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Gekaufte Noten: was darf man und was nicht?

Ne, gerade da dieser "Hirni" ja anklingen ließ, Blätterkopien stillschweigend zu dulden, werde ich den Namen nicht öffentlich nennen.

stillschweigend zu dulden ist ja nicht erlauben. Aber das muss ja jeder selbst wissen, ob man sowas Publik macht.

So bekommt man jedenfalls den Stempel der Illegalität aufgedrückt und wird quasi mit der Floskel "wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter"
abgefertigt. Mir selbst genügt das nicht, fühle mich sch**** dabei.
Und was denn passiert, wenn ein Dritter da eine Anzeige macht, ist außerdem völlig unklar.
Von dem ähm "Hirni" kannst Du da wohl keine Rückendeckung erwarten.
 
...Und was denn passiert, wenn ein Dritter da eine Anzeige macht, ist außerdem völlig unklar...
das ist nicht völlig unklar und von mir schon einige Male hier gepostet:

Dirigent von Musikverein (so ein junger begabter begeisterungsfähiger) hat für sein Orchester einiges transkripiert und "arrangiert" (eher zurechtgebogen, kein wirkliches eigenes Arrangement das angemeldet werden könnte), die Aufführungen sind jedesmal ein Knaller. Kollege vom Nachbarort möchte eine Kopie, die er aber nicht bekommt, weil die Musik zum Alleinstellungsmerkmal vom Orchester geworden ist.
Aus Rache zeigt er den Kollegen an, dieser wird ziemlich verknackt, weil er die (eigenen!!) Noten ausgedruckt hat fürs Orchester. Der Richter sagt knallhart: seine Musikanten dürfen gerne vor den Bildschirm sitzen und spielen, aber drucken widerspricht dem Copyright im Urheberrecht.


Passiert in den frühen 90igern im Süddeutschen Raum.
 
das ist nicht völlig unklar und von mir schon einige Male hier gepostet:

Dirigent von Musikverein (so ein junger begabter begeisterungsfähiger) hat für sein Orchester einiges transkripiert und "arrangiert" (eher zurechtgebogen, kein wirkliches eigenes Arrangement das angemeldet werden könnte), die Aufführungen sind jedesmal ein Knaller. Kollege vom Nachbarort möchte eine Kopie, die er aber nicht bekommt, weil die Musik zum Alleinstellungsmerkmal vom Orchester geworden ist.
Aus Rache zeigt er den Kollegen an, dieser wird ziemlich verknackt, weil er die (eigenen!!) Noten ausgedruckt hat fürs Orchester. Der Richter sagt knallhart: seine Musikanten dürfen gerne vor den Bildschirm sitzen und spielen, aber drucken widerspricht dem Copyright im Urheberrecht.

Damit war ja zu rechnen. Wie schon geschrieben, ich lasse mich nicht in die Illegalität treiben und handele entsprechend.
Ich bin aber sowieso solo und habe keine Band- oder Musikverein-Probleme.
 
dieser wird ziemlich verknackt, weil er die (eigenen!!) Noten ausgedruckt hat fürs Orchester.

Was ist in diesem Zusammenhang unter "eigenen" zu verstehen?

hat für sein Orchester einiges transkripiert und "arrangiert" (eher zurechtgebogen, kein wirkliches eigenes Arrangement das angemeldet werden könnte),

Demnach ist der Inhalt der Kopien nicht wirklich sein geistiges Eigentum und er hätte für die Veröffentlichung eine schriftliche Genehmigung einholen müssen. Oder?
Aber genau das hat er versäumt, wenn ich das richtig verstehe.
Insofern würde ich auch nicht von seinen "eigenen Noten" sprechen sondern eher von "seiner modifizierten Abschrift".

Als ich meine Notenbücher für Mundharmonika und Okarina erarbeitet hatte, war ich mir ziemlich sicher, dass ich ausschließlich gemeinfreies Material "erwischt" hatte. Trotzdem erbat ich von jedem Verlag, von dem ich irgendein Notenbuch als Referenz genutzt hatte, eine schriftliche Bestätigung, dass von deren Seite keine Ansprüche an mich gestellt werden, wenn ich meine Bücher in kleinen Auflagen drucke und verkaufe. Nur so ist man auf der sicheren Seite.

In meinem Fall war von Bedeutung, dass ich ein ganz neues Layout entwickelt und somit etwas Eigenes aus dem Material gemacht hatte, was es in dieser Form noch nicht gab. Wenn für die verwendeten Melodien kein Urheberrecht mehr geltend gemacht werden kann, geht es meines Wissens nach dann "nur noch" um Dinge wie Bearbeitung, Notensatz, Layout und ähnliches.

Sehr komplexes Thema.

Gruß
Lisa
 
...Was ist in diesem Zusammenhang unter "eigenen" zu verstehen?...
kann man mißverstehen, wenn man will...
Der junge Mann hat Musik von der CD abgeschrieben (also "eigene" Noten erstellt) von Stücken, zu denen es keine Noten käuflich zu erwerben gab. Transkripieren ist erlaubt!
Er die Musik auch ganz regulär abgerechnet mit der GEMA, was die Verwertung anbetrifft.

Der Fehler lag ganz einfach darin, seine erlaubte Transkription durch schlichtes Ausdrucken zu kopieren. Diese Kopie wiedersprach dem Copyright.
Dem Komponisten (=Verleger) war die Angelegenheit wurscht, der hatte keine Ansprüche. Ob er es wußte oder gar genehmigt hat, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.

Es geht schlicht um den gesetzlichen Schutz der Urheberrechte gegen Kopieren, in diesem Falle kam die Anzeige nicht vom Urheber sondern von einem Dritten und die Staatsanwaltschaft hat das zur Anklage gebracht.
 
Gibt es dazu Quellen?

Denn wenn er (erlaubterweise) transkribiert hat, ist er selbst der Urheber seiner Noten. Und der Urheber darf sein eigenes Werk ja wohl so oft kopieren, wie er will.
 
Gibt es dazu Quellen?

Denn wenn er (erlaubterweise) transkribiert hat, ist er selbst der Urheber seiner Noten. Und der Urheber darf sein eigenes Werk ja wohl so oft kopieren, wie er will.

Nein, das Werk ist die Komposition, egal in welcher Form, ob auf CD, auf Papier, als Live-Musik, etc...
 
Ok, verstanden.
 

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