Fake oder Original-Gitarre? Fragwürdige Angebote in Netz

Mmh, so richtig Mitleid habe ich mit den Käufern eigentlich nicht.
Wer glaubt eine so hochwertige, hochpreisige Gitarre für 200,-/300,-€ zu ergattern ist selber schuld.
Ganz dumm müssen die vermeintlichen "Anfänger" ja auch nicht sein, weil ja gerade Jagd auf Gibson und Co gemacht wird.
( Ich hatte in aber auch angeschrieben )

Gruß TOM
 
Du hast grundsätzlich völlig recht, nur stellst du die armen, unschuldigen Käufer mmn. viel zu brav dar. ;)
Ich bin mir sicher, die Mitbieter einer solchen Auktion, sitzen mit rasendem Puls vor dem Schirm und hoffen, dass da ja kein anderer ihr vermeintliches Schnäppchen entdeckt und ihnen wegschnappt, sodass sie am Ende so schlau waren und hunderte von Euros gespart haben, gegenüber den Dummen, die für eine Gibson locker mal ne Null mehr abdrücken.
Klar ist man als Anfänger aufgeschmissen und sicherlich haben die meisten von uns schon mal Lehrgeld in einer ähnlichen Situation zahlen müssen, aber im Nachhinein kann ich persönlich die Schuld nur bei mir selbst finden. Nämlich aus dem, äußerst blauäugigen, Glauben heraus gehandelt zu haben, es gäbe was geschenkt und weil man sich nicht die Zeit nimmt, sich zu informieren, was im Fall Gibson ja nun wirklich eine Sache von 5 Minuten ist.
Insofern kann ich mit den Opfern nur sehr bedingt Mitleid entwickeln.

Was die Strafen angeht, mag das bei Auktionen zutreffen, in denen behauptet wird, die Gitarre sei 100% echt. Das ist eine völlig andere Geschichte.

Gruß

Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Kein Mensch glaubt doch heutzutage mehr an das Ebay Schnäppchen. Was denkst Du wieviel tausend User Tag für Tag alleine die Ebayplattform nach neu eingestellten, gebrauchten Gitarren, Amps, Effektgeräten und weiß der Kuckuck was durchforstet. Ich hatte vor kurzem eine Tokai Springy Sound von 1981 bei Ebay eingestellt. Auf die Gitarre gabe es 814 User, die sie in ihre Beobachtungslisten gesetzt hatten. Da schlüpft nichts mehr durch die Maschen, schon gar keine alte Paula oder Strat.

Ich habe selbst in den letzten 10 Jahren in diese Richtung keine schlechte Erfahrung mit Ebay gemacht, indem ich Fake gekauft hätte. Ich habe einmal 300 Euro verloren, als ich jemanden mit nur 3 Bewertungen das Geld für Studio Monitoren per Banküberweisung habe zukommen lassen. Aber der wollte, spätestens als er das Geld hatte, die Monitore ohnehin nicht schicken, war wenige Tage später gar kein Ebay Mitglied mehr und als ich eine Strafanzeige bei der Polizei gestellt habe, Ebay macht ja bei Banküberweisungen nix, saß der Typ schon irgendwo in Norddeutschland im Knast. Das Verfahren wurde dann irgendwann eingestellt, weil das zu erwartende Urteil bei den anstehenden Verfahren dieses Herren ohnehin keinen Einfluss gehabt hätte. Sowas passiert und da kann man, ausser man zahlt mit PayPal auch wenig dagegen tun.

Und es ist ein großer Irrtum zu glauben, solange man nicht behauptet, dass es sich bei der Ware zu 100% um das beschrieben Produkt handele, sei man auf der sicheren Seite. Davor schützt weder Unwissenheit noch im festen Glauben zu sein. Genau wie es nicht straffrei ist, selbst unwissend Hehlerware zu kaufen. Vor ein paar Monaten wurde ein 19 jähriger mit einem inzwischen rechtkräftigen Strafbefehl von 35000 € belegt, weil er unwissend ein Markenkäppy von irgeneiner Designerfirma angeboten hatte. Das ist juristisch klar festgelegt und da gibt es auch keine Ausnahmen oder Schlupflöcher:

" Fälschungen und Plagiate dürfen nicht angeboten und verkauft werden. Eine markenrechtliche Fälschung liegt vor, wenn ein Produkt den Namen oder das Logo einer Firma trägt, jedoch nicht von dieser hergestellt wurde beziehungsweise die Verwendung des Logos zugelassen wurde. Bietet man dennoch Plagiate zum Verkauf an, so kann der Markenrechtsinhaber neben Unterlassungs- und Beseitigungsansprüchen auch Schadensersatz sowie Auskunftsansprüche geltend machen."

Gerade bei Ebay wurde fest in die Geschäftsbedingungen aufgenommen, dass es nicht erlaubt ist, Markenfälschungen anzubieten. Im Übrigen kommt es nicht darauf an, ob der Verkäufer weiß, dass es sich um Markenfälschungen gehandelt hat oder nicht. Hier schützt als weder Unwissenheit, noch im Guten Glauben gehandelt zu haben. Im Postverkehr und beim Zoll geht es sogar soweit, dass die ganze Sendung beschlagnahmt wird, wenn sie auch nur einen gefälschten Artikel enthält. Wenn ich also eine Gitarre abbiete, die einen Gibson Headstock und ein Gibson Logo hat, besitze ich bereits eine Fälschung und damit illegale Ware, die es auch dann bleibt, wenn ich ich sie als Nachlass oder als Gefunden anbiete. Das ist so und das kann man auch überall nachlesen. Es bleibt letztlich dem Geschädigten vorhehalten dagegen vorzugehen und ein Verfahren einzuleiten. Für den Staat ist das aber nicht von Belang, sondern hier wird gefälschte Markenware genau wie gefälschtes Geld unabhängig von einer Strafanzeige beschlagnahmt, eingezogen und vernichtet.

Einen schönen Sonntag noch,

Armin H. ;)
 
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Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Kein Mensch glaubt doch heutzutage mehr an das Ebay Schnäppchen. Was denkst Du wieviel tausend User Tag für Tag alleine die Ebayplattform nach neu eingestellten, gebrauchten Gitarren, Amps, Effektgeräten und weiß der Kuckuck was durchforstet. Ich hatte vor kurzem eine Tokai Springy Sound von 1981 bei Ebay eingestellt. Auf die Gitarre gabe es 814 User, die sie in ihre Beobachtungslisten gesetzt hatten. Da schlüpft nichts mehr durch die Maschen, schon gar keine alte Paula oder Strat.

Nunja, wie du schon schriebst, jeden Tag steht ein Dummer auf.
Nachtrag: Es tut richtig weh zu sehen, wie "richtige" Chinafakes für das doppelte des Neupreises verkauft werden, nur weil die Käufer zu faul oder zu blöd sind, sich zu informieren und mit einer solchen Kurzsichtigkeit agieren, wo das Wissen heutzutage doch nur ein paar Mausklicks weit weg ist.

Ich habe selbst in den letzten 10 Jahren in diese Richtung keine schlechte Erfahrung mit Ebay gemacht, indem ich Fake gekauft hätte.

Und du hast noch nie einen Gebrauchsgegenstand bei z.B. Aldi oder einem ähnlichen Discounter gekauft, der einen Bruchteil eines Markenproduktes gekostet hat und dich über die mangelhafte Leistung/Verarbeitung/Haltbarkeit geärgert?

Und es ist ein großer Irrtum zu glauben, solange man nicht behauptet, dass es sich bei der Ware zu 100% um das beschrieben Produkt handele, sei man auf der sicheren Seite.

Der Fall mit der 35000€ Strafe ist mir jetzt nicht geläufig... aber normalerweise musst du als Käufer erst einmal beweisen, dass eine arglistige Täuschung vorlag, was bei diesen ganzen geerbten Gitarren schonmal völlig haltlos ist. Mal davon abgesehen, dass du dich selbst strafbar gemacht hast, als du für einen offensichtlich viel zu niedrigen Betrag eine offensichtliche Markenfälschung erstanden hast.
Die ganzen AGB und Paragraphe - schön und gut. Letztendlich bedeutet es nur, dass Ebay das Angebot löschen muss, wenn sich genügend User, oder gar ein Markenrechtsinhaber, beschweren.

Dazu noch: http://www.golem.de/1109/86781.html

Wie Schmendrick es bereits vor einer Weile schrieb, ist der Verkäufer auf einer ziemlich sicheren Seite.
 
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Wie Schmendrick es bereits vor einer Weile schrieb, ist der Verkäufer auf einer ziemlich sicheren Seite.

Der dürfte ja mit seiner China Gibson für schlanke 800 Taler auch schon gearscht genug sein. :D

Nein, die richtigen Betrüger und Abzocker geben sich mit solchem Kleinkram ohnehin nicht ab. Dir verticken die alten Bursts, von denen erstaunlicherweise immer mehr auftauchen, sodaß die Vermutung Leo und auch Gibson haben heimlich produziert und manche Seriennummern gar 3 mal ausgegeben. Bei solchen Beträgen lohnt es sich dann auch schon einmal Hardwareteile nachzuproduzieren. Leider haben die wenigsten dieser alten Teile ein Familienbuch oder eine Geburtsurkunde und wenn man sie nicht aufsägt und die Jahresringe zählt wird man das genaue Alter nie erfahren. Ich möchte nicht wissen in wie vielen Sammlervitrinen solche Leichen schlummern. Die Geschädigten schweigen meist aus Scham nachdem sie ihren Kamin angefeuert haben. :redface:

Du hast schon Recht, bei einem Irrtümlichen Kauf kann dem Käufer nichts passieren, nur wenn er das Teil wiederverkauft, genügt es nicht, sich auf Irrtum zu berufen. Es sind auch nicht die Gerichte, die diese hohen Strafen verhängen, die Strafanträge kommen von der Geschädigten Firma, die dann auch gleich die ersprechende Anwaltskanzlei mitbringt. Und die sind daruf spezialisiert von den Prozeßgegnern nur noch das Gewölle auszuspucken. Wenn die dann mit einem fertig sind, wird man ohnehin keine fröhlichen Lieder mehr spielen wollen. :eek:
 
Fällt fasst garnicht auf. Buhahahaha!!!:rofl:
 
Also das ist ja schon riiiichtig schlecht und frech.:rofl:
Eindeutiger Betrugsversuch mit der Beschreibung.

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Edit: hab den Verkäufer mal liebevoll draufhingestupst,er hat dann sehr freundlich geantwortet und die Auktion sofort beendet.:)
 

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Ich habe mich letzens über ein paar Gibsonmodelle informiert...nun dachte ich: http://www.musik-service.de/GibsonLesPaulStudioFireburst-prx395771685de.aspx schönes Modell und auch gute preisklasse...
nach kurzer Zeit habe ich aber eine Warnung erhalten : http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...te-Faelschung-/art-GIT0021171-000#FullDetails

ich kenne diesen Versandhandel leider nicht, handelt es sich dabei um eine echte GItarre oder eine Fälschung? :gruebel: Seriös oder nicht? :S, er hat auch weitere Gitarren im Angebot wie diese, http://www.musik-service.de/GibsonLesPaulStudioProPlusTBK-prx395777862de.aspx die zwar als Studio gekennzeichnet ist aber nen Binding hat, was eigentlich relativ ungewöhnlich ist...
 
Du fragst jetzt nicht allen Ernstes ob der Musik-Service, der hier der Boardbetreiber ist, ein vertrauenswürdiger Händler ist?
 
Also ich würde dem Forumsbetreiber mal nicht unterstellen, ein unseriöser Ebay-Händler aus dem Ausland zu sein ;) Schlimmstenfalls kannst du die Punkte ja auch kurz prüfen und sie ggf. zurückschicken, bei der Preisklasse solltest du sie am besten sowieso anspielen, prüfen und dann direkt mitnehmen, ob unsicher oder nicht :)
 
Ohh...tut mir leid, wusste ich nicht das dies der Betreiber ist .. :/ Dann zieh ich die Frage wohl zurück ...
 
Ohh...tut mir leid, wusste ich nicht das dies der Betreiber ist .. :/ Dann zieh ich die Frage wohl zurück ...

...und selbst wenn es der Musik-Service nicht mehr ist, die Gitarren kommen bis auf die Outlets jetzt alle von Thomann. Zumindest dem kann man wohl vertrauen, dass sich da keine China-Fakes eingeschlichen haben :D
 
:rofl:

Der war klasse! Das müsste man eigentlich pinnen:D
 
Die Frage ist vielleicht in Zusammenhang mit Betrug und Fake nicht angebracht,trotzdem liegt doch hier eine Verwechslung von Bildern vor und da finde ich eine Nachfrage völlig legitim.
Bei der LP Studio Fireburst ist doch eine Supreme abgebildet.Wenn diese Studioausführungen tatsächlich existieren möge man mich berichtigen (und mein Bankkonto sperren :D )
 
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Hahahahaha, sensationell......u made my day :D
 
Die Frage ist vielleicht in Zusammenhang mit Betrug und Fake nicht angebracht,trotzdem liegt doch hier eine Verwechslung von Bildern vor und da finde ich eine Nachfrage völlig legitim.
Bei der LP Studio Fireburst ist doch eine Supreme abgebildet.Wenn diese Studioausführungen tatsächlich existieren möge man mich berichtigen (und mein Bankkonto sperren :D )

Jepp! Das sind beides mit Sicherheit falsche Bilder. Die Fireburst ist in der Tat als eine Subreme abgebildet. Die Studio Pro Plus als eine Standard in einer Sonderlackierung. Die normale Studio Pro Plus zu dem Preis hat keine Bindings.
Da werden wohl die Links verrutscht sein, als sich beim Shop was geändert hat. Vielleicht teilt einer der Mods das ja den richtigen Stellen mit?
 
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Danke das wenigstens einige das ernst nehmen :D ... für den Preis wären die Artikel sonst kaum noch Verfügbar...
 
Hallo!

Ich habe 2010 hier im Flohmarkt eine ältere Fender von einem vertrauenswürdigen und renommierten User erworben. Es handelte sich um ein Modell von 1996 mit neuem Schlagbrett, neuer Elektronik und neuen PUs:

"
Verkaufe meine 96/97 Fender American Standard Stratocaster in Sunburst.
Der Zustand ist super! Kaum Kratzer am Body, nur der Hals zeigt leichte Abnützungen, welche beim Spielen allerdings gar nicht stören.
Ich habe die Gitarre mit gesamter hochwertiger Elektronik, Pickguard, und neuen Pickups bestückt. Es handelt sich um ein Duncan ssl-1 set, welches wunderbar mit der Gitarre harmoniert.
"

Nach einigen Monaten habe ich sie dann doch für eine Neuanschaffung weiterverkauft und die Beschreibung noch etwas genauer gefasst: "am Hals ist der Lack an einigen Stellen leicht abgeblättert".

Nach über einem Jahr meldete sich der Käufer nun wieder mit einer wütenden Mail und schrieb, dass die Gitarre" nicht aus dem Hause Fender! Weder Body noch Hals" sei. Und: "Weder zeigt der Hals eine Spur von einem Stempel noch entspricht die Bauweise des Bodys an der Aufnahmestelle für den Hals einer Fender-Gitarre (vom fehlenden Stempel ganz zu schweigen)".

Hier mal ein paar Bilder, die ich vor dem Verkauf von der Gitarre gemacht hatte:
Groß: http://dl.dropbox.com/u/33952427/Bilder_Fender_Strat_gross.zip (~115 MB)
Klein: http://dl.dropbox.com/u/33952427/Bilder_Fender_Strat_klein.zip (0,5 MB)

Ich habe mir schon andere Bilder von 1996er Fender USA Strats angeschaut und kann absolut keine Hinweise erkennen, dass die Gitarre nicht echt sein sollte. Da ich aber eine ehrliche Haut bin würde ich gerne noch eure Einschätzung hören, ich will den Käufer ja auch nicht über den Tisch gezogen haben. :gruebel:
 
Hallo Xanadu,

ich sehe auch nichts, was verdächtig sein könnte.

Vor einigen Wochen hatte ich den Hals meiner Strat abgenommen. Leider kann ich mich jetzt nicht mehr 100%ig erinnern, aber einen Stempel im klassischen Sinn sah ich auch nicht. (Hinterteil, welches in der Halstasche liegt)

Es waren meiner Meinung nach eher irgendwelche Namenskürzel eingetragen und eine Jahresnummer o.ä.. Sah aber nach produktionsinternen Daten aus. Die Seriennummer steht ja hinten an der Kopfplatte...

Viele Grüße
 

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