Lokaler Händler vs. Onlinehandel - wo kauft ihr euer Equipment und Zubehör

  • Ersteller stoffl.s
  • Erstellt am
Wobei man auch zugestehen muss - manche Menschen sind einem von Anfang an sympathisch oder unsympathisch.

...das fällt für mich unter "möglichst neutrale Haltung". Ich kenne Verkäufer, die mir irgendwie aufgrund meiner Gefühle unsymphatisch sind - aber auf der anderen Seite beraten sie gut und machen faire Preise.

Es ist alles nicht so einfach :D
 
Das ist es definitiv nicht. Aber ich geb zu - wenn mich ein Verkäufer gut berät, ist er mir meist auch irgendwie sympathisch. Heißt ja nicht, dass ich mit ihm gleich auf ein Bier gehen muss.
Wenn einer aber gleich die Augen verdreht, wenn ich zu ihm komme oder sich gar möglichst unauffällig verdrückt, sobald er einen Kunden sieht - dann wird er wahrscheinlich kein Geschäft mit mir machen.
 
Es gab mal eine Zeit, da durfte man in Musikalienläden nichts, aber auch gar nichts, anfassen. Wenn man etwas anspielen wollte, wurde man gefragt, ob man es auch kaufen wolle. Wenn man das bejahte, wurde man nicht selten gefragt, ob man das Geld vorzeigen könne. Wenn man es dann anspielte, wich der Verkäufer einem nicht von der Seite. Preisverhandlungen waren Science-Fiction.
Zum Glück ist das einigermaßen passe und die Händler wurden konkurrenzbedingt entgegenkommender. Nur schlug das Pendel dann vielleicht zu sehr in die Gegenrichtung aus.

Spätestens die Online-Konkurrenz großer Händler brachte es dann mit sich, dass sich kleine Läden heute in Sachen Preis, Service und Kundenumgang krumlegen müssen, um bestehen zu bleiben.

Wenn ein 13-jähriger in Nietenjacke mit Asi-Vokabular eine Zakk Wylde-Signature Limited anspielen will und der kleine, lokale Händler dann sagt, dass das nicht (so einfach oder gar nicht) geht, dann postet das Kindchen das mit Häme dann in irgendein Forum oder auf FB und der Händler ist („das Internet vergisst nichts“) für immer gedisst. Gekauft hätte er sie ohnehin nur als Epi und zwar online. Und hätte er sie gekauft, hätten sie vielleicht die Eltern ohnehin wieder zurückgebracht und dem Händler einen Vortag über die beschränkte Geschäftsfähigkeit Minderjähriger gehalten.

Dazu kommt, dass kleine Händler auf ihren vielleicht 80 qm ja nur einen kleinen Ausschnitt des unüberschaubaren Angebots parat halten können. „Haben wir nicht da, können wir aber bestellen.“ reicht bereits und der Kunde sitzt bereits vor dem Browser. Oft sieht man in kleinen Läden auch jede Menge Gear jahrelang als Bilanzleiche rumstehen = totes, gebundenes Kapital.

Nicht jeder kann oder will da mithalten und so gibt es in meinen lokalen Gefilden von ehem. ca. 12 Läden nur noch 2. Und in diese 2 (exemplarischen) Läden kommt dann einer, der will nach Ladenschluss 2-3 Gitten testen. Da weiß man dann, welcher Sorte Kunden man die vielen Schließungen zu verdanken hat.

Das alles kann man, wenn man in einen solchen Laden geht, im Hinterkopf haben, muss es aber (wie wohl die meisten) nicht.

Eines noch: Auch die die 3-5 (oder nur einer?) Big-Player im Business haben um 19:00 Schicht, aus die Maus. Nur die Website ist dann noch wach. Wie "sympathisch" kann wohl ein Server sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Moin,
hier geht es ja heiß her :evil:
Mein Eindruck ist auch, da lief einfach die Kommunikation schief und so war es wohl für beide Seiten keine befriedigende Interaktion. Shit happens!
Aber wo wir gerade so dabei sind ... eine kleine Anekdote aus der "guten alten Offline-Zeit" ;)
Ein mir sehr sympathischer Laden mit verschiedenen Abteilungen (also kein ganz kleiner Laden), der auch noch fußläufig von meiner damaligen Arbeitsstelle erreichbar war, war so mein "Stammladen". Da kaufte ich alles, was ich brauchte von Plektren und Saiten bis Amps und größeren Kram.
Irgendwann bin ich mit einer "latenten Kaufabsicht" rein, um eine Gitarre anzutesten (weiß nicht mehr, um welche es ging). In der Gittenabteilung war nur ein Mitarbeiter, der Laden in meiner Erinnerung war ansonsten leer und wie gesagt, ich war da nicht zu ersten Mal.
Ich: Will mal die X-Gitte antesten, okay?
MA (hinterm Tresen beim Verzehr eines Döner Kebap mit "Schorf & Soße") mit vollem Mund: Nee, net die Gitarre mit Deine Fettfinger anpacke.
Kommentarlos habe ich den Laden verlassen und bin nie wieder dort hin.
Manchmal soll es einfach nicht sein.:)
 
Es gab mal eine Zeit, da durfte man in Musikalienläden nichts, aber auch gar nichts, anfassen. Wenn man etwas anspielen wollte, wurde man gefragt, ob man es auch kaufen wolle. Wenn man das bejahte, wurde man nicht selten gefragt, ob man das Geld vorzeigen könne. Wenn man es dann anspielte, wich der Verkäufer einem nicht von der Seite. Preisverhandlungen waren Science-Fiction.
Was für Läden hast denn du in deiner Gegend gehabt? Soweit ich mich erinnern kann - und die Erinnerung geht schon weit über 30 Jahre zurück - war es nie ein Problem in einem Laden ein Instrument anzuspielen. Hat man halt vorher gefragt, Kaufabsicht musste ich da auch noch nie äussern. Oder gar das Geld vorweisen.
Ich glaub das wär dann auch einer dieser Läden gewesen, die mich nie wieder sehen, kundenunfreundlicher geht's ja nicht mehr!
Nicht jeder kann oder will da mithalten und so gibt es in meinen lokalen Gefilden von ehem. ca. 12 Läden nur noch 2. Und in diese 2 (exemplarischen) Läden kommt dann einer, der will nach Ladenschluss 2-3 Gitten testen. Da weiß man dann, welcher Sorte Kunden man die vielen Schließungen zu verdanken hat.
Da @GuitarDemon888 sich nicht mehr dazu geäussert hat - wir wissen nicht, ob er sich dessen bewußt war, dass er da knapp vor der Mittagspause aufschlägt. Wobei es schon richtig ist, dass ich auch als Kunde nicht erwarten darf, dass der Laden extra für mich aufhält. Aber ich darf mir auch erwarten nicht von oben herab behandelt zu werden.
Das ist vielleicht eher der Grund, warum die kleinen Läden irgendwann alle eingegangen sind, weil sie ihre Kunden als Bittsteller behandeln und nicht als Kunden. Und da bestell ich dann eben gleich im Internet, muss ich mich nicht mit grantigen Verkäufern rumärgern, die nur ungern auch den Preis einer Ware nennen (gibt es nicht die Pflicht zur Preisauszeichnung!).
 
Ich war auch mal in einem Shop, da war kein einziger Preis an den Instrumenten dran. Jedes einzelne Instrument mussten die nachschlagen und das hat in Diskussionen geendet wie:
Oh ist das, XYZ?
Nein es hat die Inlays.
Ahh, dann könnte es evt. dieses hier sein und das könnte so und so viel kosten.

Das war vielleicht nervig, ich wollte doch nur schauen wieviel die kosten :).

In einem anderen Shop wurde ich immer Nett begrüsst und bedient, bis ich eines Tages gefragt habe ob ich einen AMP mal übers Wochenende zum Testen mitnehmen könnte. Da hatte ich dann einen Vortrag vom Besitzer über "Kunden die wiederkommen", "Wie teuer doch so eine Beratung sei" und "Wieviel Geld mich das schon alleine gekostet hätte wenn sie es verrechnen würden".
Fazit: AMP nicht getestet, Laden ein Jahr lang gemieden und der AMP steht immer noch da :)
 
In einem anderen Shop wurde ich immer Nett begrüsst und bedient, bis ich eines Tages gefragt habe ob ich einen AMP mal übers Wochenende zum Testen mitnehmen könnte.
Ganz ehrlich? Das seh ich auch nicht als Selbstverständlichkeit an und da versteh ich den Laden, wenn er dir den Amp nicht mitgibt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Das habe ich auch nicht erwartet. Ich habe auch direkt angeboten die Kosten zu übernehmen. Nur die Belehrung war, meiner Meinung nach zumindest, völlig unnötig
 
Jammern gehört nun mal beim Kaufmann und beim Bauern dazu. :evil:
 
In einem anderen Shop wurde ich immer Nett begrüsst und bedient, bis ich eines Tages gefragt habe ob ich einen AMP mal übers Wochenende zum Testen mitnehmen könnte. Fazit: AMP nicht getestet, Laden ein Jahr lang gemieden und der AMP steht immer noch da :)

...würde ich als Händler auch nicht machen. Wenn ich als Kunde mitbekomme, dass mein gekaufter Amp zuvor in dieser Form - von womöglich zahlreichen Kunden - getestet wurde, ist es für mich keine Neuware mehr. Ich wäre da doch ein wenig verstimmt.

Wenn der Amp dagegen schon Gebrauchtware ist, dann würde ich das machen. Habe ich selbst schon mit Händlern erlebt. Auch bei Gitarren.

Aber ausgiebiges Testen im Laden selber sollte immer möglich sein. Ein mitdenkender Händler sollte einen kleinen Schallgeschützen Bereich/Raum haben > mit dem AMP da rein!!! Wenn's mir wichtig ist, würde ich sogar mit meiner Lieblingsgitarre und - sofern nötig - mit einer Box dort aufschlagen. Ich würde sogar so weit gehen und dieses vorher - telefonisch? - absprechen. Wenns dann noch Probleme geben sollte.... :whistle:
 
Ne, ist ein offener Raum. Der AMP war Austellungsware und steht immer noch da.
Ist hier generell so, bei kleinen Geschäften kauft man immer die Austellungsware.
 
Wenn ich der Ladenbesitzer wäre, würde ich den Verstärker auch nicht über das Wochenende hergeben.

Kommt sicher mal darauf wann, welchen Track Record man im Laden hat. Hat jemand schon sehr viel gekauft, dann ist das sicher eine andere Geschichte als wenn man das "weiße Blatt Papier" ist. Und selbst bei einem guten Kunden, kann man ja nie wissen.

Ich wurde auch schon öfters bei meinen Gebrachtverkäufen gefragt ob man den Verstärker, die Gitarre nicht mal testen kann übers Wochenende und dann entscheiden ob alles passt. Man kennt sich nicht und was mit den Sachen passiert, weiß man ja nicht und dann kommen Diskussionen in der Art "Wie die Gitarre hat einen Riss im Hals und ich habe das gemacht? Warum soll sie mir umgefallen sein?"

Im Laden habe ich den potentiellen Käufer wenigstens unter Beobachtung. Da kann der nicht den Verstärker mal 2 Tage durchlaufen lassen bei voller Lautstärke weil er den "Brown Sound" des Verstärkers selber ausprobieren wollte oder der Verstärker eigentlich für einen Gig ausgeborgt wurde und dann eine ordentlich Bierdusche abbekommen hat.

Und zur Diskussion Öffnungszeiten: war schon mal jemand in Flandern (Belgien)?

So eine strikte Einhaltung der Öffnungszeiten habe ich noch nie gesehen. 10 Minuten vor Ladenschluss wird keiner mehr reingelassen, sogar noch früher werden die Leute im Laden darauf aufmerksam gemacht, dass der Laden schließt und zum Ende der Öffnungszeiten sind alle draußen, auch das Personal.

Meine Frau ist Apothekerin und war ganz angetan davon. Es kommt bei ihr öfters vor, dass Kunden 5 Minuten vor Ladenschluss ins Geschäft kommen (vorzugsweise Pensionisten und Studenten die ja keine Zeit untertags haben, Berufstätige sind da eher die Ausnahme) und dann eine zeitintensive Beratung brauchen, manchmal eine halbe Stunde und Kassa muss danach auch gemacht werden. Bei einem Arbeitstag von 8 - 19 Uhr mit vielleicht 30 Minuten Mittagspause eher nervig wenn der Arbeitstag dann noch um 45 Minuten verlängert wird. Auch wenn das vielleicht bezahlt wird aber wer von uns möchte nach fast 12 Stunden stehen nicht auch endlich heimgehen?

Und wie es bereits geschrieben wurde: mich würde interessieren, ob diese Leute die sich immer lautstark gegen irgendwelche Zustände aufregen genauso reagieren würden wenn diese Zustände sie betreffen würden.
 
So eine strikte Einhaltung der Öffnungszeiten habe ich noch nie gesehen. 10 Minuten vor Ladenschluss wird keiner mehr reingelassen, sogar noch früher werden die Leute im Laden darauf aufmerksam gemacht, dass der Laden schließt und zum Ende der Öffnungszeiten sind alle draußen, auch das Personal.
Das ist halt auch ein extrem. Genauso wie die Leute die 5 Minuten vor Ladenschluss reinkommen und eine intensive Beratung wollen. Im Anlassfall ging es aber um eine Mittagspause - wir wissen nicht, ob GuitarDemon davon gewußt hat. Vielleicht hätte der Ladenbesitzer bei einem Stammkunden auch erlaubt, dass er während der Mittagspause probiert, wenn er das Geschäft nicht verlässt. Aber natürlich besteht kein Anspruch darauf.
Dass es im Einzelhandel mit den Arbeitszeiten extrem ist, weil nach Ladenschluss noch Kasse gemacht werden muss und diese Zeit oft nicht bezahlt ist - das steht auf einem anderen Blatt...
 
Finde eure Einstellung noch Amüsant :)
Bestellen, testen und zurücksenden ist kein Problem, aber persönlich geht das gar nicht. Wie gesagt ich war öfters da und habe auch angeboten die Kosten zu übernehmen, es war auch nur eine Anfrage ob es möglich ist. Da kann man natürlich sagen: Nein, machen wir nicht. Würde ich akzeptieren und auch gar nicht weiter hinterfragen, hätte auch kein schlechtes Gefühl nachher. Aber so ein "Ok können wir schon aber zuerst muss ich dich Belehren" finde ich unnötig. Mich hat nicht der Umstand, dass man so etwas nicht machen würde (Hätten Sie ja auch gemacht, gegen die Unkosten, welche ich übernommen hätte) gestört, sondern diese Belehrung. Selbst wenn man ein neuer Kunde sein sollte bringt die nix. Ich will ja nicht in das Geschäft gehen und mir dan vormahlen müssen wie teuer die ganze Beratung jetzt ist und dass man billiger dran wäre wenn ich gar nicht gekommen wäre...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bestellen, testen und zurücksenden ist kein Problem, aber persönlich geht das gar nicht.
Halte ich auch für eine fragwürdige Sache, entsprechend hab ich auch noch nie etwas zurückgeschickt. Ich überleg einfach zwei Mal, bevor ich mir was bestell.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Als ob Leute nur wegen Nichtgefallens retournieren würden - wenn die Hersteller (und falls das nicht klappt, die Vertriebe und letztlich Händler) mal ordentliche Qualitätskontrollen hätten, gäbe es auch weniger Retouren.
Aber Retouren sind letztlich günstiger, als jeden Artikel vor dem Versand zu überprüfen.
Gepaart mit der fehlenden Einsicht mancher Händler, dass retournierte Artikel tatsächlich Mängel haben, die der Kunde anprangert - und diese einfach wieder als "neu" für den Weiterverkauf eingestellt werden - wird dann ein Schuh draus.

Wie immer nur meine persönliche Meinung/Erfahrung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Den Laden, bei dem ich damals meinen Laney DP300 gekauft hab, gibts ja leider schon viele Jahre nicht mehr. Aber dort lief es genau so, wie es heute offenbar kaum noch möglich ist: Reingegangen, beraten lassen, im Laden angetestet und angemerkt, daß am WE ein Gig ansteht. Darauf wurde mir angeboten, den Amp gegen Anzahlung mitzunehmen und ausgiebig zu testen. Bei Gefallen nächste Woche Restzahlung, bei Nichtgefallen Rückgabe gegen Rückerstattung der Anzahlung.
Ich hab den Amp behalten und hab ihn heute noch.

Im Gegensatz zu vielen anderen konnte der Laden auch in den frühen 90ern schon Service.

Denn die gegenteilige Erfahrung hab ich natürlich auch machen müssen. Die Krönung war ein Beratungsgespräch mit nachfolgendem Antesten mehrerer Instrumente, die mir ein Verkäufer bereitgestellt hatte, der dann in die Kaffepause ging. Sofort kam sein Kollege und nahm mir die bereitgestellten Instrumente wieder weg. Ich bin dann kopfschüttelnd raus und hab den Laden nie wieder betreten. Ein Jahr später gabs ihn nicht mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde ich schon dreist, wenn man nicht in der Lage ist, sich nach den Öffnungszeiten zu richten, aber für die eigene Indisponiertheit dann auf Händlern rumhacken muss.
:bad:

Sehe ich genauso. Zumal es ja darum ging :"mal 2-3 Gitarren anzutesten" Sowas dauert ja dann doch schon etwas länger. Wir reden hier ja nicht von :"Ich brauch nur schnell ein Kabel oder ein Satz Saiten"
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@Bruce_911

Du machst so ziemlich jeden Denkfehler, den 10 von 12 Ladenbesitzern gemacht haben. Der Kunde ist schuld, wenn er sich in einem Geschäft beraten lässt und dann online kauft, weshalb das Geschäft schließen muss? Mitnichten. Der Ladenbesitzer ist schuld, wenn er einen kaufwilligen Kunden in seinem Geschäft stehen hat und dieser sein Geld dann doch lieber woanders lässt, und zwar Schuld in dem Sinne, dass er die Bedürfnisse des Kunden offensichtlich nicht erfüllen kann.

Viele Beispiele wurden hier schon genannt: Beim Fernabsatz kann ich das Gerät ohne Angabe von Gründen zurückschicken. Der Einzelhandel weigert sich meist dies anzubieten, aus Vertrauensgründen oder warum auch immer (keine Lust auf Diskussionen, die nutzen mich ja nur aus, was auch immer). Thomann bietet wie die anderen Großen eine freiwillige Verlängerung der Garantie, aber welcher Einzelhändler tut das? Der kleine Laden kann Angebote machen, welche sich beim Versandhändler irgendwo in Hintertupfingen nicht bieten. Lebenslanger Einstellservice für jede gekaufte Gitarre? Vom Aufwand kein Problem, schiebt man mal ein während man die Kasse hütet uns gerade nichts los ist. Der Kunde kommt immer mal wieder ins Geschäft, und selbst wenn er kein neues Instrument kauft, sondern nur ein Kabel oder zwei Sätze Saiten mitnimmt, hat es sich schon gelohnt. Wie viele Händler bieten das? Einen kenne ich, da kaufe ich auch immer wieder gerne ein, wenn ich beruflich in der Gegend zu tun habe. Regelmäßige Workshops, aktiv für Bestandskunden beworben? Kosten sind überschaubar, aber die Kundschaft kommt. Es gibt viele Möglichkeiten, nur "weiter wie bisher" klappt nicht.

Wir bekommen selbst ordentlich Preisdruck durch das Internet zu spüren, aber das heißt unter dem Strich nur, dass man seine Strategie anpassen muss. Bei Internetpreisen wird mitgegangen, es sei denn der Preis liegt unter dem eigenen EK, nun gut. Aber dann verdient man das Geld eben durch Zusatzverkäufe, wenn der Kunde schon mal im Markt ist. Und dann wird er beraten, auf Produkte die nicht teurer aber sind, die er jedoch online nicht bekommt. Mitunter klappt es, mitunter auch nicht, ist halt so, aber auch so kann man mit preisorientierten Kunden Geld verdienen, erfordert nur viel Einsatz der Angestellten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich denke da darf man nicht rein schwarz-weiß malen. Es gibt auch viele Läden, die bemühen sich den Service zu bieten und müssen trotzdem aufgeben. In meiner Nähe gab es einen renommierten Musikalienhändler, der noch zu Zeiten der Monarchie als Klavierbauer angefangen hatte. Die Preise waren kaum höher als bei Thomann. Ich hätte dort gern meine Strat gekauft auf die ich gespart hab, weil ich den Laden eben unterstützen wollte. Leider mussten sie zusperren, bevor ich das Geld zusammen hatte.
Aber die waren sehr serviceorientiert und wenn mal der Kollege von den E-Gitarren nicht da war, haben die anderen Verkäufer eben so gut es ging versucht den Kunden zu beraten. Hatten auch einen angesehenen Gitarrentech im Haus - der allerdings mehr ein Shop im Shop war, also extra zu bezahlen. Hat aber nicht geholfen, wurde wohl alles zu teuer.
Aber es ist richtig, ich war vor paar Monaten in einem Laden in Wien, brauchte eigentlich nur schnell paar Kabel. Die bieten von sich aus 3 Jahre Garantie auf die Kabel und werben mit Einstellservice für die bei ihnen gekauften Gitarren. Ich kann nur hoffen, dass der Laden noch länger überlebt, denn irgendwie war mir der um einiges sympathischer als der große Platzhirsch in Wien.

Wobei ich glaub die meisten Musikläden in Wien sind durch Pensionierung der Inhaber bzw. ein ehemaliger großer durch den Tod des Inhabers eingegangen. Die weiterzuführen hat sich nicht rentiert. Auch das ein Grund, warum nur wenige Große übrigbleiben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben