Und falls Du die feinste Tele aus dem StBlues-Programm mal testen willst, kommst Du auf dem Weg mal bei mir vorbei und spielst meine 61 South mit P90 als Halspickup an.

Erftstadt liegt ja praktisch zwischen Aachen und Köln
Das wird nicht nötig sein, die habe ich schon im Guitar-Center bewundert.
ich würde versuchen an eine gebrauchte Japan Tele aus den 80ern zu kommen - die Teile sind klasse verarbeitet und schlagen klanglich teilweise sogar neue USA Teles um längen... mit 500 - 600 Euro ist man dabei...
Woran erkennt man die? Mir ist noch nie wissentlich eine begegnet...
Achja, Humbucker fallen raus, die haben mir eig. noch an keiner Tele gefallen.
So, jetzt nachdem die Posts abgearbeitet sind, fange ich mal an die mir begegneten Gitarren abzuarbeiten.
Fender Classic 50's Telecaster (MiM):
Die Verarbeitung schien in Ordnung, jedoch disqualifiezierte das enorme Rauschen/Brummen der Pickups die Gitarre. War dieses Hintergrundrauschen im Cleanbereich noch in Ordnung, drängte es sich im verzerrten und angechrunchtem Sektor arg in den Vordergund.
Fender Deluxe Nashvile Telecaster (MiM):
Die Besonderheit dieser Gitarre ist die besondere Pickup-Bestückung mit Tele-Neck- und Bridge-Pickup und einem Strat-Mittelpickup mit 5-Way-Switch. Hiermit sind mehr Soundvarianten möglich, ich habe jedoch entschieden, dass mir die klassische Tele-Bestückung vollkommen ausreicht. Des Weiteren gefallen mir die verbauten TexMex-Tele-PUs nicht, für meinen Geschmack haben sie zu viel Output und eher wenig Charakter, wodurch die Zwischenstellung imho weniger unterschiedlich sind. Aber insgesamt schon eine gute Gitarre, nur nicht mein Geschmack.
St. Blues Bluesmaster IV bzw.
61 South:
Jetzt wird's interessant. Zunächst einmal kann ich absolut bestätigen, was bisher über die Qualität dieser Instrumente gesagt wurde: Die Verarbeitung ist absolut genial, die Gitarren wirken sehr edel. Das Holz sieht gut aus und kommt unter der Sunburst-Lackierung sehr schön zur Geltung. Alle anderen Details (Binding, Hals, Mechaniken, etc.) sind absolut super verarbeitet, schon ein Level über gleichteuren Fender-Gitarren.
Es war relativ schwer den Klang zu beurteilen, da kein Model mit wirklich Telecaster-ähnlicher Konfiguration im Guitar-Center vorhanden war und ich andere Test-Amps benutzt habe. Der Sound der
Bluesmaster IV (leider mit H-S-S-Bestückung) gefiel mir sehr gut, die Single-Coils lieferten einen Sound mit sehr viel Charakter, der Humbucker hat mich nicht so begeistert (wahrscheinlich weil es ein Humbucker war). Die Zwischenpositionen klangen deutlich unterschiedlich wirklich schön. Dennoch war mir der Sound auf lange Sicht etwas zu dünn, ein bisschen mehr Biss/Druck/wasauchimmer wäre viell. doch nicht schlecht, gerade im Hinblick auf die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten.
Die
61 South war die einzige St. Blues mit Singe-Coil-Bridge-PU, aber leider durch den hohlen Korpus nicht wirklich vergleichbar mit einer "normalen" Tele. Der Sound hat mir auch hier gefallen, wirklich sehr schön. Allerdings ist auch die Gitarre für Verzerrung (die ich ja auch brauche...) eher nicht so geegnet imho. Der P90 im Neck wiederrum hat mich überhaupt nicht angesprochen, war allerdings am Ende meiner Testreihe auch schon etwas gestresst.
Die etwas andere Korpusform ist zunächst etwas ungewöhnlich, aber das ist bestimmt Gewöhnungssache. Ich hatte den Eindruck, dass sie etwas schlechter auf dem Bein liegt. Ich muss leider sagen, dass es wahrscheinlich zunächst bei mir keine St. Blues, die Verarbeitung ist zwar genial, aber mit dieser ersten Gitarre würde ich gerne ein breiteres Spektrum an Musikrichtungen abdecken (s.o.). Aber je nachdem, wie sich mein Gitarrenspiel entwickelt werde ich so ein Teil definitiv im Hinterkopf behalten. Sind wirklich sehr empfehlenswert.
Jetzt kommen wir zu den Gitarren, die neu oder noch in den Favoriten sind:
Fender Classic 60's (MiM):
Nach der
Classic 50's musste ich auch diese ausprobieren und siehe da, sie ist wirklich gut. Die Verarbeitung sah gut aus, die PUs sind erstaunlich wenig rausch-anfällig. Mehr dazu weiter unten im Vergleich mit der
Lite Ash Tele.
Fender Lite Ash Telecaster:
Die mehrfach bestätigte Reputation dieser Gitarre ist definitiv wohlverdient. Bei der Verarbeitung habe ich nichts zu bemängeln, die Optik des Holzes (Natural-Finish) ist sehr ansprechend, wenn auch nicht 100%tig mein Geschmack. Die Seymour-Duncan PU's sind wirklich nicht zu verachten.
So, jetzt fasse ich mal den Vergleich zwischen den beiden zusammen:
Zunächst einmal zum Wichtigsten, der Sound. Hier fiel mehr der Vergleich sehr schwer, ich habe bestimmt eine halbe Stunde mit ständigem Gitarren-/Pickupvarianten-/Ampeinstellungswechsel verbracht. Die Klangqualtität ist bei beiden ziemlich gut, allerdings ist die Charakteristik durchaus unterschiedlich, mir gefallen jedoch beide. Die Seymour-Duncans der
Lite Ash haben ein bisschen mehr Output und klingen damit etwas "präsenter". Die
Classic Tele klingt zwar etwas dünner, hat dafür aber mehr Charakter. Auch unterscheiden sich hier die verschiedenen Stellungen mehr, was mir besser gefällt. Insgesamt sind das aber wirklich Nuancen, beide Sounds gefallen mir gut!
Der Hals der
Classic 60's fühlt sich etwas "klebriger" an, allerdings nicht zu dramatisch. Könnte jedoch störend werden, da er ich mit sehr viel Hand-Hals-Kontakt spiele. Man kann sich aber bestimmt dran gewöhnen, die Form des Halses gefällt mir. Der Hals der
Lite Ash ist sehr naturbelassen. Spielt sich auch gut, weiß noch nicht in welchem Verhältnis er zum anderen steht.
Die Optik und Aufmachtung der
Classic-Tele spricht mich mehr an, das 3-lagige Mint-Schlagbrett gefällt mir sehr gut, die Korpusfarben sind sehr fesch, ist sogar Candy Apple Red dabei, auch wenn mich gestern spontan die schwarze Tele angesprungen hat (dabei mag ich schwarz eig. nicht so...).
Alles in allem liegen beide sehr nah beieinander in der Rangliste, die
Classic 60's ist im Nachhinein aber im "emotionalen Bereich" (

) eher hängengeblieben, liegt also leicht vorne.
Allerdings muss gesagt werden, dass bei beiden Gitarren noch der Vergleich mit der bisherigen Spitzenkanidatin, der Baja, aussteht. Die klingt in meiner Erinnerung noch ein Spur besser. Aber das wird der Vergleich zeigen. Auf Zusagen seitens des Music-Store-Personals verlasse ich mich nicht mehr, hätte mir zweimal eine Enttäuschung gespart. Achja, die Japa 62er steht auch noch aus, will die zumindest einmal ausprobieren.
Schöne Grüße an alle, die bis hier durchgehalten haben,
Nils