Lum im Studio - Ein Erfahrungsbericht (ongoing)

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Hi Zusammen,

wie angedroht würde ich hier ein wenig über meine derzeitigen Erfahrungen in einem professionellem Musik / Ton Studio berichten.
Ich werde hier nach und nach vom Fortschritt schreiben, Bilder & Erkenntnisse liefern und natürlich Fragen beantworten :)

Disclaimer

Leider kann ich nicht mit hochwertigen Photos dienen. Alles was ich anbieten kann sind Schnappschüsse; aber bin schließlich dort um Gitarre zu spielen und für mehr habe ich keine Zeit :redface:
Ebenfalls wird das hier keine wissenschaftliche Struktur haben, da es einfach viel zu erzählen/schreiben gibt, aber ich gebe mein Bestes.


Vorgeschichte aka Wie es dazu kam

Wer kennt es nicht? Man spielt eine längere Zeit in einer Band, schreibt Songs, übt, probt, steckt viel Energie rein, hat vll. ein paar (kleinere) Auftritte und irgendwann passiert es doch. Lebensumstände oder Musikgeschmack ändern sich und man löst sich auf.
Ich hatte schon einige Bands und alles was mir bleibt sind schöne Erinnerungen, schlechte Proberaummitschnitte, vll. ein paar amateurhafte (aber coole) DemoAufnahmen und crappy live-Mitschnitte.
In meiner jetzigen Band bin ich nun schon 5 Jahre und dieses mal wollte ich die Songs manifestieren. Unser Bassist hat mit einer anderen Band schon Aufnahmeerfahrung und so beschlossen wir ebenfalls 7 unserer Songs aufzunehmen.

Um es gleich vorweg zu nehmen, das ganze wird uns einen im unteren Mittelbereich liegenden 4 stelligen Betrag kosten.

Kurzvorstellung der Band

Die Band heißt "Kisaragi Station", macht Progressive Metal und wir schreiben alle Songs selbst. Wir bestehen aus 4 Leuten: Drums, Bass, Keyboard, Gitarre/Gesang (me :) )

Kisaragi Station - L.jpg

In der Band hatten wir immer mal wieder eine Pause oder andere Phase, da z.B. der Keyboarder mal 1 Jahr im Ausland war. Insgesamt haben wir ungefähr 10 Songs geschrieben, von denen nun 7 auf ein Album dürfen.
4 der Songs gehören zu einem "größeren Konzept" und sind in eine Overteure und 3 Akte zerlegt. Die komplette Storyline sowie Lyrics kommen von der Freundin des Bassisten. (Was mir sehr sehr gelegen kommt, da ich furchtbar faul im Texte schreiben bin :D )


Kurzvorstellung des Studios und des Masterchiefs - MobuRec & David

Das Studio unserer Wahl ist dieses hier.
David hat das Studio buchstäblich, nach einem professionellen Plan, selbst aufgebaut. Aus einer alten Scheune in Uelvesheim am Rhein (bei Mainz).
Es besteht aus zwei Teilen, dem Aufnahme-Raum und dem "Abhör/Misch/Einspielraum".
IMG_20210204_170446.jpg

Und hier ein kleines Video zum Aufnahmeraum:


Die Räume sind genau für diesen Zweck erstellt worden. Ich kenne zwar die Fachbegriffe nicht, aber da steckt eine Menge Brain, Plan und hunderte Tonnen Zement drin, welche diese (runden) Räume so auszeichnen.
Nichts was man an den Wänden oder an der Decke sieht ist random.

David hat neben der befreundeten ThrashMetal Band Crusher auch alle Powerwolf produziert! (und da auch die ein oder andere Platin-Platte dabei gehabt!)
Nebenher hat auch er auch noch eine Brauerei, arbeitet als Freelancer und macht "worauf er so Bock hat". Ja, man liest hier leichten Neid raus :D

Ich gehe auf das eingesetzte Gear im Studio und von mir in den folgenden Posts ein.

Vorbereitung - Songs fertigmachen, übenübenüben & Tiefstaplersyndrom

Wir hatten den Studio-Termin schon vor einigen Monaten gebucht und uns damit eine harte Deadline geschaffen:
Songs wirklich fertig schreiben, Texte schreiben, Soli haaalbwegs festlegen (ich bin eig. immer ein Improvisier-Mensch).

Der Termin rückt näher und wie es bei jedem guten Procrastinator so läuft arbeitet man eben optimiert... also rückwärtsterminiert... also hat die Texte und Soli immer noch nicht fertig wenn es los geht :D

Dennoch, vielleicht auch deswegen, gepaart mit der Ungewissheit was mich denn erwarten würde, habe ich mir recht viel Stress und Druck gemacht.
Bin ich gut genug dafür? Meine Soli sind doch alle improvisiert, die sind nie und nimmer gut genug!? Sind die Songs überhaupt gut? Ich mag meinen Gesang nicht, versuche es auch erst seit ein paar Jahren uswusf.
Ich habe viele Parts in Songs geschrieben, die mich sehr sehr herausfordern. Vor einigen davon hatte ich regelrecht Angst, da es inzwischen ein Psychospiel zwischen mir, dem Part und dem Record-Knopf geworden ist.

Alles egal. Umso größer der Respekt vor der Sache, desto geiler ist es doch wenn man sich überwunden hat (Nothing worth having comes by easy). Also ging ich von meinem "Ich spiele 30-60 Minuten Abends vor mich hin" wieder zu einem strukturierterem Ansatz
  • Mit Metronom Fingerübungen (Spider, String Skipping) üben
  • Die Songs durchspielen
  • Neue / andere Songs Parts lernen (Chris Buck Soli, John Mayer, Opeth) um mich abzulenken und darüber mich noch mehr in Form zu bringen

Ich habe meinen Sport (homegym) morgens reduziert (an Tagen von Kraftsport oder Kickboxen werden die Finger etwas lahm), morgens wieder mehr Gitarre zusätzlich geübt und Familienzeit auch etwas musikalischer gestaltet:
IMG_20210130_153428.jpg


Viel wichtiger aber, und tatsächlich notwendig:

GuideTracks aufnehmen & Ablauf des Aufnehmens

Ein Song wird folgendermaßen (heutzutage) aufgenommen:
  • Schlagzeugspur
  • Bass
  • Rhtyhm Guitar
  • Lead Guitar
  • Keyboard
  • Gesang
  • FX Guitar / Rest
Heißt für Drummer und Bassist vA ist es wichtig, einen Track zu haben, der einen an den Songs entlang führt --> GuideTrack
Um diesen aufzunehmen sind wir im Proberaum alle Songs durch und haben die bpm und TimeSignature (Taktart) festgelegt. Da wir Gefuddel ähm ich meine Prog machen, haben wir einige Taktarten / Wechsel drin.
Diese wurden dann erstmal zu Clicktracks in Logic erstellt und dann an einem Tag von mir "dreckig" mit der Rhtymus Gitarre und Soli-Platzhaltern versehen. Keine schöne Aufnahme, aber so wusste jeder wo er gerade ist.

------

Ich habe inzwischen 40 Stunden im Studio verbracht, heute wieder 8 davon, es ist sehr spät und werde die nächsten Tage weiterschreiben :)
 
Eigenschaft
 
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Abonniert :great:
 
Viel Spaß euch und gutes gelingen
 
Schöner Bericht.

Wie weit seid ihr? 40 Stunden in einem Studio ist ja schon eine Hausnummer.

Wenn es Dir gut tut, andere Sachen parallel zu spielen ok, aber wäre es nicht besser Deine eigenen Stücke so oft zu spielen dass einfach die Sicherheit noch weiter wächst? (Punkt Rec?)

Oder auch die Solo parts etwas ausarbeiten?

Ist David bei den Aufnahmen dabei? Wenn ja, und wenn er gut ist, hört auf seine Tipps, oft geht man in das Studio, denkt es ist optimal, und dann hat ein, Produzent, die eine oder andere Idee zum Song die das Ergebnis besser machen, das koennen als ganz feine, kleine Dinge sein...
 
Aboniert...:great: finde es stark das du mal so Einblicke lieferst. Ich glaube davon haben die aller aller wenigstens Hobbykrachmacher eine Vorstellung (mich eingeschlossen).
Bin gespannt auf weitere Berichte.
Ein Jugendfreund meinte mal, das er nie so viel gelernt hat wie bei Aufnahmen im Studio. Gerade was Timing und auf den Click hören angeht.
 
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Bin gespannt mal was zu hören wenn es fertig ist.
Nebenbei, ich würde jetzt keine neuen Sachen lernen sondern mich nur auf das vorhandene Material konzentrieren. Was das Thema aufgeregt sein angeht- stell Dir einfach alle nackt vor.:D
 
Spannende Sache! Freue mich auf deine weiteren Berichte!:great:
Ich war Anfang der Neunziger mit meiner damaligen Band für CD-Aufnahmen im Studio. Für eine Woche bezahlten wir damals rund 5000 DM.
In einer Woche mussten wir alle Songs, die für die CD geplant waren, im Kasten haben. Das war schon recht anstrengend.
Für mich war sehr ungewohnt mit Kopfhörer in einem Raum aufzunehmen, während der Amp im Nebenraum stand. Und alle Bandkollegen plus der Produzent schauen dir beim Spielen auf die Finger und hören genau zu!
Bei den Soli war meine Performance daher auch eher suboptimal, wenn ich zurückblicke. Oft habe ich auf Sicherheit gespielt und auf (für mich) sehr anspruchsvolle Sachen verzichtet, weil ich die in der Kürze der Zeit nicht optimal hinbekam.
War ein aufregendes Erlebnis!
Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!:)
 
Tolle Sache :great:.

Dem Nachwuchs noch ein Slide in die Hand, dann wird das (oder die legitime Nachfolge von Jeff Healey).

Grüße

Gaddy
 
Was bisher geschah - Schlagzeug und Bass Recordings

Drums waren, nach einer Übergabe der Projektfiles inkl. Click & Guide tracks als erstes dran.
Dafür hat das Aufstellen der Drums & Schallelemente, Mikrofonierung und Soundfindung etwa 3 Stunden gedauert.

Alle 7 Songs (ich erinnere hier nochmal dran, dass es prog ist. Also wirklich 60 Minuten Playtime) wurden dann innerhalb von 2 1/4 Tagen aufgenommen.
David sitzt natürlich im Nebenraum und kommuniziert mit dem Schlagzeuger über Kamera und Mics.

Ein ganz kleiner Einblick:



Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sehr ich den Drummer nach der Session beneidet habe. 3 Tage und er ist fertig. Mit allem. Jetzt kann er auf sein Album warten :D

Bass war als nächstes dran. Unser Bassist spielt einen Rickenbacker (allgemein mögen wir vintage gear) und durfte dann über diese einmalige Orange Box + Orange OR120 einspielen.

IMG_20210204_170933.jpg

Abgenommen mit nur einem SM57. Bei dem Anblick habe ich sehr stark am Ergebnis gezweifelt, doch der Sound ist wirklich wirklich über alle Zweifel erhaben.

Unser Bassist hat ebenfalls ungefähr 2 Std Setup Zeit gebraucht und dann etwa 18 Stunden Playtime um alle Songs einzuspielen. Man muss hier allerdings anmerken dass es zu Bass und Drums genau eine perfekte Spur benötigt.

Beginn der Rhythm Guitar Section

Ich war als nächstes dran (vor knapp 3 Wochen ging es los für mich) und der Plan war:

  • Findung der richtigen Box und Speaker
  • Findung der richtigen Mics und Einstellung
  • Findung der best möglichen Amps und Settings
  • Findung eines zweit-Amp Sounds der den ersten ergänzt
  • Findung der Einzelsounds (Clean, Crunch, Rhythm, Lead, Doom :D )

Alle Heavy Rhythm Spuren müssen 4 mal(!) perfekt eingespielt sein. 2 mal pro Amp setup. Clean und Angezerrt reichen 2 perfekte Spuren.

Zu dein Einzelpunkten schreibe ich heute Nacht mehr :)

Nur so viel: Eine Boxenauswahl habe ich vorher gemacht und bei der Amp-Auswahl auch schon eine Menge gedacht, also zog ich mit dieser Auswahl ins Studio:
IMG_20210122_165300.jpg


*edit*

Q&A

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wie weit seid ihr? 40 Stunden in einem Studio ist ja schon eine Hausnummer.

Ich bin bisher 40 Stunden dabei (Rhythm Section, siehe Oben) und zu 85% fertig damit.
Drums haben insgesamt auch etwa 20 Stunden und Bass etwas mehr gedauert.

Wenn es Dir gut tut, andere Sachen parallel zu spielen ok, aber wäre es nicht besser Deine eigenen Stücke so oft zu spielen dass einfach die Sicherheit noch weiter wächst? (Punkt Rec?)
Oder auch die Solo parts etwas ausarbeiten?

Mir tut sowas gut, mein Fehler war eig. mich auf alles gleichzeitig vorbereiten zu wollen, aber darauf werde ich ein andermal länger eingehen.
Ich habe schon immer gemerkt, dass ich ein Stück erst dann richtig gut kann, wenn ich schon am nächst schwereren bin.

Soli "arbeite" ich seit Wochen in dem Sinne aus, indem ich über Guide Track und vorhandene Aufnahmen loope und meine "catchphrases" finde. Werde aber dennoch das meiste vmtl. im Studio improvisieren.
Das ist einfach meine Art.. ich bin zB auch kein Typ der Präsentationen auf Arbeit, auch vor hunderten von Leuten, auswendig lernt. Live klappt das ja auch sehr gut, aber dort habe ich auch Adrenalin; das fehlt halt im Studio komplett.

Ist David bei den Aufnahmen dabei? Wenn ja, und wenn er gut ist, hört auf seine Tipps, oft geht man in das Studio, dent es ist optimal, und dann hat ein, Produzent, die eine oder andere Idee zum Song die das Ergebnis besser machen, das koennen als ganz feine, kleine Dinge sein...
Der ist immer dabei, ich sitze quasi 100% neben ihm. Er hat viel mehr Ahnung und Vorstellung davon, wie die Songs am Ende klingen werden und ich vertraue ihm da zu 100%.
Er weiß was gut klingt, was man auf einem Track einspielt und sich ggfl. für die Zweitgitarre aufhebt. Wir haben schon sehr sehr viele geile Tweaks in unsere Songs durch ihn eingebaut. Teilweise Übergänge oder Melodien angepasst. Dazu kommt auch noch mehr Bericht ^^

Bin gespannt mal was zu hören wenn es fertig ist.
Nebenbei, ich würde jetzt keine neuen Sachen lernen sondern mich nur auf das vorhandene Material konzentrieren. Was das Thema aufgeregt sein angeht- stell Dir einfach alle nackt vor.:D

Ich bin ja nicht aufgeregt, Adrenalin würde helfen :D Aber sagte es ja oben schon: ich bin zu ADHS um mich nur an eine Sache zu setzen. Das ist Segen, weil ich damit besser Songs schreiben und kreativ sein kann (und singen&spielen), aber Fluch weil ich kein Perfektionist bin.
Letzteres holt das Studio jetzt aus mir raus.

Für mich war sehr ungewohnt mit Kopfhörer in einem Raum aufzunehmen, während der Amp im Nebenraum stand. Und alle Bandkollegen plus der Produzent schauen dir beim Spielen auf die Finger und hören genau zu!

Das ist auch mein Hauptding. Ich will niemanden enttäuschen. Die Musik schreiben mache ich für mich, aber performen in erster Linie für meine Band und nun auch David :)
 
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Klasse Berichte! Hört sich sehr spannend an. Gerne mehr... :great:
 
Das ist auch mein Hauptding. Ich will niemanden enttäuschen. Die Musik schreiben mache ich für mich, aber performen in erster Linie für meine Band und nun auch David :)
Ich finde es auch kein Problem wenn man mal die Bandmitglieder zwischendurch rauswirft. :) Jeder Musiker geht mit der Situation anders um. Mir geht das zum Beispiel so, dass ich niemanden brauche der mich ständig motiviert wenn es mal ne Stunde nicht so gut läuft, das nervt mich nur noch mehr... aber das macht ihr bestimmt als Gruppe schon unter euch aus. :D

Erstmal eh vielen Dank für deinen Bericht, das ist super cool, dass du das teilst. Macht ihr für euch denn auch eine kleine Doku? Wenn nicht schnappt euch die Leute die schon durch sind und lasst die immer mal wieder (wenn es nicht stört) draufhalten und Schnappschüsse machen. So viel Kram für Social Media kriegt man so schnell nicht wieder zusammen. Und wenn man es vergessen hat weil man so drinnen ist ärgert man sich vielleicht hinterher.

Übrigens, ich find's total gut, dass du geschrieben hast, dass du auch viel Zeit und Arbeit in die Soundfindung inklusive Box, Speaker etc. gesteckt hast. Viele machen das nicht und watscheln im Zweifelsfall nur mit ihrem Amp los weil der Amp ja "ihr" Sound ist. Dabei hat die Kette dahinter einen mindestens genau so großen Einfluß.
 
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So... war die die ganze Woche jeden Abend hart mit Üben beschäftigt. So fit war ich noch nie in meinem Leben.
Zugleich habe ich aber noch nie so wenig "neue Riffs" geschrieben, wie diese Zeit. Wenn man nur begrenzt viel Zeit hat, heißt es eben wirklich TechnikTraining am Metronom oder "jammen & impro". Ein Metronom inspiriert mich halt so gar nicht :D

Soundfindung - erster Tag im Studio - Mic Settings und Heavy Rhythm Sound

Angekommen im Studio ging es erstmal an den Aufbau der Amps, Floorboard und ein Shootout.
Ziel war es eine Box / Speaker zu finden der für alle Sounds herhalten wird.

Mein Hauptamp sollte mein Soldano SLO 100 werden:
IMG_20201121_174647.jpg

Die Boxen meiner Wahl waren:

  • 4x12 THC Speedstar Box mit einer Mischung aus Celestion Vintage Century und THC-Neofin by Jensen
  • 2x12 THC Speedstar Box mit THC Custom Speakern
Die zwei Boxen waren auf meiner Shortlist nachdem ich am SLO zu Hause meine Boxen durchprobiert habe. (Eine alte Orange Greenback Box, alte Marshall mit G65, Orange mit Scumback H75/M75, V30)
Ich präferiere den Sound der Speedstar weil sie den mitten-growl des Soldano gut supporten und ansonsten einfach sehr sehr schön auflösen und noch genug Raum für eine zweite Gitarre sowie Keyboard lassen.
Dieser Vergleich hier fängt das ganz gut ein.

Also habe ich die Boxen im Raum mit Amp aufgebaut, Board rangehängt und erstmal im Raum (mit Gehörschutz gespielt).
IMG_20210121_114450.jpg

((Das Delay (DYI) habe ich literally einen Tag vorher fertig gebaut, mein erstes :engel:))
Meine Gitarrenauswahl war folgende:
IMG_20210122_191857.jpg

- 2 "Heavy" Gitarren (RBC Les Paul und Yamaha SG3000) mit unterschiedlichem Charakter aber ähnlichem Output (PAF)
- Eine RBC Tele für dickeren Clean/Crunch
- RBC Strat für generellen Clean und als ZweitGitarre, da sie ebenfalls einen PAF noch an der Bridge hat

David meinte schon von Anfang an "Wenn das gut ist, hör ich das". Also ging es erstmal darum einen Rhythm Sound zu finden. Soldano an, Les Paul eingestöpselt.
Das Daumen hoch kam gefühlt nach dem ersten Akkord :D

Die Boxen fand er sehr gut, haben dann noch alle 3 Speaker (also beide Boxen) verglichen und uns dann für den Celestion Century Speaker in der 4x12er Box entschlossen.
David meinte auch, dass kleinere Boxen idR besser seien für das Recording, aber hier hat das einfach gepasst.

Nun ging es ans Mikrofonieren. Dafür kam für High Gain ein SM57 und ein Ribbon (Bändchen voodoo vr2) Mic an die Box. Das Ribbon ist SEHR empfindlich einzustellen.
David setzt hierfür Roboter ein, welche er aus dem Mixing Raum per Handy steuern kann und den Winkel & Abstand bequem einzustellen.
Das ganze Setup sah dann so aus:

IMG_20210204_170837.jpg


IMG_20210207_131040.jpg


Erste Aufnahme Heavy Rhythm

David hat mir dazu, am ersten Abend ein Outro von unserem neusten Song auf die Ohren gehauen und wir haben am Sound so lange gedreht, bis es geil war:

https://soundcloud.com/guitarlum/studio-rhythm-sound
((das ist ein Export vom Arbeitsstand, da fehlt zweite Gitarre und es ist natürlich noch nichts(!) gemischt/gemastered))
Signalkette war: Les Paul - Kabel - Amp :D

Mein Board geht per Kabel dann in "die Wand" sodass ich vom Mixing Raum aus bequem spielen kann.
Die Räume sind so stark isoliert und akustisch optimiert, dass ich meinen Soldano (Master Vol auf 5!)GAR NICHT(!) aus dem Raum höre, wenn beide Raum-Im-Raum Türen zu sind.

Damit war das Ziel vom ersten Abend erreicht, der Haupt Rhythm Sound gefunden und ich war erstmal happy :)

Im nächsten Post gehe ich auf Recording Prozess oder / und Findung des Zweit-Setup Sounds (reminder: jede High Gain Rhythm Spur wird 4 mal eingespielt. 2 Mal perfekt über 2 verschiedene Setups (anderer Amp & Gitarre))
Teaser:
IMG_20210204_170948.jpg

 

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Moin!

Toller Bericht und Dokumentation! :great:
Das zeigt anderen Usern schön wie es in einem Studio zugehen kann.

David setzt hierfür Roboter ein, welche er aus dem Mixing Raum per Handy steuern kann und den Winkel & Abstand bequem einzustellen.

Was sind das für Roboter? Kannst du davon mal Fotos machen?

Greets Wolle
 
Toller Bericht! Das Outro gefällt mir von Sound und Style her super! Freue mich auf weitere Berichte!
 
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Sieht aus wie ein Stativ mit vertikaler und horizontaler Verstellung - motorgesteuert.
Ich denke dass da insgesamt vier Achsen benutzt werden. Horizontale und Vertikale Verschiebung sowie links-Rechts und Rauf-Runter Drehung des Mikros.
 
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David hat zwei Dynamount X1-R

Heißt das Teil kann auch rotieren und ist daher auch ein amtlicher Preis.

IMG_20210204_170639.jpg

Hier sieht man das Dynamount, die ReAmping Box worüber ich in den Amp im anderen Raum gehe, sowie ein Haufen Kram von dem ich keine Ahnung habe :D

@hack_meck
Ich denke die Mic Instanz / Positionierung hängt auch vom Raum ab. Ich werde ihn nächstes mal (Sonntag) fragen.
 
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die Mic Instanz / Positionierung hängt auch vom Raum ab.

Eher weniger, wie nach dem, beeinflusst man den Sound, je nachdem wie das Mikrofon an der Kallotte positioniert ist, hat man einen bissigeren oder wärmeren oder basslastigeren Sound. Das kann man dann noch verändern wenn man es etwas weiter vom Amp weg positioniert.
Es muss halt zum Gesamtkonzept des Sounds der Band passen.

Wow im letzten Bild im Rack ein geiler UA610 Röhren Channelstrip und einen UA Presmp, wenn ich das richtig sehe :great:

Greets Wolle
 
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Klasse Bericht!

Daumen hoch dafür und weitermachen! :great:

Viel Spaß wünsche ich Euch und gutes Gelingen!
 
So, das Thema ist wieder an seinem "Urplatz" :). Schade aber dennoch, dass die E-Gitarreros trotz gepintem Redirect im Biergarten nicht den Weg über den Tellerrand in die Recording-Plauderecke gefunden hatten (oder gehen wollten?) :redface:.

LG Lenny (für die Moderation)
 
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