Halspassung: Wie viel Spiel darf sein?

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Tag zusammen.
Mein letztes Projekt ist zwar noch ein gutes Stück vor der Fertigstellung, aber wenn man an Tagen wie heute mal nicht dran weiterarbeiten kann, weil man erst zum Baumarkt müsste, dann bereitet man eben schonmal das nächste Projekt vor. :tongue: Ich nehme an das kommt einigen hier bekannt vor. :D:rolleyes:

Nun aber zum Thema:
Ich habe mir bei eBay günstig einen Korpus und einen Hals bestellt gehabt. Der Hals ist ein Traum. Superschönes, helles, gemasertes Holz, dass nur geölt wurde und eine Form die genau meinem Stil entspricht. Der Korpus ist nicht so besonders. Beim Angebot sah er besser aus. Ist eigentlich nur ein simpler Stratkorpus, schon rot lackiert gewesen und teilweise vorbestückt (Bridge und Buchse sind schon dran, sowie ein paar Kabel). Der Zustand vom Korpus ist jedoch nicht der Beste. An einigen Stellen gibt es Risse im Lack die mit großer Sicherheit ins Holz reichen und die Lackierung wurde nicht sehr sorgfältig gemacht. Sieht unschön nach leichter Orangenhaut aus.
Nun gut denke ich mir, dann wird eben eine billige Selbstbauklampfe draus die ein ständiges Projekt wird, bzw. an der ich fortwährend weiterschraube. Die Pickups hab ich auch billig ersteigert also blieben die Gesamtkosten sowieso niedrig.

Das größte Problem kommt aber jetzt: Der Hals passt nicht zum Korpus. Die Fassung am Korpus ist einfach ein wenig zu groß und während man ja normalerweise den Hals in die Fassung einfach reinschieben kann und es hält schon (zumindest irgendwie ein wenig :ugly:), ist hier einfach ca. 1mm Spiel an der Seite. Ranschrauben wiederum wäre kein Problem. Die Bohrungen sind bei Beiden schon gemacht und passen übereinander.
Nun also die Frage:
Kann man den Hals einfach "nur" anschrauben, evtl. mit ein wenig Füllmaterial in der Fuge und es klingt trotzdem noch irgendwie?
Oder sollte ich lieber den Korpus in die Tonne treten/weiterverkaufen und mir was Passendes für den Hals suchen?

Momentan tendiere ich zur zweiten Option, denn ich werd mir sicherlich nicht für einen Korpus mit Rissen noch einen neuen Hals suchen und so viel wie da nicht zusammenpasst hol ich mir lieber einen neuen Korpus als noch Geld auszugeben damit es "irgendwie" passt.

Hier noch ein paar Bilder:
IMG_20150416_140659.jpg
IMG_20150416_140719.jpg
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Tag zusammen.
Mein letztes Projekt ist zwar noch ein gutes Stück vor der Fertigstellung, aber wenn man an Tagen wie heute mal nicht dran weiterarbeiten kann, weil man erst zum Baumarkt müsste, dann bereitet man eben schonmal das nächste Projekt vor. :tongue: Ich nehme an das kommt einigen hier bekannt vor. :D:rolleyes:

Nun aber zum Thema:
Ich habe mir bei eBay günstig einen Korpus und einen Hals bestellt gehabt. Der Hals ist ein Traum. Superschönes, helles, gemasertes Holz, dass nur geölt wurde und eine Form die genau meinem Stil entspricht. Der Korpus ist nicht so besonders. Beim Angebot sah er besser aus. Ist eigentlich nur ein simpler Stratkorpus, schon rot lackiert gewesen und teilweise vorbestückt (Bridge und Buchse sind schon dran, sowie ein paar Kabel). Der Zustand vom Korpus ist jedoch nicht der Beste. An einigen Stellen gibt es Risse im Lack die mit großer Sicherheit ins Holz reichen und die Lackierung wurde nicht sehr sorgfältig gemacht. Sieht unschön nach leichter Orangenhaut aus.
Nun gut denke ich mir, dann wird eben eine billige Selbstbauklampfe draus die ein ständiges Projekt wird, bzw. an der ich fortwährend weiterschraube. Die Pickups hab ich auch billig ersteigert also blieben die Gesamtkosten sowieso niedrig.

Das größte Problem kommt aber jetzt: Der Hals passt nicht zum Korpus. Die Fassung am Korpus ist einfach ein wenig zu groß und während man ja normalerweise den Hals in die Fassung einfach reinschieben kann und es hält schon (zumindest irgendwie ein wenig :ugly:), ist hier einfach ca. 1mm Spiel an der Seite. Ranschrauben wiederum wäre kein Problem. Die Bohrungen sind bei Beiden schon gemacht und passen übereinander.
Nun also die Frage:
Kann man den Hals einfach "nur" anschrauben, evtl. mit ein wenig Füllmaterial in der Fuge und es klingt trotzdem noch irgendwie?
Oder sollte ich lieber den Korpus in die Tonne treten/weiterverkaufen und mir was Passendes für den Hals suchen?

Momentan tendiere ich zur zweiten Option, denn ich werd mir sicherlich nicht für einen Korpus mit Rissen noch einen neuen Hals suchen und so viel wie da nicht zusammenpasst hol ich mir lieber einen neuen Korpus als noch Geld auszugeben damit es "irgendwie" passt.

Hier noch ein paar Bilder:
Anhang anzeigen 421105
Anhang anzeigen 421106
Anhang anzeigen 421107
Natürlich kannst Du den Korpus behalten und den Hals anschrauben. Du kannst ihn aber aber auch zum großen grauen Sulo bringen....wo er meiner Meinung auch hingehört. Ich weiß nicht welches Budget du hast, von welcher Qualität der Hals ist und was für eine Strat du überhaubt bauen möchtest.
 
...nur ein bisschen OT, aber in die Halsaufnahme gehört auch kein Lack. Muss ein ziemlicher Stümper gewesen sein, der da lackiert hat.:ugly:
 
Moin!

Also bevor ich mich über den Lack beschwere, muss ich sagen, dass der Body aussieht wie bei einer Supermarktgitarre für 65,-€. Die Fräsungen sind ja alle krumm und schief ausgeführt und es wurde auch viel zu viel Material entfernt. Wahrscheinlich wiegt er auch nichts, weil Balsa oder sowas unterm lack schlummert. Ich würde dir raten einen neuen Body zu suchen. Da lohnt sich nichts daran zu machen, auch wenn es ein Schnapper gewesen sein sollte.

Und zu den Toleranzen. Am liebsten habe ich eine leichte Presspassung, die mit ein wenig Liebe mit den Händen aneinander geführt werden kann. Es geht mir hier um die Verschraubung. Schrauben können sehr viel Kraft entlang des Gewindes übertragen, aber sobald etwas schert, sieht es nicht mehr so gut aus. Bei deinem Beispiel wirkt es so, als ob alles trotz fester Verschraubung wabbeln würde. Wenn du trotz aller Empfehlungen den Body dennoch nutzen möchtest, würde ich dir zu einem Gang zum Baumarkt raten. Dort kannst du Kantenumleimer aus Echtholzfurnier kaufen. Dieses ist auf einer Seite mit Klebstoff versehen. Diese Umleimer kannst du dann auf den Halsfuß aufbügeln und auf Maß bringen ohne viel Aufwand. Günstig ist es ebenfalls. Im absoluten Notfall nutze ich diese Methode als Shim drunter. Es geht, aber schön ist halt immer anders.

Gruß,
Etna
 
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Der Zustand vom Korpus ist jedoch nicht der Beste. An einigen Stellen gibt es Risse im Lack die mit großer Sicherheit ins Holz reichen

Also bevor ich mich über den Lack beschwere, muss ich sagen, dass der Body aussieht wie bei einer Supermarktgitarre für 65,-€.

Ich würde dir raten einen neuen Body zu suchen

Ich würde da auch zu raten. Auf dem Foto wo der Hals dabei ist sieht man ja sogar einen Riss an der Halstasche (siehe Halstasche unten, Richtung Body laufend). Sieht mir nicht nur nach Lack aus. Das Ding wird meiner Meinung nach nicht stabil genug sein. Und durch den Riss wird es wohl nicht stabiler.

Ich hab einige Strats der 70er Jahre gesehen, die haben auch nen mm Spiel aber viele davon waren halt auch Mist.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Vor allem denke ich das der Body für einen dickeren Hals gemacht ist, was bedeutet das du das Tremolo anders ausrichten musst um die Saiten wieder mittig zu haben. Sonst rutscht dir immer eine Saite runter, entweder die hohe oder die tiefe E Saite.

Wenn du den Hals anliegend an einer Saite festschraubst steht das Tremolo ja noch gerade. Das haut glaub nicht wirklich so gut hin. Bzw wäre es wohl keine Gitarre mit ich lange Freude hätte, Bastelprojekt hin oder her.
 
In der Regel deuten diese Pool-Crap Bodies schon auf großen Mist hin. Wenn es sich dabei noch um No-Name Klotten unbekannter Herkunft handelt....sollte man so etwas nicht mal für ne schmale Mark kaufen.
 
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Danke für die Kommentare.
Damit bestätigt ihr mein Gefühl. Ich werd mir da dann einen neuen Body besorgen, evtl. auch lieber neu als Second Hand.
Als ich den hier ersteigert hab waren die Fotos leider nicht gut genug um die Fehler zu erkennen. Hatte mich halt drüber gefreut günstig was zum Basteln zu bekommen aber nächstemal bin ich da genauer.

Kann dann hier geschlossen werden.
 
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...nur ein bisschen OT, aber in die Halsaufnahme gehört auch kein Lack. Muss ein ziemlicher Stümper gewesen sein, der da lackiert hat.:ugly:

Habe mir eine OLP MM4 Silhoulette Music-Man-Kopie für 150 Euronen zum Pimpen besorgt. Einerseits sind ganz gute Teile daran verbaut, die Lackierung in Metallic-Blau ist auch super. Nur Body und Hals sind lieblos zusammenklatscht worden. Die Korpus-Lackierung in der Hals-Tasche wurde mit einem Schleif-Klotz notdürftig etwas aufgeraut und der Hals, samt Holz-Spänen dazwischen, einfach dran geschraubt. Der Hals als solches hat ein flaches D, lässt sich super und schnell bespielen und hat nur minimale Gebrauchs-Spuren. So einen Millimeter kann ich noch runter mit dem Hals, wird sich auf die Saiten-Lage sogar günstig auswirken. Das lass ich von meinem Gitarren-Bauer gleich um die Ecke erledigen, der hat die richtigen Werkzeuge dafür. Ich denke fürs Sustain wird dass einiges bringen. Die Silhoulette klingt trocken angespielt schon recht gut, etwas leise, was evtl. an dieser unsauberen Hals-Body-Verbindung liegen könnte.
 
Habe mir eine OLP MM4 Silhoulette Music-Man-Kopie für 150 Euronen zum Pimpen besorgt. Einerseits sind ganz gute Teile daran verbaut, die Lackierung in Metallic-Blau ist auch super. Nur Body und Hals sind lieblos zusammenklatscht worden. Die Korpus-Lackierung in der Hals-Tasche wurde mit einem Schleif-Klotz notdürftig etwas aufgeraut und der Hals, samt Holz-Spänen dazwischen, einfach dran geschraubt. Der Hals als solches hat ein flaches D, lässt sich super und schnell bespielen und hat nur minimale Gebrauchs-Spuren. So einen Millimeter kann ich noch runter mit dem Hals, wird sich auf die Saiten-Lage sogar günstig auswirken. Das lass ich von meinem Gitarren-Bauer gleich um die Ecke erledigen, der hat die richtigen Werkzeuge dafür. Ich denke fürs Sustain wird dass einiges bringen. Die Silhoulette klingt trocken angespielt schon recht gut, etwas leise, was evtl. an dieser unsauberen Hals-Body-Verbindung liegen könnte.

Nach Rücksprache mit meinem Gitarrenbauer habe ich selbst Hand angelegt. Jetzt ist die Verbindung fast saugend, wenn ich den Hals in die Tasche schiebe. So soll's sein! Fehlt nur noch das Blobb beim Herausziehen.:tongue:
 
Die Silhoulette klingt trocken angespielt schon recht gut, etwas leise, was evtl. an dieser unsauberen Hals-Body-Verbindung liegen könnte.
In erster Linie werden die Schwingungen durch die Auflagefläche und die Verschraubung übertragen. Diese Fläche sollte plan, sauber und frei von Farbe sein. Hier bitte beachten, das der Hals nicht durch die Radien in der Tasche abgefangen wird und zur gänze plan aufliegt. Ob in der seitlichen Schulterung ein Spalt von 0,1 oder 1,00mm ist, ist für den Klang sekundär, denn Schwingungen werden hier in beiden Fällen nicht übertragen.....es sei denn der Hals liegt hier wirklich an. Das war bei den meisten pre CBS und erst recht in der Zeit danach eher nicht der Fall. In meiner ehemaligen originalen 57er Strat war genügend Platz für Ersatzplektren und somit hatte dieser Spalt auch seinen Nutzen. Zum einen war das den Fertigungsmethoden geschuldet, zum anderen läßt hier ein Spalt nachträgliches Ausrichten des Halses zu und es muss bei Toleranzüberschreitungen der Halsbreite sichergestellt sein, das auch solche Hälse noch verbaubar sind.
Eine "zu große" Halstasche ist bei industriell gefertigten Gitarren also durchaus normal.
Eine Ausnahme bilden meiner Erfahrungen nach die japanischen Strats. Die japanischen Bearbeitungsmaschinen+japanische QM Systeme+japanische Mentalität zeigt, das auch industriell gefertigte Gitarren mit geringen Toleranzen gebaut werden können.

Bei Custom-made Gitarren sollte ein sehr geringer Spalt zu erwarten sein, weil hier Hals und Korpus eingepasst werden.

Neben dem optischen "Makel" kann es aber je nach Spielweise dazu kommen, das sich der Hals in der Tasche bewegt. Grade die three-bolt micro-tilt Necks waren und sind mit zu großen Taschen sehr anfällig für dieses Problem.

Es sind seit 1954 wohl bei weitem mehr Stratocaster hergestellt worden, in denen man zwischen Hals und Korpus einen Big-Mac packen konnte und somit sollte dieses Phänomen nicht überbewertet werden. Schließlich ist auch der lasche Umgang mit Maßen und Toleranzen ein Stück American way of Life und historisch korrekt bei Fender.

As Bad as New ist das Stichwort. Nachdem man alte US Cars Jahrzehnte "überrestauriert" hat und in einen Zustand gebracht hatte, die sie als Neuwagen nie hatten, werden jetzt Autos "historisch korrekt" aufgearbeitet. Hier Anhand eines 70er Plymoth Valiant.
Nicht nur für US-Car Fans lesenswert.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j..._6gagN&usg=AFQjCNGoSOSXb7NffZc-PI6WdndbEU9bgQ
 
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Was hat es denn überhaupt für Auswirkungen auf den Klang ob der Hals nun mit Spiel in der Halstasche sitzt oder ob es eine Presspassung ist?
Klar, bei Letzterem liegt der Hals an einer größeren Fläche auf und entsprechend werden wahrscheinlich mehr Schwingungen übertragen. Ob das Ganze aber überhaupt spürbar ist bezweifle ich, da der anliegende Druck einer solchen Presspassung in keinem Verhältnis zu dem Anpressdruck der Schraubenverbindung steht. Durch Letztere sollen ja Hals und Korpus so stark miteinander verbunden werden, dass man sie als einzelnes, massives Bauteil betrachten könnte.
Da hat dann die Presspassung der Halstasche sicherlich nicht mehr viel Einfluß auf den Klang. Oder irre ich mich da?
 
Kommt drauf an.

Wenn Du Genaueres wissen möchtest, würde ich diesen Thread nochmal lesen und auch auf Links eingehen.;)
lg
 
Was hat es denn überhaupt für Auswirkungen auf den Klang ob der Hals nun mit Spiel in der Halstasche sitzt oder ob es eine Presspassung ist?
Klar, bei Letzterem liegt der Hals an einer größeren Fläche auf und entsprechend werden wahrscheinlich mehr Schwingungen übertragen. Ob das Ganze aber überhaupt spürbar ist bezweifle ich, da der anliegende Druck einer solchen Presspassung in keinem Verhältnis zu dem Anpressdruck der Schraubenverbindung steht. Durch Letztere sollen ja Hals und Korpus so stark miteinander verbunden werden, dass man sie als einzelnes, massives Bauteil betrachten könnte.
Da hat dann die Presspassung der Halstasche sicherlich nicht mehr viel Einfluß auf den Klang. Oder irre ich mich da?
Du hast dir deine Frage im Prinzip selbst richtig beantwortet. Ob sich eine seitlich enge Halspassung positiv....und auch hörbar positiv auf den Klang einer Strat auswirkt, könnte objektiv nur an ein und der gleichen Gitarre getestet werden. Das heißt....jemand müßte seine perfekte Halstasche einem vorher-nachher Test opfern.
ich bin da raus...:D
 
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OT>Schickes Avatar! @Günter47

Also nochmal Scherz beiseite, laut Rockinger und bagotrix, vielen Anderen und meiner Wenigkeit ist der gute Sitz in der Halstasche sehr entscheidend für den Wohlklang der Gitarre.

Das beweißt auch die Vorgehensweise nach Zusammenbau einer Gitarre und Saitenaufziehen und stimmen, die Halsschrauben nochmal leicht zu lösen, mit einem Gummihammer leicht auf die Kopfplatte zu klopfen, und dann die Halsschrauben gut handfest anzuziehen. (Man, soviele Nebensätze :confused:)

Achtung! Es muß danach neu gestimmt und die Oktavreinheit neu justiert werden.;)
lg

Edit: Ich stelle mir das immer wie bei einer Stimmgabel nach Anschlag auf eine hölzerne Tischplatte gedrückt vor. Drückt man zu fest, verschwindet der Ton.
Aber ein gewisser Druck muß sein, damit es klingt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Durch Letztere sollen ja Hals und Korpus so stark miteinander verbunden werden, dass man sie als einzelnes, massives Bauteil betrachten könnte.
Nein, das ist falsch bei Schraubhals Gitarren!
mMn.
 
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Was hat es denn überhaupt für Auswirkungen auf den Klang ob der Hals nun mit Spiel in der Halstasche sitzt oder ob es eine Presspassung ist?
Klar, bei Letzterem liegt der Hals an einer größeren Fläche auf und entsprechend werden wahrscheinlich mehr Schwingungen übertragen. Ob das Ganze aber überhaupt spürbar ist bezweifle ich, da der anliegende Druck einer solchen Presspassung in keinem Verhältnis zu dem Anpressdruck der Schraubenverbindung steht. Durch Letztere sollen ja Hals und Korpus so stark miteinander verbunden werden, dass man sie als einzelnes, massives Bauteil betrachten könnte.
Da hat dann die Presspassung der Halstasche sicherlich nicht mehr viel Einfluß auf den Klang. Oder irre ich mich da?

Das ist fast die Standardfrage geschraubter oder geleimter Hals. Die Presspassung ist ja soetwas "wie geleimt". Beides ist nicht verkehrt. Beides klingt aber auch ganz unterschiedlich. Alles was mit den Auflagepunkten der zwei Saitenenden und dem Holz dazwischen und Hardware zu tun hat. Ich habe einen 12-saitigen Saitenhalter für 6 Saiten genommen, die Saiten erst umgekehrt durchgezogen und dann wieder zurück durch ein weiters Loch nach vorn über die Brücke zu den Mechaniken. Die Gitarre klang danach total anders!

Wenn zuviel Farbe in der Halstasche ist, stelle ich mir vor dass zwei fast unabhängige Systeme nämlich Hals für sich und Korpus für sich schwingt. Das sind einmal andere Resonanzen, zu denen sich gemischte Resonanzen addieren, die die Halsverbindung durchlaufen. Bis letztendlich zur Gitarre mit durchgehendem Hals, verhält sich als schwingende Einheit. Keine ist schlechter oder besser, nur halt anders im Klang.
Ansonsten gäbe es noch einen naiven Test: vier Gummischeiben als Unterleger nehmen, und den Hals anschrauben, wenns gefällt, braucht man sich nicht die Mühe zu machen und den Lack aus der Halstasche zu schleifen. Aber ich glaube, das ist die schlechteste Variante von allen.
Ich erwähne nur "Dead Spot".
 
Was hat es denn überhaupt für Auswirkungen auf den Klang ob der Hals nun mit Spiel in der Halstasche sitzt oder ob es eine Presspassung ist?
Also nochmal Scherz beiseite, laut Rockinger und bagotrix, vielen Anderen und meiner Wenigkeit ist der gute Sitz in der Halstasche sehr entscheidend für den Wohlklang der Gitarre.

Na klar ist der gute Sitz in der Halstasche entscheidend. Aber was ist denn ,
neben sauberer Verarbeitung, nun ein guter Sitz ist die entscheidende Frage ....?
:confused:


Ich besitze z.B. 2 Schraubhalsgitarren. Eine Squier 51 aus Indonesien mit passgenauem
Sitz und eine japanische Strat mit ca 0,6mm Spiel. Natürlich gibt es noch andere Faktoren
wie Holzsorte , Alter usw usw aber die Japan Strat klingt einfach richtig gut.
Und das trotz zu großer Halstasche :eek: :evil:

Den Body aus dem 1.Posting finde ich aber trotzdem extrem unsauber verarbeitet.
Die Cutaways sehen auch suboptimal aus. Also ich würde den nicht nutzen wollen.
:bad:
 
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Also nochmal Scherz beiseite, laut Rockinger und bagotrix, vielen Anderen und meiner Wenigkeit ist der gute Sitz in der Halstasche sehr entscheidend für den Wohlklang der Gitarre.

Ich behaupte das Gegenteil.... warum? Weil Schraubhalsgitarren ausschließlich durch den Anpressdruck auf ein gutes Sustainverhalten kommen. Ist der Anpress/Flächendruck vernünftig realisiert, überholt sie eine Klebeverbindung ganz locker auch im Klang.

Man kann mal probieren einen sehr kleinen Hals mit einer großen Tasche zu kombinieren und das ganze mit Furnier aufzufüttern. Klanglich ändert sich dabei absolut nichts.

Es gibt auch genügend Hersteller, die "Rechtsseitig" vom Hals fast kein Holz mehr stehen haben. Hier gibts also quasi keine Halstasche. Ich selbst gehöre dazu... Dafür nehm ich aber 7 oder 8 Schrauben zur Halsverschraubung.
Murle als anderer Gitarrenbauer hier im Forum nimmt dafür ebenfalls 6 Schrauben.
Man denke nur an typtische Reisegitarren, wo ebenfalls auf die Halstasche verzichtet wird. Und dennoch klingt es gut.

Kleine Werkstattgeschichte: Genau wegen solchen Behauptungen im Internet hat ein Kunde bei mir mal die ganze Tasche ausfüttern und neu fräsen lassen. 150€ kam der Spaß und es klang genau wie vorher :D :p

ABER: Eine enge Halstasche ist ein Garant für den Saitenverlauf und auch die Transportstabilität der Gitarre. 4 Schrauben reichen nämlich meist nicht ganz aus um den Hals in seiner Position zu halten. Eckt man dann an, verdreht sich der Hals schnell und die Gitarre ist erstmal unspielbar.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
die Japan Strat klingt einfach richtig gut.
Und das trotz zu großer Halstasche :eek: :evil:
Na klar ist der gute Sitz in der Halstasche entscheidend. Aber was ist denn ,neben
sauberer Verarbeitung, nun ein guter Sitz ist die entscheidende Frage ....???

Du sagst es ja selbst.... der Sitz ist eigentlich klanglich egal.... aber wer mal schnell den Hals abnimmt hat dann auch nen Problem, wenn die Tasche nicht sauber passt. Kann sehr nerven.
 
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OT>Schickes Avatar! @Günter47

Also nochmal Scherz beiseite, laut Rockinger und bagotrix, vielen Anderen und meiner Wenigkeit ist der gute Sitz in der Halstasche sehr entscheidend für den Wohlklang der Gitarre.

Das beweißt auch die Vorgehensweise nach Zusammenbau einer Gitarre und Saitenaufziehen und stimmen, die Halsschrauben nochmal leicht zu lösen, mit einem Gummihammer leicht auf die Kopfplatte zu klopfen, und dann die Halsschrauben gut handfest anzuziehen. (Man, soviele Nebensätze :confused:)

Achtung! Es muß danach neu gestimmt und die Oktavreinheit neu justiert werden.;)
lg

Edit: Ich stelle mir das immer wie bei einer Stimmgabel nach Anschlag auf eine hölzerne Tischplatte gedrückt vor. Drückt man zu fest, verschwindet der Ton.
Aber ein gewisser Druck muß sein, damit es klingt.
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Nein, das ist falsch bei Schraubhals Gitarren!
mMn.
Das ist ein relativ kompliziertes Thema, was ich aus dem High-End Bereich in Bezug auf An und Endkopplung von LS-Boxen kenne. Das von dir beschriebene Phänomen mit der Stimmgabel dürfte physikalisch eigentlich gar nicht funktionieren......tut es aber doch. Das liegt zum einen daran, daß das Ende, oder die Kugel der Stimmgabel tiefer in das Holz eindringt (was entgegen der Theorie wäre..mehr Fläche bessere Schwingungsübertragung) zum anderen fasst man die Stimmgabel fester an und absorbiert damit die Schwingungen der Stimmgabel selbst. Es hängt auch mit den Frequenzen zusammen, ob eine große oder kleinere Ankopplungsfläche für Schwingungsübertragungen vorteilhaft ist.
 
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ob eine große oder kleinere Ankopplungsfläche für Schwingungsübertragungen vorteilhaft ist.

Es geht bei der Hals-/Korpusverbindung ja eben nicht um Schwingungsübertragung, sondern um ein steifes System, was eben nicht schwingt. Der Idealfall ist ein durchgehender Hals. Die Frage ist nun, was besser an dieses Ideal heran kommt. Viele glauben an geklebte Hälse, ich behaupte geschraubte Hälse, weil es kein Dämpfungsmaterial zwischen den Teilen gibt.


Nun ist dabei noch die Frage ob die kleine Passung links und rechts mit einem Anpressdruck von vielleicht wenigen Gramm einen Einfluss auf die Flächenpressung von mehreren 100KG (oder gar 1000?!) hat.
Ich glaube nicht ;)
 
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