst bei solchen Liedern Fehler eingebaut!!! :redface:

Dafür habe ich dann grade das mit dem "Rauflaufen, runterspringen und wieder raufspringen" versucht und dann ging das eine Lied, wo ich letztens Schwierigkeiten hatte, viel besser!!!! :rolleyes:

Leider hat das dann für ein anderes Stück nicht angehalten und ich wusste auch nicht recht, auf welchen Ton ich beim üben wieder "runter springen" sollte. Ich hab mal das mittlere g versucht und manchmal auch da danach.

Ich bin einfach nur froh, dass das Flöten weiterhin noch Freude bereitet und ich noch Lust darauf habe. Wenn es mir nicht gut geht, hilft das Flöten auch manchmal dabei, einfach etwas leicht zu tun. Es ist einfach. Das ist gut!!!!

Eben habe ich mich auch nochmal an die Tafelmusik gesetzt. Da habe ich damals mal mit angefangen, bevor dann meine Dozentin mit den Stücken für die Weihnachtsaufführung kam. So ganz gelingt mir das da mit dem schnellen Spielen noch nicht. Dafür komme ich mehr in die Höhe.
...und eben habe ich es sogar nach dem Hoch- und runter laufen, etc. geschafft, mehrfach das hohe Altflöte-e sauber auf Anhieb hinzubekommen!!!! :great:
Nur das f war noch etwas...schwierig,...so in den Anfangsmillisekunden des Tons. Naja, wird schon noch werden.

Ich will einfach nur möglichst lange Freude am Flöten haben.

Ich hab auch ein bisschen Sorge, dass ich mehr Stress bekomme und das Üben an Freude verliert (und dann wirklich der Satz kommt: Das schaff ich nicht. Das ist mir zuviel. So gut kann ich nie spielen), wenn ich noch wo anders Unterricht nehme, wo es strenger ist. Mir tut es so gut, mit meiner Dozentin, dass sie eben recht flexibel ist. Ein starrer, fester, wöchentlicher Termin in einer Musikschule, mit ganz viel Theorie oder sonst was, wäre mir grade einfach zu viel. Ich will einfach nur Freude beim Flöten und an den Flöten habe. Wenn ich noch etwas besser werden kann, dann wäre das gut. Auf einer Profibühne als Profispielerin stehen, werde ich wohl eher nicht und ja, mir ist auch klar, dass die eben auch klein angefangen haben!!!! (Jetzt gehen irgendwie die Smilies nicht mehr, aber nicht so schlimm).

...und ich glaube schon, dass man mitbekommt, dass ich Freude am Flöten habe und so schlimm, klinge ich, glaube ich, auch nicht!

Viele Grüße, Dora! :)


(Nachtrag: Jetzt ist irgendein Beitrag noch gekommen, als ich hier am Schreiben war. Ich schick meinen jetzt erstmal ab und lese den anderen danach.)

( Nachtrag 2: Es waren zwei Beiträge. Einer von Lisa und einer von Claus. Muss ich nachher noch lesen).

(Nachtrag 3: Ich hab auch mal vor dem Spiegel gespielt. Vielleicht mache ich das nochmal und gucke, was ich wann tue. Was mir jedenfalls aufgefallen ist (dank Selbstauslöser bei der Kamera), dass mir unterschiedliche Flötengrößen anders stehen. (Grinse-Smilie). ...aber...ich spiel jetzt trotzdem alle Flöten weiter!!!! (Breiter Grinse-Smilie).

(Nachtrag 4: Die Hauptsache ist einfach, dass es Freude bereitet und nicht so irre anstrengend ist. Anstrengend sind andere Dinge mitunter schon. Da muss es das Flöten nicht auch noch sein.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Hauptsache ist einfach, dass es Freude bereitet und nicht so irre anstrengend ist. Anstrengend sind andere Dinge mitunter schon. Da muss es das Flöten nicht auch noch sein.

Das ist genau der Punkt, mit dem ich mich auseinandersetzen muss, wenn ich die für meine Schüler passenden Noten suche.
Es hängt halt davon ab, welches Ziel man mit der Flöte erreichen möchte. Wenn es ein Hobby ist und bleiben soll, ist das ein ganz anderes als für jemanden, der als Berufsmusiker auf der Bühne stehen möchte.
Es ist nicht nur in den Gipfelregionen schön. Die gemütlichen Wege durch die Almwiesen wollen auch entdeckt werden! :)
 
Es ist nicht nur in den Gipfelregionen schön. Die gemütlichen Wege durch die Almwiesen wollen auch entdeckt werden! :)

Selbst in tiiieeefen Tälern sollen schon schöne Plätze gesichtet worden sein...:whistle:

br.jpg


und so schlimm, klinge ich, glaube ich, auch nicht!
Schlimm wirklich nicht, nur etwas verkrampft. Mach weiter so wie bisher und lass dir den Spass nicht nehmen,
vor allem auch nicht von dir selbst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
:) Schööööön!!!!! :rolleyes1:

Flöten!!!! In Tälern und auf Bergen,...auf Hügeln, Wiesen, an Seen, Bächen, Wiesen, Wäldern, Feldern, Querfeldein!!!! Schön!!!! :rolleyes:

...und danke auch für das Bild. Ich bin gerne draußen. Nur bisher noch nicht soviel mit Flöten. :)



(Manchmal passen die Smilies nicht ganz, aber so in die Richtung sind sie gemeint.)



(Boah, jetzt brauche ich noch den richtigen Job und ganz viel Natur im Umfeld!!!!...und Leute, die das mittragen! :rolleyes: )
 
(Boah, jetzt brauche ich noch den richtigen Job und ganz viel Natur im Umfeld!!!!...und Leute, die das mittragen! :rolleyes: )
Aber vergiss nicht dabei, dass du heute schon anfangen darfst zu träumen, geht beim flöten besonders gut... :rolleyes::D


Ich hab mich gerade mal wieder selbst motiviert, hähä... :cool:

:D 321- meins :m_flute:

Hab aus dieser Serie gerade in der Bucht eine Sopran ergattert. Wohl eine der ersten Flöten mit Kunststoffkopf und Cocobollounterteil. Bin total gespannt... Ähhh... 15 €uronen incl. Versand :whistle::juhuu:Da kann man fast nix verkehrt machen.
 

Ich würde sogar sagen:

No risk, much fun! :D 15€uronen erschüttern mich jetzt nicht sehr und
wenn sie wirklich nicht spielbar wäre, dann hätte ich immerhin das Holz.
Ein kleines, feines Stück Cocobollo, gut abgelagert. Das ist auch was wert.
Oder man kann aus zwei irgendwann mal eins machen, du kennst ja meine Moeckenhauer :D
 
Es muss weder nur ein Vorbild geben noch ein sklavisches Befolgen, Musizieren ist schließlich eine Form des Spielens.
Die, denen das bewusst ist, werden sich rechtzeitig lösen ;) Es gibt nur auch die, die es nicht schaffen und die wirklich nur ein Idol haben. Auch das muss nicht schlecht sein.
Weil ich schon lange das Nachahmen des Klangs und der Phrasierung bekannter Musiker bei klassischen Etüden und Jazz-Solos als Teil des Übens verwende kann ich nur vom Gegenteil der Befürchtung "Kopie werden" berichten: man wird durch diese intensive und praktische Auseinandersetzung mit anderen Musikern sowohl technisch wie auch musikalisch besser.
Bei vielen, klar, man erweitert damit seinen Musterschatz. Über den Tellerrand schauen, mal gucken, wie macht das denn der andere, kann eigentlich nur das eigene Können verbessern. Da sind wir dann wieder bei
Musizieren ist schließlich eine Form des Spielens.
Aber eben, spielen damit und nicht analysieren und sklavisch nachmachen.
Und wenn eigenes künstlerisches Vermögen so gar nicht zum Vorschein kommen mag, dann klingt ein möglichst nahe an persönlichen professionellen Vorbildern gespielter Vortrag immer noch viel musikalischer als eine naiv-genaue Wiedergabe des Notentextes.
Ich sehe hierbei die Gefahr, dass es eben eine sterile Kopie wird. Andererseits ist eine sterile Kopie eines lebendigen Vortrages vielleicht immer noch besser anhörbar als eine sterile naiv-genaue Wiedergabe der Noten :nix:
 
Mal auf die schnelle... Oben total zerkratztes Moeckteil, unten recht gut erhaltenes Mollenhauerteil,
kräftig abgeschliffen. Hat super zusammen gepasst :great:

Mal flott geknipst und was gedudelt. Aufnahmegerät ist halt leider nich so doll...
Aber lässt sich prima spielen und hat nix gekostet :D

mö.jpg


https://soundcloud.com/webbwanderer/piep
 
Oh, solche Schlenker und Verzierungen will ich auch noch üben... .
 
Es dauert noch solange, bis es besser wird und nur üben macht eben auch keinen Spaß.
Also beim Erlernen eines Instrumentes kommt es eben darauf an, für sich selbst das richtige Mass an "Nur Üben" und "Musik SPIELEN" zu finden.

Ich persönlich komme musikalisch von der Orchester-Kontrabass Ausbildung, die im Wesentlich im Unterricht aus technischen Etüden bestand, die zugegebenermassen auch nach etwas klangen. Spielstücke oder Kontrabasskonzerte (für die man dann eigentlich auch extrem gute Instrumente in spezieller Abstimmung benötigt), die dann noch sehr schwierig sind, gibt es für nur wenig.
Diese technischen Höchstschwierigkeiten haben mich dazu gebracht, auch einmal (in einem Extremfall) bei einem Konzert als Bassist auszuhelfen, und das war dann direkt eine Haydn-Sinfonie, die ich im Konzert überhaupt zum ersten Mal spielte! Ich habe mich achtbar durchgeschlagen ("wird diese Wiederholung jetzt gespielt oder nicht; ah, diese Wiederholung wird gespielt, wo ist denn der Anfang dieser Wiederholung? etc").

Aufgrund meiner diesbezüglichen Erfahrungen ist der Anteil der technischen Übungen bei meinen neuen Instrumenten, Gitarre und Flöten, auch noch recht hoch, das ist mein persönlicher Weg, mit dem andere nicht klarkommen. Dieser Weg bringt mich persönlich recht schnell zu den Zielen, die ich mir setze.


@Dora: ist die Ausgangsfrage jetzt eigentlich Motivation zum Blockflöte spielen oder Motivation zu üben?
Mit passenden Übungen kann man auch die "Motivation zu üben" erhöhen.

Mit genügend Übung und Routine kommt man irgendwann an einen Punkt, wo man mit dem Instrument verschmilzt, das Instrument genau das macht, was man im Kopf hat (oder vorher über Noten vom Auge erfasst wird). Dann wird es auch gar nicht schwer, richtig und fehlerfrei zu spielen, wie es die Profis eben tun.


Ein anderes Beispiel: Nach meinem schweren Motorradunfall war mein linker Arm quasi gelähmt. Als nach 1 Woche die Fixierung am Oberkörper (mittels elastischem "Strumpf") durchgeschnitten wurde, lag mein Arm kraftlos neben mir, schmerzte wie Hölle und ich konnte kein Blatt Papier mehr halten, den Arm heben, geschweige kompliziertere Bewegungen, wie ein Brötchen durchschneiden etc. Alles musste ich wieder wie bei einem Instrument neu lernen (..und einiges geht nicht und wird auch nie mehr).
Aber selbst da konnte ich im letzten Jahr enorme Verbesserungen erreichen, die ich vor genau 1 Jahr nicht für wahrscheinlich gehalten hätte. Das Gitarrenspielen hat mir so viel Motivation gegeben, dass ich wieder durch extrem schmerzhafte Krankengymnastikübungen wie auch Haltungs- und Kraftübungen an der Gitarre, extreme Fortschritte auch nach 25 Jahren nach meinem Unfall gemacht habe.

Aber wie ich den Arm wieder zu "meinem Arm" machte, dass also der Arm genau das tut, was ich mir vorstelle (ohne darüber nachzudenken, welche Muskeln im einzelnen ich anspannen muss), so kann es auch mit einem Instrument gelingen, mit ihm zu verschmelzen.
 
@Dora: ist die Ausgangsfrage jetzt eigentlich Motivation zum Blockflöte spielen oder Motivation zu üben?
Naja, eigentlich mehr zum Spielen, aber irgendwie gehört das Üben ja auch dazu. ...Wobei man dann definieren kann, was üben eigentlich ist. Wenn man neu mit etwas anfängt, ist fast Alles üben. Wenn man etwas gut kann, ist es vielleicht eher auffrischen, wiederholen, "am Ball halten", etc. .

...aber...ich glaube, auch jemand, der wirklich gut ist, übt doch seine Stücke, oder? Ich denke schon.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben