Jazz-Gitarre Prüfungsthematik

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Hi !

ich werde unter grosser Vorraussicht dieses Jahr einen Studiengang belegen, bei dem
ich u.a. auch als Hauptfach ein Instrument spielen muss / will.

So. Ich spiel schon echt lange E Gitarre und eines der möglichen Instrumenthauptfächer wäre halt Jazz-Gitarre.

Jetzt bin ich aber eher so der Blueser.
Gleichzeitig hab ich aber doch schon viel Ahnung von Musiktheorie und Harmonielehre.

Nun zum eigentlichen Sinn meines Topics :

Um dort zugelassen zu werden, legt man eine Eignungsprüfung ab (logisch).
Ich liste mal die Anforderungen auf, denn da bleiben einige Fragezeichen über meinem Kopf stehen ... :

a) Vortrag einer Ballade mit eigen-hamonisierter Melodie
b) Impro über eine Jazz-Standard mit funktionaler Harmonik
c) Modale Impro über ein Jazz oder fusion-music standard
d) Akkordverbindungen spielen (maj7,m7,dur7 usw)

Ok. Meine "Fragezeichen" :

zu a) was bedeutet "eigen harmonisierte Melodie" . Spiel ich da ein Stück quasi Begleitung und "Lead" gleichzeitig ?

zu b) ok. Jazz Standard. z.b. Autumn Leaves o.ä.. was bedeuted FUNKTIONALE Harmonik

zu c) ich denke "modal" ist hier ein Deut auf die Kirchentonleitern (Modes) ?

zu d) in Akkorden bin ich gut :)


Was mich auch etwas stutzig macht :

"Während des praktischen Teils der Eignungsprüfung begleitet sie ein Pianist. Falls Sie Stücke spielen die nicht im 'Real Book' stehen, bringen sie bitte (...) Noten in der 'Real Book'Art mit (Lead Sheets)"

Was ist das "REAL BOOK" bzw. Lead Sheets.. ?



Es wär sehr sehr sehr schön wenn ihr mir da helfen könntet.

danke

Chris
 
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skeemo schrieb:
zu c) ich denke "modal" ist hier ein Deut auf die Kirchentonleitern (Modes) ?
Als "modale Stücke" werden Songs bezeichnet, die sich sehr lange auf einem Akkord bewegen. Cantaloupe Island ist so ein Beispiel: 4 Takte Fm7, 4 Takte Db7, 4 Takte Dm11 und wieder 4 Takte Fm7. Oder z.B. So What: A-teil nur Dm, B-Teil Ebm.

skeemo schrieb:
"Während des praktischen Teils der Eignungsprüfung begleitet sie ein Pianist. Falls Sie Stücke spielen die nicht im 'Real Book' stehen, bringen sie bitte (...) Noten in der 'Real Book'Art mit (Lead Sheets)"

Was ist das "REAL BOOK" bzw. Lead Sheets.. ?
Auf Lead Sheets steht nur die Melodie mit den dazugehörigen Akkorden, ggf. noch Tempo und Rhythmusangabe. Die Begleitung ist also nicht ausnotiert und deiner Fantasie überlassen. Das Realbook (siehe auch SuFu) enthält etwa 500 Jazzstandards, alle als Leadsheet. Wobei "das" Realbook nicht ganz korrekt ist, es gibt mehrere: drei alte (die berühmten illegalen), drei neue, und eine Reihe weitere Fakebooks. Wenn nur von "dem Realbook" die Rede ist, bezieht sich das AFAIK auf das alte erste.

So, das war, was ich dir mit Sicherheit sagen kann. Alle weiteren Fragen überlasse ich den anderen. :)

Gruß,
Jay
 
Jay schrieb:
Als "modale Stücke" werden Songs bezeichnet, die sich sehr lange auf einem Akkord bewegen. Cantaloupe Island ist so ein Beispiel: 4 Takte Fm7, 4 Takte Db7, 4 Takte Dm11 und wieder 4 Takte Fm7. Oder z.B. So What: A-teil nur Dm, B-Teil Ebm.

ah ok. heisst ich spiele dann die dementsprechend passende Tonleiter zu den Akkorden, nur dann halt über einen längeren Zeitraum. bzw. such mir eine die zu dem gesamtem thema passt.

Auf Lead Sheets steht nur die Melodie mit den dazugehörigen Akkorden, ggf. noch Tempo und Rhythmusangabe. Die Begleitung ist also nicht ausnotiert und deiner Fantasie überlassen. Das Realbook (siehe auch SuFu) enthält etwa 500 Jazzstandards, alle als Leadsheet. Wobei "das" Realbook nicht ganz korrekt ist, es gibt mehrere: drei alte (die berühmten illegalen), drei neue, und eine Reihe weitere Fakebooks. Wenn nur von "dem Realbook" die Rede ist, bezieht sich das AFAIK auf das alte erste.

So, das war, was ich dir mit Sicherheit sagen kann. Alle weiteren Fragen überlasse ich den anderen. :)

Gruß,
Jay

Aha ! heisst also dass in der Prüfungssituation der Pianist die Melodie spielt und ich auf Basis der Akkordnotation im Leadsheet BEGLEITE ?



hey ich find das echt klasse von euch :great:
 
skeemo schrieb:
ah ok. heisst ich spiele dann die dementsprechend passende Tonleiter zu den Akkorden, nur dann halt über einen längeren Zeitraum. bzw. such mir eine die zu dem gesamtem thema passt.
So in etwa. Modale Stücke haben den Vorteil, dass man beim Solo nicht allzu oft die Skala wechseln muss. Dafür ist Mitzählen schwieriger: So What als AABA-Form hat dann zwischendrin 24 Takte Dm am Stück! Außerdem musst du dir beim Comping was einfallen lassen. Du hast ja nur einen Akkord. Den musst du dann geschickt umspielen und variieren, sonst kommt Langeweilse auf.

skeemo schrieb:
Aha ! heisst also dass in der Prüfungssituation der Pianist die Melodie spielt und ich auf Basis der Akkordnotation im Leadsheet BEGLEITE ?
Umgekehrt. Du solltest das Lied schon kennen. Das Sheet ist nur für den Pianisten, damit er dich nach den Akkorden begleiten kann.
 
Jay schrieb:
So in etwa. Modale Stücke haben den Vorteil, dass man beim Solo nicht allzu oft die Skala wechseln muss. Dafür ist Mitzählen schwieriger: So What als AABA-Form hat dann zwischendrin 24 Takte Dm am Stück! Außerdem musst du dir beim Comping was einfallen lassen. Du hast ja nur einen Akkord. Den musst du dann geschickt umspielen und variieren, sonst kommt Langeweilse auf.

Umgekehrt. Du solltest das Lied schon kennen. Das Sheet ist nur für den Pianisten, damit er dich nach den Akkorden begleiten kann.


Was bedeuted Comping ? (Stell ich doofe Fragen ????)


Also ich such mir aus dem Real Book dann ein Stück aus , dass ich spielen möchte und spiel das dann so wie es in den Noten steht. Oder orientier ich mich an der notierten Melodie und improvisier aussenrum ?


Ich kann prächtig in der Pentatonik (Dur / Moll / Blues) improvisiern. Dorisch und Mixolydisch ist auch nicht das Problem. Meint ihr das reicht für so was ??
 
skeemo schrieb:
Was bedeuted Comping?
Begleitung.

skeemo schrieb:
(Stell ich doofe Fragen ????)
Hmm, naja, das kann man sehen wie man will. Ich bin ja nicht grade Experte, wenns ums Vorspielen geht. Im Gegenteil, ich bin totaler Dilletant, aber rein hypothetisch: Wenn ich mich für einen Studiengang in Richtung Jazz entscheide, dann sollte ich doch vorher schonmal was in die Richtung gemacht haben. Die Fragen, die du stellst, lassen vermuten, dass das nicht der Fall ist. Wieviel Zeit ist denn noch, bis es losgeht?

skeemo schrieb:
Also ich such mir aus dem Real Book dann ein Stück aus , dass ich spielen möchte und spiel das dann so wie es in den Noten steht. Oder orientier ich mich an der notierten Melodie und improvisier aussenrum ?
Üblicherweise ist die Reihenfolge Thema-Soli-Thema. Wie es beim Vorspielen ist, weiß ich natürlich nicht, aber ich vermute mal ähnlich.

skeemo schrieb:
Ich kann prächtig in der Pentatonik (Dur / Moll / Blues) improvisiern. Dorisch und Mixolydisch ist auch nicht das Problem. Meint ihr das reicht für so was ??
Keine Ahnung, ob das reicht. Könnte mir aber vorstellen, dass nur Pentatonik etwas dürftig ist.
 
Zum Wintersemester.

Die Eignungsprüfung wird im Sommer sein.

Ich besitze die Gabe dass ich zu jeder Zeit weiss welchen Ton ich gerade spiele, also ich kenne das Griffbrett auswendig.

Schnell spielen ist halt dann so eine Sache, da musst du schon eher die Skalen können.

Ich bin halt so ein Gefühls-Spieler. Spiel halt nachm Gefühl. Wenn mir bei der Improvisation ein kleines Lick gefällt, dann spiele ich halt damit rum.
Oder ich arbeite mich zu irgendeinem Ton hin, der mir grade so einfällt.
Ich mags auch mit Leittönen zu spielen. Also z.b. in einer Gm Progression die dann auf der Dur Dominante endet, im letzten Takt auf das Fis hinarbeiten.

Die Sache ist halt, Pentatonik spiel ich blind, aber ich spiele nie strikt nur die fünf Töne oder die BluesNotes noch dazu, ich spiel halt Töne die zu dem Akkord grade passen.

Jazz ist da schon sehr "mathematisch" strikt an eine tonale Logik gebunden, oder ?

Kennst du den Autumn Leaves Standard ?

Ist glaub ich Am7-D7-Gmaj7-Cmaj7-F#dim7(o.ä. bin mir nicht sicher grad)-B7-Em-Em.

Darauf spiel ich auf Basis Em-Penta und baue dementsprechend zu den Akkorden Töne ein die nicht unbedingt in der Skala enthalten sind. oder kleine appregios.

so mach ich das...
 
Wie gesagt, auf den Ton hin oder her kommts vielleicht nicht an (vielleicht sagt zu dem Thema noch einer von den studierten Köpfen hier was ;) ). Ich meinte nur, dass dein "spielerischer Horizont" über die Pentatoniken hinausreichen sollte. Wichtiger wäre, dass du weißt, wie Standards überhaupt gespielt werden, und wie nach Leadsheets gespielt wird (s.o.). Also bis zum Sommer schnell noch ein Jazzprojekt starten ... :)
 
ich sollte mir mal leadsheets kaufen ........ :confused:

wie werden standards denn gespielt ?


ohgott, das raubt mir grad etwas den mut alles.
also such ich mir hier in der nähe nen jazzer....hmm. münchen. zu weit ;)
 
für den Anfang kannst du mal einen von diesen nehmen:
http://guitar-primer.com/Charts/index2.html
aber die gängigen Realbooks sollte man als Jazzer schon haben.

Und Vorsicht, die Leadsheets sind nur das Gerüst, wenn du die Stücke nicht kennst, ist dir damit nur bedingt geholfen.
 
Hallo,

ich fühle mit dir mit :) ich habe auch ein vorspielen am 3. feb für den grundkurs an einer jazzhochschule. (wenn auch ein bisschen einfacher :2 standarts (thema,impro,begleitung) und blattlesen)

mein tip zur impro ist, wenn es nicht gerade modale stücke sind versuchen möglichst viel die terzen und septimen der aktuellen akkorde erklingen zu lassen,somit hört man auch alleine aus der impro das lied raus.Machen auch eigentlich alle jazzer :)
ich setzte zusätzlich noch an vielen stellen dissonanzen ein um spannung zu erzeugen. Ich liebe die chromatik aber das ist geschmackssache.
ach ja besorg dir am besten playalongs zu den liedern die du spielen willst. das ist besser als interpretationen von künstlern, weil wie gesagt :interpretiert! (manchmal verändern sie sogar die harmonien...

ich wünsche dir schonmal viel glück

gruss michi
 
Ja die seite kenn ich da hab ich mir schonmal was ausgedruckt.
Allerdings nur die chord-basics.

Hab mich grad mal etwas reingelesen. Komplex das ganze.

Am besten nehm ich Unterricht :redface:
 
e(motion)string schrieb:
Hallo,

ich fühle mit dir mit :) ich habe auch ein vorspielen am 3. feb für den grundkurs an einer jazzhochschule. (wenn auch ein bisschen einfacher :2 standarts (thema,impro,begleitung) und blattlesen)

mein tip zur impro ist, wenn es nicht gerade modale stücke sind versuchen möglichst viel die terzen und septimen der aktuellen akkorde erklingen zu lassen,somit hört man auch alleine aus der impro das lied raus.Machen auch eigentlich alle jazzer :)
ich setzte zusätzlich noch an vielen stellen dissonanzen ein um spannung zu erzeugen. Ich liebe die chromatik aber das ist geschmackssache.
ach ja besorg dir am besten playalongs zu den liedern die du spielen willst. das ist besser als interpretationen von künstlern, weil wie gesagt :interpretiert! (manchmal verändern sie sogar die harmonien...

ich wünsche dir schonmal viel glück

gruss michi

Huch gar nicht gelesen :D

Ja danke wünsch ich dir auch.
Wo kommst du her wenn man Fragen darf ?

Wie läuft das denn nu mit den Standards ? Ich hab sogar schon Playalongs...Nur ich versuche halt drauf zu improvisieren. Da ich die Noten nicht hab, ist das schwer..
 
skeemo schrieb:
Am besten nehm ich Unterricht :redface:

Wird ich Dir auch Raten. Such Dir jemand der mit Aufnahmeprüfungsvorbereitung auskennt. Alle zuviel Zeit bis Sommer hast Du nicht:)
 
skeemo schrieb:
Am besten nehm ich Unterricht :redface:
Halte ich auch für dringend erforderlich. Viele Lehrer/Musikschulen bieten extra Aufnahmeprüfungsvorbereitungsunterricht :)D) an. Die können dir dann auch noch präziser sagen, was so verlangt wird.
 
skeemo schrieb:
Huch gar nicht gelesen :D

Ja danke wünsch ich dir auch.
Wo kommst du her wenn man Fragen darf ?

Wie läuft das denn nu mit den Standards ? Ich hab sogar schon Playalongs...Nur ich versuche halt drauf zu improvisieren. Da ich die Noten nicht hab, ist das schwer..

Ich komme aus der SChweiz nähe Luzern falls du das kennst?! :)

besorg dir unbedingt die realbooks 1-3 das sind "inoffizielle" Lehrmittel für ein Jazzstudium!

Wenn ich fragen darf wie heissen denn die Standarts die du spielst?
 
Ich hab noch keine :eek:
 
tinwhistle schrieb:
"eigen harmonisierte Melodie" bedeutet von Dir Rehharmonisiert. Am Beispiel Blues Variations, mit Anfangs 3 Akkorde,
http://www.jazzbooks.com/miva/documents/handbook/35_variations_on_blues.pdf
kannst Du sicherlich Erkennen was mit gemeint ist.

Standards mit Funktional Harmonik bedeutet in diesen Fall Stücke mit z.B. II V I Verbindungen - Dm7 G7 Cmaj7 -Hier findest Du was daruber.
http://aebersold.com/Merchant2/merchant.mvc?Screen=CTGY&Store_Code=JAZZ&Category_Code=_HANDBOOK

Gruß
Martin


back again..

also ich bin echt schon ein ganzen stück weiter...

alterierte skala über der V hört sich echt fein an.. :D

aber zutück zum zitierten text..

die progressionen in dem pdf verwenden grösstenteils doch blos II-V verbindungen die zum nächsten 7 akkord führen. oder substitute von 7 akkorden.

was hat das mit "eigenharmonisiert" zu tun.

ich dachte eher an einen song wo ich melodie und akkorde gleichzeitig spiel, die melodie dabei halt herausarbeite. nicht ?
 
So dann meld ich mich doch auch nochmals :)

also das was du meinst (akkorde und melodie gleichzeitig) nennt sich ganz einfach sologitarre ob du das spielst,oder mit band zusammen,oder nur begleitung hängt von der prüfung ab

eigen harmonisiert heisst einfach dass du einen standart nimmst und deine note hinzufügst also interpretierst

beispiel : autumn leaves

bei dem moll II V I (Am7, D7,Gm7) könnest du zweite stufe lokrisch spielen also am7b5,d7,gm7.

das ist jetzt allerdings seeeehr fein interpretiert du kannst auch zwischendominanten einbauen und was weiss ich ich trau mich jetzt nur nicht solche beispiele zu posten die dann schlecht klingen :)

die pdf datei zeigt was man in einen blues alles interpretieren könnte

hoffe ich konnte dir helfen

ps : ich hab bestanden *freu* :)
 

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