Gitarre - Werkstoffe (u.a. Holz) - Klang - die ewige Suche nach der "Wahrheit" ?

  • Ersteller Alex_S.
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Ich persönlich denke es pauschal schwer zu sagen, wie stark welche der unterschiedlichen Hölzer klanglich zu dem Gesamtergebnis einer E-Gitarre beitragen. Da kann man messen, was man will, und das mag ja vielleicht auch mal durchaus mal interessant sein, aber am Ende des Tages entscheidet halt doch das Ohr. Oder?
In der Tat es entscheidet am Ende der Gitarrist ob ihm das Ganze gefällt oder ob er etwas vermisst. Wenn er etwas verändern/beeinflussen möchte, wird die Diskussion "Welches Holz sollte man nehmen?" wieder relevant....

Allerdings, wer für sich zum Schluß kommt "ich brauche eine Gitarre aus dem "richtigen" Holz, weil dass mein Problem löst!" (... neben all den anderen sound-relevanten Dingen...), ist IMO noch längst nicht bei der "Lösung" des Problem angekommen, denn Holz ist ein Naturprodukt !!!!!, dazu noch quatersawn, xyz-sawn, Kernholz, Randholz, im Kalten langsam gewachen im Warmen schnell, ...
Bei den -und da sind wir uns ja einig- Nuancen in den Unterschieden, ist es IMO nicht möglich, auf grund einer Holzsorte zuverlässig einen Klang vorherzusagen.
Ergo wieder versagt eine (wissenschaftliche) Systematisierung/Analyse, schon alleine, weil die Materialen nie die gleichen Eigenschaften haben und es bleibt nur die Empirie.
...oder eben diese "Ton Wizzards" unter den Gitarrenbauern, die so viel Erfahrung haben, dass sie eine Holzbohle in die Hand nehmen und dessen Potential "fühlen/sehen/hören" können.
Wie viel da dann Bohei und Wunschhören (was auch immer ein Factum ist!) dabei ist?
Ich glaube Erfahrung kann da schon helfen. Ich glaube auch, dass es da Leute gibt, die viel behaupten, sich aber auch überraschen lassen (müssen), was rauskommt.
Im Laden ist jede gewöhnliche Gitarre IMO letztlich (bei dem was das Holz ausmacht) eine "Wundertüte" und wenn das Instrument besonders "gut" klingt, dann nicht, weil da Mahagonie, Ahorn und Rosewood verbaut sind, sondern glücklich die richtigen "Teile" zusammengekommen sind.
 
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Ich weiss auch nicht mehr weiter.
Zollner vergleicht 5 Gitarren, eine 335 Style dabei.Trocken klingen alle unterschiedlich, verstärkt kaum zu unterscheiden.
Wenn ich das auf meine 4 Günsig LPs anwende, müsste ein ähnliches Ergebnis rauskommen.Aber die Solidbodys klingen wuchtiger und bassmittiger,die Semihollows klarer kerniger weniger tiefbassig.Auch vor meinen Upgrades schon.
2 Semihollows und 1 Solidbody verfügen über die gleichen PUs.
Lediglich hat eine Solidbody einen richtigen nachträglich verbauten Coilsplit und die restlichen die Seriell/Parallel Schaltung.

Da sind schon verdammt viele Details und Infos die da von Zollner einprasseln.In einem Video sagt er das bauartbedingte Unterschiede zu klanglichen führen und dann klingen 5 Gitarren ähnlich, trotz baulicher Unterschiede.
Ist schon alles ein bisschen widersprüchlich.
 
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Hättest Du mit Zollner zusammen im Aufnahme-Raum gesessen, wäre der Eindruck wahrscheinlich anders/deutlicher.
Durch die Aufnahmeprozedur sind das ganz unterschiedliche Hörbedingungen.

Ich hatte mal Testaufnahmen zu einem kleinen Verstärker (Palmer Fab5) gemacht, weil der mir vom Konzept, Machart, Fertigung,... richtig gut gefallen hat, mich aber leider als Combo klanglich völlig enttäuschte. Daher habe ich den Verstärker mit dem kleinen eingbauten Speaker und dann an einer potenten 2x12er angeschlossen mit Hilfe eines Kondensator Studio Mik in 2 m Entfernung (dann noch mit einem SM57 und noch mit Postprocessing) aufgenommen.

Das hat die Unterschiede auch extrem niveliert. Das was im Raum dünn und kraftlos klang, klang mikrophoniert ziemlich ok. Mit der 2x12" Box schon voller, aber nicht um die Welten, die das dann im Raum besser klang.
Es geht also sogar in beide Richtungen, aber die Unterschiede werden durch eine Mikrophonierung niveliert.

View: https://soundcloud.com/ralphjoh/fab_5-test?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing&si=2920861d303e4b3fbe92c176ba3fcdd9
 
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Kann ja nicht sein, wenn die Mikros die Unterschiede nicht rüberbringen würden.
Genauso wundert mich Zollners Schaubbild zu den Abweichungen des Resonanzpunktes von mehreren PAFs.Probucker Pro und Gibson 57 Classics sind beide PAFs und klingen doch ordentlich verschieden.
Umso erstaunlicher die Unterschiede beim Trockenspielen, danach habe ich noch nie eine E Gitarre ausgewählt.Eher danach was das Idol spielt;-))))
 
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Unterschätze nicht unsere Ohren!!!! Wir haben auch noch zwei davon und einen ziemlich mächtigen Prozessor, der die Signale verarbeitet. Da geht mit Mikrophonen zu einem guten Teil Information verloren.
 
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Bei einer PA habe ich auch gemerkt , dass die Mikroabnahme und die PA einen anderen Klang über die Boxen ausgeben als den Verstärkerklang.
 
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Wir haben auch noch zwei davon und einen ziemlich mächtigen Prozessor, der die Signale verarbeitet.
Gaaanz dünnes Eis, als Nächstes bastelt sich noch jemand ein „KI“ , die uns allen die Wahrheit über Tonholz unterbreitet. Und die ganz jungen unter uns glauben das dann womöglich noch. Eine „KI“ kann doch alles besser 😂
 
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Da sind schon verdammt viele Details und Infos die da von Zollner einprasseln.In einem Video sagt er das bauartbedingte Unterschiede zu klanglichen führen und dann klingen 5 Gitarren ähnlich, trotz baulicher Unterschiede.
Ist schon alles ein bisschen widersprüchlich.
Das ist halt genau das Problem - sobald wir uns bei Begriffen wie "ähnlich" bewegen, sind wir eben nicht mehr in der mathematisch bestimmbaren ja/nein-Zone, sondern bei einer wertenden Betrachtung.

Es gibt ja durchaus genug Gitarristen, denen die eine Strat klanglich genauso recht ist wie die andere, solange sie nach Strat klingt. Das will ich auch gar nicht bestreiten. Aber rein empirisch kann man schon auch sagen, dass es eine Menge Leute gibt, die einen anderen Sound gesucht haben und bei denen eine andere Holzwahl zum Ziel führte. Steve Vai z.B. wollte einen Alternative zum gewohnten Klang seiner JEM, und er hat dabei bekanntlich auch schon alle möglichen Varianten von Signature-PUs probiert. Nachdem das offensichtlich noch nicht genug war, ließ er sich auch mal einen Variante aus Erle bauen und hatte damit dann offensichtlich mehr Erfolg. Kann der Zuhörer das raushören? Ich jedenfalls nicht, aber für seine Ohren war der Unterschied groß genug, um entscheidend zu sein.

Ich gebe @InTune völlig recht, dass alleine der Blick auf die Holzsorte kein Ergebnis garantiert, nachdem die Varianz innerhalb jeder Spezies nicht nur beträchtlich ist, sondern sich nicht selten mit der Bandbreite anderen Holzsorten überschneidet. An der Stelle könnte man jetzt böse sagen, dass dieser Zustand für einen Professor der Physik natürlich schwer erträglich ist und eine starke unterbewusste Motivation erzeugt, den Einfluss eines so unberechenbaren Bestandteils ganz zu negieren... Die Zielrichtung aller seiner Untersuchungen erschien mir jedenfalls immer wenig ergebnisoffen.

Unterm Strich erleichtern mir die Erfahrungswerte auch der Leute, die sie schon vor Jahrzehnten gesammelt haben, sehr wohl die Suche nach einem bestimmten Soundcharakter. Für mich hat sich auch ganz klar gezeigt, dass es tote Gurken von Gitarren gibt, die sogar noch gut verarbeitet sind, denen aber weder die beste Hardware noch irgendein Pickup oder Amp zu einem für mich zufriedenstellenden Sound verhelfen können. Ja, woran solls denn liegen? Am Material der Bünde oder dem Drehmoment der Halsschrauben? LOL.

Gruß, bagotrix
 
Ich kann die klanglichen Unterschiede von verschiedenen BodyHolzsorten bei baugleichen Gitarren nicht beurteilen, aber zwischen Halbresonanzgitarren und Solidbodys höhre ich einen klaren Unterschied und verschiedene Hälse färben auch den Klang.
 
BodyHolzsorten bei baugleichen Gitarren nicht beurteilen
wenn überhaupt, kann man das mMn. nur, wenn man da zielgerichtete Versuchsreihen (sagt man so?) durchführt.
Ansonsten, wie einige ja hier auch angemerkt haben, wird der Klang bei E-Gitarren von so vielen Dingen beeinflußt, das es
ganz allgemein schon ein schwieriges Unterfangen ist, rauszufinden, woher die Unterschiede beispielsweise bei baugleichen Gitarren denn
"genau!!!" stammen, oft spielen dann auch mehrere Faktoren eine Rolle:rolleyes:.
 
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Na, ich bin ja mal gespannt, wie mein neuer shorty Bass klingt, mit Sperrholz Buddy und Gitarrenhals
Bis jetzt klingt er eher etwas dünn und schnarrig, ist aber noch kein PU drin

Diese Sperr Holz Platte hatte ich schon vor langer Zeit aus dem Brennholz gezogen.
Sie war zu groß für den Ofen und ich konnte sie nicht zersägen. Irgendwie wars zu schade dafür ...

Und nun stellt sich heraus dass es wohl ein tonholz ist
Oder gibt es berechtigte Zweifel?

Das Brett ist sogar CE verifiziert!


IMG_20250515_112205.jpg
 
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🤣🤣🤣🤣🤣🤣
Der Ofen steht ja schon daneben
 
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Natürlich steht der am Ofen , nur so bekommt das Holz einen warmen und trockenen klang
Vielleicht auch einen etwas schmutzigen Sound.
 
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@glombi
Versteckte Ironie
🤣
 
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Man beachte auch die billigsten Plastik Perlmutt Imitation Inlays, die den absoluten Kontrast zum edelsten Elfenbein Steg bilden und das Instrument somit nicht nur klanglich abrundet.
Nein, auch den Wert des Konstruktes nach oben katapultiert
 
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