Kann mein Gehirn nur einstimmig?

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An anderer Stelle (Wie "denken" beim Spielen), wo es um etwas anderes geht, hatte ich es schon mal angesprochen nun will ich schauen, ob vielleicht jemand etwas zu meinem Thema sagen kann. Ich glaube, mein Gehirn kann nur mit einer Stimme zur selben Zeit umgehen.

Das hindert mich nicht vollständig daran, auch mehrstimmige Musik zu spielen, vorhin habe ich mich noch mit Bachs Inventionen 8, 13 und 14 vergnügt. Es führt aber dazu, dass ich im Kopf praktisch nur bei der rechten Hand bin und die linke automatisch mit läuft. Bei (diesem) Bach funktioniert das, aber wenn es links rhythmisch interessanter wird, dann funktioniert es leider nicht mehr so schön. Dann spiele ich zwar links, nach vielem Üben, die richtigen Töne zur richtigen Zeit, aber grooven tut's eher nicht. Oder nur nach sehr viel weiterem Üben.

Natürlich würde ich daran gerne etwas ändern. Nun ist es aber nicht so, dass ich erst seit gestern Klavier spiele. Vielmehr liegt meine erste Klavierstunde bestimmt 40 Jahre zurück. Allerdings habe ich dann auch mein halbes Leben lang ausgesetzt und erst vor 2,5 Jahren wieder angefangen. Das grundsätzliche Problem kenne ich aber noch aus meiner Jugend und irgendwie hat es dann auch dazu beigetragen, dass ich so lange nicht gespielt habe.

Ich bin sicher, dass ich mit meinem Problem nicht allein bin. Von den gleichermaßen Herausgeforderten, hat es da jemand geschafft, diese Beschränkung zu überwinden?

Hoffnungsvoll,
Murmichel
 
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hey

ich weiß nicht, ob das folgende nun eine gute oder schlechte nachricht für dich ist :

generell ist multitasking ein mythos - zumindest was das menschliche gehirn betrifft.
das gilt auch für das angebliche "unabhängig" voneinander spielen der beiden hände .
es gibt keine unabhängigkeit beim klavierspielen.
das was man erreichen kann ist lediglich eine automatisierung von bestimmten abläufen und das erlernen von rhytmischen mustern in beiden händen, sowie die gewohnheit an mehrstimmigkeit bezüglich des jeweiligen klangbildes.

fazit: die "genetische ausrede" gilt nicht
wenn's noch nicht grooved, dann hast du noch nicht genug geübt.

grüße
ron
 
fazit: die "genetische ausrede" gilt nicht
wenn's noch nicht grooved, dann hast du noch nicht genug geübt.

Ich suche keine Ausrede und mehr Üben ist völlig okay. Vor allem ist das viel besser, als wenn ich mich damit abfinden müsste, dass es nicht geht.
 
na dann ein herzliches bitteschön von mir an dich

freut mich, dass ich dir helfen konnte
 
Ich hatte eigentlich nur Orgelunterricht und habe mich mit 14 dann ans Klavier geschwungen und hatte ähnliche Probleme, da ich links ja im grunde hauptsächlich nur die Akkorde griff. Links ist immer noch nicht meine Paradehand aber es ist deutlich besser geworden.

Ich hab irgendwann den Alltag genutzt um allgemein motorisch fitter zu werden mit Links:
- 1 Tag in der Woche alles mal mit links machen (falls Rechtshänder). Da merkte ich erstmal wie schlecht meine linke Hand im allgemeinen trainert ist (also auch das Gehirn).
- Wenn sonst nichts weiter zu tun ist mit links läufe tippeln.1-5-3-5 oder 1-2-3-5-4 bzw umsetzen üben.
- Es gibt als Gegengewicht auch geeignete Trainingsgeräte für Gitarristen im Musikfachhandel um ein gegengewicht zu simulieren.

#Edit Als meine linke Hand fluessiger lief wurde es auch mit der Zusammenarbeit beider Hände besser
 
Grund: genauere erklärung
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, mein Gehirn kann nur mit einer Stimme zur selben Zeit umgehen.
Es führt aber dazu, dass ich im Kopf praktisch nur bei der rechten Hand bin und die linke automatisch mit läuft.
Hast Du es schon mal mit Kanons probiert?
Z.B. Bruder Jakob: Eine Stimme spielen, die andere singen.
Noch besser: Eine Stimme singen, die andere denken! (Kann man überall üben, da braucht man noch nicht mal ein Instrument dazu.)

Mein Klavierlehrer kannte einen, der konnte die Invention Nr. 8 gleichzeitig singen und pfeifen. :eek: :cool:

Viele Grüße,
McCoy
 
Hast Du es schon mal mit Kanons probiert?
Z.B. Bruder Jakob: Eine Stimme spielen, die andere singen.
Noch besser: Eine Stimme singen, die andere denken! (Kann man überall üben, da braucht man noch nicht mal ein Instrument dazu.)

Klingt nicht erquicklich, ich werde es aber mal versuchen.

Mein Klavierlehrer kannte einen, der konnte die Invention Nr. 8 gleichzeitig singen und pfeifen. :eek: :cool:

Äh, hat der auf einer Nasenflöte gepfiffen?
 
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Äh, hat der auf einer Nasenflöte gepfiffen?
Nee, das geht schon: Pfeif mal einen Ton und lass dann beim Pfeifen die Stimmbänder mitschwingen. Die Pfeiftonhöhe ändert man dann durch Vokaländerung: O, Ö, E, Ü, I.
 

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