Multieeffektgerät vs Tretminen

jens
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Hi,

wie seht ihr das. Sind die Multieeffektgeräte, ich meine ohne Ampsimulation, qualitativ soundtechnisch mit den üblichen Marken-Tretminen auf gleicher Höhe?
z.B. Boss Gt-10, Boss-GT100 beinhalten viele bekannte Boss Tretminen. Sind die Unterschiede zu den Tretminen hörbar oder gar identisch?
 
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Hey,

Ich denke schon, dass man da Unterschiede hören kann. Meiner Ansicht nach je nachdem wie pedantisch man da ist und vor allem auch welche Meinung man vertritt (denn Überzeugungen hört man ja leider auch) teils auch krasse. Was einem dann gefällt muss man selbst entscheiden. Respektive: Wenn man die Einzeltreter eigentlich lieber mag, muss man sich auch entscheiden ob es einem die Mehrkosten wert ist.

Wie es bei Boss ist kann ich nicht direkt sagen. Habe ich noch kein Multieffekt gespielt. Der POD X3 live klingt für meine Augen ganz gut, ich denke aber schon, dass gerade bei den Zerrern, aber beispielsweise auch bei den Wahs die Unterschiede recht deutlich sind. Hat mich nie besonders gestört, solange der Sound der am Ende rauskam mir gefallen hat.

Genauso sehe ich das im Bezug auf alle Multieffekte (und auch auf Ampmodelling). Solange das wasw am Ende rauskommt gut klingt, ist es mir herzlich egal ob es genauso klingt wie das Vorbild ;)
 
Das hängt wohl auch vom jeweiligen Hörer und seinen Ansprüchen ab.

Ich hab letztens ein Review vom Digitech Rp 355 gelesen wo zB. jemand von den integrierten Zerrern so begeistert war das er seine Einzeltreter fast alle verkauft hat. Finde es nur grade nicht.
 
ok, mir geht es in erster Linie um die Boss eigenen Tretminen im Vergleich zum Boss Multi, und auch über die Verzerre hinaus wie Chrous, delay, Feedbacker usw.
Klingen die Tretminen wärmer ?
 
Ich habe den Vergleich vom Boss ME-70 zu Bosseinzeltretern. Da finde ich die Einzeleffekte schon besser. Vor allem bei den Verzerrern, da sind im ME-70 von den 10 Zerren für mich 2 brauchbar. Von den Boss-Einzeleffektgeräten bin ich zwar auch nicht gerade ein Fan (Geschamckssache), aber vor allem bei den Verzerrern klingen die mMn besser. Ob einem der Aufpreis und Mehraufwand das dann Wert ist, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
 
ok, mir geht es in erster Linie um die Boss eigenen Tretminen im Vergleich zum Boss Multi, und auch über die Verzerre hinaus wie Chrous, delay, Feedbacker usw.
Klingen die Tretminen wärmer ?
Ja, ein Grund weshalb ich mich dann vom GT10 auch wieder verabschiedet habe. Ich habe die Pendants sozusagen als Treter daneben liegen gehabt und es ist nicht nur so, dass sie etwas anders klingen, sondern das Vol-Poti der Gitarre reagiert auch anders auf z.B. die Zerrer. Allerdings sind die Sounds schon sehr nah am Original. Wie hier schon mal gesagt, kommt´s dann auf den eigenen Anspruch an.
 
Ich hatte ein Vox Tonelap und hab es nach ein paar Wochen verkauft und mir n paar mehr Tretminen angeschafft.
Ich bin der Meinung jetzt mehr Soundmöglichkeiten zu haben und finde die Bedienung irgentwie leichter.
Ich finde den Sound teilweise natürlicher...hat mehr Dynamik und macht mir persönlich mehr Spaß damit zu spielen.
Die Kosten sind fast schon enorm aber ich lebe so besser :D
Es gibt zwei seiten Nostalgiker und menschen die den Kabelsalat hassen und einfach nur ein kompaktes leichtes teil auf die bühne werfen wollen und loslegen wollen. Klar es gibt Leute die liegen irgentwie dazwischen aber ich denke es kann keiner sagen was besser klingt...man sollte mehr darauf achten welche anderen Nachteile oder Vorteile bestehen und dann entscheiden was für einen das Richtige ist
 
Ich hab ein altes ME-20 von Boss, dass ich nach und nach durch verschiedene Effekte abgelöst hab.

Ich finde (überzeugungsbedingt :p ) viele bunte Smarties ähm, Tretminen schon besser, weil man einfach mehr Kontrolle hat.
Ich bin überzeugter Metalgitarrist und spiele auch nicht soooo viel anderes, höchstens mal ne Rockballade, aber ich komme mit einer Art Zerre gut zurecht.
Beim ME-20 hatte ich schon 6 Zerren, für Blues, Jazz, Funk,... hab ich nie benutzt, klangen in meinen Ohren immer blöde. Gleiches gilt für Flanger und Phaser. Dafür war mir das Delay, vor allem im Vergleich mit meinem Digitech DigiDelay, viel zu schwach und dezent und der Chorus darin war auch kaum hörbar.

Kurz: Bei Effekten hast du bessere Kontrolle über die einzelnen Eigenschaften und kannst die Dinger unabhängiger voneinander einstellen. Zudem kannst du Dinge, die du nicht magst weglassen und/oder später noch nachrüsten. Und wenn dir irgendwas doch nicht (mehr) gefällt, tauscht du nur dieses Teil aus.
Sonst bezahlst du halt teilweise für Sachen, die du eig gar nicht brauchst (Stichwort Flanger, Phaser, Wahwah,... hab ich an meinem ME nie gebraucht).

Generell sind das für mich ne Menge Vorteile, zusätzlich dazu, dass man eben wie flex96 schon sagte mehr Kombinationsmöglichkeiten hat. Die meisten MEs haben 3 Treter für 3 Speicherplätze, d.h. vlt Rhythm, Lead und i-nen Effekt. Willst du mehr, musst du dich im Song bücken und die nächsten 3 Plätze einstellen/abrufen. Bei den Tretminen latscht du nur auf die, die du willst und gut.

Ich selbst hab nen Koffer mit Zerre, EQ, Noisegate, Delay, Chorus und Looper und hab für alles inklusive Koffer & Kabelage ~800€ hingelegt. EQ und Noisegate waren die 30€-Dinger von Harley Benton (die imo völlig ausreichen - was will ich mit nem 200€ EQ, wenn der auch nix anderes macht?!) und der Rest halt BOSS oder Digitech.
Damit komm' ich super zurecht und hab immer den Sound, den ich haben will, zuzüglich Boost-Optionen oder Möglichkeiten, wenn auf der Bühne doch mal i-wie die Durchsetzungskraft fehlt oder das ganze den Rahmen sprengt ;)
 
Also man muss sagen das die Multieffektgeräte ziemlich an Niveau zugenommen haben. Kann mich noch an ein Boss ME-20 von nem Kumpel erinnern das hat mich nicht vom Hocker gerissen und dann als aber das ME 70 und das GT 10 rauskamen war ich durchaus begeistert von den Sounds. Naja in meinen Ohren sind die Unterschied zu den einzel Bodentretern noch deutlich da grade in der Dynamik aber das kann natürlich auch wie oben gesagt an meiner Einstellung zu den Einzeltretern liegen. ;) Ich war sehr zufrieden mit meinem ME 70 aber da ich mir nun ein Rack zugelegt hab kommt das halt weg.
 
Interessante Diskussion und Sichtweisen.
Anscheinend gibt es doch noch deutliche Unterschiede zwischen Multies und Bodentretern, insbesondere was die Wärme, das analoge Feeling betrifft.
 
Anscheinend gibt es doch noch deutliche Unterschiede zwischen Multies und Bodentretern, insbesondere was die Wärme, das analoge Feeling betrifft.
Nunja, die Unetrschiede sind jetzt auch nicht sooo groß ;) Ich nutze z.B. beides. Hab ein relativ umfangreiches Board (immer noch zu groß) und das VOX Tonelab. Beides hat Vor- und Nachteile. Mit dem Tonelab hab ich sogar schon Aufnahmen gemacht und auch live eingesetzt. Und wie´s mir scheint, bin ich nicht der einzige, wenn man sich so das Equipment von anderen Gitarristen in den einschlägigen Gitarrenmagazinen anschaut ;)
Was den hier schon angesprochenen Kabelsalat angeht, so ist es halt die Sache von einem selbst, wie man seine Treter oder sein Board organsiert. In meinem Board ist es total aufgeräumt. Da fliegt nichts rum und muss auch nichts gesteckt oder neu eingestellt werden. Kabel zum Amp und Sender oder Kabel zur Gitarre, sowie Netztstecker liegt alles aufgerollt und griffbereit. Das Board ist genauso schnell einsatzfähig wie das Tonelab. Der Vorteil vom Modeller ist halt, dass man es auch direkt in die PA spielen kann, was ich auch immer noch je nach Situation mache. Was das "Feeling" angeht, so unterscheidet sich das bei mir nicht großartig, ob ich nun über einen Modeller spiele oder mit Tretern. Aber wenn man mir die Pistole auf die Brust setzen und von mir verlangen würde mich zu entscheiden, dann würde ich mich für den Amp und die Treter entscheiden :)
 
kann man alles nicht wirklich pauschalisieren .. es gibt gute und schlechte multis aber auch gute und schlechte einzeltreter. Wichtiger als die Frage nach der qualität (gute qualität gibts nämlich auf beiden seiten) sollte die frage sein was du überhaupt brauchst: wenn du hier und da mal nen delay und chorus brauchst sind einzeleffekte vom preisleistungsverhältnis nicht zu toppen (und auch deutlich unkomplizierter im handling). willst du allerdings z.b. eher flexibel sein (also z.b. von einem cleanen sound mit chorus, reverb und kompressor auf einen solo sound mit boost, eq für mittenanhebung und delay wechseln) ist ein multi sicherlich die bessere wahl. hier ist dann alles nur noch eine preisfrage .. es gibt multis die ne 4 stellige summe kosten aber dann auch qualitätsmäßig den bodentretern in nichts nachstehen und deutlich flexibler sind.

aus meiner erfahrung: ich habe früher lediglich mit amp und 1-2 bodentretern gespielt. heute spiele ich in einer anderen band muss flexibler sein und spiele daher nur noch komplett effektgerät.
 
(also z.b. von einem cleanen sound mit chorus, reverb und kompressor auf einen solo sound mit boost, eq für mittenanhebung und delay wechseln)

Okay, da hast du bei Tretern immer Probleme. Nicht, weil du den Sound nicht kriegst. Aber, weil du nicht 8 Treter gleichzeitig (4 aus, 4 an) bedienen kannst, jedenfalls nicht gleichzeitig ;) Einen Takt Spielpause brauchst du da schon, wenn dein Board schön aufgeräumt und übersichtlich ist.
 
Da unterschiedliche Leser in den Zielgruppen.
 
Das glaube ich eher nicht. Sind alles Gitarristen, die sowohl nen Amp haben als auch irgendwelche Treter oder Multieffekte.
Kannst ja einen Moderator bitten, die beiden Threads zusammenzuführen.
 
Okay, da hast du bei Tretern immer Probleme. Nicht, weil du den Sound nicht kriegst. Aber, weil du nicht 8 Treter gleichzeitig (4 aus, 4 an) bedienen kannst, jedenfalls nicht gleichzeitig ;) Einen Takt Spielpause brauchst du da schon, wenn dein Board schön aufgeräumt und übersichtlich ist.

und exakt da kommt der vorteil eines multis zum tragen: ein dapper aufs midi board und du kannst mehr effekte ein / ausschalten plus dabei settings verstellen als du bei tretminen innerhalb von nem halben song schaffst :D
 
und exakt da kommt der vorteil eines multis zum tragen: ein dapper aufs midi board und du kannst mehr effekte ein / ausschalten plus dabei settings verstellen als du bei tretminen innerhalb von nem halben song schaffst :D

Das G-major 2 z.B. kann zusätzlich die Kanäle vom Amp umschalten... sehr praktisch da man dadurch sehr bequem die Zerre vom Amp nutzen kann/in ein Preset einbinden.
Kostet natürlich in der Anschaffung ganz schön, bietet aber sehr hochwertige Effekte, ist im Rack leicht zu tragen und erspart den genannten Stepptanz ( + den zukünfigen Kauf von Hall-, Delay-, Phaserpedalen etc. :D).
Wenn du, wie schon erwähnt wurde, auf Dauer nur ein, zwei Effekte brauchst ist das Gmajor überdimensioniert.
 
z.B. Boss Gt-10, Boss-GT100 beinhalten viele bekannte Boss Tretminen.

"Beinhalten" tun sie eben nicht. Auch wenn der Hersteller sie so benennt: Zumindest alles, was mit Overdrive und Zerre zu tun hat, ist bei den Multis der Versuch, die Klangentstehung der analog arbeitenden Einzeltreter digital zu simulieren. Zumindest in diesem Bereich gibt es bislang - bis hin zum hochpreisigen Axe FX - nichts, was den entsprechenden analogen Geräten das Wasser reichen kann. Und wenn es so wäre, gäbe es die "Originale" ja längst nicht mehr.

Auf dem Markt gibt es rund 5.000 analoge Overdrives und Verzerrer. Aber nur eine handvoll digitaler Clones, die man zu allermeist in den einschlägige Multis findet. Grund ist einfach, dass sich keine Sau eine digital geclonte Zerre kauft, wenn es fürs selbe Geld die besser klingende originale in analog gibt.

Was anderes ist es mit Modulations-, Delay- und Halleffekten: Hier hat die Digitaltechnik auf Bühne und Studio ja schon lange Einzug gehalten. So dass es eher eine Geschmacksfrage ist, ob man z.B. ein warmes Analogdelay haben möchte oder ein exakt einstellbares digitales. Aber auch hier muss man unterscheiden, dass die Klangdichte von der Qualität der Digitalwandler zusammenhängt. Es gibt Billigdigital und Teuerdigital. Wer z.B. ein ausgefuchster Chorusfreak ist, wird sich weniger mit einem Chorus aus dem GT-xyxz zufrieden geben als jemand, dem es reicht, gelegentlich mal einen Cleansound damit zu verändern.
 
Interessante Diskussion und Sichtweisen.
Anscheinend gibt es doch noch deutliche Unterschiede zwischen Multies und Bodentretern, insbesondere was die Wärme, das analoge Feeling betrifft.

Lass das "analoge" weg. Dann stimmt der Satz.
 

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