KSP Viper - Mein erster Eigenbau

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Hallo liebe Forengemeide!

Nach langer Abwesenheit durch ein musikbezogenes Motivationstief, habe ich mich wieder hier im Forum eingefunden.
Zum erstem Mal hier in der Gitarrenbausektion!

Ich lese mich jetzt seit etwa zwei Monaten in den Gitarrenbau ein - ein Thema, das mich schon seit einigen Jahren reizt.
Nachdem ein anderes Holzbauprojekt ins Wasser gefallen ist, habe ich nach einer Alternative gesucht und bin so wieder auf meine alte Idee, den Gitarrenbau, gestoßen. Und ich bin motivierter als je zuvor!


Was solls denn werden?

Ich liebe die Form der ESP Viper - ich habe selbst zwei LTDs - und habe immer schon von einer Viper nach meinen Vorstellungen geträumt. Allerdings ist das nicht leicht zu bekommen, bei dem hässlichen Zeug, das ESP baut (bitte nicht persönlich nehmen, ich hätte immer noch gern eine echte ESP).

Mein Traumdesign für eine Viper wäre ein Ahornbody mit quilted Top, einem Ahornhals und Ziricote-Griffbrett. Das ganze in einem schönen Babyblau :D
Meine Vernunft sagt mir allerdings, da diese Zutaten kostspielig sind, dass ich mich lieber auf mein "Zweittraumdesign" beschränken sollte.

Ich liebe Esche.

Kurzerhand bin ich zu unserem Holzhändler Frischeis in Stockerau gefahren und hab mir einen Pfosten Kernesche geholt - für gerade mal 92 €!


Daraus ist mittlerweile mein Traumdesign geworden:

Esche Korpus, Esche Hals (ja, komisch, aber wird nicht uninteressant) und Riegelahorn Griffbrett.
Das Finish lehne ich an die genialste Serie an, die Gibson je gebaut hat, die Voodoo Serie: http://profile.ultimate-guitar.com/kutabare/pictures/gear/1126593/

Die Spätjahresringe werden hellblau, der Rest wird schön weiß! Ebenso Hals und Kopfplatte.
Die Oberfläche wird also nicht Glatt, glänzend polieren möchte ich allerdings schon. Ob ich das mit Klarlack oder Öl mache, weiß ich noch nicht... Tips?

Der Hals wird mit einfacher Zapfenverbindung eingeleimt.


Für den Anfang habe ich beschlossen, die Form von ESP zur Gänze zu kopieren. Die zweite Version werde ich dann ein wenig nach eigenen Ideen anpassen.


Bisher habe ich mal alles für den Bau vorbereitet, eine neue Werkbank gebaut und die Pläne gezeichnet.

IMG_7797.jpg

Hier das Holz, ungehobelt mit Sägespuren. Ich konnte bisher kaum etwas tun, weil das Wetter echt schlimm war und ich im Garten arbeiten muss!

IMG_7793.jpg IMG_7794.jpg IMG_7795.jpg

Die perfekte Stelle habe ich noch nicht ausgewählt, ich muss das ganze erst mal überarbeiten, wie ihr ja sehen könnt.
Ich hoffe, dass ich das heute Nachmittag machen kann, wenn das Wetter hält!


Ich habe diesen Thread eröffnet, weil ich sicherlich auf eure Hilfe angewiesen sein werde. Lesen ist ja schön und gut, aber manchmal muss man auch selbst Fragen stellen.

Ich werde meine Arbeitsfortschritte immer aktualisieren, zeitlich kann ich mich aber noch nicht festlegen. Ich denke, dass ich den Bau in drei Monaten schaffen sollte.


Noch etwas zur Hardware und dazu auch bitte gleich eure Kommentare und Erfahrungen, wenn ich bitten darf :D

KLUSON Roundbacks CTM LOCKHEAD
Webstersattel aus Messing
Jumbo Frets
6 Schnüre aus Metall
Badass Copy Wraparound Bridge
1 x Volume als PP-Poti zum Splitten
3 - Wege Toggle

Tonabnehmer: ?
Ich Fräse zwei Humbuckerausnehmungen, was hineinkommt, weiß ich noch nicht. (vielleicht ein P90 am Hals?)
Ich habe mir die Tonabnehmer von GFS, Tesla, Tonerider und Wilkinson angesehen.
Ich möchte keine Ultrametalhighgain Pickups haben. Ausgewogener, nicht zu warmer Sound. So viel Esche und vA ein Hals aus Esche, werden die Gitarre wohl höhenbetonter klingen lassen. Vielleicht muss ich da mit wärmeren PUs gegensteuern? Ich weiß einfach nicht, was ich nehmen soll. Eure Hilfe ist sehr willkommen!

So, jetzt habe ich euch mal vollgeplappert. Ich danke euch fürs Lesen und für eure ersten Kommentare und Antworten auf meine vielen Fragen.

Wenn ihr Zweifel äußern wollt, dann tut das bitte! Bringt mich davon ab, ein derartiges Hobby zu beginnen!


Beste Grüße aus Wien,
Klaus
 
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Klingt nach einem Plan! Viel Spaß beim bauen und nein, ich werde dich davon nicht abbringen
Bin nämlich selbst so ein unbelehrbarer und arbeite an Exemplar Nr 3.
Wenn Fragen sind, immer her damit!

Frohe Ostern!
Matze
 
Das voodoo finish kannst du auch in glatt und highgloss erreichen.
Erst die Vertiefung mit einer Messingbürste erarbeiten, dann deckend weiß lackieren, Klarlack drüber, blau drauf und zurück schleifen bis nurnoch blau in der Maserung bleibt(der Klarlack ist ein zusätzlicher Schutz um nicht durch das weiß zu schleifen).
Danach entweder mit Harz, Lack oder Sekundenkleber die Vertiefungen füllen und mit Klarlack überziehen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es weiter geht.

Bei mir ums eck gibt's auch eine frischeis Filiale, da muss ich jetzt wirklich mal hin...

LG aus walchsee nach Wien
 
Klingt nach einem Plan! Viel Spaß beim bauen und nein, ich werde dich davon nicht abbringen

Dankeschön :D
Meine Finger jucken unglaublich!

Das voodoo finish kannst du auch in glatt und highgloss erreichen.
Erst die Vertiefung mit einer Messingbürste erarbeiten, dann deckend weiß lackieren, Klarlack drüber, blau drauf und zurück schleifen bis nurnoch blau in der Maserung bleibt(der Klarlack ist ein zusätzlicher Schutz um nicht durch das weiß zu schleifen).
Danach entweder mit Harz, Lack oder Sekundenkleber die Vertiefungen füllen und mit Klarlack überziehen.

Das habe ich nicht ganz kapiert.

Ich wäre so vorgegangen:
Ausbürsten, die tiefen Stellen mit blauem Lack "füllen" und abschleifen.
Die unlackiert gebliebene Oberfläche weiß beizen, die lackierten Stellen bleiben dadurch blau.
Am Schluss mir Klarlack überziehen und polieren.



Aber ja, jetzt hab ich das verstanden was du meisnt! Wenn alle Schichten, also weiß, klar und blau drauf sind, schleif ich einfach runter auf weiß und in den Vertiefungen bleibt blau übrig und gleichzeitig ist die tiefere Maserung ausgeglichen! Garnicht schlecht! Das könnte ich mir wirklich gut vorstellen!

Zum Frischeis solltest du auf jeden Fall! Ich war von dem Lager in Stockerau überwältigt!
Eigentlich will ich schon wieder hin, um einen Pfosten Ahorn zu kaufen xD Vielleicht tu ich das!
Das Lager bei dir kenn ich nicht, manche bieten leider nur wenig Auswahl, vor Allem Furniere!



Vorhin habe ich das Holzstück ausgesucht und mal zurechtgeschnitten, angefangen zu Hobeln. Esche ist wirklich ein schönes Holz!



Ich danke euch für eure Antworten und werde euch auf dem Laufenden halten :)


Frohe Ostern und ein schönes verlängertes Wochenende!

Klaus
 
Vergiss das mit dem weiß beizen.
Das geht wirklich nur mit deftiger Chemie und dann bleibt vom blau auch nicht mehr viel.
Wenn du das weiß als "see through" haben willst, lass dir Klarlack mit einem weißanteil anmischen und trage diesen Schicht für Schicht auf.


Ja von der Filiale bei mir habe ich leider bisher gemischtes gehört, aber hinfahren werde ich dennoch mal.
 
Vergiss das mit dem weiß beizen.

Ja, habe mich schon gefragt wie das ordentlich decken soll... Habe bisher nur Möbel gebeizt und das niemals deckend hinbekommen.

Also weiß, Klarlack, blau und dann schleifen.
Ich probier das die nächsten Tage mal aus. (Ob ich das schaffe, hmmm...)

Schankedön!
 
Ergebnis sollte dann so ausschauen, nur farblich anders! ;o)

Find ich auch sehr ansprechend und ein Brocken Esche fliegt hier auch noch rum!

SETIUS6_GTMGOTHICRED13090.jpg
 
Vergiss das mit dem weiß beizen.
Das geht wirklich nur mit deftiger Chemie und dann bleibt vom blau auch nicht mehr viel.
Wenn du das weiß als "see through" haben willst, lass dir Klarlack mit einem weißanteil anmischen und trage diesen Schicht für Schicht auf.


Ja von der Filiale bei mir habe ich leider bisher gemischtes gehört, aber hinfahren werde ich dennoch mal.


Ich hab hier weiße Beize auf Wasserbasis die sehr gut funktioniert!
 
Die weißen beizen (Wasser und Spiritus) die ich bisher hatte, waren vom Ergebnis eher im vintage/Eierschalenweiss, aber nie richtig Schneeweis, auch bei Erle und Esche nicht.
Dazu müsste man erstmal bleichen.
Spätestens das ist dann richtig assi und der weiße "candylack" ist dann nervensparender.

Dennoch; immer erst an einem reststück testen, was man gerade vergeigt ;)
 
Ergebnis sollte dann so ausschauen, nur farblich anders! ;o)

Oh verdammt, das Ding is ja orgastisch geil! Ich glaub das wird Projekt # 2...
Danke für das Bild!


Ich bin gespannt, wie das mit der Lackiererei funktioniert. Reststücke hab ich ja genug. Mal sehen wieviele Anläufe ich brauchen werde, bis das was gleichschaut.





Heute hat sich wieder was getan!

Habe das passende Stück ausgesucht, zugeschnitten (die Handkreissäge ist durchgegangen wie durch Butter?! Fast wie durch Fichte) und begonnen zu Hobeln.
Da ich keine Abrichtemaschine habe, muss alles per Hand gemacht werden. Mit dem Kunz 300s habe ich mal fast einen cm runtergewerkt, um auf 4 cm Dicke zu kommen. Verdammt ist dieses Holz hart! Die inneren Ringe sind hart wie Stein, dass der Hobel nur sehr schwer reinkommt. Dabei sind meine Klingen wirklich scharf. Womit schleift ihr eure Klingen? (Ich gehe mit Diamant bis 600, dann Abziehen mit Belgischem Brocken auf rund 5000 und zum Abschluss mit Chromoxid und Rinderleder spiegelnd polieren. So habe ich gute Erfahrungen gemacht und die Klinge bleibt sehr lange scharf.)

Das Ergebnis der ersten 2 Stunden hobeln: (sind große Bilder noch immer verpönt hier im Forum?)
IMG_7800.JPG


Ich bin zufrieden mit der Maserung, habe ein sehr hübsches Stück bekommen. Eine Delle ist drin, die muss ich irgendwie Füllen oder einfach die andere Seite als Decke nehmen.



Die Frässchablone hab ich heute auch machen können. Jetzt nur noch die Rückseite planhobeln und dann wird gesägt und gefräst!

IMG_7802.JPG



Schönen Abend, danke fürs Lesen und auch Dank für Kommentare und Tips!

Klaus
 
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Was für einen Winkel hast du bei deinen hobeln?

Ich bin derzeit dazu gezwungen, auf dicke zu fräsen.
Meine beiden stanley wurden mir aus dem Auto geklaut
 
Am Kunz hab ich 40 °
Bei den alten Johann Weiß hab ich 40°, 45° und 35 ° bei der Rauhbaunk.

Nächste Woche bekomme ich einen Stanley, bin gespannt wie er sich im Gegensatz zum Kunz anfühlt.
Der Stahl vom Kunz ist echt toll. Heute 2 Stunden Esche gehobel, nicht gerade zimperlich und die Klinge rasiert immer noch genauso wie vorher...


Welche Bastarde stehlen bitte Hobel? Das muss ja fast schon ein Insider gewesen sein...


Wie fräst du auf Dicke? Auf einem Tisch oder einfach von Oben "mit der Fräse in der Hand", wenn du verstehst was ich mein...
Ich hätte da ein bisserl Panik, dass ich kippe und mir einen schönen Hacker reinmach.
 
Insgesamt war es noch mehr, aber die beiden stanley nerven mich am meisten.
Kurz was ausgeladen (amp und gitarrenkoffer noch in der hand) und die kleine Ratte hat die Werkzeugtasche aus meinem Kofferraum gegriffen und Fersengeld gegeben...

Auf Stärke fräsen;

Im Grunde eine große platte aus mdf mit L Profilen an jeder längs Seite, darauf ist ein Schlitten fest (hat auf der Unterseite je eine Kerbe um auf dem Profil zu bleiben).
In dem Schlitten ist ein langloch und die fräse liegt drauf.

So kann ich seitlich auf dem Schlitten mit der fräse fahren (hier kommt die gerade kannte meiner fräse als Führung zu gute) und mit dem gesamten Schlitten in der Länge.

Das jig ist bei mir mehr oder weniger gesteckt, also auch schnell platzsparend verstaut.
Winkel sind durch Unterlagen zwischen dem mdf und dem body möglich
 
Ja, so eine Fräsführung is halt schon was praktisches. Wieviele Gitarren baust du denn, wenn du dir schon sowas gebastelt hast?

Eventuell geh ich für den nächsten Body zu einem Tischler und lass es maschinell runterhobeln. Aber selbst das Handhobeln macht Spaß xD


Ich hab noch eine Frage zum Hals, der ja auch aus Esche werden wird.

Die Kopfplatte ist ja nach hinten geneigt, da wird empfohlen, dass man den Hals nicht aus einem Stück schnitzt, sondern die Holzstaffel abschneidet im Neigungswinkel, hobelt, dreht und wieder anleimt.

Wäre das Eschenholz nicht steif genug, wenn ichs aus einem Stück rausschnitze? Habt ihr damit schon erfahrungen gemacht?


Kann mir aber auch vorstellen, dass es schwerer ist, die Kopfplatte ordentlich zu formen (vor allem die richtige Dicke zu bekommen), wenn ich aus einem Stück schnitze....



Der Hals bereitet mir Kopfzerbrechen :D


Und ja, welchen Halsstab soll ich nehmen? Wäre soetwas geeignet? http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG171&product=09027-09028

Vielen Dank!
 
Bisher 3 eigenbauten, 7 Kits und etliche umbauten...
Da lohnt sich das langsam.

Der trussrod ist ok, auch wenn ich diese selber nicht mag, sind mir zu hoch.

Was du meinst ist "anschäften" und ist definitiv ein Stabilitätsgewinn.
So bleiben die Fasern am Stück

Ließ dich mal darin ein
 
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Durch das Abschneiden und drehen bekommst du am Bruchgefährlichsten Teil des Halses nochmal Stabilität. Ich und Matze von MGH machen das nur so, wie Bass schon schreibt ist es wirklich vorteilhaft. Nur auf Kundenwunsch macht Matze das einteilig soweit ich weiss
 
Moin!

Bis auf einen Hals, habe ich nur Hälse aus einem Stück an meinen Selbst-Gebauten. Selbst das Anleimen von diesen Teilen an der Seite, weil der Halsroling zu schmal für die Kopfplatte wäre finde ich doof. Wenn man sich die Mühe macht und selber baut, dann sollte man es mMn aus einem Stück fertigen. Ich arbeite auch gerne einen dieser Höcker aus, den viele fälschlicher Weise Volute nennen heraus. Bisher habe ich nur Kopfplattenbrüche repariert und nie selber einen gehabt. Ich klopfe auf Holz und hoffe, dass mir das nie passiert.

Wenn du ein ordentliches Stück Holz hast, nicht vor hast eine Locking Nut zu verwenden, dein Holz stehende Jahresringe aufweist und du nicht irgendwas absichtlich unterdimensionierst, dann sollte nichts instabil werden.

Gruß,
Etna
 
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Ja mit einem "Volute" kann mann dies auch lösen, nur wenn mann eine angewinkelte Kopfplatte haben will dann ist mann mit Schäften am besten dran. Zwecks ansetzen von Seitenteilen an die Kopfplatte dies mach ich generell bei grösseren Kopfplatten / 3l4r oder 4l4r . Hat was mit Ökonomisch arbeiten zu tun denn wenn du die Halsplanke so breit machst dann schneidest du auch vieles weg was dann ungenutzt in den Müll/Kompost/Ofen wandert. Und wenn mann das ansetzen vernünftig macht siehts keine Sau!

Aber das muss jeder für sich entscheiden

PS: Bei meiner 8 Saiter ist die Kopfplatte angeschäftet + Volute und die Seitenteile sind auch angesetzt da 3l/5R. Wenn jemand mit der Lupe schaut sieht er das vielleicht jeder andere nicht ;)
 
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Hallo zusammen!

Danke für eure Meinungen!
Ich denke, dass es für mich (mit dem beschränkten Werkzeug, also auch ohne Bandsäge) noch immer einfacher ist, die Kopfplatte anzuschäften. Auch wenn es mich sehr reizen würde in einem Stück zu arbeiten, vor Allem aus optischen Gründen. Nur bin ich mir sicher, dass ich das nicht so hinbekommen würde, wie ich es mir vorstelle.

Dennoch hätte ich überhaupt keine Bedenken was Stabilität betrifft... Wenn die Faser nicht gerade normal zur Kopfplatte steht, dann sehe ich da eigentlich kein Problem. Bei einem Verlauf von etwa 70 ° kann es keine Probleme geben, sicher nicht bei Esche. Und wenn man dann noch eine Volute (oder wie auch immer das jetzt heißen mag) formt, dann kann nix schiefgehen.

Ich fertige Axtstiele aus Eschenholz. Zimmermannsaxtstiele haben keinen geraden Faserverlauf, da sie geschwungen sind. Dh die Faser verlässt den Stiel vor dem Axthaus. Das wäre in etwa mit dem zu vergleichen, wenn man eine geknickte Kopfplatte und Hals aus einem Stück macht. Nur zimmert man mit einer Gitarre keine Balken....
Und diese Eschenstiele können auch schon mal 50 Jahre oder länger halten, wenn man sich gut drum kümmert...
Also kein Grund zur Angst wegen Stabilitätsproblemen.

Ich glaub das ist eher wegen Rohmaterialersparnis entstanden und daraus wurde eine "Tradition". Und das mögen Gitarristen eben sehr gerne :)
 
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Moin!

Naja, wenn man selber baut und sich die Mühe macht, kann ich das halt nicht nachvollziehen an einer solchen Stelle zu sparen. Ökonomisch hin oder her. Anschäften ist mMn nicht wesentlich einfacher als die Fertigung aus einem Stück. Auch wenn man es nicht sieht. Ich nutze das meiste Holz iwie immer anders. Da schmeiße ich nichts weg.

Es sei denn ich entscheide mich bewusst für einen mehrschichtigen Aufbau. Framus hat das in den 70ern gut vorgemacht und eine Art Multiplex für die Hälse verwendet. Diese Dinger können sich nicht verziehen.

Der Rücken meiner Fireplorer sieht zB so aus:
Ruecken.JPG


Die Kopfplatte ist auch riesig und die wurde in einem Stück gefertig.

Und wenn man Angst hat es ohne Bandsäge nicht zu schaffen, dem möchte ich sagen, dass es auch mit normalem Werkzeug geht:
Schraege.JPG


Man nehme eine japanische Säge und arbeitet den Keil heraus. Danach wird der Hals zwischen zwei Klötze gespannt und mit der Oberfräse wird die Fläche dann geplant. Die Rückseite zeichnet man dann ebenfalls an und es geht wieder an die Oberfräse. So hat man dann zwei parallele Flächen, die abgeschrägt sind.

Allerdings gehe ich da immer so vor: Schräge absägen, planen, Trussrod Kanal fräsen, Nut mit Holz auffüllen, Griffbrett aufleimen, mit Japansäge Seiten absägen, mit Oberfräse Seiten planen, Bundieren, Halsrücken + Kopplatte Rückseite Sägen, Halsrücken + Kopfplatte Rückseite mit Oberfräse planen, Halsrücken mit Feile rund machen, Bünde bearbeiten, einleimen.

Wenn man eine Volute haben mag, sollte man sie vorher gut aufzeichnen. Die schleife ich meist mit einem Bohrmaschinenaufsatz bei. Da gibt es ja auch diverse Aufsätze.

Achtet bitte nicht aufs Holz. Das Bild stammt von einer Reperatur einer 60s Italienerin, die absolut hässlich ist und vom Besitzer nur an die Wand kommen wird. Derjenige wird sie niemals spielen (können) und war sehr sehr geizig was das Material anbelangt. Den Thread dazu gibt es später. Muss erst noch bisschen lackieren. ;)

So, ich will hier aber nur meine Meinung zeigen. Nicht, dass das jemand für Bare Münze hält. Das schöne bei Gitarren ist ja, dass jeder darf, wie einem gefällt. Und richtig ist auch nur was gefällt. Von daher...

Gruß,
Etna
 
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