Rory Gallagher und seine 100 Pfund Klampfe

  • Ersteller Hamstersau
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aber.....woher weist du das alles:

Das habe ich einem Bericht aus dem Musikermagazin "Spotlight", Ausgabe 6/79, entnommen.
Da steht auch drin, daß Rory noch eine 59er Les Paul Junior sowie eine 57er Gretsch Corvette in seinem "Sturmgepäck" hatte.
hier ist die Seite (hoffe, man kanns lesen):
 

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Wie schon gesagt - die '59er Standard kostete damals 275$ und die Custommodelle werden sich nicht großartig abgehoben haben.

Laut der schönen Website von KlausP sind das:.......

Das finde ich nun wieder erstaunlich.
Wenn ich mal "unskilled wage" (Lohnentwicklung ungelernter Arbeiter) oder "Consumer Bundle" (Warenkorb?) zugrunde lege, kostete die LP 1959 fast punktgenau den Preis wie heute. (musician's friend)

Und das trotz vielfacher Stückzahlen, CNC-Fräsen, billigerer Arbeitskräfte etc...., die eigentlich den (relativen) Preis mächtig drücken sollten.

Also: entweder macht Gibson da etwas in der Kalkulation völlig falsch - oder die verdienen sich dumm und dämlich.

Man kann das natürlich auch als "Werterhalt" positiv auslegen. Wenn ich davon ausgehen kann, dass das so fortgeführt wird, weiss ich als Gibson-owner, dass der Gebrauchtpreis nicht ins Bodenlose absinken kann. (gehen wir mal davon aus, dass die heutigen Massen-exemplare kaum jemals Sammler-Preise erzielen werden)

Auch nicht schlecht.
 
den mit rod steward, fleetwood mac und den hotelketten find ich richtig gut!

gruß hanno
 
sich einst 1960 seine berühmte 1961 fender strat erworben hat, und zwar für sage und schreibe 100 pounds.

Das war damals deutlich mehr als der Monatslohn eines Arbeiters und somit eigentlich unerschwinglich. Rory hat da irgendwelche Ratenzahlungen vereinbart, die ihm als Jugendlichem eigentlich nicht zustanden und zunächst die Gitarre unterm Bett versteckt, damit die Mama nix merkt.

Der Unterschied zu heute ist einfach der, dass erstmal der PC, der INternetanschluss, das Handy, die T-Shirt-Sammlung, der Führerschein und der Urlaub bezahlt werden müssen und dann noch 199 EUR für 'ne Epi oder ein chinesisches Einsteigerset überbleiben. Plus die Diskussionen: Wie bekomme ich den XY-Sound auf meinem 59,- EUR Effekt?

UNd wenn man den Leuten dann rät, 'ne vernünftige Gitarre und eine guten Amp zu kaufen heißt es: Nö, das ist alles überteuert, scheiß Fender, scheiß Gibson, alles Abzocke...

Wer ein Ziel hat und sich irgendwie berufen fühlt, muss bereit sein, dafür Risiken und Bauchkribbeln einzugehen. Das wird sich dann auch in der Musik positiv niederschlagen.

Leute wie die Scorpions und 10.000 andere haben jahrelang von der Hand in den Mund gelebt, die letzen Schrottautos gefahren, Schulden gemacht, und jeden Pfennig in ihren Traum investiert, von dem niemand wusste, wie er ausgeht. Und die 1 Mio. am Business Gescheiterten kennt ja eh keiner. Das ist heute nicht anders.

Bloß Leute, die sich voll abknechten für ihre Instrumete, ihre Musik und Ihren Traum, findet man recht selten in Foren. Die brauchen ihre volle Energie, das zu leben, worüber in Foren nur aus sicherer Distanz diskutiert wird von Leuten, die in der Regel nur selten die Realität gelebt haben, aber aus sicherer Entfernung zu wissen meinen, wie sie aussieht.

Mal so gesagt: 95% der Leute, die hier nach Gitarren, Preisen und Sounds fragen, wären überhaupt nicht in der Lage, auch nur annähernd das unsichere Leben zu leben, was die Entwicklung ihrer Vorbilder geprägt hat oder überhaupt eine Tätigkeit als Musiker mit sich bringt.

Aber wenigstens kann man sich aus dem Kinderzimmer heraus ja eine kleine Scheibe von der großen Welt abschneiden, wenn man sich vom Geburtstagsgeld der Oma ein Effektgerät für 69 Euro kauft (es wird allerdings zuvor noch 3 Monate in Foren gefragt, ob es irgendwo 2 Euro billiger ist) , wo der Nirvana-, Hendrix-, Gallagher-, Hammett- und XY-Klang eingebaut ist.




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hallo hans3,

superpost!!!

gruß hanno

(p.s. 100 britische pfund entsprachen anfang der 60er ungefähr 1100 dm, wenn ich richtig erinnere: das war das doppelte bis dreifache eines arbeitnehmereinkommens).
 
(p.s. 100 britische pfund entsprachen anfang der 60er ungefähr 1100 dm, wenn ich richtig erinnere: das war das doppelte bis dreifache eines arbeitnehmereinkommens).

Kommt hin.

ZU ergänzen wäre noch, dass z.B. eine Gibson heute ca. nur noch 1/6 kostet wie vor ca. 45 - 50 Jahren (gemessen an Einkommen/Kaufkraft). Eine ES war mit ca. 5000 MArk fast so teuer wie ein KLeinwagen (VW Käfer). Grob umgerechnet auf heute also ca. 12.000 Euro.

Und wenn man bedenkt, dass ein gut bezahlter Schülerjob so ca. 1972 bei 3,00 DM die Stunde lag, durfte man für eine abgewrackte gebrauchte Höfner schon mal 50 Stunden jobben gehen und für einen fabrikneuen 20 Watt-Röhrenamp rund 200 Stunden. UNd für eine Langspielplatte 7 Stunden = 1 Tag Arbeit auf der Gärtnerei.

Ich gönn's ja den Kiddies von heute, dass Musik machen und hören heute sehr deutlich preiswerter geworden ist. Nur diese häufig bleidigten Statements von verwöhnten Spunten, dass immer alles sooo teuer ist und man am liebsten noch alles umsonst haben möchte - da schwillt mir dann schon mal der Kamm.

Jeder will vernünftig bezahlt werden, wenn er selber arbeitet. Nur alle Anderen bitte nicht, damit man selber billig kaufen kann. Das das net funktionieren kann, liegt auf der Hand.
 
Zum Teil war es damals auch so, das alte Gitarren eben einfach "alte Gitarren" waren... so wie alte Autos... also eine abgespielte 50er-Jahre Fender hat in den 60ern eben dementsprechen wenig gekostet. Warum? Den Vintage-Wahn gabs damals noch nicht!
 
@Hans3: für mich das beste posting was ich hier jemals gelesen habe!
 
Kommt hin.

ZU ergänzen wäre noch, dass z.B. eine Gibson heute ca. nur noch 1/6 kostet wie vor ca. 45 - 50 Jahren (gemessen an Einkommen/Kaufkraft). Eine ES war mit ca. 5000 MArk fast so teuer wie ein KLeinwagen (VW Käfer). Grob umgerechnet auf heute also ca. 12.000 Euro.

Und wenn man bedenkt, dass ein gut bezahlter Schülerjob so ca. 1972 bei 3,00 DM die Stunde lag, durfte man für eine abgewrackte gebrauchte Höfner schon mal 50 Stunden jobben gehen und für einen fabrikneuen 20 Watt-Röhrenamp rund 200 Stunden. UNd für eine Langspielplatte 7 Stunden = 1 Tag Arbeit auf der Gärtnerei.

Ich gönn's ja den Kiddies von heute, dass Musik machen und hören heute sehr deutlich preiswerter geworden ist. Nur diese häufig bleidigten Statements von verwöhnten Spunten, dass immer alles sooo teuer ist und man am liebsten noch alles umsonst haben möchte - da schwillt mir dann schon mal der Kamm.

Jeder will vernünftig bezahlt werden, wenn er selber arbeitet. Nur alle Anderen bitte nicht, damit man selber billig kaufen kann. Das das net funktionieren kann, liegt auf der Hand.


Lies mal meinen Post auf der ersten Seite.
Ich hab zwar keine Ahnung von Kaufkraft und Presien von vor 50 JAhren aber ich weiß das ne Les Paul vor 10 Jahren (gemessen am Einkommen) viel billiger war als heute.
 
Hallo LongLostHpe,

das war ja ein Kommentar zu meinem Posting - in dem ich so ziemlich das gleiche schreibe wie Hans.
Nur weil ich keine Replik geschrieben habe heißt das nicht, dass ich Dir zustimme.

Ich habe 1977 mit Schlagzeugspielen angefangen.
Mein erstes Maxwin (by Pearl) Schlagzeug kostete 1000 DM und hatte die Qualität heutiger 300 Euro Schlagzeuge. Für 1000 DM bekam man damals ein Mofa - zu vergleichen mit heutigen Motorrollern ...

Du kannst mir erzählen was Du willst. Ich habe die Zeit ab Mitte der 70er Jahre selbst als aktiver Musiker miterlebt und weiß daher aus eigener Erfahrung was Instrumente kosteten bzw. welche Kaufkraft man aufbringen musste für Instrumente.
Ich bleibe dabei: Nie waren Musikinstrumente so gut und preiswert wie heutzutage.( < Punkt)

Gruß
Andreas
 
mein Vater bekam Anfang der 60er von seinem Vater eine (gebrauchte!!!) Framus Vollresonanz Jazzgitarre (Bj. zwischen 58 und 62) und die kostete 90 DM und das war der 3-fache Monatslohn vom Opa (normaler Handwerksberuf). Sein Akkordeon war noch um ein Vielfaches teurer. Da hat er wohl insgesamt ein Jahr lang drauf gespart.
UND das war wirkliches sparen !!!
Wenn man nun hergeht und kauft sich heute für seinen 3-fachen Monatslohn eine Gitarre, dann ist das was qualitativ absolut hochwertiges und um Längen besser als diese Framus.

Instrumente sind heutzutage wirklich sehr günstig.

BzG
Foxy
 
Zum Teil war es damals auch so, das alte Gitarren eben einfach "alte Gitarren" waren... so wie alte Autos... also eine abgespielte 50er-Jahre Fender hat in den 60ern eben dementsprechen wenig gekostet. Warum? Den Vintage-Wahn gabs damals noch nicht!

Ja, ein kleines Beispiel: Ich habe meine 63er Jazzmaster 1979 für 500.-DM!! verkauft. Naja, 1970 hatte ich die für 700.- erworben. Nach damaliger Logik also ein Bombengeschäft:D
 
Was zudem immer wieder gern vergessen wird:

Instrumente (gute vor allem) sind heute VERFÜGBAR! Wie viele Strats mag es Anfang der 60er in Irland gegeben haben? 10 vielleicht ?

Wenn ich heute nach Hamburg - Altona/St.Pauli fahre und bei Amptown, No1. und Schalloch reinschaue, hab ich mehr Gitarren zum Antesten, als vor 30 Jahren in ganz Norddeutschland zu bekommen waren. Über den Internethandel reden wir mal gar nicht.

Ich habe neulich einen alten Fender-"Katalog" von 1981 ausgegraben - noch unter dem Arbiter-Vertrieb. Das war ein 6-seitiges DinA4-Faltblatt. Das KOMPLETTE (!) Gitarrenangebot von Fender in Deutschland waren damals: 2 Strat-Modelle, 3 Telecaster-Modelle, 3 Amps. Die anderen vier Seiten nahm das Angebot von Rodgers (Drums) und Rhodes (E-Piano) ein. Und das bei horrenden Preisen und zu dem Zeitpunkt miesester Verarbeitungsqualität.

Und jetzt schaut euch mal den aktuellen Frontline-Katalog an........

Der Musik-Produktiv-Katalog von 1982 spricht auch Bände in der Beziehung.
Das war ein Grund, weshalb genau in dieser Zeit der Vintage-Wahn begann: US-Instrumente waren nicht verfügbar, unerschwinglich und schlecht. Deshalb zogen die Preise für gebrauchte US-Instrumente, die etwa 10-15 Jahre alt waren, merklich an.

Einer meiner Freunde hat Mitte der Achtziger eine '59 Strat für DM 5000,-- erworben (kompletter Wahnsinn, ca ein halbes Jahres-Nettoeinkommen) und sie Anfang der Neunziger für DM 11.000,-- wieder verkauft. Klau-Paranoia, er mochte sie nicht mehr zum Gig mitnehmen. Ich wüsste gern mal, wo das Sahneschnittchen heut steckt........
 
Instrumente (gute vor allem) sind heute VERFÜGBAR! Wie viele Strats mag es Anfang der 60er in Irland gegeben haben? 10 vielleicht ?
Ohne dem History seinen Beitrag wegschnappen zu wollen: Die Rorys Strat soll die einzige gewesen sein, die es in dem einzigen Laden in der Umgebung gab und die Lieferzeiten waren enorm lang. Es ist völlig wurscht, welche Gitarre Rory spielte. Er war ein genialer Typ. Das sehe ich heute z.B. bei einem jungen Joe Bonamassa...

Grüße,
Ed
 
Es ist völlig wurscht, welche Gitarre Rory spielte.

richtig!!!, er wäre auch mit einer 81er Fender "allermiesester Verarbeitungsqualität" noch
Rory Gallagher gewesen....
jetzt geht es mir beinahe schon wie Hans3, kann dieses Gelaber nicht mehr hören (sry Lost Lover)
Da kam Willi Gernegroß in den Laden, schnappte sich eine Stratocaster, stöpselte die
in irgendeinen der damals üblichen Transistor-Amps ein.......und wunderte sich, daß er nicht so klang wie Rory , nun, das mußte ja an der Gitarre liegen.
 
...das mußte ja an der Gitarre liegen.
Letztenendes ist es auch völlig egal, was das Zeug damals gekostet hat. Bzw. für Musiker ist es egal. Und auch nur für Musiker gilt die Aussage, dass man heute viel Gitarre für wenig Geld bekommt. Alle anderen, naja...
 
richtig!!!, er wäre auch mit einer 81er Fender "allermiesester Verarbeitungsqualität" noch
Rory Gallagher gewesen....
jetzt geht es mir beinahe schon wie Hans3, kann dieses Gelaber nicht mehr hören (sry Lost Lover)
Da kam Willi Gernegroß in den Laden, schnappte sich eine Stratocaster, stöpselte die
in irgendeinen der damals üblichen Transistor-Amps ein.......und wunderte sich, daß er nicht so klang wie Rory , nun, das mußte ja an der Gitarre liegen.

hi folks,

das ist mir so eindeutig zu blauäugig ( frisch aus der abteilung "märchen und mythen von nichtmusikern"):

es ist kein zufall, dass sehr gute musiker auch immer sehr gute instrumente haben, u.a. weil sound zu den wichtigsten parametern in der musik gehört, und sehr gute musiker hören halt auch sehr genau hin, was sie kaufen.

keine frage ist , dass ein rory gallagher selbst einer hinterletzten strat noch interessante geräusche entlockt hätte (im gegensatz zu willi gernegross).
ausserdem wissen wir nicht, ob rory sich die einzig in irland erhältliche strat unbedingt gekauft hätte, wenn es ein grottenschlechtes instrument gewesen wäre.

mit freundlichem groove hanno
 
Moinsen,
Und ganz am Rande: Wie gut ist den Rorys Strat wirklich? Ist das denn so ein Sahne-Teil wie immer behauptet wird? Hat jemand das Ding schon in der Hand gehabt? Nicht die Fender-Custom-Shop, sondern das "Orischinal"?
Fender hat auch damals hin und wieder miese Qualität an den Tag gelegt, und solange keiner weiß, (und zwar jenseits von Mythen und Legenden und Hörensagen) wie gut oder schlecht das Teil war, ist die ganze Diskussion eh für den........ihr wisst schon. :)



hi folks,

das ist mir so eindeutig zu blauäugig ( frisch aus der abteilung "märchen und mythen von nichtmusikern"):

es ist kein zufall, dass sehr gute musiker auch immer sehr gute instrumente haben, u.a. weil sound zu den wichtigsten parametern in der musik gehört, und sehr gute musiker hören halt auch sehr genau hin, was sie kaufen.

keine frage ist , dass ein rory gallagher selbst einer hinterletzten strat noch interessante geräusche entlockt hätte (im gegensatz zu willi gernegross).
ausserdem wissen wir nicht, ob rory sich die einzig in irland erhältliche strat unbedingt gekauft hätte, wenn es ein grottenschlechtes instrument gewesen wäre.

mit freundlichem groove hanno
 
Moinsen,
Und ganz am Rande: Wie gut ist den Rorys Strat wirklich? Ist das denn so ein Sahne-Teil wie immer behauptet wird? Hat jemand das Ding schon in der Hand gehabt? Nicht die Fender-Custom-Shop, sondern das "Orischinal"?

Die Gitarre hat Rory 7x neu bundieren lassen. Hätte er wohl kaum gemacht, wenn sie für Ihn nicht DIE Gitarre gewesen wäre.



 

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