Im Prinzip bauen ja (fast) alle immer noch die erste 4x12er nach. Und das hinter deren Konstruktion keine großartige physikalische Überlegung stand, ist ja glaube ich hinreichend bekannt.
Ich finde das etwas schade. Wenn man sich überlegt, dass die PA-Boxen eigentlich am Anfang genau gleich den Gitarrenboxen waren und sich dann deren Entwicklung gegenüber der Entwicklung der Gitarrenboxen anschaut, macht das schon nachdenklich.
Gut, man kann sagen, die Gitarrenbox war mit dem Entwurf von Marshall quasi "perfekt" und hat sich daher durchgesetzt und bewährt.
Aber wenn man ehrlich ist, sind Gitarrenboxen in vielerlei Hinsicht immer noch sehr kompromissbehaftet. Das größte Problem ist ja die Abstrahlung, jeder kennt das Phänomen, dass die Box je nach Winkel total anders anhört.
Und jetzt kommt bitte keiner mit Beamblockern, dass die die Probleme nur verschieben, aber nicht lösen, sollte nach ein paar Überlegungen klar sein.
Warum gibt es dafür heute immer noch keine gute Lösung? Lautsprecher mit konstantem Bündelungsmaß in den Frequenzbereichen der E-Gitarre sind schon lange baubar, man findet sowas aber nur im PA-Bereich. Es müsste doch auch möglich sein, so etwas so zu bauen, dass eine E-Gitarre immer noch nach E-Gitarre klingt, aber eben dieses Problem beseitigt.
Aber wenn die Gitarristen lieber über Soundunterschiede in der Verkabelung diskutieren und die Boxenwand hinter sich haben wollen, wird wohl kein Hersteller das Wagnis auf sich nehmen, etwas völlig neues zu konstruieren.
Interessant finde ich in dem Zusammenhang diesen Ansatz hier:
Speaker Dispersion
Das soll bitte nicht als Angriff gegen jemanden hier verstanden werden, sondern als Denkanstoß!