Lack von Klassischer Gitarre entfernen

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ralu
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Hallo,

ich hab da so eine ca 35Jahre alte Suzuki Gitarre rumliegen.
Sie hat wohl nur noch ideelen Wert und da ich Lust habe mal nen bisschen rumzubasteln, möchte ich sie neu Lackieren und ihr neue Mechaniken gönnen.

Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass ich den Lack nicht herunterbekomme.
1. Mit Verdünner geht es überhaupt nicht
2. Schleifen tut man sich dumm und dämlich. Da kratzt man nur nen bisschen an der Oberfläche und sie wird grau
3. Mit üblichen Abbeizer tut sich auch nicht viel.

Irgendjemand ein Tipp ?

Vielen Dank
Gruss
Ralf
 
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Heissluft.
Allerdings wirst Du danach nix mehr zum basteln haben, denn das duenne Holz vertraegt keine Hitze. Vor allem die die ueberlebenswichtige Beleistung wirst Du danach lose in den verkohlten Korpusresten finden..
Allerdings brauchst Du bei den modernen lacken weder beizen noch schleifen noch sonstwas. Die sind so inert, dass man da mit allem ueberlackieren kann. Im schlimmsten Fall nimmst Du einen leichten Schwingschleifer und gutes, richtig gutes feines Schleifpapier und rauhst die Oberflaeche an. Mehr wird nie noetig sein.
 
Ich wollte eigentlich nur lasieren (hab ich vorhin falsch geschrieben), damit die Maserung noch leicht sichtbar ist.
D.h. ich komme ums schleifen nicht drumherum.
 
Neee, das kannste knicken.
Den Lack bekommst Du nicht ohne groeberen Aufwand runter - und bei einer hohlen Holzkiste aus duennen Brettern ist da nicht viel machbar.
Du koenntest lange, lange, sehr lange schleifen, am schnellsten mit einem Schwingschleifer, aber die Vibrationen werden der Verbalkung nicht gut tun. Und selbst mit einem Schwingschleifer wirst Du lange, lange, sehr lange beschaeftigt sein. Wenn Du Pech hast, dannist das schoene Deckholz nur eine papierduenne Furnierschicht und die schleift man auch mal sehr schnell durch....
Ehrlich?
Ich wuerde, wenn ueberhaupt, dann deckend lacken. Lasur und French Polish auf einer mit Katalyselack (PU) lackierten Gitarre... eher nein. Das lohnt nicht. Da kannste lieber einen Bausatz kaufen und selber bauen. Ehrlich.
 
also gut überredet, dann werde ich mich umorientieren.

Danke für die Tipps
 
DECKEND LACKEN?
Au weia!
Die arme Gitarre.

Ich habe das mit dem Schleifen gerade bei einer Luxor Konzertgitarre mit massiver Decke gemacht (etwa 40 Jahre alt), und war nach einer halben Stunde fertig.
Mit feinem Papier, trocken und nur mit Hand und Schleifklotz aus Kork.
Boden und Zargen habe ich allerdings nur angeschliffen.
 
Neee, das kannste knicken.
Den Lack bekommst Du nicht ohne groeberen Aufwand runter - und bei einer hohlen Holzkiste aus duennen Brettern ist da nicht viel machbar.
Du koenntest lange, lange, sehr lange schleifen, am schnellsten mit einem Schwingschleifer, aber die Vibrationen werden der Verbalkung nicht gut tun. Und selbst mit einem Schwingschleifer wirst Du lange, lange, sehr lange beschaeftigt sein. Wenn Du Pech hast, dannist das schoene Deckholz nur eine papierduenne Furnierschicht und die schleift man auch mal sehr schnell durch....

Stimmt alles, mit den Vibrationen (für die Deckenverbalkung) ist auch nicht das einzige Problem, ein Schwingschleifer eignet sich (ebenso wie ein Exzenterschleifer) nur für's vorschleifen, danach geht dann die Mühe erst los, die Querschliffe per Hand raus zu schleifen (immer schön gerade mit der Maserung).
Der Schwingschleifer verursacht ja durch die exzentrisch angeordnete Schwungplatte kreisförmigen Schliff, beim Exzenterschleifer ist es das gleiche Problem.
Das schaut dann aus als wären lauter Quaddeln in den Jahresringen, und richtig auffallend wird es dann auf der Oberfläche nach der Lackierung.
 
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Das ist - je nach Holz - natuerlich noch das andere Problem. Nur wirst Du mit einem klassischen linear Schleifer auch nicht wirklich gute/schnelle Erfolge erzielen koennen. Wenn, dann Exzenterschleifer fuer's Grobe und dann klassisch "von Hand" mit Schleifklotz und Papier. Nur ist bei den gaengigen Lacken dann das Holz durch, bevor der Lack ganz 'runter ist. Oder die Verbalkung ist losgerappelt.
 
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Was den Einsatz und Umgang mit einem klassisch linearen Bandschleifer betrifft, da bedarf es schon einiges an handwerklichen Geschick damit es nicht statt Restaurierung zu einen kapitalen Totalschaden kommt.
Selbst bei Verwendung einer sagen wir mal 100er Körnung Schleifband, bei Anwendung von etwas zu viel Druck und der Gefahr der Verkantung der vorderen oder hinteren Antriebswelle sieht die Decke dann schnell statt Flächenplan aus wie die Bodenwellen der Nebenstraßen in West-Berlin aus...ganz zu schweigen von der dann noch vorhandenen Decken-Dicke (Stärke) nachdem der alte Lack aus allen Poren entfernt ist..mal ganz abgesehen von der Decken-Verbalkung die durch das Vibrieren und die hohe Erhitzung beim Schleifen auf das äußerste strapaziert wird.

Mein Rat wäre entweder Schwingschleifer oder eine scharfe Ziehklinge für's Grobe, und dann für den Feinschliff von Hand mit Schleifklotz, ja und handwerkliches Geschick ist letztendlich bei allen Arbeitsgeräten ein MUSS.
 
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Mein Rat bei allen Katalyselacken ist: NEIN! Ganz einfach: NEIN!
Nicht. Wirklich nicht. Das Zeug ist so hart und so inert, dass man das eigentlich nur mit dem Heißluftgebläse 'runterbekommt. Dass das bei einer Akustikgitarre mit dem dünnen Holz nicht geht sollte jedem klar sein.
Wenn man so eine Gitarre neu lacken will, dann kann man versuchen, den alten Lack ggf. ein wenig anzurauhen, auf dass da der Halt gegeben ist. Wenn ich der Meinung bin, durch irgendwelche wüsten Aktionen da mit irgendwelcher Chemie das Deckenholz schöner/besser oder was-auch-immer zu machen, dann kaufe ich mir entweder eine ururalte Gitarre mit Nitrolack oder einen Bausatz von StewMac, da kann ich dann mit French Polish, Schellack whatsoevvah rumversuchen.
Bei Industriegitarren aus der Zeit nach 1980 mit Katalyselacken ist das alles vergebliche Liebesmüh!

Abgesehen davon: "guten" massiven Instrumenten wuerde ich das nicht antun wollen und bei den gesperrten Decken ist das Sichtfurnier - so es tatsächlich Furnier und kein Fotodruck ist - papierdünn. Einmal zu feste mit dem Handschleifklotz aufgedrückt oder etwas verkantet und die Gitarre ist entweder bereit zur deckenden Lackierung oder aber zur thermischen Verwertung. In beiden Fällen hätte ich mir dann aber den Aufwand sparen können und direkt das Streichholz nehmen können....
 
Bei Industriegitarren aus der Zeit nach 1980 mit Katalyselacken ist das alles vergebliche Liebesmüh

:gruebel: Schrieb oder schrub der TE nicht davon, das die Gitarre eine ca. 35 jahre alte Suzuki ist ?, dann dürfte es sich wohl kaum um Katalyselack handeln..oder ?..mal abgesehen davon, falls die Decke gesperrt ist bzw. wäre, dann bin ich mit Corkonian zu 100 % d'accord...dann kommt nach dem Schleifen des hauchdünnen Deckfurniers sehr schnell "ungewünschtes Land" in Sicht. ;)
 
2015-35=1980???
Das ist mit hinreichender Wahrscheinlichkeit Katalyse.
 
In den 80erJahren wurden bereits u.a. auch Nitrolacke verwendet, aber gut, so oder so setzt das Entfernen vom alten Lack handwerkliches Geschick vorraus.
 
Das stimmt. Aber Nitrro bekommt man mit wenig Aufwand herunter.... Katalyselacke eher gar nicht...
 
Auch das stimmt.
 
... und der TE hat ja schon Verduenner versucht und handbetriebenes Schleifpapier beeindruckt den Decklack auch nicht wirklich. Das ist wohl Katalyselack. Da ist der TE wohl nicht in der Lage was anderes ausser deckend draufzulacken.
 

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