Was braucht man so in einem Durchschnitts-Ensemble alles für Flötenkenntnisse? Was ist so das Mindestmaß, wieviel man spielen können muss? Ich weiß, dass das auch auf die Gruppen ankommt. Ja.
Ja genauso ist es leider - es kommt stark auf die Gruppe, ihre Fähigkeiten, ihre Ansprüche und den Dirigenten/Leiter der Gruppe an.
Das Gruppenspiel verlangt noch andere Fähigkeiten, als das reine Beherrschen der eigenen Noten. Auf die Intonation, damit es nicht schief klingt, Tempo und Rhythmus halten, wenn man einen Fehler macht oder "herauskommt" wieder den Faden aufnehmen. Aus den Einzelstimmen einfach Musik machen.
Dabei sind die Einzelstimmen oft einfacher als bei Solostücken. Der Gruppenklang macht die Musik. Dabei kommt es nicht nur auf die Virtuosität der Einzelstimmen an, sondern wie das Musikstück gesetzt ist!
Was ist so das Mindestmaß, wieviel man spielen können muss?
Also besser als Deine Dozentin werden wir das nicht beurteilen können. Wenn es eine Spielgruppe gibt, dann nimm Kontakt auf, frag nach was gespielt wird und lass Dir Noten geben, die Du gezielt mit Deiner Dozentin üben kannst.
Je besser ein Spieler ist, desto eher kann er das vom Blatt spielen oder mit nur geringem Übungsaufwand aufführungsreif machen. Aber es sind noch keine Meister vom Himmel gefallen.
Ich denke, bei jedem wird es irgendwann mal ein Punkt geben, wo es nicht weiter geht. Vielleicht geht es erstmal nicht weiter und dann später nochmal.
Beim Lernvorgang kommt jeder mal an einen Punkt, wo man meint es gehe nicht weiter; das ist aber falsch. Bei der Blockflöte ist generell am Anfang die Lernkurve erstmal sehr hoch, von Woche zu Woche lernt man neue Töne und schon nach kurzer Zeit kann man erst einfache, dann etwas schwierigere Melodien spielen.
Und dann kommt man an einen Punkt, wo es einfach heißt, üben, üben, üben.... (Meine Mathelehrerin sagte damals immer: "Ergänze, ohne Flei? kein Prei?" Der Erfolg stellt sich nicht immer unmittelbar ein; oft ist es so, als müsse man einen Hügel oder Gipfel erklimmen und kommt kein Stück näher. Wenn man aber dran bleibt, wird man irgendwann merken, daß man doch plötzlich den Gipfel erklommen hat. ...und dann sieht man in der Ferne den nächsten Gipfel, den es zu erklimmen gilt.
Motivation ist alles, diese Durststrecken durchzuhalten, oder besser gesagt, das Setzenlassen des Gelernten.
Wenn ich alleine übe, merke ich, dass ich manchmal nicht schneller werde, auch wenn ich die Stücke mehrmals übe. ...und ich merke, dass ich immer wieder Schwierigkeiten mit den drei letzthöchsten Tönen habe, egal ob auf Alt oder Sopran. ...oder wenn ich schnell umgreifen muss, von jenen sehr hohen überblasenen Tönen zu nicht überblasenen Tönen und wieder zurück.
Vieles hängt vom richtigen, effektiven Üben ab!
Auf Geschwindigkeit kommt es zunächst gar nicht mal so sehr an! Sondern gleichmässig spielen zu können, das Tempo halten, sauber intonieren, auf die Musik hören, etc.
Üben muss man auch effektiv gestalten. Du musst Dir ganz genau darüber klar werden, was Dir Schwierigkeiten macht oder wo Du hängst, ob es nur 1 oder 2 Takte sind, die Dir technische Schwierigkeiten machen, oder Koordination des Lesens der Noten mit der Greifbewegung.
Witzigerweise kann man schnelleres Spielen durch bewusst langsames Üben erreichen; in der halben Geschwindigkeit, mit der Du ein Stück spielen kannst, ganz bewusst jeden einzelnen Ton spielen. Und dann evlt. nur 1 oder 2 oder 3 Takte und dann wiederholen.
Bei der Gitarre hab ich z.b. in den letzten 2 Wochen eine besonders schwierige Stelle in einer Etüde gahabt, direkt der 2. Takt, bei dem aussergewöhnliche und neue Koordination der Greifhand, Aufbau von Kraft nötig war, und diesen Takt hab ich zu Beginn jeder Übungs-Session dann wortwörtlich 100mal geübt. Immer und immer wieder. Das ist eine spezielle Griffkombination, die ich für viele weitere anspruchsvolles Stücke benötige und jetzt hab ich den o.b. Gipfel erreicht und es geht weiter.
Es gibt für alle Schwierigkeiten, die man hat, spezielle Übungen oder Übungsstücke, die Etüden. Tonleiterspiel erhöht z.b. die Geläufigkeit, Terzsprünge, Oktavierübungen, etc.
Diese technischen Übungen und Etüden machen oft den Schülern keinen Spass, und gerade bei Lehrwerken für die Blockflöte gibt es ganz große Unterschiede. Die Blockflötenschulen für Kinder setzen sehr stark auf Spaß und bringen viel Spielstücke und man setzt auf Erfolgserlebnisse durch das Spielen neuer Stücke.
Bei Schulen für Erwachsene (ich kenne die Schulen von Mönkemeyer, Zimmermann aus der Bibliothek; die von Hintermeier/Baude habe ich gekauft) gibt es eine Mischung von Spielstücken und technischen Übungen. Die Didaktik und der Anteil der Übungen und deren Schwierigkeitsgrad variiert.
Ich hab mir z.B. direkt am Anfang ein Heft mit täglichen Übungen gekauft, die ich am anfangs oft nur teilweise spielen konnte, aber da schreite ich deutlich voran. Durch den klassischen Kontrab
http://www.stretta-music.com/search...ensum-fuer-altblockfloete-1956-nr-112983.html
Ich bin (momentan noch) ohne Lehrer für Blockflöte und muss meine Übungen autodidaktisch planen; Du solltest Deine Übungen mit Deiner Dozentin absprechen.